Content-Type: text/html Content-Type: text/html Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: April 14, 2002 at 22:38:22
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-216-171.utaonline.at]
Subject: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

Hallo Ralf,

Mein Beitrag bezieht sich auf Fragen weiter unten, die Du gestellt hast und geht auch ein wenig auf Dein "Dampfablassen" im gleichen Thread ein. Die Automobilindustrie wird gerne verteufelt. Finde ich interessant, aber ungerecht. Ich denke, das die Anstrengungen und Leistungen, die eher unspektakulär erbracht werden, aber höchst umweltwirksam sind, nicht bekannt sind. Die Autoindustrie hat daher ein gewaltiges Informationspotential zu bearbeiten, wenn sie nicht andauernd unschuldig geprügelt werden will. Vielleicht kann ich hier einen winzigen Beitrag zur Information leisten.

Selbstverständlich brauchen die Menschen auch in der Zeit, wo die Erdölvorräte zur Neige gehen, weiter Ihre gewohnte hohe Mobilität. Daher beschäftigt sich die Autoindustrie und die Zulieferer mit entsprechenden Strategien. Obwohl die Rückkehr zu muskelbetrieben Fortbewegungsmitteln sicher auch ihren Reiz hätte.

Es geht allgemein in 2 strategische Hauptrichtungen:

1.) Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs, einerseits zur Schonung der Umwelt und andererseits zur Streckung der Ressourcen, bis es geeignete Alternativen gibt. Das ist eine der Kernaufgaben der Fzg.-Industrie.

2.) Die Entwicklung von Antrieben mit alternativen Energien, die für einen Fahrzeugbetrieb geeignet sind. Mögliche Energieformen sind: elektrischer Strom, Alkohol, Wasserstoff, künstliche Kraftstoffe mit ähnlichen Eigenschaften, wie die herkömmlichen Kraftstoffe, usw. Hier ist die Fzg.-Industrie neben den eigenen Aktivitäten auch auf potente Zulieferer und eine entsprechende Energieversorgung angewiesen.

Zu 1.) Es gibt seit 1995 die freiwillige Selbstverpflichtung des VDA (die deutschen Fzg.-Hersteller), den Flottenverbrauch von durchschnittlich 8 l/100 km in 1995 bis 2005 auf 6 l/100 km, also um 25% zu senken. Eine ähnliche Verpflichtung zu den CO2-Emissionen hat die ACEA (Plattform der Europäischen Hersteller) gegenüber der EU-Kommission eingegangen.

Es gibt einen Arbeitskreis Emissionen - Luftqualität. Der hat die Entwicklung der Abgasemissionen für Deutschland zwischen 1970 und 2020 dargestellt. Bis Anfang der 90-er Jahre lagen die HC-Emissionen bei ca. 950 kt/Jahr, im Jahr 2000 lagen sie bei 200 kt/Jahr, also nur mehr ca. ein Viertel gegenüber dem Stand von 1990, aber eben bei gestiegenem Fahrzeugbestand. Ähnlich verhält es sich beim NOx. Wer hat diese dramatische Verbesserung bewirkt, wenn nicht die Fzg.-Industrie. Die nackten Zahlen sind nicht so spektakulär, wie die Grafiken, aus der ich sie entnommen habe. In den Grafiken sieht man erst wirklich, was in den letzten 10 Jahren da passiert ist. Wenn Du mir Deine Postadresse mailst, mache ich Dir gerne Farbkopien und schicke sie Dir zu.

Als unser ehemaliger Bundeskanzler Franz Vranitzky das 3 Liter-Auto gefordert hat, wurde er ausgelacht. Heute ist es längst Realität. Am 16. April wird Ferdinand Piech von Wolfsburg nach Hamburg zur VW Hauptversammlung mit einem 1 Liter-Polo fahren. Auch dieses Auto wird serienreif werden. Dann sind die Käufer dran. Die werden so ein Auto entweder kaufen, oder nicht. Wenn sie es nicht kaufen, dürfen sie auch nicht über die vermeintlich mangelnden Aktivitäten der Autoindustrie maulen. Dann wird es eben wieder aus der Produktion genommen, obwohl damit viel Geld in den Sand gesetzt wurde. Denn die Autohersteller sind auch Geschäftsleute und müssen sich am Markt orientieren.

Zu 2.) Ein Beispiel: Es gab vom CARB, der kalifornischen Abgasbehörde Anfang der 90-er Jahre den Ansatz, bis ab 1998 die gesetzliche Verpflichtung einzuführen, daß zunächst 2 % der neu zugelassenen Fahrzeugflotte eines Herstellers ZEV-Fahrzeuge sein müssen. (ZEV = Zero Emission Vehicles). Was das genau sein soll, wurde nicht gesagt. Ein Elektroauto vielleicht, oder auch ein Tretauto. ... Die Fahrzeugindustrie hat versucht, das Elektroauto zu forcieren, um die Forderung irgendwie zu erfüllen. Es ging nicht, weil es keine entsprechenden Stromspeicher gibt. Mit der heutigen Technik wäre es nach Aussage (eines mir persönlich bekannten Experten) nicht möglich, Los Angeles mit einer Akku-Füllung zu durchqueren. Wer würde so ein Fahrzeug kaufen wollen? Das CARB hat das auch eingesehen und die Forderung fallen gelassen, bzw. ausgesetzt.

Dabei möchte ich es belassen.

MfG Hans F.

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Date: April 14, 2002 at 23:54:55
From:
Ralf Hofmann, [p3e9e9d4f.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

Hallo Hans,

Du hast schon Recht, die Automobilindustrie hat viel verbessert. Und sie tut natürlich nur das, was das Überleben des Unternehmens sichert und was die Politik vorgibt, das ist logisch und aus Sicht eines Unternehmens richtig (ich führe selber eins . . .).
Díe ganzen Verbesserungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, die Du richtigerweise aufgezählt hast, nutzen nur nicht viel, da sie am eigentichen Ziel vorbei gehen, nämlich den Individual- und Nutzverkehr umweltverträglich zu machen.
Die Industrie hat lediglich das Automobil von "schlecht umweltverträglich" zu "besser schlecht umweltverträglich" gemacht. Mehr hat die Politik auch nicht verlangt, leider. Daher mache ich der Industrie nicht unbedingt den Vorwurf, die Politik hätte die Möglichkeiten gehabt, die entsprechenden Wege vorzugeben. Hat sie aber versäumt.
Mit "besser schlecht" im Bezug auf die Umweltverträglichkeít des Automobils meine ich, daß es uns nichts nutzt, mit EURO 5 Norm umherzufahren, wenn der Rest der Welt anfängt, mobil zu werden. China und Indien allein mit 2 Mrd. Menschen werden das Klima endgültig zum kippen bringen, vom Rest der Welt rede ich gar nicht. Schon allein deshalb stellt sich die Frage nach dem Ende der Erdölvorräte gar nicht, es wird vorher ein anderes Ende geben. Ich rede nicht vom Weltuntergang, so dramatisch muß es gar nicht kommen. Wer sich etwas mit Klimaforschung befasst, weiß welche Auswirkung eine Verschiebung von Luft- oder Meeresströmungen mit sich bringt. Und genau das passiert bereits jetzt schon. Nur halt so langsam, daß wir uns immer noch einreden, es sei bloß ein schlechter Winter (oder Sommer, je nachdem wann wir gerade darüber nachdenken).
Darum bin ich der Meinung, daß die ganze schöne Entwicklung der Industrie eigentlich am Ziel vorbei gelaufen ist. Solange wir fossile Brennstoffe benutzen, nageln wir fröhlich weiter am Sarg des Planeten. Wenn die Autos etwas weniger Sprit verbrauchen, vielleicht etwas langsamer. Aber wir nageln weiter.

Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs, einerseits zur Schonung der Umwelt und andererseits zur Streckung der Ressourcen, bis es geeignete Alternativen gibt, um bei Deinen Worten zu bleiben, ist schon eine sinnvolle Aufgabe für die Industrie. Aber diese Alternativen gibt es seit 20 Jahren, seit Elsbett. Diese Chance ist verschlafen worden. Und wir schlafen munter weiter. Und schlagen dabei einen Nagel nach dem anderen in den Sarg.

Bis vernünftige elektrische Energiespeicher zur Verfügung stehen, dauert es zu lang. Alkohol wird bereits genutzt, ist eine durchaus sinnvolle Alternative. Aber von der Politik nicht gewollt, sonst würde es sinnvoll gefördert. Wasserstoff halte ich aus verschiedenen technischen Gründen für keine Alternative, es sei denn er würde online an Bord aus Biosprit gewonnen. Aber soweit sind wir auch noch nicht.
Einen modernen Dieselmotor auf den Betrieb mit Planzenöl zu appliziern würde - Du weißt es bestimmt besser, ich schätze nur mal - maximal 2 Jahre dauern. Also fast sofort verfügbar. Oder anders ausgedrückt: Könnte schon seit 10 Jahren in Serie sein. Kein gebastel wie wir's machen, sondern von Profis wie Dir entwickelt. Es könnte funktionieren. Aber die Politik hat's nicht gewollt.

Und all die Verpflichtungen, den Verbrauch und damit die CO2 Emissionen zu senken sind eigentlich Makulatur, wenn man bedenkt, daß wir problemlos 100% CO2 Emissionen sparen könnten.

An der Stelle vielen Dank für Dein Angebot, mir die Kopien zu senden. Du kannst die eMail-Adresse benutzen oder 35723 Herborn, Postfach 1338.

Ach ja, das 3-Liter Auto und Bundeskanzler Vranitzky. Wann war das? Du weißt doch vermutlich, daß der Elsbett 3-Zylinder nicht nur der erste DI im PKW war, sondern auch das erste 3 Liter Auto, mit Pflanzenöl übrigens. Ist glaube ich schon 15 Jahre oder länger her. Wenn das Vranitzky gewusst hätte. . .

Das 1 Liter Auto ist eine feine Sache. Leider funktioniert das nur unter Preisgabe jeder Transportkapazität (d.h. die Probleme des Schwerverkehrs werden in keiner Weise gelöst) und aller Annehmlichkeiten wie Klimaanlage u.s.w. Und es braucht immer noch fossilen Brennstoff.

Zu der Geschichte mit den ZEV kann ich mich nur sehr kritisch äußern. Kein amerikanischer Politiker hat jemals etwas gegen die Mineralölindustrie getan. Und ein Elektroauto als ZEV zu bezeichnen ist eine Lachnummer, solange im Hintergrund die Kraftwerksschlote rauchen . . .

Mir geht's nicht nur um die Brennstoffe, die zum Antrieb unserer Fahrzeuge genutzt werden, sondern genauso darum, womit wir unsere Häuser heizen und unsere Maschinen auf der Arbeit betreiben.
Es geht um ein grundsätzliches Umdenken, was die Energiewirtschaft auf der Erde betrifft.

MfG
Ralf Hofmann

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    [17526]

    Date: April 15, 2002 at 22:39:34
    From: Hans Fürthbauer, [linzu3-219-156.utaonline.at]
    Subject: @ Ralf: noch einige Ergänzungen

    Hallo Ralf,

    die Unterlagen zur Entwicklung der Abgasemissionen über der Zeit gebe ich morgen zur Post. Neben den Grafiken sind auch einige Blätter mit dem Grundgerüst der EU 2000-Abgasgesetzgebung dabei.

    Die EU-Abgasgesetzgebung ab 1992 (EU1) hat die Fzg.-Industrie zu dramatischen Verbesserungen einerseits gezwungen, andererseits auch zu freiwilligen Aktionen zur Imageverbesserung angeregt (siehe freiwillige VDA- und ACEA-Beschlüsse, wie bereits in meinem ersten Beitrag erwähnt).

    Ab EU3 (2000) sind die Testbedingungen massiv verschärft worden. Zusätzlich wurde eine Feldüberwachung und die On-Board-Diagnose eingeführt (für Diesel verpflichtend ab 2003). Die Fzg.-Hersteller haben der Forderung der Politik zugestimmt, obwohl das weitere, erhebliche und kostenintensive Barrieren sind, die technisch überwunden werden müssen und die kostenmäßig nicht an den Endkunden weitergegeben werden können.

    Beispiel dazu: Bei der Feldüberwachung von EU3-Fahrzeugen müssen die Abgas-Typprüfgrenzwerte vom Neuzustand eines PKW auch noch nach 80.000 km eingehalten werden, sonst droht ein gesetzlich festgelegter Recall und eine Nachbesserung aller möglicherweise betroffenen Fahrzeuge! Die zuständigen Behörden jedes EU-Mitgliedslandes können beliebige Fahrzeuge aus Kundenhand für die Nachprüfung anfordern. Dem Fahrzeugkäufer ist das wurscht. Er setzt zu Recht darauf, daß sein Fzg. auch mit 80.000 km den Test problemlos besteht. Die OBD interessiert einen Autofahrer auch nur am Rande.

    Man kann natürlich jetzt trotzdem die Autoindustrie, die Politiker, die Mineralölindustrie, Bosch, Gott und die Welt verteufeln und an die Wand knallen, weil sie zu langsam reagieren. Vielleicht auch im Hinblick auf die bereits erkennbaren Klimaveränderungen zu Recht.

    Eine Frage möchte ich Dir zum Schluß stellen, Ralf (und natürlich jedem anderen Teilnehmer auch, der mir geantwortet hat): Was ist Dein ganz persönlicher Beitrag, die von Dir angeführten Mißstände abzustellen?

    MfG Hans F.

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    [17553]

    Date: April 16, 2002 at 14:03:12
    From: Ralf Hofmann, [p3ee33b1f.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: noch einige Ergänzungen

    Hallo Hans,

    mein Beitrag ist noch ein sehr bescheidener. Ich komme noch darauf, zuerst ein bischen Vorgeschichte.
    Ich bin im Herbst 2000 durch Zufall zum Pölen gekommen und auf's FMSO gestoßen. Angefangen hat alles bei mir über den günstigen Treibstoffpreis. Vorher habe ich mich auch bemüht, die Umwelt nicht über Gebühr zu belasten (Müll trennen, Bleifrei tanken als es noch teurer war, keine Schadstoffe in der Natur zu "entsorgen" u.s.w.), eben ganz normal wie jeder normale Bürger, der nicht grade eine Drecksau ist. Auch ein bischen religiös begründet, da ich mir Bewußt bin, daß Gott uns diesen Planeten zum vernünftigen Benutzen geschaffen hat und nicht zum ruinieren. Politisch "grün" war ich nie und werde es auch nie sein.

    Aber je mehr ich über's Pölen richtig Gedanken gemacht habe, bin ich darauf gekommen, was für Auswirkungen auf die Umwelt unsere Mobilität hat, die ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft ist. Und je mehr ich mich damit (speziell Abgasproblematik und Klimaeinflüsse) befasst habe, umso klarer ist mir geworden, daß die Menschheit dabei ist, angeleitet vom "Way of Live" der Industrienationen, sich ein Problem mit irreversiblen Folgen zu schaffen. Mit Folgen, die meine Generation voll miterleben wird und gegen die bisherige Umweltprobleme einfach lachhaft erscheinen werden. Und darauf habe ich einfach keinen Bock, um's mal leger auszudrücken. Vor allem deshalb nicht, weil das Problem sehr einfach und ohne übermäßige Kosten zu lösen ist.

    Mein z.Zt, extrem bescheidener Beitrag besteht in dem Versuch, über die Schiene "Mit Pöl fahren" das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Denn je mehr Menschen darüber nachdenken, umso mehr werden auch zu der Erkenntnis kommen, daß es so wie bisher nicht weitergehen kann.
    Das Ziel ist, das der politische Druck der Bevölkerung auf die Regierungen irgendwann so groß wird, daß sie gegen den Widerstand der Mineralöllobby regenerative Energien massiv fördern MUSS, um an der Macht zu bleiben. Wenn dieser Weg einmal angesteuert wird, macht auch die Industrie mir, weil's dann Geld zu verdienen gibt. Und dann wird's ein Selbstläufer . . .

    Ich weiß, angesichts der realen Bedrohung ist das extrem wenig, was ich mache. Leider geht z.Zt. nicht mehr, weil ich sonst meine Firma an die Wand setze. Aber ich hab' schon alle anderen Hobbys abgeschafft, um das bischen Zeit, was ich habe, zu konzentrieren auf etwas Wichtiges.
    Was mich nur maßlos ärgert, ist das die Leute (maßgeblich Politiker), die dafür bezahlt werden, solche Probleme zu erkennen und unsere Volkswirtschaft entsprechend zu lenken, einfach versagen.

    MfG
    Ralf Hofmann

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    [17529]

    Date: April 15, 2002 at 22:53:37
    From: Joachim S, [p50874b80.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: noch einige Ergänzungen

    >Eine Frage möchte ich Dir zum Schluß stellen, Ralf (und natürlich jedem anderen Teilnehmer auch, der mir geantwortet hat): Was ist Dein ganz persönlicher Beitrag, die von Dir angeführten Mißstände abzustellen?

    Hi Hans,

    das ist eine ziemlich gute Frage...

    Was mich angeht, ich tu nix. Eindeutig. Im Gegenteil, ich möchte nicht wissen, wieviel km ich allein des Pölens wegen schon sinnlos gefahren bin. Und was ich an fossilen Brennstoffen bei meinem Bulli spare, das verheize ich locker beim ausgiebigen Warmduschen, beim Wohnungsheizen und beim Lichtanlassen.

    Nebenbei fahre ich mit dem Auto zur Arbeit, wo ich dann den ganzen Tag überlege, wie man durch weiteren Energieeinsatz Arbeitsplätze einsparen kann.

    Und damit bin ich nicht allein. Es ist viel leichter, grosse Sprüche zu kloppen, als sich einzuschränken. Das einzige was ich mir zu gute halte, beim Sprüche kloppen halte ich mich in dieser Hinsicht weitgehend zurück.

    Aber vielleicht fahre ich morgen ja mal mit dem Fahrrad zur Arbeit. Immerhin hab ich es jetzt nah genug. Dummerweise wird es morgen wohl wieder regnen...

    Gruss Jo

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    [17500]

    Date: April 15, 2002 at 07:12:47
    From: Rhanie, [pd9505b41.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Hallo Ralf!

    Und wenn wir ganz einfach mit ner Umweltfreundlichen Neutronenbombe diese Dussligen 3. Welt Länder dran hindern würden, auch noch mit nehm Auto rumzugurken?
    Der Verkehr wird auch dort wie du sagst zunehmen, aber das ist m. E. auch gut so, die wollen nämlich auch was arbeiten, ihr Essen aufm Teller haben, mit Krankenwagen und Feuerwehr spazierenfahren etc.
    Die fahren da mit Dingern rum, die seh bei uns (auch Abgasmässig) längst aus dem Verkehr gezogen worden währen, und machen trotzdem nur nen Bruchteil von dem Dreck den wir oder die Amis fabrizieren.

    Gruß Rhanie.

    Der findet, das es den Industrienationen obliegt, was gegen die Umweltproblematik zu tun, weil die auch den meisten Dreck machen.

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    [17503]

    Date: April 15, 2002 at 08:23:57
    From: Ralf Hofmann, [p3e9c12b0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Hi Rhanie,

    >Und wenn wir ganz einfach mit ner Umweltfreundlichen Neutronenbombe diese Dussligen 3. Welt Länder dran hindern würden, auch noch mit nehm Auto rumzugurken?

    ach nein, nimm doch die Flex, da haste länger was von . . .

    >Der Verkehr wird auch dort wie du sagst zunehmen, aber das ist m. E. auch gut so, die wollen nämlich auch was arbeiten, ihr Essen aufm Teller haben, mit Krankenwagen und Feuerwehr spazierenfahren etc.

    Logo, die wollen ja auch irgendwann mal unseren Lebensstandart haben, machen wir ihnen als Touristen ja auch prima vor, was möglich ist.
    Ist ja auch deren gutes Recht, sich weiterzuentwickeln.

    >Die fahren da mit Dingern rum, die seh bei uns (auch Abgasmässig) längst aus dem Verkehr gezogen worden währen, und machen trotzdem nur nen Bruchteil von dem Dreck den wir oder die Amis fabrizieren.

    So siehts aus. Der einzige Grund, warum sie nur ein Bruchteil unseres Drecks machen ist z.Zt. eben, weil sie noch nicht so weit sind wie wir. Die beiden großen Schwellenländer China und Indien werden diesen Schritt aber bald machen. Und da wird es so weiter gehen, wie bisher. Technik von vorgestern, weil sie sich mehr nicht leisten können.

    >Der findet, das es den Industrienationen obliegt, was gegen die Umweltproblematik zu tun, weil die auch den meisten Dreck machen.

    Logo ist das unser Bier, was für die Umwelt zu machen. Wir können das natürlich nicht von Ländern wie erwarten, die sich erstmal eine sozial und wirtschaftlich gefestigte Basis schaffen müssen. Da ist kein Platz für die Umwelt. War bei uns ja auch nicht, als wir auf dem Niveau waren. Das können wir uns erst jetzt leisten.
    Umso schlimmer ist es, daß unsere Politik es versäumt hat, rechtzeitig die Weichen in Richtung umweltverträgliche Energieformen zu stellen. Das einzige, was die Schwellenländer jetzt von uns lernen und übernehmen (Altfahrzeuge, Produktionsanlagen u.s.w.) können, ist dieser Mist, der die Umwelt versaut. Wie schön wär's, wenn China gleich ein Tankstellennetz aufbauen würde, wo eine Rapsöl- und eine Bioalkoholzapfsäule ganz selbstverständlich 'rumstehen. Aber die Chance hat die Politik in den "zivilisierten" Ländern verpasst.

    MfG
    Ralf Hofmann

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    [17507]

    Date: April 15, 2002 at 08:52:41
    From: Rhanie, [pd9505b0a.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Hallo Ralf!

    Ich denk mal, wenn die sich die Mobilität erst leisten können, werden auch die Autos neuer. (Die wollen (müssen) dann nähmlich auch auf einmal pünktlich in die Arbeit kommen.)
    Manchmal klappt es auch ganz gut, denen gleich was neues zu verkaufen, in dem Kaff auf den Phills. hammse modernste Technik von (würg) Siemens, so neu, das jetzt da so 30 Leute (inkl. meiner Schwiegermutter) Arbeitslos sind.
    In unseren ehemaligen Ostkolonien wurde ja auch gleich moderne Technik verstrappst und nicht der Müll von uns bei denen reingebaut.
    In China hammse Bierfertigungsstrassen hingestellt, aus lauter kleinen Modulen die in jedem Kaff betrieben werden können und somit Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen, dort wo a.) die Leut nix zu tun haben, b.) wos Wasser noch was taugt, c.) wo der Reis (und was weiss ich, was die sonst noch in ihr "Bier" reinkippen) produziert wird.
    Ich will damit sagen, es geht schon, nur müssen die Leute denen du sowas verkaufst es halt auch wollen.
    Wenn man denen in Indien ne PÖL / Alk. Tanke hinstellt würde sie evtl. auch benützt (oder mit Benzin / Diesel gefüllt.)

    Gruß Rhanie.

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    [17508]

    Date: April 15, 2002 at 09:15:49
    From: Ralf Hofmann, [p3e9c12b0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie
    URL:
    Dampfmotor

    Hi Rhanie,

    stimmt schon, in 2. und 3. Welt-Ländern haben sie nicht nur Schrott. Aber die Möglichkeit, moderne Technik zu besitzen beschränkt sich in erster Linier auf Firmen und hier besonders auf welche mit ausländischen Muttergesellschaften. Der einfache Mann auf der Straße wird um gebrauchte und anderweitig preiswerte Fahrzeuge, Fernseher u.s.w. nicht drumrumkommen.

    Habe übrigens noch einen schönen Link zur Porenbrennertechnik im Auto:

    http://www.lstm.uni-erlangen.de/bild2/dampfmotor.gif

    MfG
    Ralf Hofmann

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    [17499]

    Date: April 15, 2002 at 00:09:34
    From:
    MichaelZ, [dach-d9b86cce.pool.mediaways.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Hallo Ralf,

    ich möchte mal gar nicht soweit gehen wie Du.

    Es gibt viele Sprit-Alternativen, sei mal dahingestellt wie umweltschädlich.

    Ich denke, der politische Hauptgrund für eine Unterlassung/Verzögerung der Entwicklung dürfte der sein, daß jedermann seinen Kraftstoff selber basteln könnte, ohne Einflußmöglichkeit von "höherer" Stelle.
    Schließlich ist es ja kein wirklich ernsthaftes Problem, sein Pflanzenöl selber zu basteln bzw. sein Aethanol selber aus Kartoffeln zu brennen. Oder sogar seinen Wasserstoff selber zu elektrolysieren.

    Aber das ist ja nicht erwünscht, irgendwo verständlich.

    Viele Grüße

    Michael

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    [17504]

    Date: April 15, 2002 at 08:29:43
    From: Ralf Hofmann, [p3e9c12b0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Hi Michael,

    >Ich denke, der politische Hauptgrund für eine Unterlassung/Verzögerung der Entwicklung dürfte der sein, daß jedermann seinen Kraftstoff selber basteln könnte, ohne Einflußmöglichkeit von "höherer" Stelle.

    ich glaube nicht daran, daß das die Hauptursache ist. Die Mineralölindustrie ist weltweit die finanzstärkste und Mächtigste. In den USA stehen sie hinter dem Präsidenten oder der Präsident steht nicht mehr. In vielen anderen Ländern ist das ähnlich. Die Elf-Minol Affäre hat uns davon einen kleinen Vorgeschmack gegeben.
    Diese Industrie würde zusammenbrechen, wenn die ganze Welt auf regenerative Energien umsteigt. Ebenso die Erdölprodizierenden Länder, die inzwischen mit ihrem Geld unsere halbe Wirtschaft gekauft haben.

    >Schließlich ist es ja kein wirklich ernsthaftes Problem, sein Pflanzenöl selber zu basteln bzw. sein Aethanol selber aus Kartoffeln zu brennen.

    Ist prinzipiell richtig. Wäre aber für die Masse des Volkes unwirtschaftlich und uninteressant weil "keinBockdrauf". Ich glaube, das sind immer nur ein paar Individualisten, die sowas machen, nie eine ernstzunehmende Masse im Volk. Darum wird es auch noch lange keine "Pölsteuer" geben, weil wir einfach zu wenige sind und bleiben.

    MfG
    Ralf Hofmann

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    [17495]

    Date: April 14, 2002 at 23:28:43
    From: Joachim S, [pd951e7dc.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Nabend Hans,

    logischerweise kann die Autoindustrie nur bestehen, wenn sie verkaufen kann. Und solange in den Köpfen der Käufer das Auto vor allem als Statussymbol und Luxus rumspukt, kann sie halt (fast) nur dicke Schlitten verkaufen. Die Leute, die unterm Spritpreis leiden, sind sowieso nicht die interessanten Kunden der Autoindustrie. Die können sich ja eh nur Gebrauchtwagen leisten. Kleine sparsame Autos führen als Neuwagen nur ein Nischendasein. Sie werden als Zweitwagen gekauft, mit denen die Hausfrau zum Einkaufen fährt. Mit Glück kann man dann sowas mal gebraucht ergattern, ist dann aber auch erst nach 10 Jahren bezahlbar.

    Wer ist also Schuld? Die Kunden? Zum Teil, auch sie sind oft nur wehrlose Opfer der Werbemaschinerie und der sozialen Umstände. Und wer kurbelt an der Werbemaschinerie und bestätigt das Sozialstatusdenken? Die Autoindustrie ...

    Was machen wir also an diesem Dilemma? Mir fällt nix ein.

    Zu Verbrauchsreduzierungen hab ich andere Ansichten als du. Seit dem Golf D ist da nicht allzuviel gutes mehr passiert. Fortschritte in der Aerodynamik (grosse) und im Motorwirkungsgrad (eher bescheidene) wurden gnadenlos durch mehr Gewicht und mehr Leistung aufgefressen. Der Flottenverbrauch mag ja auf dem Papier sinken, unter realistischen Bedingungen saufen die Autos nicht viel weniger, sie fahren halt nur viel schneller.

    Gruss Jo

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    [17521]

    Date: April 15, 2002 at 21:26:22
    From: Hans Fürthbauer, [62.218.98.120]
    Subject: Re: @ Jo: Verbrauch und 50 PS-VW-Sauger

    Hallo Jo,

    mit den Diesel-Direkteinspritzern ist schon noch ein erheblicher Sprung nach unten gelungen. Der Umstieg von einem Wirbelkammermotor auf einen Direkteinspritzer brachte bei mir bei einer Fahrleistung von ca. 30.000 km/Jahr eine Einsparung von ca. 500 l Kraftstoff/Jahr. Das Drehmoment des TDI-Motors und damit das Beschleunigungsverhalten ist jedoch erheblich besser.

    Sowohl beim Tanken, als auch beim Gasgeben spüre ich den Fortschritt und ich freue mich darüber: Wenig Verbrauch, aber enorm Power.

    Übrigens: Mein erster eigener Diesel-PKW war ein 1,6l-50PS-Saugdiesel von VW. Das war ein tolles "Winterauto". Viel Gewicht auf der Vorderachse, daher ideal für die schneeglatten Bergstrecken auf der Fahrt zur Arbeit. Davor habe ich privat nur Benziner gefahren. Bevorzugt Opel Rekord, den "Zuverlässigen", wie es damals hieß. Zum Glück bin ich dann auf einen R4 und später auf den Diesel umgestiegen. Mit dem "Zuverlässigen" wäre ich vorzeitig gealtert! Aber egal: einmal Diesel, immer Diesel!

    MfG Hans F.

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    [17524]

    Date: April 15, 2002 at 22:01:02
    From: Joachim S, [p50874b80.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Jo: Verbrauch und 50 PS-VW-Sauger

    Nabend Hans,

    wie so oft, die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen unseren Standpunkten ;-)

    Der Golf I als Diesel war schon ne echte Sparbüchse. Man konnte ihn mit 4 Litern fahren, wenn man wollte (und etwas Geduld hatte). Im Bulli sind mit dem Motor Verbräuche mit 'ner 6 vorm Komma realisierbar, das ist für die Technik von 75 schon ganz beachtlich.

    Die ersten BMW-Diesel waren noch vergleichsweise versoffen. So gesehen ist bei BMW der Fortschritt des DIs wohl deutlicher als bei VW. Dafür sind die VWs was Komfort, Fahrleistungen und Schnickschnack angeht auch wieder näher bei den BMWs, als es damals der Fall war. Alles wird sich irgendwie immer ähnlicher...

    Mal ein ganz anderes Thema: Der Schlurfarb Chris ist ähnlich bescheuert wie ich. Wir beide haben uns in den Kopf gesetzt, einen Golf I TD mit LLK und weiterem Schnickschnack auszurüsten und Rallye zu fahren. Du wirst es ahnen bzw, befürchten, mit Pöl!

    Ich fang mal einen neuen Thread an, in diesem haben die folgenden Fragen recht wenig zu suchen. Bis gleich...

    Gruss Jo



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    [17494]

    Date: April 14, 2002 at 23:22:05
    From: Gary, [p3ee20a6b.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @ Ralf: Die Umwelt und die Autoindustrie

    Hallo

    ich muß Hans da recht geben, die Autoindustrie darf man nicht als Hauptschuldigen nennen. Wenn ich allein an die Diskussionen über den 3L Lupo denke wird mir schlecht. Alle waren am Taschenrechner gesessen und haben ausgerechnet das der Lupo zu teuer ist und das nur extreme Vielfahrer sparen können. Von der Umwelt hat da keiner geredet. Die Autoindustrie will auf der freien Marktwirtschaft überleben und muß produzieren was die Mehrheit will. Es liegt also an der Mehrheit was anderes zu wollen und das dann auch zu bezahlen. Ohne Familie hätte ich noch meinen 80er Audi oder den Lupo. Ein Lupo Fahrer hat zu mir gesagt das er nur dann auf 3 Liter Verbrauch kommt wenn er es sehr eilig hat.

    Wenn ich morgen wieder in die Arbeit fahre und vor mir und hinter mir Leute über 50 km in die Arbeit fahren um sich hinter einen Computer zu hocken der auch Zuhause stehen könnte weiß ich das der Sprit noch zu billig ist und wo die Gesellschaft umdenken muß.

    Gary

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux