Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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[16062]

Date: February 23, 2002 at 20:27:56
From:
stephan h, [kln2-t2-2.mcbone.net]
Subject: @ Hans F.

Hallo Hans (oder wer auch immer noch was dazu weiß),

Weil's mich mal interessiert: Drüben im Grünen kam die Frage auf, ob die CR Düsen auch bei niedrigeren Drücken zu öffnen sind (z.B. zum Zumischen von Flüssigkeiten in e. Leitung o.Ä.).
Öffnen die bei minimalen Drücken von 2-5bar z.B. und mit welchen Strom/Voltstärken kann man die maximal betätigen?

Gruß
Stephan

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[16171]

Date: February 28, 2002 at 09:33:39
From: chpoeler, [194-74-120-131.concert.net]
Subject: CR-Injektoren ansteuern

Hallo Stephan H.

ich habe versuchshalber die CR-Injektoren angesteuert. Es geht recht gut mit einem normalen DC-Speisegerät mit ~12 Volt. Die Dinger ziehen aber gut 12 A. Müsste auch mit einer Batterie gehen.
Ab einem Druck von ca. 150 Bar spritzen die Düsen wunderbar ab.

MfG

chpoeler

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    [16068]

    Date: February 24, 2002 at 12:08:44
    From: Hans Fürthbauer, [62.218.103.184]
    Subject: Re: @ Stephan zum Common Rail Injektor

    Hallo Stephan,

    deine Frage klingt zwar einfach, sie ist aber schriftlich nur mit vielen Worten zu beantworten. Ich versuche es mal, wenns nicht reicht, mußt Du halt nochmal fragen.

    Die CR-Injektoren haben eigentlich keinen "Öffnungsdruck" Der Injektor spritzt ab, wenn das Magnetventil mit Strom beaufschlagt wird und soviel Druck anliegt, daß die schwache Düsenfeder überdrückt wird. das passiert nach meinen Versuchen (mit Manipulation am Injektor) ab ca. 40 - 50 bar.

    Konstruktionsbedingt ist aber fix: ohne Bestromung des Magnetventils öffnet der Injektor nicht. In einem funktionierenden CR-System wird dieser Druck nur beim Starten in der kurzen Druckaufbauphase durchlaufen. Während der Druck fast blitzartig hochfährt, sind aber die Injektoren noch stromlos, weil das Steuergerät bei den ersten Umdrehungen des Motors zuerst noch die Zylindererkennung machen muß, damit auch die Injektoren zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Zylinder spritzen. Erst dann kommt die elektrische Ansteuerung der
    Injektoren dazu und die Einspritzung beginnt.

    Zum Druck: Mit 2 - 5 bar lacht sich der Injektor eins, denn das kitzelt ihn nicht mal. Wenn das CR-System funktionsfähig ist, ergibt sich bei Starten des Motors ein Druck am Injektor von ca. 150 bar aufwärts. Durch Zumischen irgendwelcher Flüssigkeiten ist der "Öffnungsdruck" nicht beeinflußbar. Wie schon oben gesagt: den Begriff gibt es beim CR-Injektor nicht. Du kannst einen Injektor an Druckrohrstutzen mit 2000 bar oder mehr beaufschlagen, wenn Du die Spule nicht mit Strom versorgst, spritzt der Injektor nicht. Dafür fliegen Dir eventuell die Trümmer um die Ohren. Also bitte nicht ausprobieren.

    Zur Spannungs- und Stromfrage: Die Injektoren von Bosch benötigen zum korrekten, schnellen Öffnen eine Spannung von ca. 70 - 80 V, der Strom liegt dabei für ca. 350 Mikrosekunden bei ca. 20 A. Spritzt der Injektor, (das wird vom Steuergerät detektiert) nimmt das Steuergerät den Strom auf ca. 12 - 10 A zurück. Auch die Spannung geht auf ca. 14 V (Bordnetz) zurück. Ein Einspritzzyklus mir Vor- und Haupteinspritzung (eventuell noch Nacheinspritzung) dauert nur ein paar Millisekunden, je nach Drehzahl und Last. Die elektrische Ansteuerung der Injektoren ist daher kein Kinderspiel, denn sie bestimmt neben dem anliegenden Druck die aktuelle Einspritzmenge/Zylinder. Als fachkundiger Dieselfahrer (oder Pöler) weißt Du, was das heißt.

    MfG Hans F.

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    [16077]

    Date: February 24, 2002 at 18:28:10
    From:
    stephan h, [kln2-t2-2.mcbone.net]
    Subject: Re: @ Stephan zum Common Rail Injektor

    Danke Hans,

    Das war im Prinzip das, was ich wissen wollte. Ich dachte von der Idee her könnte man z.B die Injektoren nutzen, um Diesel in eine PÖL-Leitung zuzumischen. Das hätte sich gut varrieren lassen von der Menge her.

