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Date: September 25, 2001 at 22:05:56
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu3-5698.utaonline.at]
Subject: @ Otmar: Einspritzleitungen, Längentoleranz und anderes

Hallo Otmar,

Du fragst Dinge ... Willst Du etwa Deinen Traktor aufmotzen, damit Dich der Michael nicht mehr so locker herumziehen kann?

Nun im Ernst und zu Deiner Frage ein Beispiel von einem bekannten Fzg.-Hersteller (Wirbelkammermotor):

Leitungslänge: 435 +/-1,5 mm
Innen-Durchmesser: 2,25 +/-0,05 mm
Außendurchmesser: 6,00 +/-0,1 mm

Die Leitungen sind fast Präzisionsteile. Durch eine geschickte Abstimmung von Leitungslängen und Durchmesser auf die Förderrate der Pumpe und die Druck- und Strömungsverhältnisse kann durch den "Brandungswellen-Effekt" zusätzlich zum Förderdruck der Pumpe eine Drucksteigerung von einigen 100 bar an der Düse erreicht werden. Die modernen TDI's aller Fabrikate nutzen das aus.

Zur Glättung der Rohrinnenwände, zum Abbau von Biegespannungen und zur Gefügeverbesserung sind die Leitungen bei den TDI's "autofrettiert". Das ist ein spezielles Verfahren, bei dem die Leitungen im fertigen Zustand mit einem Druck von 3.000 bis 5.000 bar beaufschlagt werden. Der Druck wird schlagartig wieder abgebaut. Die genauen Details hüten die Hersteller wie ihren Augapfel. Angeblich entstehen dabei Temperaturen, die zu einem Mikroanschmelzen der Rohrinnenwände und dadurch zu einer Glättung führt. Biegespannungen vom Herstellprozeß werden abgebaut und das Gefüge der Leitungen erhält eine Art "Vergütung".

Tatsache ist jedenfalls, das eine Leitung, die autofrettiert sein muß, es aber wegen einer Störung im Herstellprozeß nicht ist, keine 2.000 km hält. Sie reißt nicht ab, sondern platzt in Längsrichtung auf.

"Viel Antwort" zu Deiner einfachen Frage, aber ich habe heute abend etwas Zeit. Hoffe es war nicht zu viel und für Dich interessant.

MfG Hans F.

Responses:
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Date: September 25, 2001 at 22:50:55
From: Otmar, [195.227.79.209]
Subject: Super Hans, Danke!

Hey Hans!
Boa, das hätte ich nicht gedacht, daß da so eine Präzision nötig ist.
An meinem Deutz ist die ESL scheinbar schon mal geflickt worden, sieht aus als ob da ein größeres Stück Rohr über das originale ge-
lötet/schweißt worden ist. Aber ich denke mir, bei 11 Ps aus 850 ccm aus dem Jahre '55 ist das bestimmt egal.
Leider passt mein Düsenhalter nicht an Eckes Prüfgerät, sonst hätte ich bestimmt schon mal getestet wie gut/schlecht meine Düse ist, und den Abspritzdruck kontrolliert. Leider hab ich auch nicht, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben, einen Halter mit Einstellfeder, sondern mit Plättchen. An der Feder hätte ich schon mal gedreht, bei Abspritzversuchen in die Luft, aber da ich keine Plättchen habe, lass ich es. Oder könnte man da versuchsweise U-Scheiben nehmen? Die Plättchen sind ja wohl gehärtet. Bei den jetztigen Versuchen kommt da, auf den ersten 10-15 cm, ein "Vollstrahl" heraus. Er springt zZ. meißtens immer noch an, aber mit viel Mühe. Dehalb meine Überlegung, den Druck ein wenig zu erhöhen.
Ist aber nicht wirklich wichtig, hab den Trecker ja eh' nur "just for fun", nur dem Techniker in mir kribbels in den Fingern. (;-))

Vielen Dank für Deine Antwort, ich lerne immer gern dazu!

Pölige Grüße!

Otmar

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