Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

[ Home ]

[25377]

Date: April 22, 2003 at 18:22:42
From: Werner, [pc19f39de.dip.t-dialin.net]
Subject: Frage an Henzo Düsenspezi

Hi Henzo,

für meinen Einzylinder-Versuchsmotor wollte ich eigentlich eine Einstrahldrosselzapfendüse verwenden. Vielleicht gibt es jetzt Gelächter, aber ich muß es riskieren.

Die Idee ist, die Düse senkrecht zentral von oben auf einen konkaven Zapfen des Kolbens spritzen zu lassen, in der Hoffnung, daß sich ein Spritzsaum bildet, der in etwa die gleiche Ausrichtung hat, wie eine Multilochdüse. D.h., Zapfendüse mit Direkteinspritzung, was ja laut Bosch nicht geht, beim Elsbett aber gemacht wird.

Eine Mehrlochdüse wollte ich für PÖL erstmal nicht verwenden, daher die Idee. Bei Versuchen mit Wasser bekommen ich in etwa das hin, was ich mir vorstelle, wobei das Wasser natürlich nicht richtig vernebelt wird und ich auch nicht solche Drücke erzeugen kann.

Gibt es solche Düsen, die einfach nur den geraden Strahl erzeugen? Wurden solche "Prallplatten" schon verwirklicht? Das ich mit vollem Druck nicht auf das blanke Aluminium des Kolben spritzen kann, ist mir klar. Dort wird ein Hartmetallstück eingelassen.

Dankbar für Kommentare

Werner

Responses:
[
25422] [25394] [25393] [25392] [25397] [25385] [25396] [25381] [25379]
[25422]

Date: April 24, 2003 at 11:40:19
From: Lang.R, [pd954b5dc.dip.t-dialin.net]
Subject: Bau und Optimierung Zweitaktdiesel

Hallo Werner,

irgendwie will mir nicht in den Kopf warum du einen Experimentalmotor bauen willst. Der Aufwand an Kosten und Zeit ist erheblich. Das was Du da darstellen willst gibts "un"fertig zu kaufen.

Es ist ein Zweitaktdiesel.

Gut die Motore von Alfa-diesel oder Ditroit-diesel sind mehrzylindrig und vermutlich auch ein wenig grösser wie Du es vor hast. Die Dinger haben jedoch alle die Macken die ein Zweitaktdiesel im Teillastbetrieb haben kann.

So wie Dich verstanden habe willst du den Motoren Vielstofffähigkeit angewöhnen, die Aufgabe ist glaube ich schon so gross das du jede Kapazität für diese Aufgabe brauchen wirst, da sollte man den Aufwand einen Motor komplett selbst zu konstruieren und zu bauen aufsparen.

Um diese Aufgabe mit Hobbymitteln zu bewältigen ist es erforderlich
ne Menge Messtechnik zu haben und die auch zu bewältigen. Naja da Du ja ein Diplom geschossen hast dürfte dir das ja nicht fremd sein.

Du hast zwar die Hälfte des kleinen Einmaleins gelernt, allerdings den
Verbrennungsprozess im Dieselprinzip sollte man schon kennen, sonst ist es besser dies erst mal zu studieren. Sicher kann man Teile der
atmosphärischen Heizölverbrennung auf den Verbrennungsprozess anwenden, jedoch gibt es bei der Dieselverbrennung noch ne Menge mehr zu berücksichtigen, nicht umsonst sind die modernen Einspritzvorrichtungen recht komplex gestaltet und kommen in der Regel nicht mehr ohne kennfeldinterpretierede Ansteuermodule aus.

Es ist zwar schon beeindruckend wieviel Mehrleistung hierdurch ermöglicht wird,trotzdem wird mit diesem hohen Aufwand noch nicht das erreicht was EURO5 anstrebt.

Nur dein Hinweis das dein Motor nur einen eingeschränkten Dynamikbereich braucht gibt mir schon den verdeckten Hinweis das es nicht um eine echte Lösung der Zweitaktdieselproblematik geht.

Aber nun nachdem ich meine Bedenken geäussert habe will ich erst mal abwarten was Du so zukünftig zu berichten hast, werde mich dann zur gegebenen Zeit wieder dazu melden.

Viel Spass bei deinem Projekt.

