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Date: October 02, 2001 at 23:17:10
From: Joachim S, [pd951efcb.dip.t-dialin.net]
Subject: Wie kann man denn nun am besten läppen?

Hi Leute,

im Betreff ist eigentlich alles gesagt. Ich gehe mittlerweile felsenfest davon aus, dass Läppen meine und viele andere VEs gerettet hätte. Und die Dieseltauglichkeit wäre immer noch im ausreichenden Maße gegeben. Ideen ans Licht! Wie macht man es am besten?

Michael, wie hast du es genau gemacht? Ich neige dazu, den Kolben nicht in der vorhandenen Bohrung einzuschleifen, sondern es extern zu erledigen. Glasstab mit Läpppaste dran vorbeiziehen? Oder eine passende Bohrung herstellen? Wo sind die pfiffigen Werkstatt- und Zerspanungsffreaks?

Gruss Jo

Responses:
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[12259]

Date: October 03, 2001 at 22:41:33
From:
Didi D., [cw08.dd1.srv.t-online.de]
Subject: Re: Wie kann man denn nun am besten läppen?

Moin!
Nachdem der Herr meine zweite Pumpe zu sich genommen hat, ist mir der Geduldsfaden gerissen und ich habe den Kolben vom HD-Teil mit Wasserschleifpapier bearbeitet. Kreuzschliff kann nicht schaden, denn dort kann Schmierung besser haften. Bis jetzt habe ich 2 Tankfüllungen Altpöl und eine Diesel verbraucht und der Bulli laüft.
Nebenwirkungen: da die Pumpe aus Teilen von 3 Pumpen besteht, und das HD- Teil bearbeitet ist es mir noch nicht gelungen eine gute Grundeinstellung zu finden (Fördermenge, Leerlaufdrehzahl, Leistung)
Höchstgeschwindigkeit 10 Km/h geringer, Durchzug schlechter, bei Fördermengenerhöung schlechtes abtouren. Startverhalten normal.

MfG Didi

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    [12261]

    Date: October 03, 2001 at 22:51:21
    From: Joachim S, [pd951ea22.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Wie kann man denn nun am besten läppen?

    Hi Didi,

    Junge Junge, bist du brutal ;-)

    Das mit dem schlechten Abtouren hab ich auch erlebt, als ich mit der Fördermenge mal zu hoch war. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man das durch Variation der Unterlegscheiben zwischen Hubscheibe und Pumpkolben in den Griff kriegen könnte. Da werden wohl die Toleranzen ausgeglichen, wenn man Teile aus verschiedenen Pumpen kombiniert.

    Wenn man sie dicker macht, wird es vielleicht besser, vorrausgesetzt der Kolben stösst nicht schon vorne an...

    Ist aber nur graue Theorie, entsprungen einem vernebelten Gehirn. Vielleicht muss sie auch dünner...

    Gruss Jo

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    [12232]

    Date: October 03, 2001 at 00:13:14
    From:
    MichaelZ, [dach-3e3608b9.pool.mediaways.net]
    Subject: Re: Wie kann man denn nun am besten läppen?

    Hallo,
    mir ist noch was eingefallen:

    Könnte es was ausmachen, wenn das Laufspiel zwischen Verteilerkolben und Passung größer wird (durch läppen), daß der Wärmeübergang schlechter wird?

    Damit könnte genau das Gegenteil erreicht werden. Der Kolben dehnt sich aus, weil er die Wärme nicht so schnell los wird. Da die Zeit zum Wärmeausgleich geringer ist, da er ja die Wärme erst besser los wird, wenn er schon "größer" geworden ist, wird er weniger gekühlt und "frißt".

    Ist zwar ein abenteuerliche Theorie, wär aber unter Umständen möglich, da Flüssigkeiten ein schlechterer Wärmeleiter als das Metall ist.

    Langsam denke ich, daß die Lucas fressen durch längeren Schmutzeintrag, bedingt durch weniger Lecköl, das normalerweise den Dreck schnell wieder aus der Passung befördert.

