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[20974]

Date: October 04, 2002 at 22:25:03
From: Rainer K., [dialin188075.nefkom.net]
Subject: Cracken von Pöl

Hallo,

mir ist vorhin eine vielleicht etwas naive Idee gekommen:
Warum veredelt man nicht billiges Alt-Pommesöl durch thermisches Cracken und anschließende Destillation ?
Im 'grünen' Forum habe ich nur einen entmutigenden Versuch dazu gefunden, allzuviel Anstrengung scheint aber nicht hineingesteckt worden zu sein.
Wie wärs wenn man den Aufwand zum Umbau der Fahrzeuge nicht besser in eine entsprechende McDo-Öl Kleinraffinerie stecken würde ?

Grüße, Rainer

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Date: October 05, 2002 at 12:01:01
From: Bernhard Deck, [p3ee3a570.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Cracken von Pöl...wird schon lange gemacht

Hallo,

seit es die Mineralölindustrie gibt, wird auch Pöl gecrackt sprich raffiniert. Leider weiß ich die hp nicht mehr, aber das in großen Mengen importierte Palmöl z.B. wird so in seine Bestandteile zerlegt zur Herstellung von biologischen Lacken, ätherischen Ölen, Kosmetika, Pöl-Raffinat, Seifen, Wachsen usw.
Dabei läuft es den gleichen Prozess durch wie mineralisches ÖL (so stand´s dort geschrieben).

MfG

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    [20978]

    Date: October 04, 2002 at 23:01:40
    From: \green{R.Lang}, [pd9e2c96e.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Cracken von Pöl

    Hallo Namensvetter,
    wie stellst Du dir das Craken vor? Was soll danach destilliert werden?

    Ich meine craken findet bei Temperaturen statt die in der normalen Bratpfanne brennbare Dämpfe entstehen lassen, wenn dann noch Wasser hinzutritt ist die Katastrophe perfekt,das Wasser zerfällt bei den Temperaturen zu H2 und 2 OH-Radikale, und OH-Radikale sind ein hervorragendes Oxidationsmittel für den Kohlenstoff im ÖL.

    Wenn die Temperaturen wirklich so hoch sind das das Kohlenwasserstoffmolekül zerfällt so entstehen ne Menge brennbare gasförmige Bruchstücke (H2,HC,CO, usw),diese werden sich ohne nachfolgende Synthese wohl kaum in den flüssigen Zustand zurückverwandeln.Es ist daher denkbar das man Treibstoff vor dem Brennraum verbrauchsnah so aufbereitet,dann ist er allerdings nicht mehr mittels Einspritzung in den Brennraum zu fördern.und ob er in einem Selbstzünder ohne Hilfsenergie zündet ist noch fraglich,das hängt vermutlich stark von dem H2 Anteil im Brenngas und der erreichten Brennraumtemperatur ab.

    Aber trotzdem würde mich deine Überlegung zu deinem Vorschlag interessieren.

    mfg R.Lang

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    [20977]

    Date: October 04, 2002 at 22:57:52
    From: Joachim S, [p50875e45.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Cracken von Pöl

    Hi,

    die Idee ist vielleicht garnichtmal grundsätzlich naiv. Ich glaube sogar, dass das bei beträchtlichen Grössenordnungen der Anlage machbar sein könnte. Ich schätze mal, so eine mittlere Erdölraffinerie wäre die richtige Grössenordnung.

    Solche Anlagen arbeiten ziemlich sicher nicht wirtschaftlich, wenn du sie in der Garage oder Küche betreiben willst. Wenn du es nicht glaubst, mach folgendes Experiment.

    Stell einen Topf mit Pöl auf die Herdplatte. Erhitze es, bis es "crackt". Dabei wirst du feststellen, dass es sich entzündet und deine Wohnung in eine russgeschwärztes Steinzeithöhle verwandelt. Atmen wird nicht mehr möglich sein. Nun, das was da entsteht, musst du "nur noch auffangen und destillieren"...

    Wenn du das durchziehst, siehst du wahrscheinlich ein, dass der Umbau eines Autos doch einfacher und erfolgversprechender erscheint.

    Das Auto verbrennt nebenbei auch noch das gesamte Pöl. Wenn du es crackst, kriegst du alles von Koks über Bitumen bis Leichtbenzin. Und einen Teil Giftgas, den du nur noch abfackeln kannst.

    Nur mit einem kleinen Teil davon kannst du überhaupt fahren.

    Aber wenn das Erdöl erstmal alle ist, kann man die ganze Chose sicherlich auch mit Pöl durchziehen. Die Menschen sind dann bestimmt auch bescheuert genug, es zu versuchen ;-)

    Gruss Jo

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    [20980]

    Date: October 04, 2002 at 23:37:10
    From: Rainer K., [dialin188075.nefkom.net]
    Subject: Re: Cracken von Pöl

    Hallo Joachim und Rainer,

    natürlich sollte das nicht in der heimischen Küche geschehen,die ist mir dafür zu schade. Eine Bauanleitung kann ich jetzt natürlich keine aus dem Hut zaubern. :-) Die nicht weiter verwertbaren Gase könnte ja man wenigstens zum Aufheizen des Pöls verwenden. Vielleicht fällt mir heute Nacht im Bett was dazu ein.

    Grüße, Rainer

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    [20979]

    Date: October 04, 2002 at 23:12:45
    From: Joachim S, [p50875e45.dip.t-dialin.net]
    Subject: Achso, Sunfuel...

    Nochwas,

    in dem Zusammenhang sollte man wohl noch diese von VW propagierte Zukunftslösung erwähnen. Die wollen irgendwie auch aus beliebiger Biomasse hochwertige Treibstoffe machen. Ich seh scharz. Andererseits sehe ich aber auch, dass die Industrie sich nur engagieren wird, wenn sie da auch riesige Absatzmärkte und ordentliche Gewinnspannen erwartet. Vielleicht geht sowas ja. Und VW kann weiter die heissgeliebten High-Tech-Motoren bauen. Die ja so unglaublich viel besser sind, als die völlig veralteten Wirbelkammerteile, mit denen ich hinterm Mond gebliebener Pöler so weitgehend problemlos rumgurke (Gruss an Hans F. ;-)

    Übrigens mit einem fetten Scheunentor von Bulli. Mit einem Verbrauch von 8 Litern. Die neuen Bullis brauchen 7... Ich hab den Verdacht, mindestens die Hälfte dieses enormen Fortschrittes liegt am besseren CW-Wert, nicht am Motor.

    Gruss Jo


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    [20984]

    Date: October 05, 2002 at 11:04:17
    From: Hans Fürthbauer, [linzu1-207-209.utaonline.at]
    Subject: @ Jo: ... nicht hinter dem Mond, das wäre denn doch zuviel ... o.T.

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    [20983]

    Date: October 05, 2002 at 10:45:00
    From: R.Lang, [pd954b6eb.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Achso, Sunfuel...

    Tja eben gerade habe ich eine der Trendinformationen in die Hand bekommen die über Technologie berichtet die kurz vor der flächenhaften Einführung steht.

    Da wird darüber berichtet welche logistischen Aufwendungen inzwischen abgeschlossen sind um die Energiequelle der Zukunft für den Verbraucher zu versorgen. Es ist zwar auch eine Art Sunfuel allerdings das der Sorte Fossil. Der neue Energieträger heisst Methanol und dient als Wasserstoffquelle für Brennstoffzellen.
    Methanol wird in grossem Masse aus Erdgas hergestellt.
    Leider hat das ganze einen Pferdefuß, die Brennstoffzelle hat bei der Umwandlung in die elektrische Energieform zwar den höchsten technischen Wirkungsgrad den man ereichen kann,jedoch ist der Wasserstoff chemisch an Kohlenstoff gebunden. Bevor also der Energieinhalt des Wasserstoff in der Brennstoffzelle umgewandelt werden kann muss in einem Reformer der Kohlenstoff abgespalten werden.
    Dies geschieht indem man ihn oxidiert und den Reformer damit beheizt. Hierbei entsteht CO2 das an die Atmosphäre abgegeben wird. Dieses ist jedoch fossiles CO2 und daher ein Grund die neue saubere Energieform weiterhin mit Ökosteuer zu behindern. Das Wasser das in der Brennstoffzelle entsteht wird dosiert als Wasserdampf auch in die Atmosphäre entlassen damit die Membran in der Brennstoffzelle nicht austrocknet,denn wenn dies geschieht funktioniert sie nicht mehr.
    Durch die Verdampfung wird jedoch auch ne Menge Energie einfach als Wärme an die Umgebung abgegeben.

    Hier zeigt sich das die industriellen Organisationen heute zwar neue Technologien darstellen können aber auch gleichzeitig diese daran ausrichten das sie hiermit den Markt beherrschen werden.Die Energie wird über die Tankstellen in sogenannten Tankpatronen vertrieben werden.
    Gottseidank haben Sie sich für einen Pfandsystem (Mineralwasser
    -flaschensystem) entschieden,
    sowird zumindest der wirtschaftliche Nutzen der Behälter sinnvoll genutzt.

    Die Brennstoffzellen die hier demnächst zur Verfügung gestellt werden sind zwar noch nicht so leistungsfähig das man damit ein Auto betreiben kann,sie zielen jedoch in den Markt der mobilen Kommunikation und mobilen Multimediaanwendungen der Energiebedarf trotz Weiterentwicklung immer mehr zunimmt.

    Zukünftig wird die Industrie auch aus nachwachsenden Rohstoffen flüssige Energieträger herstellen, Versuche hierzu laufen bereits.
    Diese Treibstoffe werden dann auch ähnliche Formen annehmen wie Methanol, jedoch dürfte auch Pflanzenöl eine recht grosse Rolle spielen,denn die nutzbare Energiedichte im Pflanzenöl ist höher als die bei Methanol.

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