Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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[19974]

Date: August 14, 2002 at 14:06:49
From: Andreas (Berlin, z.Z.Beskiden), [gw1.otd.pl]
Subject: Fernbedieung zur Verstellung der Restmengenschraube am Armaturenbrett - vielleicht als Sparvorrichtung? Eine technische Neuerung?

Hallo liebe Pöl- und Dieselfachleute!

Ich fahre einen VW-Bus mit 5-Zylinder Saugdiesel (Motortyp AAB) und natürlich auch Bosch-Verteilerpumpe. Durch dieses famose Forum und durch zugucken beim Boschdienst weiß ich, daß man durch Verstellen der Restmengenschraube die Leistung und (damit den Verbrauch) etwas anheben oder senken kann. Man kann also sparsam und gemächlich oder
spritfressend und schnell fahren. Der Unterschied dürfte so zwischen
7 und 11 Litern auf 100 Kilometer liegen.

Ich wollte schon vor längerem mal versuchen, die Einstellschraube mittels Bowdenzug um ca eine halbe bis eine ganze Umdrehung verstellbar zu machen, so daß ich vom Fahrersitz aus, während der Fahrt, mein Auto auf sparsam (z.B. Stadtverkehr) oder schnell und durstig (eilige Fernfahrt) mittels eines kleinen Hebels enstellen kann.

(Ich weiß schon, ASU-Werte etc; aber im wesentlichen will ich ja sparen, und der Tüv muß es ja nicht merken.)

Jetzt bin ich grade in Polen und ein netter geschickter Schmied steht mir zur Seite. Aus einem gebrauchten Motorhaubenöffner könnten wir so eine Regelung hinbekommen.

Aber vorher wollte ich doh um Euren geschätzten Rat fragen: geht das,
kann man die Pumpe damit kaputt machen, gibt es eine bessere Lösung und so weiter ...!

Vielen Dank für hilfreiche Antworten und schöne Grüße aus dem jetzt leider auch verregneten Südostpolen, wo man das Erdöl direkt aus dem Brunnen schöpfen kann, ehrlich!

P.S:
Vielleicht antwortet ja sogar Hans F.?



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[19979]

Date: August 14, 2002 at 20:22:54
From: Hans Fürthbauer, [linzu1-205-60.utaonline.at]
Subject: Interessante Idee! Habe selber mal was Ähnliches bei einem Benziner gemacht

Hallo Andreas,

mein damaliger Opel 1,9 l E-Rekord steht hier nicht zur Diskussion, daher möchte ich gleich auf Dein Thema eingehen:

Du hast selber schon erkannt, daß es um die Vollastmengenschraube geht.

Prinzipiell ginge so eine Verstellung, nach der Du fragst und sie hätte bei einem Sauger durchaus auch Sinn. Denn wegen des dürftigen Luftangebotes im ganz unteren und oberen Drehzahlbereich reagiert ein Sauger im Hinblick auf Vollast-Rauch auf den Luftdruck, die Lufttemperatur und die Kraftstofftemperatur erheblich stärker als ein Turbomotor. Da alle 3 Größen schwanken, hast Du nie die optimale Pumpeneinstellung. Leider ist halt die Vollastmengenschraube nicht für ein permanentes Verdrehen ausgelegt und alles was am Schraubenende befestigt wird, erzeugt nebenbei Schwingungen, die zusammen mit dem oftmaligen Verdrehen sehr schnell zu einer Undichtheit führen können. Also nicht empfehlenswert, wie es die Kollegen auch schon gesagt haben.

Eine andere Möglichkeit wäre, auf Deine Sauger-Pumpe einen Deckel von einer Turbopumpe mit externer Ladedruckdose aufzubauen. Dann könntest Du mit der Vollastmengenschraube eine Grundeinstellung machen, mit der Du ganz sicher unter der Rauchgrenze bleibst. Das wäre gleichzeitig die "Sparstellung". Wenn Du statt der Ladedruckdose am Verstellhebel für den LDA-Anschlag einen Bowdenzug mit Verstellgriff befestigst, kannst Du ganz individuell auf den jeweiligen Betriebszustand angepaßt, während der Fahrt die Vollastmenge einstellen. Das wäre dann die "adaptive Powerstellung".

Unter Umständen müßtest Du dafür eventuell die Reglerhebelgruppe und den Federzug mit umbauen, das weiß ich jetzt aus dem Stegreif nicht. Frage dazu die Leute vom Bosch-Service.

Es gäbe dann noch einen Stufen-Vollastanschlag, der erfordert ebenfalls einen anderen Pumpendeckel und etwas Zusatzaufwand für die Ansteuerung, denn eigentlich ist es ein ADA (atmosphärendruckabhängiger Vollastanschlag) und müßte für Deine Verwendung etwas adaptiert werden. Diese Einrichtung ist auf bestimmten Pumpen für den VW 1,9D Sauger (1Y?) zu finden.

Eine sehr einfache Möglichkeit ist eine Art von Kick-down-Funktion am Gaspedal. Etwa ein federnder Anschlag unter dem Gaspedal. Oder direkt am Verstellhebel der Pumpe. Solange Du normal auf das Gaspedal trittst, hast Du nicht die volle Menge und fährst sparsam. Wenn Du den Anschlag überdrückst, hast Du volle Power und kannst auch die Vollastschraube dazu entsprechend einstellen.

Solche Maßnahmen, auch die einfache, haben tatsächlich eine Wirkung, wie ich von meinem Versuch mit dem Opel weiß. Denn wenn man schon den Aufwand treibt, dann will man auch den Erfolg sehen. Also achtet man unbewußt und nebenbei auch auf andere verbrauchssenkende Dinge, wie z.B. nach dem Start sofort losfahren, eine niedrige Drehzahl, d.h. frühes Hochschalten, keine abrupten Wechsel zwischen Beschleunigen und Verzögern, den Wagen "laufen" lassen, nach vorne schauen, um möglichst wenig bremsen zu müssen, was ja die vorher hineingesteckte Energie unnütz in Wärme umsetzt, auf den Luftdruck der Reifen, auf unnötigen Ballast an Bord des Fahrzeuges, usw.

Egal, was Du machst, Du wirst garantiert einen Erfolg sehen, wenn es Dir ernst ist.

Zur Restmengenschraube (da setze ich jetzt voraus, daß Dir die geläufig ist, und daß Deine Pumpe sie hat): Die kann auch ein wenig verbrauchssenkend wirken.

Wenn Du die Schraube rausdrehst, reduzierst Du die Einspritzmenge im Schiebebetrieb. Denn, wenn Du vom Gas runtergehst, willst Du ja das Fahrzeug verzögern. Was jetzt noch eingespritzt wird, vermindert die Bremswirkung des Motors und muß eventuell sogar durch zusätzliches Bremsen kompensiert werden. Im Hinblick auf den Verbrauch wieder unnütze Energieumwandlung.

Drehe die Restmengenschraube in kleinen Stufen (z.B. 1/2 Umdrehung) soweit raus, daß sich beim Beschleunigen gerade noch ein erträglicher Leerweg am Gaspedal ergibt, bevor der Motor auf Gasgeben anspricht und daß auch die Leerlaufdrehzahl noch paßt und stabil ist.

Berichte bitte bei Gelegenheit, was Du weiter vorhast. Dein Thema interessiert mich.

MfG Hans F.

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    [20000]

    Date: August 16, 2002 at 14:33:30
    From: Andreas Berlin, [gw1.otd.pl]
    Subject: Re: Interessante Idee! Habe selber mal was Ähnliches bei einem Benziner gemacht

    Hallo Hans,

    vielen Dank fuer die ausfuerliche Antwort, kann erst heute antworten da wegen Mariae Himmelfahrt hier in Krosno das Internetcafe zu war.
    Freue mich sehr, dass meine Idee nicht zum blanken Unsinn erklaert ist!
    Deine Luxusversion mit Kickdown (hatte ich auch vage "angedacht", wie es jetzt heisst) werde ich so schnell nicht ausfuehren koennen und morgen geht es schon wieder zurueck nach Deutschland, wo die Leute selten so hilfsbereit und zu Basteleien geneigt sind wie hier im frueheren Galizien. (Wo es auxch excellente Boschdienste gibt, mit Waenden voller Boschdiplome.)

    Ich will vielleicht doch meine urspruengliche Idee versuchen:
    Wenn man das Ende des Bowdenzuges direkt an der Pumpe befestegt, kann eigentlich nicht so viel schwingen und passieren. Die Schraube ist bereits ab Werk seitlich durchbohrt, in diese Bohrung (eventuell etwas erweitert) koennte man den etwa ein bis zwei Zentimeter langen
    Bedienhebel einsetzen, an dem der Bowdenzug zieht oder schiebt. Damit koennte man eine halbe Umdrehung regulieren. Mal abwarten was dem Kowal (=Schmied) einfaellt.
    Die Frage ist halt, was passiert, wenn die Konterschraube staendig geloest bleibt.
    Wegen moeglicher Undichtigkeiten werde ich oefters kontrollieren
    und im schlimmsten Fall zur |Festeinstellung zurueckkehren - falls dann nicht bereits die Pumpe ruiniert ist.

    Nochmals Dank fuer Antwort und Anregungen,
    vielleicht wird ja was draus

    Gruss
    Andreas

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    [19987]

    Date: August 15, 2002 at 09:39:27
    From: Rhanie, [pd9505bc1.dip.t-dialin.net]
    Subject: @ Hans! wg. Restmenge

    Hallo Hans!

    Nachdems hier wieder mal um die Restmenge geht hab ich auch mal ne Frage, hierzu möchte ich dich kurz zitieren:
    >Wenn Du die Schraube rausdrehst, reduzierst Du die Einspritzmenge im Schiebebetrieb. Denn, wenn Du vom Gas runtergehst, willst Du ja das Fahrzeug verzögern. Was jetzt noch eingespritzt wird, vermindert die Bremswirkung des Motors und muß eventuell sogar durch zusätzliches Bremsen kompensiert werden. Im Hinblick auf den Verbrauch wieder unnütze Energieumwandlung.

    Bei meinem Benz mit Reihen ESP war ich eigentlich der Meinung, das diese im Schiebebetrieb ganz absteuert, "überprüft" hab ich das, indem ich im Schiebebetrieb den Motor ausgemacht habe und keine erhöhte Bremswirkung des Motors feststellen konnte, was für mich der Beweis war, das die Restmenge erst wieder bei erreichen der Leerlaufdrehzahl eingespritzt wird.
    Habe ich damit recht, oder war mein "Messaufbau" ungeeignet?
    (z. B. wg. so geringer Restmenge, das keine "Beschleunigung" durch diese spürbar ist?

    Gruß Rhanie.

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    [19991]

    Date: August 15, 2002 at 12:55:30
    From: Hans Fürthbauer, [linzu1-207-212.utaonline.at]
    Subject: Re: @ Hans! wg. Restmenge

    Hallo Rhanie,

    zuerst noch ganz allgemein: Die Restmenge gibt es bei der Verteilerpumpe seit Mitte der 80-er Jahre die Leerlaufdrehzahl-Regelung überarbeitet wurde. Die ursprüngliche Auslegung hatte einen sehr kleinen Regelbereich, der nicht zu den steigenden Komfortansprüchen paßte. Also hat man die Leerlauffeder neu ausgelegt, aus dem Reglerheberverbund rausgenommen und spannt sie jetzt mit einem eigenen Hebel, der seitlich an der Pumpe angebracht ist, vor. Der Regelbereich wurde damit erheblich größer. Es läßt sich damit auch mit einer entsprechenden Automatik eine vernünftige Kaltleerlaufdrehzahl einstellen, was früher nicht wirklich ging.

    Die Anschlagschraube für den Verstellhebel (mit dem Du Gas gibst) wird natürlich weiter benötigt. Irgend ein "findiger Kopf" kam dann auf die Idee, mit dieser Anschlagschraube eine kleine Einspritzmenge im Schiebebetrieb zu geben, um die Bremswirkung des Diesels etwas zu reduzieren. Angeblich war der Auslöser ein Unfall auf glatter Fahrbahn, habe ich damals aus Bosch-Kreisen gehört, hab aber keine weiteren Details erfahren können. Die Bosch-Leute haben das der Fzg.-Industrie sehr geschickt schmackhaft gemacht und so bekamen halt die mechanisch geregelten Verteilerpumpen die Restmenge.

    Die Reihenpumpen haben normalerweise keine Restmenge, das hast Du richtig gesehen. Bei den Mercedes PKW-Pumpen mit dem RSF-Regler gibt es neben der Leerlaufschraube hinten am Reglerdeckel noch eine Möglichkeit für die Einstellung einer "Leerlauf-Menge". Die Schraube sitzt unter dem Blechdeckel und ist daher nicht einfach zugänglich. Wieweit da eine "Restmenge" eingestellt wird, wenn überhaupt, weiß ich nicht. Falls Du einen pneumatischen Regler hättest, geht die Menge sicher auf Null. Ich kann mich leider nicht mehr an die Details Deines Wagens erinnern.

    Deine Meßmethode ist einfach und genial, ob sie sensibel genug ist? Es geht ja hier nur um wenige mm³/Hub, daher ist auch der Einsparungseffekt nicht sehr groß. Aber es ist halt ein Steinchen in einem Mosaik von Maßnahmen und leicht umzusetzten. So hatte ich es gemeint.

    MfG Hans F.

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    [19982]

    Date: August 14, 2002 at 21:33:17
    From: schlurffarb chris, [cache-frr-aa06.proxy.aol.com]
    Subject: Re: Interessante Idee! Habe selber mal was Ähnliches bei einem Benziner gemacht

    schönen abend hans,
    ich setze voraus, dass dein keller noch trocken ist! dann kann man
    sich besser unterhalten. eine frage zur restmengenschraube: ich habe
    seit der umrüstung der esd eigentlich keinen frieden mehr mit der
    einstellung der esp gefunden. die fördermengenschraube ist nun wieder "russfrei", aber der tipp mit der restmengenschraube ist natürlich neu für mich. ich kann deutlich feststellen, das der
    bus mit der momentanen esp-einstellung keine so gute motorbremse hat.
    da ich ansonsten aber äusserst zufieden bin mit der leistungscharakteristik des motors, will ich nicht leichtsinnig
    an der esp schrauben. dein posting ermuntert allerdings dazu !
    da glaube ich ist noch was zu verbessern..........
    ps: der bmw wartet leider immer noch auf deinen "checkplan",
    aber das fahrzeug "is badly needed", und gegen deine bessere
    hälfte kommst du mit deinem gehör alleine nicht an. "was willst du
    eigentlich zerlegen, der bmw fährt doch wunderbar" zitat paty.....
    aber es wird vom geräusch schlimmer, und unbelehrbar ist sie nicht.
    und fatty liesst sie nicht.......
    wir werden demnächst fahrzeuge tauschen, und dann kommen bestimmt
    die nachfragen, die schon befürchtet hast.
    viele grüsse ins waterproofd austria aus dem weniger trockenem
    bayern. paty+chris
    ps: wann findet wieder einer der begehrten "diesel-schulungen" statt?




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    [19984]

    Date: August 14, 2002 at 22:25:54
    From: Hans Fürthbauer, [linzu3-218-73.utaonline.at]
    Subject: Restmengenschraube und 318tds

    Hallo Chris,

    die Funktion der Restmengenschraube ist nicht immer klar, da verstehe ich Dich.

    Fragen zum 318tds habe ich nicht "befürchtet", sondern erwartet und daher meine Checkliste so ausgelegt. Falls Du doch mal beginnen kannst und Fragen auftauchen, dann ersuche ich Dich, an die Mails so anzuknüpfen, daß mein Wiedereinstieg ohne neuerliches, detailliertes Studium des Problems möglich ist.

    Grüße auch an Paty!

    MfG Hans F.

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    [19980]

    Date: August 14, 2002 at 20:42:34
    From: Joachim S, [pd951e357.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Interessante Idee! Habe selber mal was Ähnliches bei einem Benziner gemacht

    Hallo Hans,

    da muss ich dich mal kurz zitieren...

    >Unter Umständen müßtest Du dafür eventuell die Reglerhebelgruppe und den Federzug mit umbauen, das weiß ich jetzt aus dem Stegreif nicht.

    Der einfachste Weg ist wohl, gleich ne TD-Pumpe zu nehmen. Ansonsten muss man wohl zumindest irgendeinen seitlichen Anschlagstift entfernen, der Deckel allein tuts m.W. nicht.

    >Frage dazu die Leute vom Bosch-Service.

    Der war gut ;-) Welcher Boschdienst soll das denn Wissen, wenn du es nicht aus dem Stegreif weisst...

    Gruss Jo

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    [19983]

    Date: August 14, 2002 at 22:15:12
    From: Hans Fürthbauer, [linzu3-218-73.utaonline.at]
    Subject: @Jo: Was ist der Hintergrund Deiner Frage?

    Hallo Jo,

    mein Verweis zum Bosch-Service erfolgte deshalb, weil Andreas seine offenbar guten Kontakte (wörtlich zitiert: "zugucken beim Boschdienst", was ja selten möglich ist) betont hat und weil er nichts Genaues zu seinem Wagen - außer Motortyp AAB, 5 Zyl. Sauger - gesagt hat, auf das ich hätte aufbauen können. Daher konnte ich nur Anregungen und keine konkreten Hinweise geben.

    Jetzt habe ich das Gefühl, Du zerbrichst Dir seinen Kopf, obwohl er noch nicht mal geantwortet hat.

    Du scheinst zur Technik des Wagens und der Pumpe von Andreas mehr zu wissen. Was hindert Dich daran, den Andreas entsprechend Deinem Wissensstand direkt per neuem Beitrag zu informieren, statt mich zu fragen, wo ich doch schon geschrieben habe, daß ich die Details zu einem möglichen Umbau des Pumpendeckels nicht genau kenne?



    MfG Hans F.

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    [19986]

    Date: August 14, 2002 at 23:23:01
    From: Joachim S, [pd951e11b.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: @Jo: Was ist der Hintergrund Deiner Frage?

    Hi Hans,

    ich war mir ehrlich gesagt garnicht bewusst, dass ich dir 'ne Frage gestellt habe. Deshalb hab ich nochmal nachgelesen, was ich eigentlich geschrieben habe, und siehe da, du hast wieder mal recht, und ich habe tatsächlich eine Solche gestellt:

    "Welcher Boschdienst soll das wissen, wenn du es nicht aus dem Stegreif weist"

    Ich gebe es zu, diese Frage ist nicht unbedingt wichtig, sie war auch eher retorisch gemeint. Du unterschätzt offenbar dein eigenes Detailwissen, und überschätzt teilweise das der üblichen Boschdienste. Dehsalb sind wir froh, wenn wir statt dessen dich fragen können.

    Die Frage: "Was muss ich an einer Saugerpumpe im Detail umbauen, um eine TD-Pumpe draus zu machen" könnte ein ausgesprochen freundlicher und geduldiger Boschdienst vielleicht noch beantworten, wenn er sich die Zeit nehmen würde, die Ersatzteilnummern zu vergleichen. Aber das ist ja nun garnicht wirklich entscheidend, wichtiger wäre bei dem Umbau, zu verstehen, was man da überhaupt tut. Also, welche Teile müssen unbedingt umgebaut werden, damit eine LDA-Funktion entsteht?

    Ich bin mal so frech und behaupte, dazu ist wohl kein (deutscher) Boschdienst gleichzeitig bereit und in der Lage. Auf gar keinem Fall zu einem bezahlbaren Preis.

    Andreas Kopf habe ich mir schon zerbrochen, und war der Meinung, er solle lieber weniger Gas geben. Trotzdem, deine Variante, die LDA-Funktion zu nutzen, hat was.

    Gruss Jo

    PS, was macht das Hochwasser bei euch? Glaub mir, liegt alles nur daran, dass du noch immer mit Diesel fährst ;-)

    PPS, gibts einen vergleichbaren Motor überhaupt mit Turbo und LDA? Sonst wäre mein Tipp, sich ne TD-ESP zu besorgen zugegebenermaßen ziemlich daneben. Schon wieder ne Frage, aber nicht unbedingt an dich. Und auch für mich persönlich garnicht so interessant, aber vielleicht für den Andreas.

    PPPS, in Zukunft werde ich fürchterlich aufpassen, bevor ich irgendwas frage ;-)

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    [20004]

    Date: August 16, 2002 at 22:50:24
    From: Hans Fürthbauer, [linzu2-213-179.utaonline.at]
    Subject: @Jo: jetzt stelle ich mal eine Frage und gebe auch die Antworten zu Deinen 3 PS

    Hallo Jo,

    warum siehst Du (und auch andere Teilnehmer) die Leute vom Bosch-Service so negativ? Es gibt dort unbestritten "Blitzer", das will ich nicht abstreiten. Aber auch Leute, wie Du und ich, die versuchen, anderen zu helfen, wenn sie es können. Man muß sie nur finden und dann halt zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Art fragen.

    Vielleicht sind einige Hinweise aus meiner früheren Tätigkeit als Werkstattmeister hilfreich: Sehr gut geeignet für die Beantwortung solcher Fragen ist ein guter Pumpenmechaniker vor Ort. Der hat oft in seiner Schrottkiste, oder seinem "privaten" Teilelager die benötigten Teile liegen, kann sie in einer ruhigen Minute povisorisch zusammenstecken und sieht dann, ob's geht oder nicht. Mit etwas Geschick und eventuell einem kleinen Backschisch lassen sich die Leute leicht motivieren.

    Nicht so gut geeignet ist der Meister, oder Kundenberater. Beide haben oft tageszeitbedingt, je nach Kundenandrang soviel um die Ohren, daß sie für so Extrawünsche in ihrer normalen Arbeitszeit keinen Spielraum haben. Das gilt auch für den Mann im Teilelager. Wenn man die außerhalb der Stoßzeiten anspricht, helfen sie in den meisten Fällen auch gerne. Oft fragen sie dann auch den oben genannten Pumpenmechaniker um seine Meinung. ...

    Deine Anmerkung: "Ich bin mal so frech und behaupte, dazu ist wohl kein (deutscher) Boschdienst gleichzeitig bereit und in der Lage. Auf gar keinem Fall zu einem bezahlbaren Preis" könntest Du selber, oder wer immer ähnliche Erfahrungen hat, vielleicht nochmal aus meinem Blickwinkel betrachten. Nach meiner Erfahrung funktioniert mit einer positiven Einstellung das "Gesetz der sich selbst erfüllenden Prophezeihung" genauso gut, wie mit einer negativen Einstellung. Einfach ausprobieren.

    Zum PS: Das Hochwasser hat in Österreich in vielen Gegenden erheblich gewütet. Jetzt klingt es langsam ab und die enormen Schäden werden langsam sichtbar. Im Fernsehen wurden jedoch auch Bilder vom überfluteten Dresden gezeigt und Prognosen gemacht, wie es mit der Elbe weitergeht. Da steht noch Schlimmes bevor und könnte die österreichischen Schäden mit all Ihren brutalen Ausprägungen weit übertreffen.

    Zum PPS: Andreas hat keine konkreten Angaben zu seinem Motortyp gemacht, daher ist die Frage nicht präzise zu beantworten. Weil er aber einen Sauger (zwar einen 5 Zyl.) fährt und lange Zeit parallel bei allen Fzg.-Herstellern dazu TD's angeboten wurden, ist Dein Tipp nicht daneben. Jedenfalls läßt sich eine TD-Pumpe (auch von einem anderen Grundmotor) leichter an einen Sauger adaptieren als umgekehrt.

    Zuletzt zum PPPS: Fragen sind immer gut, sie beleben ein Forum, daher solltest Du nicht unbedingt "aufpassen". Hättest Du es getan, gäbe es hier 3 Beiträge weniger.

    Wünsche Dir und allen anderen hier ein schönes Wochenende!

    MfG Hans F.


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    [20006]

    Date: August 16, 2002 at 23:40:36
    From: Joachim S, [acb9ad27.ipt.aol.com]
    Subject: Re: @Jo: jetzt stelle ich mal eine Frage und gebe auch die Antworten zu Deinen 3 PS

    Nabend Hans,

    wahrscheinlich hast du recht. Ich kenne diese Läden halt nur von der Seite, wo ich im chromblitzenden Verkaufsraum stehe, und verzweifelt versuche zu erklären, dass die Flammscheiben so Dinger sind, die unter den Düsen sitzen, und dass es die ganz bestimmt in diesem Laden zu kaufen gibt. Und dass die vom Golf auch bei meinem Bulli passen. Und das man die ganz bestimmt auch ohne Fahrzeugpass und Fahrgestellnummer oder besser Kopie des Fahrzeugscheines rausfinden kann... Ist kein Witz, so ist es mir halt mehr als einmal ergangen.

    So hab ich nach einer Stunde Wartezeit wegen einer Preisanfrage für eine LDA-Dose für meinen Bulli entnervt aufgegeben. "Da haben wir keine Ahnung, aber unser Dieseltechnikmeister hat bestimmt gleich Zeit für Sie ...". Nach ner Stunde bin ich dann lieber gleich zum Schrottplatz gefahren.

    Ganz hinten, wo man als normaler Selberschrauber halt nicht hinkommt, da mag es dann anders sein. Da werden ein paar Profis werkeln, es kann nicht anders sein. Wer zu diesen Leuten einen direkten Draht aufbauen kann und dann noch einen guten Mann erwischt, der mag kompetente und geduldige Beratung erfahren.

    Der große Boschdienst in Dortmund gilt sogar noch als recht ordentlich. Trotzdem hab ich bereits dreimal Kunden von dort in der Pölhöhle nachverarztet. Einem hab ich ne Austauschpumpe bzw. Komplettabdichtung der ESP erspart, indem ich einfach die tropfende Überwurfmutter der Einspritzleitung festgezogen hab.

    Der selbe Kunde hatte sich ein paar Tage zuvor die Düsen checken lassen. Die seien noch ganz ordentlich wurde ihm erzählt. Das stimmte sogar. Was mich etwas erschüttert hat, dass die Flammscheiben aber auch als "noch ganz ordentlich" bezeichnet wurden, und deshalb nicht erneuert wurden.

    Dann wurde einem Kunden glaubhaft versichert, "wenn eine Glühkerze kaputt ist, dann kriegen die anderen zuviel Strom und gehen kurz drauf auch kaputt". Wie gesagt, dieser Boschdienst soll angeblich noch zu den guten gehören.

    Trotzdem hast du aber recht, und ich verallgemeinere meine schlechten Einzelerfahrungen in unzulässiger Weise. Und wenn Andreas wirklich einen guten Mann kennt, dann sieht alles anders aus.

    Gruss ins dann ja jetzt halbwegs trockene Österreich. Hier laufen im Fernsehen nur noch Bilder von überfluteten Städten. Durch halb Ostdeutschland wälzt sich ne braune Brühe. Diesmal micht politisch gemeint, sondern ganz normaler Dreck. Besser machts das aber auch nicht...

    Aus dem trockenen Dortmund, Jo

    PS, jetzt wars schon wieder ein Beitrag mehr ;-)

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    [20007]

    Date: August 17, 2002 at 00:44:28
    From:
    stephan h, [kln2-t3-2.mcbone.net]
    Subject: Das wird jetzt off topic, aber...

    Hallo Jo,

    Da geht mir irgendwie doch immer wieder mal der Hut hoch, wenn ich diese Berichte lese. Selber erlebe ich sowas auch immer wieder im Bekanntenkreis und neulich sollte hier einer am Gebäude 'ne Dachrinne dranbauen an so'n Vordach und die hängt jetzt genau unter der Dachkante statt etwas davor. Folge: Das Wasser geht natürlich drüber (und läuft dann in meine Bastelwerkstatt...).
    In D gibt's sowas wie einen Meisterzwang. Das stammt noch aus brauneren Tagen, soll aber angeblich Qualität sichern. Die nehmen dann natürlich auch meisterhafte Preise, nur die Arbeit scheint in allen bereichen immer weniger meisterhaft zu sein. Manch ein Geselle (oder gar Autodidakt) arbeitet gründlicher.
    Fazit: Logisch- selbst schrauben. Wer keine Ahnung hat und nicht selbst schrauben kann, ist immer öfter der Dumme. Ich kann nur hoffen, daß irgendwann alle selber schrauben und sich der Markt mal bereinigt (vielleicht auch mal ohne Meister*zwang*...).

    Mußte ich einfach mal los werden, weil sich solche Geschichten von meisterhaften Dilletanten offenbar immer mehr häufen. Armes Deutschland...

    Gruß
    Stephan

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    [20008]

    Date: August 17, 2002 at 01:08:04
    From: Gary, [p3e9903a9.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Das wird jetzt off topic, aber...

    Hi

    ich hab ein Beispiel, da kommt die Werkstatt ganz gut weg, wird aber selten sein. Ich habe einen Simmerring für einen Verteiler gebraucht, war etwas undicht. Der Lagerrist konnte mir nur einen kompletten Verteiler im Austausch anbieten, um die 250 DM. Ich stand beim Lagerist und sagte das kann doch nicht sein als der Chef vorbeikam. Der hat sich dann meiner angenommen. Der Simmerring hatte ein Sondermaß und wurde nur für Bosch hergestellt. Der Chef machte die Firma in Österreich ausfindig und rief dort an. Die Sekräterin am Telefon sagte das sie keine Simmerringe verkaufen dürfte weil das mit Bosch so abgesprochen ist (die haben das Werkzeug zur herstellung gezahlt). Nach fünf Minuten flirten und schleimen (der Chef hat sie zum Kaffeetrinken eingeladen wenn er das nächste mal in Österreich sei)hat die Sekräterin ein paar Simmerringe in einen Briefumschlag gepackt und zur Werkstatt geschickt. Ein paar Tage drauf habe ich einen kostenlos bekommen.

    Gruß Gary

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    [20010]

    Date: August 17, 2002 at 10:12:32
    From: stephan h, [kln2-t5-2.mcbone.net]
    Subject: Re: Das wird jetzt off topic, aber...

    Hallo Gary,

    Ja klar, positive Beispiele gibt es auch, besonders, wenn Mitarbeiter einfach nur Einsatz für den Kunden zeigen. Das klappt besonders, wenn es mal etwas ruhiger zugeht und man mal etwas Zeit hat, sich mit den Leuten zu unterhalten. Mein lokaler Boschdienst hat mir auch seinen Schiffsölkühler einfach so vermacht als Wärmetauscher für's PÖL. Davon sprach Hans wohl auch. Und die seltene Ausnahme ist das wohl auch nicht, aber das sind dennoch alles Extras.
    Was ich meine, ist aber die ganz normale Arbeit, die die mit etwas Intelligenz und fachlicher Kompetenz lösen sollten. Da versagen offenbar immer mehr Werkstätten und manch ein "Laie" macht's wesentlich besser und genauer. Dann kommt's genau so, wie Jo es erzählt hat. Warum auch immer....

    Gruß
    Stephan

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    [20012]

    Date: August 17, 2002 at 18:23:14
    From: Gary, [p3e9bbe99.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Das wird jetzt off topic, aber...

    Hi Stephan

    dadurch das ich ein Betriebsauto habe komme ich auch in Werkstätten. Eine war ganz gut, Proeller in Neuburg. Die anderen hatten einen Annahmemeister der keinen blauen Mantel hatte.
    Ich habe bewußt von einem guten Beispiel berichtet, wenn ich von schlechten Erfahrungen geschrieben hätte wäre ich gestern nie ins Bett gekommen.

    Gruß Gary

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    [20011]

    Date: August 17, 2002 at 12:37:22
    From: Hans Fürthbauer, [linzu2-212-159.utaonline.at]
    Subject: Re: die Blinden und die Einäugigen ... (paßt hier dazu, obwohl vielleicht ein neuer Thread besser gewesen wäre)

    Hallo Leute,

    in einem anderen Forum gab es eine ähnliche Diskussion, wo eine Audi-Werkstatt einem Kunden eine Tauschpumpe verkauft hätte, obwohl nur der Kraftstoff-Filter Luft gezogen hatte. Mit ein paar Tips aus dem Forum war die Ursache gefunden und mit einem neuen Filteroberteil behoben.

    Den Fall hatte ich zum Anlaß genommen, um einen bewußt provokanten Beitrag zur Qualifikation des Kfz-Personals zu schreiben. Statt der Namen schreibe ich NN. Hier ist mein Beitrag:

    "Hallo NN,

    leider hast Du recht: es ist ein grundsätzliches Problem. Zumindest bei uns in Österreich. Jeder, der nur halbwegs glaubt, in einem technischen Beruf was "Besseres" werden zu können, geht in eine HTL, oder sonst eine höhere Schule.

    Für das Kfz-Gewerbe (und andere handwerkliche Berufe) bleiben dann halt diverse wenig qualifizierte Schulabgänger übrig. Die haben noch dazu völlig überdrehte Vorstellungen vom Job eines Kfz-Technikers. In der Realität sind sie leider oft nicht mal in der Lage, den Besen für die Werkstattreinigung richtig zu bedienen. ...

    Aus diesem Topf kommen dann in weiterer Folge die Werkstätten-Meister und KD-Annehmer, nach dem Motto: "Unter den Blinden ist der Einäugige der König". Ausnahmen sind natürlich wie überall möglich.

    Die wirklichen Fachleute hier (die Österreicher ganz besonders) bitte ich um Nachsicht für meine Verallgemeinerung. Mich würden ihre Erfahrungen und Meinungen dazu sehr stark interessieren.

    MfG Hans F."

    Soweit mein Text.

    Dazu hat sich ein mir bekannter, sehr tüchtiger Inhaber eines Kfz-Betriebes gemeldet. Er hat einen florierenden, wachsenden Betrieb, bemüht sich sehr um seine Kunden und löst zusammen mit seinen Mitarbeitern auch Probleme, an denen Markenwerkstätten gescheitert sind. Sein Betrieb und seine Einstellung zu den Kunden ist für mich ein Paradebeispiel, wie es sein soll, wie es aber in vielen Betrieben auch ist. Mein Text hat ihn erkennbar getroffen und er hat in seiner Antwort Gesichtpunkte genannt, die vielleicht auch für Euch interessant sein könnten.

    Hier ist seine Antwort:

    "Hallo Hans,
    wie Du weißt, bin ich Meister. Da ich "einäugig" bin, habe ich es leider nicht weiter gebracht. Aber Gottseidank hast Du mir ja die Möglichkeit offen gelassen, als die Ausnahme der Regel gelten zu können. Nun zu deinen weiteren Ausführungen.

    1. Azubi
    Leider muß ich Dir was meine Erfahrungen angeht, oft recht geben. Bei den meisten Bewerbungsunterlagen die mir zu Gesicht kamen, sah es in Mathe und Physik eher schlecht aus. Ich denke wer in diesen Fächern schlecht ist, kann bei den heutigen Motoren und Einspritzanlagen die Zusammenhänge nicht verstehen. Wer aber in diesen Fächern gut ist, wird kein KFZ-Mechaniker, oder benutzt die Ausbildung nur als Sprungbrett fürs Studium.

    2. Qualität der Meister
    Wir alle wissen, daß Du schlicht weg der "Diesel-Professor" bist, und es wohl nur sehr wenige aus der schraubenden Zunft gibt, die Dir hier das Wasser reichen können. Du weißt auch, daß ich mich persönlich oft schon über Dein Fachwissen aus diesem Bereich verwundert geäußert habe. Aber, bist Du den in den Bereichen Benziner, Unfallinstandsetzung mit Lackierung, Fahrwerk, ABS, Bremsen, Can-Bus, Windgeräusche, Wassereintritt, Komfortelektronik, Klima, AU-Vorschriften, HU-Vorschriften, SP, Werkstattrecht, ESP, Allradtechnik, Garantieabwicklung ..... auf ähnlichem Level fit. Meine Bewunderung für Dich würde ins Unermessliche steigen. Der "kleine einäugige KD-Meister" jedoch ist hier für den Kunden an vorderster der Ansprechpartner oder Prallbock.

    Gewiß ist es für einen Kunden ärgerlich, wenn er für Fehldiagnosen Geld bezahlen muß. Aber kostet die erfolglose Behandlung eines Arztes (Akademiker kein Einäugiger) aufgrund einer Fehldiagnose kein Geld? Sind deswegen alle Ärzte "Einäugige"?

    Nimm das Beispiel des neuen 7-er BMW. Hier sind Kunden aufgrund einer fehlerhaften Information der Tankanzeige an das Motorsteuergerät trotz ausreichendem Kraftstoff stehen geblieben. Eine große Rückrufaktion war die Folge. Stammtischgeschwätz: Wie kann das bei einem solch teuerem Auto mit soviel Entwicklungsingenieuren passieren? Alles Einäugige"?

    Wie oft muß der "kleine einäugige Meister" die Fehler und den Pfusch der Hersteller suchen und ausbügeln? Ich denke es gibt in jedem Beruf gute und schlechte Fachleute, nur steht wohl kein Produkt der Welt so im Interesse der Öffentlichkeit wie das Auto. Für kein Produkt der Welt gibt es so viele Werkstattests, Verbraucherverbände usw, oder hast Du schon einmal über einen versteckten "Werkstatttest" von Zahnärzten, Computern oder was weiß ich was gelesen? Hinzu kommt, daß es sich bei den KFZ-Meistern oft eben auch "nur" um brave Handwerker handelt. In keinem Handwerksbereich gab es in den letzten 5 Jahren soviel Innovationen wie in unserem Handwerk. "Altes" Wissen gilt sehr schnell nicht mehr viel und so mancher alter oder junger erfahrener Meister kommt ruck zuck nicht mehr zurecht. Dies interessiert natürlich den Kunden nicht, aber ein jeder sollte doch auch einmal an sein Berufsfeld denken, werden da keine Fehler gemacht, gibt es da nicht ähnliche Probleme?

    Ich hoffe Du nimmst mir meine Stellungnahme nicht krumm.

    Ciao NN"

    Selbstverständlich habe ich ihm geantwortet, möchte aber nicht mehr darauf eingehen, sondern seinen Text einfach so stehen lassen. Vielleicht hilft er ein wenig, das Verständnis für die Werkstätten zu verbessern.

    MfG Hans F.


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    [20041]

    Date: August 19, 2002 at 11:23:29
    From: Sönke, [imst407.imst.de]
    Subject: Verständnis für die Werkstätten ?!?

    Hallo Hans,

    Ich habe mit Interesse dein Posting und das Zitat gelesen.
    Ich möchte hier aber ein paar Dinge zu bedenken geben, welches gerade die "Fach"-Werkstätten von VW betrifft. Andere Markenwerkstätten kann ich nicht so ablästern, andere Marken fahren wir in unserer Famielie nicht.

    Jeder ist Mensch und jeder macht mal Fehler, aber arbeiten bei VW-Werkstätten besonders viele Menschen ?
    Ich gestehe bei jeder Sache einen Fehler zu, es kommt darauf an, wie das Fehler-Management dann abläuft.

    Als normaler Kunde wird man sowas von oben herab betrachtet, das ist nicht mehr schön. Da werden tech. Falschaussagen gemacht, eindeutige Fehldiagnosen getroffen.....
    Sachen werden getauscht, ohne sinnvoll repariert zu werden usw.
    Das ließe sich noch beliebig fortschreiben.
    Man muß die total überteuerten Preise (Lohn und Ersatzteilpreise) bezahlen und man bekommt kein adäquates Gegenstück.
    Für mich gilt immer noch, hoher Preis, dann muß die Qualität stimmen. Service, Kundenbehandlung, Halten von Absprachen etc. GENAUE Fehlerdiagnose und nicht, "ham wa mal das und das getauscht, is leider etwas teuerer geworden...."
    Bei neuen Modellen wird auf Kosten der vom Kunden bezahlten Arbeitsstunden am Kundenfahrzeug herumlaboriert und geübt....
    Einen Ersatzwagen möchte ich haben, AUCH WENN ICH NUR NE 10 JAHRE ALTE MÖHRE FAHRE!
    ALternativ einen Abhol und Bringservice.
    Schließlich lasse ich doch mehr Geld da bei der Rep. als der Neuwagen kunde, der "nur" zur Inspektion kommt!
    Bin ich deshalb schlechterer Kunde ?
    Wenn das alles stimmt, dann und genau nur dann bezahle ich einen hohen Preis gerne.

    Wenn man aber nach Strich und Faden verschaukelt und vera...wird, dann sehen mich die Werkstätten nicht mehr. Leider muß ich da noch hin, um VW-typische Ersatzteile zukaufen. Den Rest der Teile hole ich für die Hälfte oder weniger schon längst im Zubehör.

    Ich habe auch nur freie Werkstätten an meine Autos gelassen. Der VW-Streß mit dem Auto meiner ELtern hat mir gereicht. Die freien haben wenigstens eine gewisses Interesse, daß man wiederkommt. Auch da ist manchmal nicht alles 100%, aber immerhin nur 2/3 so teuer wie bei VW.
    Und wenn man ein Volumenmodell fährt, kennt sich die Werkstatt aus aus.

    (Bsp. Ich kam 17:26 Uhr zum Händler, wollte ein bestellte Ersatzteil abholen, nur abholen!, bezahlt war leider schon (mein Fehler, sonst wäre ich nicht wiedergekommen), der Ersatzteilmensch sagte mir vorher, er wäre bis 17:30 da.
    Nun gut, ich reingestürzt , keiner da, alles dunkel, nur die Kassiertussi (bis 18:00)
    Die empfängt mich mit den Worten: Pünktlich wie die Maurer, alle schon Feierabend! DA blieb mir echt die Spucke weg!
    Kein Wort der Entschuldigung, musste dringend weg etc.)
    Einen Tag später habe ich dann mal ein paar deutliche Worte fallenlassen, hilft aber eh nix....)

    Tja, leider bin ich ein VW-Fan, wenn ich aber alles in der Werkstatt machen lasse würde, würde ich wahrscheinlich Toyota oder Honda fahren.

    Und der Vergleich mit den Einäugigen und dem "armen" Handwerker zieht bei mir nicht. Wenn Werkstätten wirklich nach ISO9xxxx arbeiten müsten, dann wäre echt der Hammer los. So können die aber herumwurtschteln, wie es denen beliebt.

    Die "Einäugigen"(=Ingenieure=ua. ich) müssen qualitativ gute Arbeit abliefern, sonst bekommen wir unsere Geld nicht.
    Leider ist das Geschäftsverhältnis bei der Werkstatt so : meist unwissender Endverbraucher und Quasimonopolist (große) Werkstatt. Das ist eben sehr unausgewogen.

    (Bytheway: Frag mal Jürgen W. nach seinen Erfahrungen mit seinem tollen Boschservice bei seine Fettpumpe !)

    Grüße vom
    Schraubbär Sönke, aus der Servicewüste Deutschland


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    [20053]

    Date: August 19, 2002 at 22:55:35
    From: Hans Fürthbauer, [linzu2-210-89.utaonline.at]
    Subject: Re: So einfach ist es nicht und die ISO 900x-Zertifikate sind ein Papiertieger

    Hallo Söhnke,

    die Kfz-Werkstätten vor Ort und die Mitarbeiter dort verstehen oft nicht, was sich die Ingenieure so alles ausgedacht haben. Daher gibt es ein enormes Kommunikationsdefizit zwischen den Vordenkern, die was machen wollen, den Entwicklern die das, was die Vordenker machen wollten, mit den eigenen Ideen gewürzt an die Zulieferfirmen oder die eigene Fertigung weitergeben und den Leuten in den Werkstätten, die mit der tatsächlichen Realität und den Fehlern, wo immer sie auch entstanden sind, konfrontiert werden.

    In vielen Fällen sind daher die Leute in den Werkstätten bei komplizierten Funktionen überfordert und es macht sie auch keiner von den oben zitierten Leuten schlau. Können die vielleicht auch gar nicht mehr, weil die auch wegen der Komplexität spezialisiert sind und nur Teilgebiete perfekt beherrschen, aber selten einen Gesamtüberblick haben.

    Der Werks-Kundendienst, der den Werkstätten informationsmäßig vorgeschaltet ist, versucht möglichst viele Informationen von allen möglichen Fachbereichen zusammenzutragen, verständlich aufzubereiten und weiterzugeben. Ob die dann vollständig sind und ankommen, hängt von der Zusammenarbeit mit den Informanten, der Qualität der Aufbereitung, der Informationsvermittlung und von der Qualifikation und Motivation der Empfänger ab. Das wäre nur eine Seite von den vielen Seiten des Problems.

    So ist stark vereinfacht der Ablauf in der Autoindustrie. Jetzt weiß ich nicht, wo Du als Ingenieur tätig bist, da kann alles ganz anders sein. Aber im Kfz-Bereich nur die Werkstätten generell zu verprügeln, wie Du es getan hast, ist aus meiner Sicht jedenfalls nicht fair.

    Eine andere Seite ist: Von meiner eigenen langjährigen Meistertätigkeit in einer LKW-Werkstatt weiß ich, daß man sich in einer Werkstatt oder im Ersatzteillager noch so abstrampeln kann, es passiert trotzdem ganz selten, daß ein Kunde das bemerkt und anerkennt.

    Die meisten Kunden glauben, wenn sie das Werkstattpersonal vorsichtshalber erst mal verbal niederbügeln und Ihren Anspruch auf eine "Kunde ist König-Behandlung" reklamieren, werden sie besser bedient. Das ist ein ganz blöder Irrtum und so bekommen diese "Kunden" auch genau das, was sie verdienen. Denn, "wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück".

    Die ISO 900x-Normen hast Du auch angesprochen. Wenn Du wirklich damit zu tun hast, weißt Du, daß es in erster Linie nur um das "Papier" geht: Nutzlose Beschreibungen von selbstverständlichen Abläufen, eine bis ins Perverse gehende "Dokumentenlenkung", Verschwendung von anderweitig dringend benötigten Ressourcen für den ganzen Käse und dazu noch überhebliche Auditoren ohne Praxisbezug.

    Daraus resultieren unnütze Zertifikate, die gelegnetlich gerne als "Qualitätsstandard" für ein Unternehmen zitiert werden (vielleicht auch als Rechtfertigung, weil sie halt viel Geld gekostet haben). Ein Unternehmen, das sich heute immer noch auf ISO 900x-Zertifikate beruft, macht sich fast schon verdächtig, die Weiterentwicklung der Qualitätsgedanken (auch im Hinblick auf die Kundenorientierung) verschlafen zu haben.

    MfG Hans F.

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    [20062]

    Date: August 20, 2002 at 11:17:06
    From: Sönke, [imst407.imst.de]
    Subject: Mit ISO hast du recht

    Hallo HAns,

    Mit der ISO9xxx-geschichte hast du recht. Das war mal vor ein paar Jahren en vogue. Jetzt kräht da kaum ein Hahn mehr nach. Was ich damit sagen wollte, ist das e t w a s Qualitätsmanagement/Bewußtsein doch hängengeblieben sein sollte.

    Was die Kommunikation zwischen Werkstätten, Entwickler, Zubehöranbieter etc angeht, DAS ist nun wirklich nicht mein Hut. Das liegt ganz klar im Aufgabengebiet des Herstellers! Der knebelt doch seine Werkstätten, die müssen sounsoviel qm glänzenden Glaspalast für xx Autos haben, ne tolle unwissende Tussi, die Rechnungen schreibt, supertollen Verkaufsraumetc.
    Dann soll der auch für ne gescheite Kommunikation sorgen!

    Ich bin Ingenieur im E-technikbreich, digitale Datenübertragung in weitesten Sinne tätig. Wir haben meistens Firmen als Kunden und machen Entwicklungsaufträge. Und die Verträge werden knallhart verhandelt und kalkuliert. Weil auf beiden Seiten (meistens) Leute sitzen, die mit der Materie vertraut sind.
    Das ist bei den Werkstätten eben nicht der Fall. Da ist der Kunde ausgeliefrt. Und das wird gnadenlos ausgenutzt.

    Natürlich, so wie es hineinschreit, so schreit es aus dem Wald heraus.
    Es kam vielleicht nicht über, aber ich bin wirklich nett und freundlich zu meinem Ersatzteilmenschen. Der hat mir sogar ein paar Tips gegeben. Ich will ja was von ihm.
    In dem speziellen Fall habe ich mich über die Kassentussi geärgert "pünktlich wie die Maurer..."

    Vor 10 Jahren noch mußte man mindest. 1-2 Tage auf ein Ersatzteil warten. Dann haben die das System überarbeitet und heute gilt, bis 9:30 bestellt, ab 14:00 abholen.
    Das ist doch mal Service!
    Wenn die Ersatzteiltheke nun auch noch bis 18:00 besetzt wäre und man morgens VOR 8:00 auch die Teile bezahlen könnte -> Kassentussi (der Laden ist nämlich ab 7:15 auf, bloß bezahlen kann man da noch nicht !)
    wäre alles gut.
    In der Übergangszeit der Umstellung musste ich mal eine bestimmte Schraube für den Choke habe. 1 Woche habe ich gewartet im Winter bei einem Polo Benziner. 4 mal angerufen,das Teil wäre da, 4 mal hingefahren, leider ist es nicht mitgekommen....grrrr
    Verstehst du, wie ich sowas meine ? Die Reaktion der Werkstatt war echt "klasse"
    (da wurden teilweise sogar Neuwagen geschlachtet, um die Kunden bedienen zu können, das weißt du bestimmt, aber hier offtopic)

    Tja, und das sind alles Erfahrungen, die man ohne einen Meister oder einen wirklich technischen Hinweis eines fähigen Werkstattmenschen haben kann.

    Wenn ich wirklich kompetent Anwort auf VW-Dieselfragen hätte, würde ich NIEMALS zu einer VW-Werkstatt gehen !
    Sic!
    Schade, iss aber so.
    Klar, das Fachwissen nimmt zu.
    Aber in einer großen Werkstatt sollte es doch gerade in der heuteigen Zeit mind. einen geben, der bei Dieseln Bescheid weiß. Wozu haben die xx Mann den rumrennen ? Sind das alles Azubis ?


    So das wars,
    Tschö

    Sönke












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    [20059]

    Date: August 20, 2002 at 10:09:17
    From: stephan h, [kln2-t5-1.mcbone.net]
    Subject: Die Werkstätten...

    Hallo Hans,

    Naja es war vielleicht etwas unfair dargestellt, wenn es so aussah, als wollte ich generell auf alle Werkstätten einfach so einprügeln. Wie gesagt, ich selbst habe auch positive Erfahrungen gemacht. So z.B. mein lokaler Boschdienst. Die wissen und können auch nicht alles, aber was sie können und wissen, besprechen sie mit den Kunden, bevor sie es machen. Wenn sie etwas nicht vermögen, dann sagen die das auch und murksen nicht an irgendetwas rum. Zudem sind die in ihrer Preispolitik kulant und fair. da fühlt sich keiner über den Tisch gezogen und man hat nicht den Eindruck, man müßte die teueren Qualifikationen der Mitarbeiter bezahlen. Da ist ein Meister und der Rest sind m.W. Nicht-Meister, die auch entsprechend preiswerter sind für den Betrieb. Dennoch sind die m.E. alle qualifiziert.
    Man kann jetzt beim deutschen Meisterzwang ansetzen, den ich für überflüssig halte, aber das ist ein politisches Thema und soll hier nicht weiter breitgemacht werden.

    Was mir an Deiner Beschreibung der "Einäugigen und Blinden" aber auffiehl: Es kommt offenbar einzig auf die Motivation der Mitarbeiter an. Haben die ein Interesse an der Technik aus sich selbst heraus, machen sie es wie Du: Sie bilden sich aus eigenem Interesse fort, und sind bemüht den technischen Problemen wirklich auf den Grund zu gehen. Daran mangelt es in den Profiwerkstätten offenbar. Die haben ihre Qualifikationen vielfach nur auf dem Papier und nicht im Kopf. Es kann nicht jeder zum "Dieselpapst" mutieren, aber zumindest die Einstellung sollte stimmen. Im Übrigen gehöre ich auch nicht zu denen, die planlos irgendwelche Leute in Werkstätten verbal zur Schnecke machen, sondern ich höre erst mal zu- wenn es denn was anzuhören gibt.
    Schade ist in der Tat, daß offenbar die begabten Leute nicht in diese Berufe gehen, sondern zu Theoretikern werden. Nur: die Eignung für den KFZ bereich hängt auch nicht nur an guten Mathenoten auf den Zeugnissen. Technisches Verständnis hat sicherlich auch was mit Dingen wie Vorstellungsvermögen von Systemabläufen zu tun, die nichts mit mathematischem Denken zu tun haben. Ich bin absolut kein guter Rechner- darum bin ich nicht in den KFZ Bereich gegangen. Heute habe ich mehr Wissen in diesem Bereich und könnte hätte es mir durchaus vorstellen können. Vielleicht sollten die Betriebsleiter auch nicht nur auf's Papier schauen...


    Gruß
    Stephan

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    [20022]

    Date: August 18, 2002 at 02:07:56
    From: Rhanie, [pd95056b8.dip.t-dialin.net]
    Subject: @ Hans F! (paßt hier dazu, obwohl vielleicht ein neuer Thread besser gewesen wäre)

    Hallo Hans!

    Bin ich leider zu doof zu:
    >Nimm das Beispiel des neuen 7-er BMW. Hier sind Kunden aufgrund einer fehlerhaften Information der Tankanzeige an das Motorsteuergerät trotz ausreichendem Kraftstoff stehen geblieben.

    Wie geht denn das vorsich? Motoraus weil er evtl. keinen Kraftstoff bekommen könnte?!
    Warum denn das?! (erledigt sich ja wohl von selbst.)
    Bitte erleuchte mich.

    Gruß Rhanie.

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    [20033]

    Date: August 18, 2002 at 21:34:54
    From: Hans Fürthbauer, [linzu1-206-226.utaonline.at]
    Subject: Re: @ Rhanie: es ist wahrscheinlich ein Benziner ...

    ... aber beim Benziner bin ich aber nicht so fit, daher kann ich kein Licht anknipsen, um Dich zu erleuchten.

    Hallo Rhanie,

    leider weiß ich nicht, was damit gemeint war. Wenn es für Dich sehr wichtig wäre, kann ich nachfragen.

    Aber so Sicherheitsschaltungen gibt es auch bei manchen modernen Dieselmotoren. Bei den Audi- und VW-Motoren und auch beim BMW 320d mit der VP44-Pumpe gibt es sehr "eindringliche" Warneinrichtungen, wenn der Treibstoff zu Ende geht. Denn ein Leerfahren des Tanks führt zu einem Pumpenschaden und mangels Reparaturmöglichkeit zu einer Tauschpumpe mit hohen Kosten. Das will man dem Kunden ersparen. Auch bei den Common Rail-Motoren sind zum Schutz der Hochdruckpumpe entsprechende Sicherheitseinrichtungen vorgesehen.

    Da siehst Du den Fortschritt der Technik: Die alten, von den Pölern vergewaltigten Verteilerpumpen sterben meistens ganz unauffällig und sang- und klanglos. "Pling", oder nicht mal das und sie sind im Pumpenhimmel. Der von der Technik unbedarfte Betreiber schaut dann blöd, weil gerade ihm das passieren mußte, wo es doch soviele andere Pöler gibt, die auch nicht schlauer sind.

    Ja, schon gut, bin vom Thema abgekommen. Wünsche Dir trotzdem eine schöne Woche!

    MfG Hans F.

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    [20035]

    Date: August 18, 2002 at 23:19:18
    From: Rhanie, [pd95056f9.dip.t-dialin.net]
    Subject: Hallo Hans! @ Rhanie: es ist wahrscheinlich ein Benziner ...

    Hallo Hans!

    Endschuldige bitte die blöde Nachfrage von jemand, der ewig im gestrigen schraubt: Tank leer = Pumpe put?!
    Na is ja Klasse! sowas hatten wir noch nicht.

    Gruß Rhanie.
    P. S. War gestern in A, wird immer dringenlicher das wir uns mal treffen.

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    [19988]

    Date: August 15, 2002 at 11:06:53
    From:
    HENZO, [b125115.adsl.hansenet.de]
    Subject: LDA - Funktion nutzen

    moin

    viel gravierender als die Witterungsbedingungen wirkt
    sich bei Pflanzenölbetrieb mit WT die Temperatur des
    Kraftstoffes aus.
    Kalt überschreitet man die Rußgrenze, warm erreicht man
    nicht die mögliche Maximalleistung.

    Dafür ist eine Beeinflussung der Fördermenge wirklich
    zu gebrauchen.
    Auf meinem Schreibtisch liegt auch schon länger so ein
    Heizungsthermostat herum. Aber wie Hans schon schreibt
    erschweren die Massenkräfte am schwingenden Motor einfache
    Basteleien.

    ciao, HENZO.

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    [19997]

    Date: August 16, 2002 at 09:28:19
    From:
    baffe, [pd902e741.dip.t-dialin.net]
    Subject: Bringt es die Mengenschraube? So wie Henzo es beschreibt ja...

    Hallo mal wieder...

    Hab an meinem Golf (II, 44kW, TD mit Kat ohne LLK, ohne Druckdose auf ESP) ne zeitlang an der Mengenschraube gespielt. Nachdem ich täglich 150km zur Arbeit und zurück fahre (immer die gleiche Strecke, zur gleichen Zeit, überwiegend Autobahn)konnte ich dann auch durch tägliches Tanken Erfolg oder Mißerfolg beobachten:

    Wenn ich die Schraube soweit zurückgedreht habe, daß die Mühle nur mehr 120 lief, brauchte ich auch soviel Sprit, wie bei konstant 120.

    Bei Einstellung auf maximal 130 eben soviel wie bei 130.

    Ich habe mir ein Geberpoti an den "Gaszug" direkt an der ESP gebaut um die Pedalstellung anzeigen zu lassen. Das Ganze hat es aber nie weiter geschafft als bis zum Ohmmeter auffm Beifahrersitz als Anzeige.

    Weil es eben nix gebracht hat! wenn ich nur 120 geschnuckelt bin wars genauso wie mit der auf 120 abgewürgten ESP. Nur konnte ich nimmer überholen...

    der baffe

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    [19975]

    Date: August 14, 2002 at 14:32:34
    From: Joachim S, [pd951ea91.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Fernbedieung zur Verstellung der Restmengenschraube am Armaturenbrett - vielleicht als Sparvorrichtung? Eine technische Neuerung?

    Hi,

    du bist da auf dem Holzweg...

    Die Restmengenschraube hat sicherlich nicht diesen von dir gewünschten Effekt. Wahrscheinlich meinst du eher die Mengenregulierschraube, also die maximal mögliche Fördermenge.

    Prinzipiell ist das sicherlich machbar, aber zuviel Fördermenge erzeugt nunmal dicke Russwolken und bringt kaum noch Leistung. Also stellt man die einfach knapp unter die Russgrenze. Und der Rest liegt dann nur noch an deinem Gasfuss bzw. der Gangschaltung.

    Eine zusätzliche Absenkung der Menge macht keinen Sinn, gib einfach weniger Gas. Der Verbrauchseffekt ist der selbe. Es würde nur Sinn machen, wenn du nicht genug Selbstdisziplin aufbringst, und ne "Fahrerdrosselschraube" verwirklichen willst. Bin ich aber auch kein Freund von, wenn man mal überholen will, will ich vorher nicht noch an irgendwelchen Knöpfen fummeln müssen.

    Gruss Jo

    PS: Die Restmengenschraube bestimmt wieviel Restmenge im Schiebebetrieb (Gas weg, Motor bremst) gefördert wird. Das bestimmt die Bremswirkung des Motors und sorgt für ruckfreie Gasannahme aus dem Schiebebetrieb. Die Vorkammern bleiben auf Temperatur, was eventuell die Abgaswerte bei Wiedergasgeben verbessert. Auf die Leistung hat das nicht den geringsten Einfluss, auf den Verbrauch nur ganz unwesentlichen.

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    [19976]

    Date: August 14, 2002 at 15:04:49
    From: Andreas Berlin, [gw1.otd.pl]
    Subject: Tschuldigung - meinte sicher die Mengenregulierschraube , jedenfalls bewirkt es was...

    .... und plötzliche, unvorbereitete Überholanfälle sind mit dem T4-Bus eh nicht drin, muß alles langsam vorbereitet werden.
    Kann sein daß so ein Hebelchen wirklich nur der Selbstdisziplinierung dient - . Mein Motor wurde jedenfalls von Profis (diverse Boschdienste) schon so verschieden eingestellt, daß ich den Unreschied im Verbrauch als erheblich empfand (plus-minus 40 Prozent ist ziemlich erheblich, finde ich)

    Andreas

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         Author: ulinux