Gruss Rainer

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25394]

    Date: April 22, 2003 at 23:16:36
    From: Hanomedes, [kln2-t1-1.mcbone.net]
    Subject: Re: Frage an Henzo Düsenspezi

    Hallo Werner
    Ich habe nicht ganz kapiert wie der Zapfen aussehen soll,aber ich denke Du willst den Strahl gegen eine herausragende Ebene richten von dem er in radialer Ebene reflektiert wird. Ein Problem hierbei wird sein eine gleichmäßige Verteilung in alle Richtungen hinzubekommen wenn es zu kleinen Verkokungen an der Düse oder der Fläche kommt. Eine weiter Schwierigkeit bei Zweitaktdieseln mit Schlitzsteuerung ist der fehlende Drall der bei DI Motoren zwingend notwendig ist. Aus diesem Grund hat Yamaha vor kurzem einen Vorkammerzweitaktdiesel vorgestellt. Ich denke das ist der wesentlich einfachere und bessere Weg, da bei Vorkamern auch die Wärmebelastung des Kolbens geringer gehalten werden kann. Die Vertiefungen im Kolben von Viertaktdieseln können hier in den Kopf verlegt werden. Wenn Du tatsächlich einen solchen Motor baust, würde es mich interessieren ob Du ihn auch gleich mit Pöl schmieren willst.
    Gruß Dominik

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25393]

    Date: April 22, 2003 at 23:11:08
    From: Hans Fürthbauer, [linzu1-204-217.utaonline.at]
    Subject: Re: Warum nimmst Du keine Einlochdüse?

    Hallo Werner,

    warum nimmst Du denn nicht einen Einloch-Düsenhalter von einem MAN-Motor der Typen D21, D23, D25, usw. Diese Düsenhalter spritzen aus einem Loch leicht kegelförmig, aber schräg zur Längsachse des Düsenhalters. Wenn Du den Düsenhalter konstruktiv in der richtigen Einbaulage vorsiehst, spritzt er genau in die von Dir gewünschte Richtung.

    Die Kolben dieser Motoren hatten teilweise schon eine spezielle Oberflächenbehandlung der Kolbenmulde, um sie resistenter gegen die Spritzstrahlen und eventuelle Wärmerisse zu machen.

    MfG Hans F.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25392]

    Date: April 22, 2003 at 22:47:17
    From: Joachim S, [p50874f34.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Frage an Henzo Düsenspezi

    Hi,

    ich schliesse mich (wenn auch weniger drastisch) Rhanies Vorbehalten an. Die Wandanspritzung ist out. Und sie wird nach allem was ich mir vorstellen kann, mit Pöl noch viel schlechter funktionieren, als mit Diesel. Elsbetts Motor war für mein Gefühl so eine Art Zwitter aus Wirbelkammer- und Direkteinspritzer. Deshalb kam der mit Zapfendüsen klar. Was du vorhast, ist aber eher ein Rückfall ins alte M-Verfahren. Die Prallkugel in der Benz-Vorkammer funzt sicherlich auch nur, weil in der ein gewaltiger Wirbel herrscht, den du im eigentlichen Brennraum nicht verwirklichen kannst.

    Nun ja, probieren geht über studieren. Henzos Düsenempfehlung ist für dein Vorhaben sicherlich gut, aber der Idee an sich geb ich keine Chance. Das hat wahre Erfinder aber nie abgehalten ;-) Siehst du dich denn maschinenbaulich der Herausforderung gewachsen, einen ernsthaften Versuchsmotor aufzubauen?

    Gruss Jo

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25397]

    Date: April 23, 2003 at 00:13:38
    From: Werner, [p3e9b9e46.dip.t-dialin.net]
    Subject: Maschinenbauer

    Vorbehalte habe ich selbst massig. In meiner eigenen Werkstatt fertige ich nur mit Standardgenauigkeit, daher werden einige Teile bei einem Motoreninstandsetzer/Tuner gebaut. Kolben und Zylinderbuchse stammen aus der Serie. Die Kurbelwelle ist fliegend gelagert und die Lager selbst für ca. 15 Stunden bei halber Drehzahl dimensioniert. Außer der Einspritzung werden alle Nebenaggregate fremdgetrieben (Spülgebläse, Ölspritze, Kühlmittelpumpe, Generator gibt es nicht). So hoffe ich, daß ich es hinkriege.

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25385]

    Date: April 22, 2003 at 22:28:05
    From:
    HENZO, [c178010.adsl.hansenet.de]
    Subject: Re: Frage an Henzo Düsenspezi

    moin Werner

    Danke für die Vorschußlorbeeren.

    Ich weiß nicht genau, was Du da vorhast, aber Du
    wirst ja merken, wie es klappt.

    Die Zapfendüsen erzeugen eigentlich alle einen
    kegelförmigen Nebel, der je nach Ausführung unterschiedlich
    ist. Bei Flächenzapfendüsen kann z.B. im Bereich des Anschliffs
    die Konzentration des Kraftstoffes höher sein.

    Wenn Du eine Art Lochdüse suchst, die durch nur ein
    Loch spritzt, ist evt. die DN0SD240/ das Richtige.
    Es ist eine Lochzapfendüse, die im Düsenzapfen eine
    winzige achsparallele Bohrung hat. Durch diese tritt der
    Vorstrahl und ein großer Teil der Hauptvolumens aus.
    Bei entsprechendem Hub des Zapfens tritt der Kraftstoff
    außerdem um den Zapfen herum aus.

    Entwickelt wurde dieser Typ für Mercedes mit Prallkugel
    in der Vorkammer.

    ciao, HENZO.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25396]

    Date: April 22, 2003 at 23:43:48
    From: Werner, [p3e9d3a6c.dip.t-dialin.net]
    Subject: Danke

    Vielen Dank für die Auskunft.

    Ich habe vor, einen Zweitaktdieselmotor zu bauen, der mit vielen Brennstoffen zurecht kommt. Mein Hintergrundwissen über Einspritzung/Verbrennung ist noch nicht übermässig, es geht bei dem Versuchsmotor auch erstmal darum, ob die Luftspülung/Auspuff und die Kolbenkühlung so funktionieren, wie wir uns das vorstellen.

    Die Maschine soll als Aggregatantrieb und evtl. für leichte Boote Verwendung finden und wird als KFZ-Antrieb vorraussichtlich nicht geeignet sein (Drehmomentverlauf). Mit Pflanzenöl als Brenn- und Schmierstoff wird die Maschine interessant in Gebieten, wo Verbrennungsmotoren sonst nur mit extremen Auflagen betrieben werden dürfen. Die Lebensdauer-, Verbrauchs- und Abgaswerte werden nicht an heutigen PKW-Motoren gemessen.

    Das Vorhaben wirkt vielleicht erstmal ungeheuerlich, so geht es aber jedem, der etwas versucht.

    Ich fühle mich weder von Politikern im Stich gelassen, noch von der Stasi verfolgt, noch glaube ich, daß Ölmulties meine Ideen verhindern wollen. Bin in Thermodynamik und Strömungslehre so ziemlich sattelfest, habe als Werkstudent Treibstoffproben "geklopft", in Heizölverbrennung diplomiert, VW-Diesel repariert und Schiffsdiesel inspiziert, bin aber noch nie während der Verbrennung so richtig im Zylinder gewesen.


    Vielen Dank nochmal

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25381]

    Date: April 22, 2003 at 19:10:41
    From: Rhanie, [p213.54.231.20.tisdip.tiscali.de]
    Subject: vergessen!

    Hi!

    >Gibt es solche Düsen, die einfach nur den geraden Strahl erzeugen?

    Daher der Begriff 0° Düse.

    Wurden solche "Prallplatten" schon verwirklicht?
    Z. B. bei Benz in der Vorkammer.

    Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [25379]

    Date: April 22, 2003 at 19:07:30
    From: Rhanie, [p213.54.231.20.tisdip.tiscali.de]
    Subject: Re: Frage an Henzo Düsenspezi

    Hallo Werner!

    Du bist echt sicher, das du dich nicht übernimmst?
    Was denkst du, was das fürn Abgas wird, wie das Zeug verkockt und wie das PÖL im MÖL landet?
    Das errinnert mich etwas an die MAN Motoren vor Elsbett (M), denen würde m. W. teilweise das Fahren in der Stadt untersagt, weil der Poli auch noch n bisserl Luft haben wollte.
    Auch solltest du dir anscheinend mal die Gelben Hefte zu Gemüte führen, da sollte dir dann einiges klarer werden. (Eigentlich sollte der Kraftstoff schon auf dem Weg zum Kolben vernebelt werden, sehr erstaunlich, das dir das nicht klar ist!)
    Um es etwas deutlicher zu sagen (nachdem meine früheren Andeutungen irgendwie nicht gefruchtet haben.): Ich bin der Meinung du willst uns hier verkohlen, dein Hintergrundwissen ist so schwach, das es mich überraschen würde, wenn du schon mal einen Motor von innen gesehen hättest.

    Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

      Generated by UFORUM version 1.00
         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux