Content-Type: text/html Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: June 26, 2003 at 15:03:55
From: Rhanie, [p213.54.189.252.tisdip.tiscali.de]
Subject: Keine Freigabe mehr für Biodiesel!
URL:
http://www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,254679,00.html

Hallo!

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http://www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,254679,00.html


GRÜNER KRAFTSTOFF

Keine Freigabe für Biodiesel mehr

Während die Nachfrage nach Raps-Diesel steigt, haben die Autohersteller die Freigabe ihrer Dieselmodelle gestoppt. Zu uneinheitlich sei die Qualität des umweltfreundlichen Natursprits, zu empfindlich die neuen Motoren. Ein Gütesiegel und ein Biodieselsensor sollen VW und Co. umstimmen.


DDP

Raps als Rohstoff: Biodiesel ist biologisch abbaubar, praktisch schwefelfrei und verursacht geringe CO2- und Partikel-Emissionen


Berlin/Wolfsburg - Aus Raps gewonnener Biodiesel ist zur gefragten Alternative zu herkömmlichem Diesel geworden: Nach Angaben der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin stieg die Absatzmenge in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2002 von rund 100.000 auf 550.000 Tonnen. Grund dafür seien vor allem die gestiegenen Spritpreise: Da auf Biodiesel keine Mineralölsteuer erhoben wird, ist er an manchen Tankstellen mitunter fünf bis zehn Cent pro Liter billiger als konventioneller Diesel.
Doch der so genannte Rapsölmethylester (RME) ist nicht unumstritten: Immer wieder kursieren Berichte, wonach er für Schäden an Einspritzanlagen, Spritschläuchen und Dichtungen moderner Dieselmotoren verantwortlich ist. Einige Automobilhersteller wie beispielsweise Ford und Opel verzichten daher generell auf eine Freigabe ihrer Dieselmodelle. Andere wie BMW bieten Kunden auf Wunsch und gegen Aufpreis für einzelne Baureihen eine Umrüstung an. Allein der Volkswagen-Konzern hatte alle ab 1996 gebauten Fahrzeuge seiner Konzernmarken mit TDI-Motoren für den Betrieb mit RME freigegeben.

Doch auch damit ist mit der Einführung der jüngsten TDI-Generation vorerst Schluss. So erhalten nach Angaben von Audi-Sprecher Udo Rügheimer in Ingolstadt etwa die Turbodiesel-Versionen des im Mai auf den Markt gebrachten neuen A3 keine Freigabe für Biodiesel mehr. Auch VW gibt laut Sprecher Alexander Skibbe in Wolfsburg die TDI-Modelle des neuen Kompaktvans Touran nicht mehr für RME frei. Gleiches gelte für die neue Golf-Generation, die zur Internationalen Automobilausstellung im September in Frankfurt/Main vorgestellt wird. Die Freigaben für ältere TDI-Modelle ab Baujahr 1996 bei VW und 1995 bei Audi werden den Sprechern zufolge jedoch aufrechterhalten.

Als Grund für die neue Zurückhaltung führt Audi-Sprecher Rügheimer Qualitätsprobleme der Biodiesel-Produzenten an. Da RME in Deutschland von vielen verschiedenen Ölmühlen hergestellt wird, sei eine einheitliche Spritqualität noch nicht gewährleistet. Auf Qualitätsunterschiede reagierten die neuen Dieselmotoren jedoch empfindlich. Auch könne Biodiesel, wenn er mit normalem Diesel gemischt wird, im Kraftstoffsystem vorhandene Ablagerungen lösen.


VW gibt momentan keine Freigabe für Biodiesel: Die TDI-Version des VW Touran


Zwar nehmen Motor und Einspritzanlage laut Rügheimer durch diese Verunreinigungen keinen Schaden: Im schlimmsten Fall setze sich der Kraftstofffilter zu, und das Fahrzeug bleibe unterwegs liegen. Solche Situationen wolle Audi jedoch aus Imagegründen möglichst vermeiden. Betroffenen sei es schließlich schwer zu vermitteln, dass das Problem beim Kraftstoff- und nicht beim Autohersteller liegt.

Darüber hinaus sei "nicht sichergestellt, dass die sehr strenge Euro-4-Abgasnorm mit Biodiesel erreicht wird", so der Audi-Sprecher. Die Turbodiesel-Versionen des neuen A3 sowie des VW Touran sind aber bereits in diese Emissionsklasse eingestuft. Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte ein Biodiesel-Sensor sein, den die RME-Produzenten laut UFOP-Sprecher Dieter Bockey derzeit gemeinsam mit Volkswagen entwickeln: Das Bauteil erkenne, wie hoch der RME-Anteil im Kraftstoffsystem ist und passe gegebenenfalls die elektronische Einspritzung an. Dadurch werde bei hohem RME-Anteil ein zu hoher Ausstoß an Stickstoffoxiden (NOx) vermieden.

Zudem bemühen sich die RME-Produzenten laut Bockey intensiv um eine einheitliche Spritqualität. Dazu haben sie mit der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel (AGQM) ein eigenes Qualitätssicherungssystem eingeführt. Die AGQM kontrolliert Herstellung, Vertrieb und Lagerung des alternativen Kraftstoffs und wacht darüber, dass der an Tankstellen angebotene Biodiesel der Norm für RME (E DIN 51606) entspricht. Überprüfte Tankstellen erhalten an der Zapfsäule neben dem DIN-Aufkleber ein Kontrollzeichen - ein grünes Q mit goldenem Rapsöl-Tropfen in der Mitte auf blauem Grund. Von den rund 1600 Biodiesel-Tankstellen in Deutschland seien bereits rund 1300 zertifiziert worden, so der UFOP-Sprecher.

Noch hakt es bei der einheitlichen Qualität: Wenn der Motor nicht für Biodiesel freigegeben ist, trägt der Autofahrer das Risiko möglicher Schäden


Die Biodiesel-Industrie hofft, mit diesen Maßnahmen die Bedenken der Autohersteller ausräumen zu können. Schließlich besitzt der "grüne Diesel" nach UFOP-Angaben neben dem Kostenvorteil auch ökologische Vorzüge: Er sei biologisch abbaubar, praktisch schwefelfrei und verursache geringere CO2- und Partikel-Emissionen als normaler Diesel. Zumindest bei VW ist das Thema RME-Freigabe denn auch nicht gänzlich auf Eis gelegt. Der Hersteller bleibe an dem Thema dran, so Sprecher Alexander Skibbe. Der Biodiesel-Sensor solle beispielsweise helfen, zukünftige Motorgenerationen für den Betrieb mit unterschiedlichen Kraftstoffen abzustimmen.

Die Freigabe eines Dieselmotors durch den Hersteller, die in der Betriebsanleitung nachzulesen ist, bleibe jedoch wichtigste Voraussetzung , sagt ADAC-Sprecher Maximilian Maurer in München. Ist diese nicht erteilt, trage allein der Autofahrer das Risiko möglicher Folgeschäden. In dem Fall rät er vom Biodiesel ab: "Was macht es für einen Sinn, ein paar Groschen beim Tanken zu sparen, wenn man hinterher eine teure Reparatur bezahlen muss?"


Von Felix Rehwald, gms

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Date: June 29, 2003 at 22:26:16
From: Bernd Schlüter, [p508d028a.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Keine Freigabe für Biolinsen

Hiermit entziehe ich auch Biolinsen die Freigabe. Die Qualitätsschwankungen sind einfach zu groß. Beigemischte Steine zerstörten mir mehrere Zähne. In alternativen Kraftstoffen ist nicht immer darinnen, was draufsteht.
Wenn man das vorher weiß, kann man Vorwärmung und Einspritzparameter darauf einstellen. Ich erinnere mich an alte 170er und 180er, die hatten eine Einspritzverstellung neben der Anzeige für das Vorglühen.
Bei Linsen heißt das Steinglühen.

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    [26812]

    Date: June 27, 2003 at 16:33:49
    From: Herr F. aus K., [xdsl-213-196-247-164.netcologne.de]
    Subject: ;-) dann sinkt der pöl-preis bald !!!

    ;-)))

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    [26819]

    Date: June 27, 2003 at 22:25:33
    From: Rhanie, [p213.54.220.119.tisdip.tiscali.de]
    Subject: Re: ;-) dann sinkt der pöl-preis bald !!!

    Hi Frank!

    Glaubst doch nich, das das viele RMEler lesen.

    Gruß Rhanie.

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    [26808]

    Date: June 27, 2003 at 11:14:28
    From: R.Lang, [p5085b929.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Keine Freigabe mehr für Biodiesel!

    Na da werden die Preise für das Lösungsmittel wohl in den Keller gehen, und die Preise für Glizerin wieder steigen.

    Habe schon den ersten Posten bei Ebay gesehen.Nur ist der Einstandspreis noch zu hoch.

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    [26801]

    Date: June 26, 2003 at 23:33:02
    From:
    Uli Blatz, [p5080b3da.dip.t-dialin.net]
    Subject: na endlich

    wurde auch langsam Zeit

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    [26809]

    Date: June 27, 2003 at 12:47:06
    From:
    Uli Blatz, [df-s-ux-001.deteline.de]
    Subject: PD und RME

    Bei den PD-TDIs sitzen die PD-Elemente im Zylinderkopf und werden ueber durch den Zylinderkof gefuehrte Bohrungen mit Diesel ver- und entsorgt. Die Ubergaenge zwischen Zylinderkopf und den PD-Elementen sind schmale Zwischenraeume, die nach oben und unten mit O-Ringen abgedichtet sind (3 O-Ringe pro PD-Einheit).
    Wie aus den einschlaegigen Foren zu Biodiesel bekannt ist, wurden auch schon VE-Einspritzpumpen (z. B. VP37) in Modellen, die vom Fahrzeughersteller fuer RME freigegeben wurden, undicht und es kam zu Leckagen. Bei einer VE-Einspritzpumpe bleibt das erstmal ohne Folgen fuer den Motor. Werden jetzt bei einem PD-Motor die O-Ringe undicht (immerhin stehen sie unter einem Druck von teilweise groesser 10 BAR und werden zusaetzlich noch von Druckwellen beaufschlagt, die durch Oeffnen/Schliessen des Magnetventils und den sich bewegenden Pumpenkolben erzeugt werden), dann merkt der Fahrer das nicht unbedingt sofort, denn Leistungsverlust durch erhoehte Leckverluste in den PD-Elementen werden vom Motormanagement erstmal nicht als solche erkannt, sondern als unterschiedliche Zylinderleistungen des Motors gewertet und ausgeregelt. Die Folge ist, dass Kraftstoff in den Oelkreislauf des Motors gelangt, das Motoroel verduennt wird. Aufgrund des hoeheren Siedepunktes von RME gegenueber Diesel verfluechtigt sich das RME im Motoroel nicht und es kommt zu einer stetig wachsenden Verduennung des Motoroels. Ein kapitaler Motorschaden aufgrund unzureichender Schmierwirkung des Motoroel-RME-Gemisches waere die Folge. Ob sowas letztendlich auch zu Polymerisation des Motoroeles fuehren kann (wie bei Poelbetrieb) weiss ich nicht abzuschaetzen. Die von den O-Ringen auszuhaltenden Temperaturen duerften auch um einiges hoeher sein als bei einer VE-ESP, und je hoeher die Temperaturen desto eher reagieren Reaktionspartner miteinander. Also, Finger weg von RME bei PD-Motoren. Solange man bei einem Schaden nicht nachweisen kann, dass immer RME der E DIN 51606 getankt worden ist wird sich der Hersteller des KFZ eh quer gegenueber Gewaehrleistungspflichten stellen.
    Gruss, Uli.

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    [26933]

    Date: July 03, 2003 at 20:18:14
    From:
    Schorsch, [cache-frr-ab08.proxy.aol.com]
    Subject: Re: PD und RME

    Halli-Hallo ULI,
    bei unseren 3L-Lupo mit 50/50 Mischung RME/Pöl haben wir auch Mölvermehrung.
    Du machst mir jetzt schon Angst mit den anfälligen O-Ringen.
    Weißt Du da mehr?
    Kann man die O-Ringe selbst tauschen?
    Die KW-Hauptlager braucht man ja deshalb nicht öffnen um den Motor unbrauchbar zu machen :-).
    Gruß Schorsch

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    [27008]

    Date: July 07, 2003 at 17:11:16
    From:
    Uli Blatz, [df-s-ux-001.deteline.de]
    Subject: @Schorsch

    Hallo, Schorsch,

    ob Deine Moelvermehrung jetzt durch schlechte Zerstaeubung des Kraftstoffes kommt oder aber durch angegriffene O-Ringe an den PD-Elementen kann Dir wohl keiner ohne eine Zerlegung sagen. Ganz grob: Die PD lassen sich nach Ausbau der Schwingachse und loesen der Spannkloetze rausnehmen. Zum einpassen der O-Ringe gibt es spezielle Montagehuelsen, damit die O-Ringe nicht schon beim Einbau beschaedigt werden, paar andere Teile muessen mitersetzt werden. Falls detailiertere Infos dazu bestehen mail mich an, hab da was schoenes.
    Gruss, Uli.
    P. S.: paar Zitate:
    - Aluminium hat im Vergleich zu Grauguss eine geringere Festigkeit. Durch die hohen Verbrennungsdruecke bei einem Dieselmotor besteht bei einer herkoemmlichen Verschraubung des Zylinderkopfes die Gefahr, dass sich die Verschraubung loest. Aus diesem Grund sind der Zylinderkopf und der Zylinderblock ueber Zuganker miteinander verschraubt. Mit den Zugankern wird ein durchgehender Kraftfluss vom Zylinderkopf zu den Lagerdeckeln erreicht, der den motor auch bei einer hohen Belastung sicher zusammenhaelt. Somit ist eine sichere Verschraubung gewaehrleistet und Verspannungen im Zylinderblock werden verringert.

    - Die Zuganker sind mit Sicherungsmittel Loctide fest in den Zylinderblock eingeklebt und koennen nicht ersetzt werden.

    - Die Lagerdeckel der Kurbelwelle dürfen nicht geloest und die Kurbelwelle nicht ausgebaut werden. Schon beim Loesen der Lagerdeckel-Schrauben verformen sich die Aluminium-Lagerstuehle, weil sich ihr inneres Gefuege entspannt. Wurden die Lagerdeckel-Schrauben geloest, muss der Zylinderblock komplett mit der Kurbelwelle ersetzt werden.


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