Content-Type: text/html Content-Type: text/html Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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[15554]

Date: January 26, 2002 at 16:34:34
From:
stephan h, [kln2-t2-2.mcbone.net]
Subject: PH-Wert von Carstens Öl = 4,5

Hallo,

Nachdem letzte Woche schon mal jemand versucht hat, den PH Wert von irgendeinem PÖL zu messen, habe ich es jetzt auch mal getan und habe keine unterschiedlichen Ergebnisse bekommen.
Carstens Raffinat hat einen PH-Wert von 4,5.
Ich hatte noch einen Kanister vom vorherigen Tanktreff bei Otmar (Dezember, glaube ich). Auch dort war der PH Wert bei 4,5- also leicht sauer, aber man schmeckt's noch nicht ;-))
Was das weiterhin aussagen kann, das überlasse ich jetzt mal dem Forum.
Verkokt säurehaltiges Öl evtl. schneller die Düsen??
Sollte man ein wenig Lauge zuschütten, zum neutralisieren?

Gruß
Stephan

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[15557]

Date: January 27, 2002 at 02:22:06
From:
Arnulf, [p5084a1c2.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: pH bei Pöl?

Hallo,

das mit der Lauge würde ich nicht machen, weil Du damit Seife herstellst. Biologisches Fett/Öl besteht 3 Fettsäureresten, die mit einem Glycerol verestert sind. Diese Esterbindung kannst Du mit Lauge, z.B. Natronlauge (NaOH)hydrolysieren = trennen. Es entstehen Glycerol und die Salze der Fettsäuren, bei Natronlauge also das jeweilige Natriumsalz z.B. Natriumstearat, -oleat.
Diese Substanzen sind Seifen, Tenside,Emulgatoren. Das Verfahren eignet sich somit optimal zum Erhöhen des Wassergehaltes des Pöls. Was mit dem chem. gebundenen Natrium im Motor passiert, will ich mir nicht vorstellen. Vermutlich bilden sich anorganische Salze, die bald zum Kolbenfresser o.ä. führen. Die Leute, die dem Treibstoff Wasser zumischen, benutzen m.W. sog. nichtionische Tenside, die keine Metallionen enthalten und nur zu Abgas verbrennen.

Den pH-Wert bei Pöl zu messen, halte ich aus pharmazeutischer Sicht für nicht sinnvoll. Der pH ist vereinfacht gesagt nichts als eine log. Darstellung der Wasserstoffionenkonzentration, wobei diese Einteilung nur für wässrige Lösungen gilt. Bei wasserfreien Bestimmungen würde niemand auf die Idee kommen, den pH von Perchlorsäure in Eisessig zu bestimmen.
Die Qualität von Fetten wird durch die Fettkennzahlen bestimmt, z.B. Säurezahl,
Iodzahl, Peroxidzahl, Verseifungszahl...
Den Wassergehalt kann man nach Karl-Fischer bestimmen.
Die Bestimmungen erfordern neben Büretten, Laborgeräten, z.T. giftige, ätzende Reagenz- und Maßlösungen, Hinweise zur Durchführung stehen u.a. in den Arzneibüchern und Lehrbüchern der quant. pharm. Analytik.

Ob die Ergebnisse dann relevant fürs Pölen sind, ist auch nicht gesagt.

VG

Arnulf

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    [15618]

    Date: January 29, 2002 at 21:45:36
    From: Didi D., [cw08.dd1.srv.t-online.de]
    Subject: Re: pH bei Pöl?

    Hi Arnulf!
    du scheinst von der materie ja ganz gut eine ahnung zu haben, vieleicht kannst du mir einen rat geben, wie ich die chem. reaktion des altpöls mit dem Eisen im tank zu einem hellbraunen belag (verseifung?) unterbinden kann? was kostet eine analyse des altpöls ?

    mfg Didi

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    [15631]

    Date: January 30, 2002 at 13:16:17
    From:
    Arnulf, [p5084a1e7.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Re: pH bei Pöl?

    Hallo Didi,

    im Pharmaziestudium wird man natürlich auch mit der Analyse von biogenen Arznei- und Hilfsstoffen konfrontiert, Fette und fette Öle gehören dazu. Zu Deiner Frage nach dem Preis: Ich selbst kann Dir keine Analyse anbieten, da solche Bestimmungen nur in bestimmten Praktika des Studiums durchgeführt werden und man mit seinem Analysenpensum sowieso unter Zeitdruck steht. Grundsätzlich kann das aber jeder Apotheker. Wenn jemand trotz des Aufwandes selbst "kochen" will, gebe ich gerne Tips.

    Welche Werte für Pöl wichtig sind, muß sich wohl erst noch herausstellen.

    Um Reaktionen mit Metallen zu verhindern gibt es verschiedene Ansätze, die Dir möglicherweise aber nicht helfen werden. 1.) Grundsätzlich wird kein neues Öl in Gefäße gefüllt, die noch Reste von altem Öl enthalten (Autoxidation). 2.) Inerte Gefäße benutzen, also Glas oder Kunststoff, vielleicht auch einige Stahlsorten. Metallionen dienen als Katalysator für Oxidationsreaktionen, die Produkte greifen noch mehr Metall an ... 3.) Luft, Licht und Reaktionspartner wie Wasser aussperren. 4.) Antioxidantien zusetzen, z.B. a-Tocopherol (Vit. E)

    Wenn Du an Deinem Metalltank festhalten willst, versuche doch mal das Zumischen von Alkohol (Methanol, Ethanol, Isopropanol) in geringen Konzentrationen, um 1-2 %. Das wird bei Benzin gemacht, um Wasser zu binden und so Korrosionen vorzubeugen.



    VG

    Arnulf

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    [15638]

    Date: January 30, 2002 at 20:51:56
    From: Didi D., [cw01.dd1.srv.t-online.de]
    Subject: Re: pH bei Pöl?

    Moin!
    Ich danke dir für deine antwort, langsam kommt licht inns dunkel.
    natürlich habe ich das pöl in eisenfässern und es ist auch schon mal wasser reingeregnet. wenn ich dich richtig verstehe, beschleunigen die oxydationsprodukte den prozeß noch weiter und die suppe "kippt um" ich werde also jedes faß vor dem anstechen untersuchen müssen denn ich habe bisher jedes lagern lassen, damit sich die restlichen verunreinigungen absetzen. selbst wenn ich den tank mit kunststoff beschichte, in der pumpe gibt es genügend eisenteile.

    MfG Didi

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    [15641]

    Date: January 31, 2002 at 00:51:51
    From:
    Arnulf, [p5084a71c.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Re: pH bei Pöl?

    Hallo Didi,

    die Pumpe ist vermutlich nicht so schlimm wie die Fässer, denn die Reaktion braucht ihre Zeit. Die Kombination Wasser und Eisenfässer liefert optimale Bedingungen für viele Reaktionen, die sicherlich nicht wünschenswert sind. Betrachten wir nur mal die Esterhydrolyse (Verseifung) des Fetts. Ein Molekül Fett entsteht durch Veresterung des dreiwertigen Alkohols Glycerol mit drei Fettsäuren, dabei werden drei Moleküle Wasser frei. Um die Verbindung zu spalten, muß man das Wasser wieder zuführen. Das Fett ist normalerweise wenig geneigt, gespalten zu werden, wenn man aber mit einem Katalysator nachhilft und die Reaktionsprodukte Glycerol und/ oder Fettsäuren entfernt, sieht das anders aus. Das Entfernen der Reaktionsprodukte kann auch von alleine passieren, z.B. durch weitere Reaktionen (Fettsäure + Metall -> Metallseife). In diesem Fall wird die Reaktion erst dann aufhören, wenn kein Wasser, Öl oder Metall mehr da ist.

    Praktisch heißt das, die Kombination Eisenfaß, Wasser und Öl vermeiden, z.B. durch Kunstofftanks und verhindern des Wassereintrags.

    VG

    Arnulf

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    [15628]

    Date: January 30, 2002 at 09:21:04
    From: Rhanie, [nbg2-t4-1.mcbone.net]
    Subject: Re: pH bei Pöl?

    Hallo Didi!

    Ich denk mal, da is Wasser drin.
    Bei mir tut sowas jedenfalls nicht, und ich supp da so ziemlich alles rein, was mir in nen Eimer kommt.

    Gruß Rhanie.

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    [15637]

    Date: January 30, 2002 at 20:33:18
    From: Didi D., [cw03.dd1.srv.t-online.de]
    Subject: Re: pH bei Pöl?

    Moin!
    Du hast recht es war einmal wasser drin die flockenbildung ist aber geblieben und wurde erst nach ca 6 mal diesel tanken langsam weniger
    (ich weiß es ist feige aber im winter filter zu tauschen ist nicht so prickelnd)
    wenn ich die suppe neutralisiert habe, kriegt sie der bulli wieder zu saufen.

    gruß didi

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