    Bei der Bosch könnte es anders aussehen, Theorie: Bedingt durch die geringere Wärmeaustauschfläche Kolben/Gehäuse kommt es zu örtlicher Überhitzung. Die Ausspülung durch das Lecköl wird gefördert durch die Axialbewegung des Kolbens (bessere Selbstreinigung).

    Die Überhitzung und Fressen aufgrund von Ausdehnung, weil auch die Fresser an den VE's so gut wie immer an der gleichen Stelle waren, wäre schon sehr wahrscheinlich.
    Nur, ob da Läppen hilft? Andererseits würde Läppen zu einem größeren Leckverlust führen und damit auch den Pumpenkolben besser kühlen.
    Aber der Leckverlust könnte da schon zu groß werden für Dieselbetrieb, den man aber eventuell mit einer Einspritzmengenkorrektur wieder hinkriegen könnte. Leider steigt damit wahrscheinlich aber der Innendruck.

    Ich würde sagen, besser die Bosch VE's gegen Lucas tauschen, die können das ab.

    Hoffentlich stirbt meine Lucas nicht.... ;-)

    Schöne Grüße

    Michael

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    [12243]

    Date: October 03, 2001 at 14:07:18
    From: Joachim S, [pd951e5d0.dip.t-dialin.net]
    Subject: @Michael

    Hi Micha,

    ich sag mal so, wenn der geläppte Kolben sich beginnt auszudehnen, stellt er ja den Kontakt und den Wärmeübergang wieder her. Und ein grosser Teil der Wärme aus dem Mikadostäbchen geht ja dann auch uns Pöl. Also, wie man es dreht und wendet. Der geläppte Kolben muss viel heisser werden, bevor er frisst. Das kann nur gut sein, alles andere ist einfach zu sehr um die Ecke gedacht, schätze ich.

    Mal was anderes, wo hattest du die ultrafeine Läpppaste her?

    Und noch eine Info, die in dem Zusammenhang recht interessant sein könnte. Bei meiner VE war die Bohrung vergleichsweise rauh bearbeitet. Der "Kreuzschliff" ist gut mit dem blossen Auge zu erkennen. Der Kolben war viel glatter. Hier braucht man schon sehr gute Augen oder eine Lupe.

    Daraus schliesse ich mal messerscharf, dass auch Bosch die Paarung nicht miteinander einschleift, sondern einzeln. Was mich am miteinander schleifen stört, ist eigentlich vor allem die nötige Demontage des kompletten HD-Teils. Alle Entlastungsventile müssen raus und nachher muss man verdammt gut spülen. Den Kolben einzeln zu bearbeiten ginge viel leichter. Andererseits, so oft läppt man seine Pumpen ja nun auch nicht, kann man sich dann ruhig etwas Mühe geben...

    Gruss Jo

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    [12252]

    Date: October 03, 2001 at 21:39:32
    From:
    MichaelZ, [dach-3e36090f.pool.mediaways.net]
    Subject: An Jo

    Hallo Jo,

    "um die Ecke gedacht" wirds wohl passend treffen. Zum Glück sind die Dinge meistens einfacher als ich mir immer denke.

    Die Läppaste habe ich aus einem gut sortiertem Werkzeuggeschäft. Ich habe gesagt, ich möchte die feinstmögliche. Ich bekam eine Dose mit etwa 250 Gramm, Hersteller "Pferd", Schleifpaste SFP 360, Korn 360 - sehr fein. Preis 28 DM.
    Beschreibung:
    Öllöslich
    Vor Gebrauch gut verrühren!
    Gebrauchsanweisung:
    Das gut gereinigte Werkstück wird gleichmäßig mit Masse bestrichen. Beim Schleifen nach jeder Umdrehung lüften. Nie trocken schleifen. Falls notwendig, einige Tropfen Wasser oder Öl zusetzen. Nach dem Schleifen Schleifrückstände mit Wasser abspülen.
    Zitat Ende.

    Die Menge dürfte etwa für 2000 Verteilerpumpen reichen.

    Der Verkäufer hat mir noch gesagt, ich sollte keinen Staub draufkommen lassen, damit würden sich Kratzer am Werkstück ergeben. Soviel zur Feinheit.

    Den Kolben alleine läppen wäre vielleicht in einer exakten Bohrung möglich, oder aber auf einer Drehbank mit einem exakt geraden Gegenstück, ähnlich einem Hongerät.

    Bei der Lucas habe ich alle externen Teile vom HD-Teil abmontiert, so braucht man dann nur die Bohrungen durchspülen und -blasen. Ging recht gut.

    Aber Dir fällt bestimmt noch was gutes ein.

    Schöne Grüße und HTH

    Michael

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    [12231]

    Date: October 02, 2001 at 23:54:21
    From:
    MichaelZ, [dach-3e360881.pool.mediaways.net]
    Subject: Re: Wie kann man denn nun am besten läppen? Fachleute bitte auch dazu äußern

    Hallo Jo,

    Du kennst doch bestimmt wie man Zylinder hont?. Die Bewegung, leichte Drehung und viel axialer Versatz machen ein schönes Schleifbild. Aber sei bitte extremst vorsichtig bei den Boschpumpen.
    Bedingt durch den kleineren Kolbendurchmesser mit geringerem Bohrungsabstand muß das Laufspiel gering bleiben, sonst steigt der Leckverlust mächtig an.

    Bei der Lucas ist das unkritischer, da die Bohrungen wesentlich weiter auseinander liegen.

    Ich würde schon den Kolben in der Passung läppen. Wenn Du den Kolben separat zuschleifst, kannst Du unbemerkt kleine radiale Senken einbauen, die sich nachher im Betrieb als Schmutznester herausstellen könnten.

    Das sind jetzt nur Ansichten, wie ich es mir so vorstelle, ob richtig oder falsch weiß ich nicht.

    Bei der Lucas hat sich das System bislang bewährt, es sind 10.000 km mittlerweile mit etwa 5000 Pöl-Km und 5000 Diesel-Km (vom Urlaub).
    Das Läppen hat auf jeden Fall die Dieseleigenschaften nicht verschlechtert.

    HTH und schöne Grüße

    Michael

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    [12293]

    Date: October 05, 2001 at 10:19:18
    From:
    thomas ziegler, [spider-fra-ta072.proxy.aol.com]
    Subject: äh, bin bestimmt KEIN fachmann...
    URL: Thomas Ziegler

    hmm, folgendes hatte ich früher schon mal angedeutet:

    idee:
    läppen durch zugabe von irgendwas während des normalen betriebes, sozusagen als bewußt-erhöhten verschleiß

    vorteil: keinerlei aus/einbau-aufwand

    -nur wie konkret? mit ganz dünner läpppaste??

    und:
    was für ein zeug ist das eigentlich? (silizium/kohlenstoff...?) und welche korngrößen hat das zeug und wie sicherstellen, daß es nicht nachher im motor/ motoröl weiter sein unwesen treibt, schluck...!?
    eventuell finden wir was, das unschädlich verbrennt und damit nur in der esp wirksam ist... (so wie semmelbrösel, grins...)

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    [12297]

    Date: October 05, 2001 at 11:03:04
    From:
    MichaelZ, [dach-3e3608bc.pool.mediaways.net]
    Subject: Re: äh, bin bestimmt KEIN fachmann...

    Hallo Thomas,

    Du mit Deinen Ideen....

    also zerlegen auf jeden Fall. Die Läppastenreste könnten bestimmt nachher beim Fressen helfen. Aber in jedem Fall zerstörst Du damit die Rückschlagventile und die Düsen, wenn das Zeug in die Passungen gelangt. Sollte es in den Motor kommen, dürfte es am wenigsten Probleme machen, außer höheren Verschleiß an den Kolbenringen bzw. Zylinderwand.

    Semmelbrösel oder ähnliches dürften im einfachsten Fall eine klebrige Verbindung mit Öl ergeben -> wär vielleicht eine neue Semmelknödelmischung ;-)

    Zerlegs lieber, ist doch bei der Bosch auch nicht so schlimm.

    Schöne Grüße

    Michael

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux