Date: October 27, 2001 at 18:11:42
From: MichaelZ, [dach-3e36084d.pool.mediaways.net]
Subject: Drosselzapfendüse
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Hallo, nachdem meine Lucas offensichtlich nicht kaputtzukriegen ist möchte ich mehr den Einspritzdüsen widmen, ESP-basteln wird äußerst langweilig mit der Zeit. Eine Frage, welche Änderungen ergeben sich bei der Verwendung von Drosselzapfendüsen anstatt der Serienmäßigen 0°-Düsen? Das nageln bei Pölbetrieb ist mit Sicherheit auf den längeren Zündverzug zurückzuführen. Würde da der dezente Vorstrahl bei den Drosselzapfendüsen unter Umständen helfen oder müßte man an der Wirbelkammer was ändern? Und schon wieder Fragen über Fragen Schöne Grüße Michael |
Date: October 27, 2001 at 20:06:42
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu3-4468.utaonline.at]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hallo Michael, bei den PKW-Wirbelkammer- oder Vorkammermotoren mit der Bosch-Einspritzausrüstung werden schon seit vielen Jahren Drosselzapfendüsen verwendet. Der "dezente" Vorstrahl, wie Du es nennst, bewirkt die weichere Verbrennung. Ergänzt wurde das Sortiment durch die Flächenzapfendüsen. Das sind im Prinzip auch Drosselzapfendüsen mit einem geraden oder einem schrägen Anschliff am Spritzzapfen. Den Strahlwinkel (z.B. 0 Grad, 4 Grad, 8 Grad, 12 Grad, ...) bestimmt ebenfalls der Spritzzapfen. Damit gibt es für die Auslegung und auch für die Pöl-Bastler einen zusätzlichen Freiheitsgrad. Persönlich halte ich nichts von den hier "hochjubelten" 12 Grad-Düsen, aber das ist eine andere Geschichte. Eine Bosch-Drosselzapfendüse befindet sich in einem dafür ausgelegten Düsenhalter, wie z.B. in dem weit verbreiteten Bosch KCA-Düsenhalter. Sie hat z.B. eine Bezeichnung DN0 SD 293, wobei das D vor den Ziffern für Drosselzapfendüse steht. Welchen Motor hat Dein Landy? Wäre es ein Direkteinspritzer, könntest Du mit einer Drosselzapfendüse nichts ausrichten. Ist es ein Wirbelkammermotor, hat er sie mit großer Sicherheit schon. Auch wenn es eine Lucas-Ausrüstung ist. MfG Hans F. |
Date: October 27, 2001 at 20:21:17
From: MichaelZ, [dach-3e360878.pool.mediaways.net]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hallo Hans, danke für Deine Ausführungen, es hilft immer recht viel. Mein Landy hat einen Wirbelkammer-Saugermotor. Du kennst ja meine Meinung zu Direkteinspritzer und Pölbetrieb. Davon halte ich ohne große Motoränderungen nichts. Was meinst Du zu folgendem Versuch: Nächste Woche bekomme ich ein (nagelneues) Düsenabdrückgerät (Bosch), ich würde gerne mal bei ein paar alten Versuchsdüsen verschiedene Zapfenformen immer im Wechselspiel Pöl und Diesel testen. Die Anschliffe kann ich hier vor Ort machen, es wäre nur zum Testen des Strahlbildes am Gerät, nicht im Motor. Oder erweist sich das womöglich als unnötig, weil es vielleicht schon irgendwo gesicherte Erkenntnisse gibt? Dieseltechnik ist schon irgendwo kurios, kaum kann man mal ein Thema mehr oder minder abhaken, tun sich schon wieder x andere Probleme auf. Aber lange Winterabende werden kommen.... Schöne Grüße nach OÖ Michael |
Date: October 28, 2001 at 14:46:17
From: HENZO, [141.22.4.130]
Subject: Zapfen schleifen, Düsenprüfgerät
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moin Michael die Zapfen von Düsen selbst zu schleifen halte ich für zu außwendig. Du mußt ja auch sicherstellen, daß alle Düsen die gleichen Eigenschaften haben, sonst läuft der Motor unrund. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Düsen mit Vorstrahl, neben den Drosselzapfen- und Flächenzapfen- auch Lochzapfendüsen. Ein Typ ist die DN0SD240, die bei DB verwendet wird. Der Zapfen hat in seiner Mitte eine Bohrung, durch die der Vorstrahl austritt und eine abgerundte Kuppe. Möglicherweise neigend diese Düsen weniger zur Verkokung. In meinem VW 1.6 l TD fahre ich DN0SD297 Flächenzapfen, der klingt damit ganz anders. Die meisten LandRover haben allerdings DNA x SD xxx Düsen, die nur eine Zulaufbohrung haben und im Halter fixiert sind. Man müßte sich den Halter mal anschauen, sonst könntest Du eine DNA 12 SD 106 versuchen, die einzige 12° Düse dieser Art. Evt. könnte man auch andere Halter verwenden. Betrifft Düsenprüfgerät: Falls es sehr preiswert ist, kannst Du die einen Blick auf meine HP sparen. Ansonsten habe ich derzeit ungebrauchte Prüfgeräte im Soderangebot: www.DieselSend.de/sonder/esdpr.htm ciao, HENZO. |
Date: October 28, 2001 at 18:27:57
From: MichaelZ, [dach-3e360415.pool.mediaways.net]
Subject: Re: Zapfen schleifen, Düsenprüfgerät
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Hallo Henzo, betreffs der Düsen. Es sind serienmäßig Lucas BDN0SPC6209 und als Ersatztyp Bosch DNA0SD178 drin. Das Düsenprüfgerät war etwa gute 100 Emmchen billiger als bei Dir, damit wohl äußerst preiswert. Hast Du eigentlich einen Bosch-Düsenkatalog mit Bildern bzw. mit Bemaßungen der Düsen? Schöne Grüße Michael |
Date: October 28, 2001 at 14:03:28
From: Hans Fürthbauer, [c58olinzu3-4728.utaonline.at]
Subject: Re: Du bist bestimmt ein gewievten Tüftler, aber ...
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Hallo Michael, also die Spritzzapfen von Drosselzapfendüsen (sinnvoll) zu bearbeiten, gehört für mich in den Bereich einer Uhrmachertätigkeit. Die angeschliffene Fläche an einer Flächenzapfendüse ist oft so zart, daß ich 3 mal hinschauen muß, bis ich sie mit freiem Auge und Lesebrille erkenne. Deswegen bin ich etwas skeptisch, was die Bearbeitung anbelangt. Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag! MfG Hans F. |
Date: October 28, 2001 at 16:06:34
From: MichaelZ, [dach-3e360872.pool.mediaways.net]
Subject: Re: Du bist bestimmt ein gewievten Tüftler, aber ...
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Hallo Hans und Henzo, also mal keine Angst, das Anschleifen usw. nur zu Testzwecken, nicht um die Düse dann im Motor zu installieren. Vielleicht kommen gute Effekte raus. Reiner Zeitvertreib. Die Frage ist nur, ob die Ergebnisse am Düsentestgerät übertragbar sind auf die Verhältnisse in der Wirbelkammer im Echtbetrieb. Wegen der Feinheit keine Angst, ich kann sie auch lasern. Gibt es eigentlich erschwingliche Simulationsprogramme für Dieselverbrennungen außer Wave und Boost, die leider für Hobbybastler etwas zu teuer sind? Schöne Grüße Michael |
Date: October 27, 2001 at 19:26:28
From: Ralf Hofmann, [pd9583c71.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hallo Michael, >Das nageln bei Pölbetrieb ist mit Sicherheit auf den längeren Zündverzug zurückzuführen. Würde da der dezente Vorstrahl bei den Drosselzapfendüsen unter Umständen helfen oder müßte man an der Wirbelkammer was ändern? eigentlich sollte der Vorstrahl immer was helfen, da er die Verbrennung etwas "streckt" und den Zündverzug der Haupteinspritzmenge etwas verkürzt. Das Optimum ist natürlich eine darauf abgestimmte Wirbelkammer, aber ich denke nicht zwingend erforderlich. Vor allen Dingen deshalb, weil man mit der richtigen Drosselzapfendüse wieder an das "original Dieselverhalten" herankommt und damit an die ursprünglich Harmonie zwischen Düse und Kammer. Soweit die Theorie. Wie's praktisch aussieht, steht auf einem anderen Blatt ;-). MfG Ralf Hofmann |
Date: October 27, 2001 at 20:31:13
From: MichaelZ, [dach-3e360878.pool.mediaways.net]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hallo Ralf, ja, wieder mal neue Probleme.... Sag mal, gibt es irgendwo einen Düsenkatalog mit Abbildungen bzw. Beschreibung der Bauformen? Mir schwebt da schon wieder ganz was neues vor und ich würde mal gerne danach suchen, ob es so etwas schon gibt. Wenn nicht, bräuchte ich eine längere Walzendüse. Aber dazu bräuchte ich wieder Bilder bzw. Zeichnungen. Hast Du von der Boschdienst-Versteigerung auch Düsen usw. eingekauft? Schöne Grüße Michael |
Date: October 28, 2001 at 07:10:04
From: Ralf Hofmann, [p3e9e9dbd.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hallo Michael, >Sag mal, gibt es irgendwo einen Düsenkatalog mit Abbildungen bzw. Beschreibung der Bauformen? sowas suche ich schon seit langem . . . am besten mit Strahlbild oder mit passender Wirbelkammer. Sag Bescheid, wenn Du was findest. Hast Du von der Boschdienst-Versteigerung auch Düsen usw. eingekauft? Ja, auch komplette Düsenhalter-Kombinationen. Aber noch keine Zeit zum sichten und sortieren. Ich habe bis jetzt ein Regal mit Dieseleinspritztechnik aufgebaut, das sind etwa 4 Kubikmeter Material. Noch so ein Regal und ich bin fertig, dann weiß ich das mit den Düsen auch. Mit dem Katalog, den Du auch suchst und etwas Ahnung von den verschiedenen Wirbelkammerformen, Düseneinbauwinkeln u.s.w. könnte man ganz gezielt forschen, welche Düse in welchem Motor Verbesserungen bringt. MfG Ralf Hofmann |
Date: October 27, 2001 at 19:02:16
From: Joachim S, [pd951e9fa.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hi Michael, meine Erfahrungen mit Drosselzapfendüsen sind schwierig zu interpretieren. Ich habe von ausgelutschten Standard-Bulli-Düsen auf die 12°-Dinger gewechselt, die wohl eine Drosselzapfenfunktion aufweisen. (Mit Diesel taten die es noch, mit Pöl nur recht schlecht). Tatsächlich war der Motorlauf sofort wesentlich sanfter. Und ich konnte dementsprechend etwas früher fördern lassen. Nageln tut meiner seitdem nicht mehr, bei kaltem Motor und unterster Teillast hat er das mit den alten Düsen und Pöl gern mal gemacht. Das Problem daran ist, was davon liegt nun am Drosselzapfeneffekt, was liegt am 12°-Winkel, und was lag am Zustand der alten Düsen? Schon wieder Fragen über Fragen... Gruss Jo |
Date: October 27, 2001 at 20:27:55
From: MichaelZ, [dach-3e360878.pool.mediaways.net]
Subject: Re: Drosselzapfendüse
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Hallo Jo, vielleicht versuche ich die 12°-Düsen auch mal. Ich muß nur noch eins anfügen: Bei meinem ersten Motor gab es recht wenig Nagelprobleme, eigentlich annähernd egal, welche Außentemperatur vorherrschte. Nach einem testweisen Düsentausch gleichen Typs lief er aber noch weicher. Bei meinem jetzigen Motor (gleicher Bauart) und der geläppten Pumpe fällt bei Kälte ein größeres Nageln auf, könnte natürlich auch an vestellter Fördermenge usw. liegen, an der Pumpeneinstellung habe ich nichts geändert. Wenn ich den Abdrücker hab, werde ich die Düsen aber trotzdem alle mal testen. Ich werde berichten. Schöne Grüße Michael |
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