    Aber. Jede Antwort wirft neue Frage auf: Wo oder wie werden denn da 70 V mit 20A generiert? Da muß doch zum einen irgendwo ein Trafo sitzen und zum anderen zieht das doch ziemlich Strom. Wenn ich Dich recht verstanden habe, müßte dieser Strom immer bereit stehen und wird zum richtigen Zeitpunkt dann an den Injektor geleitet, damit er öffnet. Hat also die LiMa eine extra Spule mit dieser Spannung?

    Gruß
    Stephan

    PS: Du hast noch ein e-mail bekommen wg. dem Steuergerät.

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    [16112]

    Date: February 25, 2002 at 21:39:35
    From: Hans Fürthbauer, [linzu2-212-174.utaonline.at]
    Subject: Re: @ Stephan zum Common Rail Injektor

    Hallo Stephan,

    es ist auf den ersten Blick nicht wirklich kompliziert, die 70 - 80V zu erzeugen. Die Spulen der Injektoren liefern beim Abschalten genug Induktionsspannung. Ein spezieller IC im Steuergerät "sammelt" die Induktionsspannung ein und lädt sie auf einen der beiden "Booster-Kondensatoren". Die sind für den hohen Einschaltstrom zuständig. Insoferne hat der Rhanie zu 50% recht mit seiner Annahme.

    Der IC überwacht auch die Kondensatorspannung. Ist sie für den nächsten Einspritzvorgang noch zu niedrig, steuert er einen Injektor an, der momentan nicht an der Einspritzung beteiligt ist, aber nur soviel, daß er nicht öffnet. Auch von dem holt er sich die Induktionsspannung und schaltet sie auf den Kondensator.

    Dieser Vorgang des Kondensator-Ladens heißt "refreshen" und beansprucht etwas Zeit und die ist knapp. Daher sind 2 Booster-Kondensatoren in Verwendung. Damit läßt sich ein 4-, 5- oder 6-Zylinder-Motor gut bedienen. Bei einem 8-Zylinder geht es nicht mehr. Da braucht man 2 Steuergeräte: einen Master und einen Slave.

    Natürlich unterstützt das Bordnetz die Injektoransteuerung, denn die Kondensatorladung ist nur für den blitzartigen, hohen Öffnungsstrom zuständig. Und bei der Energierückgewinnung gibt es natürlich auch Verluste. Sonst hätten wir ja ein Perpetuum Mobile.

    Meine Darstellung des doch sehr komplexen Sachverhalts ist aus Zeitgründen etwas vereinfacht ausgefallen. Ich denke aber, für das Grundverständnis paßt es so.

    MfG Hans F.


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    [16119]

    Date: February 26, 2002 at 07:22:28
    From: Rhanie, [nbg2-t4-2.mcbone.net]
    Subject: Re: @ Stephan zum Common Rail Injektor

    Hallo Hans!

    >Rhanie zu 50% recht mit seiner Annahme.
    Bei meiner grösse reichen 50% vollkommen.

    Gruß Rhanie.

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    [16116]

    Date: February 26, 2002 at 00:23:48
    From: Joachim S, [p50874abd.dip.t-dialin.net]
    Subject: Frei nach Spock, faszinierend

    Nabend Hans,

    beeindruckend wieviel Tücke da so im Detail steckt. Mechanisch sind die VEs ja schon reichlich ausgefuchst. CR ist es eben vor allem elektronisch.

    Gruss Jo

    PS, Mittwoch treffe ich Martin. Den werd ich erstmal ausgiebig ausquetschen, ob er auch ordentlich was gelernt hat.

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    [16139]

    Date: February 26, 2002 at 21:43:26
    From: Hans Fürthbauer, [linzu1-207-202.utaonline.at]
    Subject: @ Rhanie und Jo

    Hallo Rhanie und Jo,

    @ Rhanie: die 50% richtige Einschätzung (der Hinweis auf einen Kondensator) steht für mich momentan noch nicht in Korrelation zu einer "Größe". Listigerweise hast Du verschwiegen, welche "Größe" Du meinst. Hättest Du statt zum CR-System eine Aussage zu einer Flex gemacht, wäre es mir klar, oder zumindest könnte ich mir einen Reim darauf machen. ...

    @ Jo: Der Martin ist bei der EDC mit der VE-Pumpe dick drauf! Da mußt Du Dir schon sehr gute Fragen überlegen. Es war eine Freude zu sehen, wie interessiert und kritisch er meine Informationen und die Versuche an den diversen Modellen verfolgt hat und wie intensiv er dann bei den Meßarbeiten am Motor zusammen mit seinem Partner die Bauteile in den elektrischen Funktionen analysiert hat.

    Zum CR-System: Die Elektronik ist gefinkelt, die Hydraulik aber auch.

    MfG Hans F.

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    [16080]

    Date: February 24, 2002 at 20:12:57
    From: Rhanie, [nbg2-t1-2.mcbone.net]
    Subject: Re: @ Stephan zum Common Rail Injektor

    Hi Stephan!

    Ich nix wirklich Ahnung haben, aber bevors hier albern wird, ich würd da C´s und Thyristoren nehmen.
    Rhanie.

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