Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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[26575]

Date: June 17, 2003 at 18:00:06
From:
Uli Blatz, [gw2.telekom.de]
Subject: Poel im TDI und die Folgen, Beitrag aus FMSO (sorry ;-))
URL: http://f23.parsimony.net/forum49387/messages/46631.htm

Hallo,
also den folgenden Beitrag habe ich zufaellig im Gruenen gefunden und finde ihn dermassen Klasse, dass ich ihn einfach hierhin kopiert habe. Insbesondere hat mir daran gefallen, dass sich zwei "TDI"-Poster dermassen ueber diesen "Schmarrn" von Beitrag lustig gemacht haben, die dann selbst ihre Kisten verheizt haben (sorry, nicht uebel nehmen ;-)).

Also hier der Beitrag:

Zitat aus: http://f23.parsimony.net/forum49387/messages/46631.htm

Hallo Jungs !

Ich gehöre zu den Pionieren der Rapsölfahrer. Seit Februar 2000 fahre ich mit Rapsöl. Haken an der Sache: Ich bin im März diesen Jahres von einem Golf II mit Vorkammermotor und mechanisch geregelter Einspritzpumpe auf einen Golf III TDI umgestiegen und habe dafür viel, viel Lehrgeld bezahlt.

Der Versuchsleiter von VW äusserte mir gegenüber in einem halbstündigen Telefonat abgesehen vom Winter keine Bedenken, auch im Golf III PÖL ( nicht Biodiesel ) zu fahren. Auf sein Wort habe ich mich verlassen und war verlassen. Nach 12.000Km ruckelte das Fahrzeug beim Beschleunigen. Nach weiteren 6000 Km kamen dann mehrere Fehler auf mich zu: Ein Simmerring an der Kraftstoffvorwärmung gab den Geist auf ( aufgequollen ). Dadurch zog das Fahrzeug Luft und ich benötigte mitten in der Nacht wegen der geringen Höchstgeschwindigkeit, die ich dann noch fahren konnte, von München nach Stuttgart 6 Stunden.

Nach dem Beheben des Defekts ging ich erneut auf die Reise. Ich mußte feststellen, daß ich bis auf 10 Km/h die Höchstgeschwindigkeit nicht mehr erreichte. Auch bergauf kam es mir vor, als läge 10% leistungseinbuße vor. Nach umfangreicher Werkstattbegutachtung waren fast keine Zweifel mehr da, daß irgend etwas mit der Einspritzpumpe nicht in Ordnung ist. Ich habe die Einspritzpumpe ausgebaut und einem Bekannten mitgegeben, der bei Bosch in dem Werk arbeitet, in dem diese Pumpen hergestellt wurden. Dessen Kollege baute die Pumpe auseinander mit folgendem Ergebnis:

In der Pumpe sitzt ein HDK-Teil, daß für die 500 bar Einspritzdruck verantwortlich ist. Dieses HDK-Teil war komplett hinüber ( nach 146.000 Km Laufleistung mit Diesel und 18.000 Km mit reinem Rapsöl ). Ferner war die Pumpe bezüglich der Innereien kurz vor dem "fressen" - alle beweglichen Teile waren teils festgefahren, verharzt und ähnliches. Der Techniker, der die Pumpe unter der Hand im Bosch Werk reparierte, sagte: "So etwas habe ich in meinen ganzen 14 Jahren, die ich jetzt beim Bosch Pumpen richte, noch nie gesehen". Auch daß das HDK-Teil defekt sei, sei ein absolutes Novum." Die Ansaugpumpe in der Einspritzpumpe hätte ausserdem mit einem Keil und einem Vorschlaghammer herausgeholt werden müßen - so verdreckt war die Pumpe innen. Normal fällt einem diese Ansaugpumpe entgegen, sobald man das Gehäuse aufschraubt.

Die Pumpen habe aus technischer Sicht inzwischen eine Perfektion erreicht, so daß von einer Million Pumpen nur noch 13 Stück zurück kommen ! Das spricht für die Qualität der Pumpen. Ich ließ nachfragen, ob an den Altteilen irgendwelche Rostspuren oder Spuren anderer Vorgänge, die als Grund für den Defekt dann angenommen werden können, zu sehen waren. Die Antwort war ein dezitiertes "Nein, ich habe danach geschaut, aber genau das war nicht im geringsten zu sehen."

Nach dem wir die neue E-Pumpe eingebaut hatten und mir die Bosch-Leute gesagt haben, ich soll das unbedingt für die Zukunft unterlassen, kam dann der nächste Defekt. Wieder auf der Autobahn - und dieses mal mit Diesel - fehlten 10 Km/h von der Höchstgeschwindigkeit. Außerdem kam als neueres Symptom hinzu, daß morgens beim Starten immer wieder die Ölkontrolle aufleuchtete und zeitweilig während der ersten gefahrenen Kilometer die Bremskraftverstärker ausfielen.

Wir stellten einen Turboschaden fest. Der Bremskraftverstärkerausfall gab uns aber Rätsel auf: So stellte sich bei der Nachforschung heraus, daß die Ölpumpe defekt war, in der Folge die Vakuumpumpe für die Bremskraft ausfiel und daher der Turbo wohl auch kurzzeitig nicht geschmiert wurde und daher "ausgestiegen" sein muß.

Beim Ablassen des Motorenöls um die Ölpumpe zu wechseln, stellte sich dann der Alptraum aller PÖL Fahrer heraus: Was heraus kam, war ein Brei - ein Gemisch aus PÖL und mineralischem Motorenöl. Der gesamte Ölkreislauf war verschmutzt und mit Pampe angereichert. Das Zeug in der Ölwanne war wie Honig. Dem Mechaniker wäre die Ölwanne beim Abschrauben fast auf den Kopf gefallen, denn mit dem aussergwöhnlichen Gewwicht hatte der natürlich nicht gerechnet. Das Rapsöl hat sich nicht insgesamt mit dem Motorenöl verbunden - insofern war auch dessen Beteiligung sehenden Auges nachzuweisen.

Die Ursache ist folgender Umstand: Das PÖL verursacht bei der Direkteinspritzung einen starken Strahl statt fünf feinen, wie das eigentlich vorgesehen ist. Dadurch spritzt das Öl gegen die Zylinderwand, verteilt sich nicht richtig und bleibt teilweise unverbrannt zurück. Der Großteil gelangt durch den Auspuff ins Freie. An den Kolben "versickert" ein geringer Teil ins Motorenöl und legt damit den Ölkreislauflam, mit der Konsequenz das irgendwann der Turbo sich verabschiedet, die Bremse ausfällt und weitere Folgereparaturen nötig sind, lahm.

Die Schadensbilanz sieht insgesamt so aus:

Aufgequollene Dichtungen, verschlammte und zugesetzte Einspritzpumpe ( die Dichtungen in der Einspritzpumpe sollen beim Öffnen der Pumpe auf die ca. doppelte Größe angeschwollen sein und förmlich aus dem Gehäuse gesprungen sein ). Turbo im Eimer, Ölpumpe kaputt, Vakuumpumpe defekt, eine nachhaltige Motorwäsche mit mehr als 20 Litern Öl, diversen Motorreinigern etc.

Die Bilanz sieht sehr sehr schlecht aus. Das Lehrgeld betrug etwa 3500, - Das war nur deshalb so billig, weil die Einspritzpumpe statt für 3400,- ( Normalpreis ) zum "Unterderladenthekepreis" von 400,- repariert wurde. Sonst wären es 3000,- mehr gewesen. Und ausserdem war die Sache Sacke gefährlich wegen der in Mitleidenschaft geratenen Bremskraft.

Ferner hatte der Bosch-Mechaniker gesagt, daß auch ein Risko bestanden hatte, daß das Pumpengehäuse unter der extremen Beanspruchung reißt. VW hat 1990 festgestellt, daß durch den Einsatz von zähflüssigeren Medien der Einspritzdruck automatisch ansteigt. Daher auch die hohe Belastung für die Pumpe und das HDK-Teil.

Auswege:
Am besten einen SDI oder einen älteren TD oder normalen D mit Vorkammer für die PÖL Fahrten nehmen. Diese Fahrzeuge kommen, sofern sie eine mechanisch geregelte Einspritzpumpe haben, bestens mit dem Thema klar.

Ich habe ein Interesse daran, notfalls auch mit finanziellen Mitteln, eine Untersuchung und diverse Tests zu starten, wie man einen TDI so umbauen kann, daß er mit PÖL betrieben werden kann. Dazu muß man sich insbesondere mit Bosch kurzschließen. Das TDI Problem mit der TDI Einspritzung kann man durch andere Einspritzdüsen lösen und in dem man den Kolben anders formt. Er müßte wie bei den Elsbethmotoren eine Mulde haben, in der sich nicht verbranntes PÖL sammeln kann, so daß es nicht ins Motorenöl versickert. Sowas müßte sich ja als Muster sicher ohne Probleme von den Motorenteilelieferanten her zu bekommen sein.

Ferner müßte man sich mit Bosch über eine etwas andersartige Konstruktion der Pumpe unterhalten. ich bin mir sicher, daß Bosch die dazu erforderlichen Pläne längst in der Schublade hat - denn die Leute dort wollen auch nicht dumm sterben.

Wer hat Interesse an eine technischen Lösung für den TDI Umbau mitzuwirken ?
Wer Interesse hat, möge sich bitte bei mir melden - entweder per eMail ( mathias.schaubele@handymekka.com oder per Telefon: 07146/880534 oder per mobil: 0179/1060642

Ich habe vor, die Sache so professionell wie möglich anzupacken und antürlich möchte ich zuvor versuchen, Unterstützung für das Projekt bei der Industrie zu erhalten - unter welchem deckmantel das auch immer mit der jeweiligen Firmenpolitik verinbar sein wird. In erster Linie meine ich damit die Firma Bosch, die Firma VW sowie das BmWi und andere Organisationen, die an so einem Projekt ein Interesse haben, mitzuwirken.

Mit freundlichem Gruß,

Mathias

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[26580]

Date: June 17, 2003 at 23:46:14
From: Hans Fürthbauer, [linzu4-98-208.utaonline.at]
Subject: Re: Poel im TDI und die Folgen, Beitrag aus FMSO, warum sorry???

Hallo Uli,

Deine Kopie aus fmso.de ist als Rückblick absolut lesenswert und verdient daher kein "sorry".

Was Mathias zur VP37 gesagt hat, ist für mich in den meisten (nicht allen) Punkten schon gut nachvollziehbar. Er ist wahrscheinlich auch kein Fachmann und hat das, was ihm berichtet wurde, mit eigenen Worten und so, wie er es verstanden hat, geschrieben. Das ist ja auch so in Ordnung und er hat es gut gemacht.

Aus der heutigen Distanz zu damals sind auch die Rückmeldungen, die Mathias bekommen hat, interessant. Vielleicht gibt jemand der damaligen Beitragsschreiber dazu jetzt - sicher mit neuen Erkenntnissen - nochmal eine aktuelle Stellungnahme ab.

MfG Hans F.

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    [26582]

    Date: June 18, 2003 at 08:31:10
    From:
    Uli Blatz, [gw2.telekom.de]
    Subject: Mathias-Thread lesenswert

    Hallo, Hans,
    den Beitrag finde ich absolut lesenswert (deshalb auch das Wort "Klasse", war nicht ironisch gemeint), weshalb ich ihn auch hier im FF verewigen wollte. Klar konnte er wohl wahrscheinlich einiges nicht so wiedergeben wie er es von den Fachleuten gehoert hat, deshalb klingen manche Passagen vielleicht unglaubwuerdig. Als abschreckendes Beispiel wie es einem gehen kann, der einfach mal so irgendwelche Bruehe in den Tank seines TDIs schuettet ist der Beitrag 1a. Das soll jetzt keineswegs gegen die Person Mathias gerichtet sein, im Gegenteil ich finde es toll dass er ueber diesen Schaden so frei und ausfuehrlich berichtet und dabei rikiert ins laecherliche gezogen zu werden (was ja auch tatsaechlich passiert ist, siehe FMSO). Es gibt da tatsaechlich schon zwei Rueckmeldungen von damaligen Beitragsschreibern, die gar nicht so lange zurueckliegen aber nicht direkt an diesen Mathias-Thread gekoppelt sind ... Stammleser kennen bestimmt diese Threads.
    Gruss, Uli.

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    [26579]

    Date: June 17, 2003 at 23:23:51
    From: Gary, [p3ee2098c.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Poel im TDI und die Folgen, Beitrag aus FMSO (sorry ;-))

    Hi Uli

    damals hatte ich wohl noch keinen TDI, auf jeden Fall hab ich nichts gepostet. Bis jetzt bin ich von Pannen verschont geblieben wenn man von Ölflecken am Boden absieht.

    Gruß Gary

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    [26584]

    Date: June 18, 2003 at 08:38:38
    From:
    Uli Blatz, [gw2.telekom.de]
    Subject: Re: Poel im TDI und die Folgen, Beitrag aus FMSO (sorry ;-))

    Hallo, Gary,
    ein paar tausend Kilometer mit Poel beweisen noch lange nicht die Eignung eines TDI-Motors fuer Poel. Aber genau das wurde dort bei manchen Antworten schliesslich zwischen den Zeilen behauptet (deren Motoren sind mittlerweile alle geschrottet). Dass Du an die Sache anders rangehst und nicht gleich in Lobhudelei ausbrichst weiss ich ja ;-).
    Gruss, Uli.

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    [26585]

    Date: June 18, 2003 at 08:55:17
    From:
    baffe, [pd902e81b.dip.t-dialin.net]
    Subject: Das Restrisiko bleibt...

    Hallo Ihr!

    Das Restrisiko bei der Pölerei bleibt doch immer!

    Jeder, der pölt, ob mit oder ohne Umbau (da nehme ich auch professionelle Umbauten nicht aus) muß sich einfach der Tatsache bewußt sein, daß er einen Motor mit etwas betreibt, für das der eben nicht konstruiert ist.

    Auch wenn viele da anders denken bin ich der Meinung, daß das Risiko
    -und damit meine ich nunmal den Super- Gau-
    in einem gesunden Verhältnis zum Fahrzeugwert stehen sollte. Da spielen sicher auch die eigenen Schrauberfähigkeiten eine Rolle.

    Bei mir äüßert sich das ganz simpel:

    Den BX BJ 1987 bepöle ich guten Gewissens, am XM laß ich es bleiben.

    da baffe

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    [26591]

    Date: June 18, 2003 at 15:42:34
    From: Gary, [p3e9e3d7f.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Das Restrisiko bleibt...

    Hi Baffe

    ich hab im Radio mal einen Risikoforscher gehört. Es ging um BSE und Kreuzfeld Jakob.
    Damals haben meine Kollegen im Allgau anstatt Würstchen nur Butterbrezen gegessen. Der zweite in Bayern gemeldete BSE Fall war nur wenige hundert Meter vom Haus meines Kollegen entfernt.
    Ich hab mir einen Hamburger Royal reingezogen und ihnen erklärt das Autofahren gefährlicher ist.

    Bei der Risioforschung muß man den möglichen Schaden, die Warscheinlichkeit und was man wie stark beeinflußen kann betrachten. Dinge wie Autofahren kann man direkt beeinflußen und man macht sich wenig Gedanken drüber. Sitzt man ohne Lenkrad in der Hand daneben bekommt man oft ein mulmiges Gefühl.


    Beim Pölen gibt es eine schöne Kurve, je näher man an 100% kommt umso höher wird das Risiko. Ich mach mir um meinen TDI nur wenig Sorgen, ich fahre nur um die 50% und muß den Motor nicht hoch drehen um ordentlich vorwärts zu kommen. Den Ehrgeiz mit 100% zu fahren habe ich nie gehabt. Jeder sollte seine eigene Risikoabschätzung machen und dann nach den Fakten entscheiden. Auf die Stimme aus dem Bauch sollte man nicht unbedingt hören.

    Ich kenne einen 3L Lupofahrer der so ziemlich alles falsch macht:
    Bis zum Umbau will er noch mit Diesel fahren. Der Eintank Umbau ist im Kopf schon fertig, bis er Realität wird werden noch Monate oder Jahre vergehen. Er baut auf die Erfahrungen eines einzelnen 3L Lupofahrers auf. Er denkt das ich ihm dabei helfe :-(


    Gruß Gary

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    [26596]

    Date: June 18, 2003 at 17:56:39
    From:
    baffe, [pd902e46f.dip.t-dialin.net]
    Subject: Entscheide vieles aus dem Bauch...

    Hi Gary!

    ...Ich hab mir einen Hamburger Royal reingezogen und ihnen erklärt das Autofahren gefährlicher ist.

    Ja mag sein. Aber die Illusion vom Fahrersitz aus das Geschehen besser beeinflussen zu können geht mit einem höheren Risiko auf diesem Sitz einher.

    ...Dinge wie Autofahren kann man direkt beeinflußen und man macht sich wenig Gedanken drüber. Sitzt man ohne Lenkrad in der Hand daneben bekommt man oft ein mulmiges Gefühl.

    Liegt aber unter anderem daran, daß man auch beschäftigt ist wenn es eng wird. Und ob man einen LKW der auf einem zuhält vom Fahresitz aus beeinflussen kann wage ich zu bezweifeln.

    ...Beim Pölen gibt es eine schöne Kurve, je näher man an 100% kommt umso höher wird das Risiko. Ich mach mir um meinen TDI nur wenig Sorgen, ich fahre nur um die 50% und muß den Motor nicht hoch drehen um ordentlich vorwärts zu kommen. Den Ehrgeiz mit 100% zu fahren habe ich nie gehabt.

    Was ich so gehört habe klingt Dein TDI auch gesund so wie Du ihn betreibst. Da hätte ich auch keine Bedenken. Bei meinem XM ist das nicht so und zwar schon bei geringer Pölbeimengung läuft der nimmer richtig.

    ...Jeder sollte seine eigene Risikoabschätzung machen und dann nach den Fakten entscheiden. Auf die Stimme aus dem Bauch sollte man nicht unbedingt hören.

    Die Stimme im Bauch ist mir weitaus wichtiger als alles Abschätzen von Fakten. Ich habe den BX damals gesehen und gewußt "das ist er", mein Vater der dabei war hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen in Anbetracht des Schrotthaufens. Innen war die Kiste etwa so sauber wie ein Taubenschlag. Das ließ sich ändern.

    Wenn ich überlegt hätte, was an der Hydraulik alles kaputt sein kann und kaputt gehen kann, was andere Autos garnicht haben hätte ich ihn nie gekauft.

    Überhaupt kannst einen Citroen (vielleicht jedes Auto) nur gerne und gut fahren wennst das Hirn ausknipst und das genießt was da ist ohne Angst vor dem was kommen könnte.

    Wennst so rational überlegen würdest, dann müßtest ja auch mit maximal 70 über die Landstraße schleichen (Verbrauch, Risiko, Verschleiß). Überholen wäre eh nix mehr (Risiko gegen Zeitgewinn). Dürftest auf der Autobahn nur mehr 100 Fahren.

    Aber dieses kribbeln im Bauch denke ich brauchst Du auch, das sich nur einstellt, wenn Du nicht rational fährst!

    Ich jedenfalls hab es ab und an ganz gerne.

    da baffe

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    [26604]

    Date: June 18, 2003 at 23:23:00
    From: Gary, [p3ee207a5.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Entscheide vieles aus dem Bauch...

    Hallo Baffe

    Das Risiko mit einer alten Mühle die ne Million km runter hat Schiffbruch zu erleiden ist zwar höher aber die Schadenshöhe ist genau bekannt und gering.

    Ich fahre nicht mit 70km/h auf der Landstraße, da läuft mein Bus zu gut und mein Fahrad zu langsam.
    Da ich im Außendienst arbeite bin ich viel auf der Straße, ein Risiko das ich eingehe weil es mir so gefällt. Ich weiß aber welches Risiko ich eingehe und das ich nur einen kleinen Teil beeinflußen kann. Was nutzt es mir wenn ich mit 80 im Schaukelstuhl sitze und nichts gesehen habe.
    Viele die an einen Unfall kommen sind schockiert und fahren hinterher deutlich langsamer, das wirst du bei mir nicht beobachten können. Ich weiß das es vielleicht morgen mich erwischt, that´s live.


    Gruß Gary


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    [26611]

    Date: June 19, 2003 at 10:56:50
    From:
    baffe, [pd902d9a0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Ist das Risiko mit einer so alten Mühle wirklich höher?

    Hi Gary!

    Ist das Risiko mit einer so alten Mühle wirklich höher?

    Klaro, das Risko daß etwas ausfällt ist schon größer. Aber in dieser alten Mühle ist auch die Anzahl der Systeme, die das Vehikel stoppen können wesentlich geringer.

    Solange der Spannung am Abschaltventil hat läuft der nämlich weiter...
    Dafür reicht auch ein Akku aus einem Funkgerät...

    Und ein geplatzter Lecköl- Schlauch ist für einen Pöler mit entsprechender Bordausstattung auch kein ernstzunehmender Gegner.

    Das, wovor beim Citroen alle Angst haben, der totale Hydraulikausfall ist weitaus seltener als ein Kopfdichtungsschaden am VAG TDI. Aber bei dem denkt ja keiner an die Kopfdichtung wenn er losfährt. Ist übrigens auch ein rein deutsches Problem. Die Holländer kaufen uns Deutschen in Deutschland die ganzen guten, alten hydraulikgefederten Citroens vor der Nase weg!

    Und im Gegensatz zu den alten Citroens habe die ganzen guten und sicheren deutschen Vehikel nichtmal eine vernünftige 2. Bremse. Ich meine jetzt eine, die den Namen auch verdient. Versuche doch mal ein deutsches Vehikel aus 180 mit der Handbremse runterzubremsen. Kurz bevor es bremst pfeift es hinten. Außer natürlich bei diversen Daimlers mit extra Belägen an einer extra (Witz-) Bremstrommel an der Hinterachse die bei 180 Wahrscheinlich schon verglüht ist bevor es richtig bremst.

    Die ach Gott so unsicheren Citroens haben als 2.Bremse die normalen Beläge auf den normalen Scheiben an der Vorderachse. Im Xm hast dann noch den Fußhebel zum niedertreten, (der ja auch von Mercedes nachgebaut wurde, nicht umgekehrt). Da kannst richtig mit bremsen! Da geht auch eine Brachialbremsung!!!

    Was natürlich die Elektrik und Elektronik betrifft ist ein Citroen immer für einen Gag gut. Aber einen BX stoppt das nicht.

    Mit der Fahrerei halte ich es wie Du. Aber vernünftig ist es oft nicht.

    da baffe


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    [26640]

    Date: June 20, 2003 at 23:41:25
    From: Gary, [p3ee207b5.dip.t-dialin.net]
    Subject: Bremsen und Bremsen

    Hi Baffe

    ich habe bisher zwei Fahrzeuge gefahren bei denen die Bremsen nicht so wollten wie ich.
    Der eine war ein 132 Fiat Miaflori, mit 140 bergab und 6 Insassen nicht zu stoppen, also eine Ausfahrt später genommen.
    Das andere Fahrzeug war ein Clio mit 1,9er Dieselmotor. Ich bin recht erschrocken als der bei 140 nur langsamer wurde anstatt richtig zu bremsen. Ich hab dann den Sitz eine Stufe nach vorne geschoben und als im Rückspiegel kein Fahrzeug mehr war alles gegeben. Bei Geschwindigkeiten über 120 bringt man die Räder nicht zum blockieren, das hat nix mit überhitzen wegen Überladung zu tun.

    Meinen Bus bringe ich locker zum stehen, fehlt Bremsflüssigkeit geht vorher die Kupplung nicht mehr und fällt ein Kreis aus hab ich noch einen zweiten. Wäre das nicht sicher genug hätte der Großteil der Autos was besseres eingebaut. Eine Feststellbremse auf der Vorderachse möchte ich auf keinen Fall, weder im Winter noch im Sommer.

    Die Franzosen bauen gute Dieselmotoren, das macht aber noch kein gutes Auto. Beim 2,5er VW Motor ist übrigens der Zahnriemen/Spannrolle eher ein Grund fürs stehenbleiben als die Kopfdichtung.

    Gruß Gary

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    [26650]

    Date: June 22, 2003 at 00:24:51
    From:
    baffe, [pd902e53f.dip.t-dialin.net]
    Subject: Die Franzosen sind nicht alle gleich... Und vieles ist eine Geschmacksfrage...

    Hi Gary!

    Wenn man die Franzosen über einen Kamm schert ist das genauso wie wenn man verschieden Deutsche Marken in einen Topf wirft. Meine Französischkenntnisse beschränken sich in der Hinsicht auf Citroens, und da auf XM und BX Diesel.

    Allerdings sind die Motoren schon PSA Motoren die in Abwandlungen auch in anderen Franzosen und nicht nur in Franzosen Dienst tun.

    >Bei Geschwindigkeiten über 120 bringt man die Räder nicht zum blockieren, das hat nix mit überhitzen wegen Überladung zu tun.

    Komisch habe ich kürzlich beim Golf IV auf dem Weg zum Reifen erneuern gemacht. Geht problemlos und raucht auch ordentlich. Der bremst sogar dann recht ordentlich weil das esp vorne auch mit reinhaut. Was bringt Dich eigentlich auf den Gedanken daß das nicht gehen könnte?

    >Meinen Bus bringe ich locker zum stehen, fehlt Bremsflüssigkeit geht vorher die Kupplung nicht mehr und fällt ein Kreis aus hab ich noch einen zweiten.

    Jaja ist ja gut, aber soweit ich weis ist Dein zweiter Bremskreis auch nur an der Hinterachse und die bremst halt nicht nennenswert und raucht und pfeift nur. (oder solltest Du auch ein Diagonalsystem haben?)

    >Wäre das nicht sicher genug hätte der Großteil der Autos was besseres eingebaut.

    Sicher genug für wen? Für jemanden der nix besseres kennt?

    >Eine Feststellbremse auf der Vorderachse möchte ich auf keinen Fall, weder im Winter noch im Sommer.

    Ach es ist für einen Citfahrer schon immer wieder lustig zu sehen wie beim Anfahren am Berg in anderen Fahrzeugen die Fondpassagiere ein Stück im freien Fall nach unten droppen wenn der Fahrer die Feststellbremse löst...

    Bei Glätte anfahren geht mit der Bremse defintiv besser als mit allen mir bekannten Heckbremsen.

    Dafür hat aber der Citfahrer das Problem mit den Bremsseilen zur Vorderachse die definitiv nicht so lange halten wie in manchem (vielleicht allen) hinten Feststellgebremsten.

    >Die Franzosen bauen gute Dieselmotoren, das macht aber noch kein gutes Auto.

    Stimmt. Habe nie behauptet daß die Franzosen gute Autos bauen. Gewöhnungsbedürftig sind Citroens allemal. Aber ein BXerl ist als Diesel ein zuverlässiges Fahrzeug. Jedenfalls zuverlässiger als ein XM, auch wenn der 8 Jahre neuer ist.

    Die Elektrik/Elektronik ist aber sowohl bei XM als auch bei BX in weiten Teilen ein Glump wie man in Bayern sagt.

    Und in XM-Dieseln der ersten Serie (Y3) sterben zwischen 180000 und 250000 die Automatikgetriebe wie die Fliegen. Da haben die Franzosen eben ZF verbaut und sind auf die Nase gefallen.

    Fahrwerksmäßig hat so manches Kompaktauto in seiner Größe, (oder auch dein Bus?) gegen meinen BX BJ87 Vorkriegsstandard. Der hat nämlich schon echte Einzelradaufhängung. Der Federweg beträgt an der Vorderachse 17,5 und an der Hinterachse (die es beim BX ja nicht gibt) 15,5 cm. Ob Hydraulik oder Stahlfedern/Dämfer tut in dem Zusammenhang wohl nix und ist auch eher Geschmacksfrage.

    >Beim 2,5er VW Motor ist übrigens der Zahnriemen/Spannrolle eher ein Grund fürs stehenbleiben als die Kopfdichtung.

    Mag sein. Und sorgst Du Dich um die Spannrolle wennst den startest? Wahrscheinlich genauso wie ich mich um die Hydraulik sorge.

    Möge die Spannrolle mit Dir und die Hydraulik mit mir sein! Und hoch belstete Kopfdichtunge habe wir ja beide drin...

    da baffe

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         Author: ulinux