Date: July 31, 2003 at 13:06:05
From: Werner, [pc19f3897.dip.t-dialin.net]
Subject: Sand im Getriebe (Rhanie and who it may concern)
Hi Rhanie und alle, die es interessiert, Leider ist mir unser Wüstenkönig wieder entwischt. Er wird aber in den nächsten Tagen zurück sein und es steht sowieso mal wieder ein Besuch an. "Wüstenkönig" war mein Chef bei der PREUSSAG und ist einer, den man über der Wüste aus dem Flugzeug wirft, damit er dort eine Anlage baut. Die Autos waren in der Wüste immer zentrales Thema. Strecken von 500m zu Fuß bei 54°C gelten als unzumutbar. In den Camps stehen reihenweise 4-radgetriebene, an denen irgendetwas zum Fahren fehlt. Gefahren werden übrigens hauptsächlich Japaner TOYOTA Landcruiser und so Zeugs, weil bei denen auch nach 10 Sandstürmen die Türgelenke noch funktionieren. Der Scheich selbst hat dann noch einen Mercedes G, den er aber nur für in die Stadt bei gutem Wetter nutzt. Gebraucht würden in der Wüste ganz dringend ein Dutzend Rhanies, die aus Öldosen Ersatzteile für Autos machen können. Aber welcher Rhanie geht schon freiwillig in die Wüste? Für die Ortsansässigen ist sowieso alles Allahs Wille, die machen gar nix. Bier? Fehlanzeige, Du kriegst Wasser ausser Aufbereite. Vielleicht noch Tee. An Mädels denken wir gar nicht erst. Ein Kollege von mir hatte unerlaubt ein Video eingeschmuggelt, irgendein Sat1 Mitschnitt und als er ihn sich abends anschaute, war die Bierreklame in der Werbepause mit drauf. Wir hörten ihn schreien in seinem Container! ------- Ich stell mir folgendes vor: In der Wüste werden durch die Windbewegung die Sandkörner zu kleinsten Partikeln gerieben, die lange in der Schwebe bleiben können und auch sicherlich filtergängig sind. Bei Südwindwetterlagen haben wir nach Regen manchmal diesen Staub auf dem Auto. Das ist echter Sahara-Sand! Ich traue eigentlich nur diesem Staub zu, für die ESPs eine echte Gefahr zu werden. Der Sand aus Rhanies Sandkasten ist zu grob für die Filter und würde wohl auch kaum zwischen die feinen Spalte passen. Zigarettenasche und was sonst noch so hineinfällt, ist an sich weich und auch nicht fein genug. Festbacken und HT-Korrosion zusammen mit Asche gibts erst bei den ganz hohen Temperaturen. Es ist schon nachvollziehbar, daß es bei einer Sahara-Tour beim Tanken zu Problemen kommen kann. Es fehlt einfach das Regenwasser, was in unseren Breiten den feinen Staub niederschlägt und bis in in die tiefsten Bodenschichten mitnimmt. Die Öltanker fluten nach wie vor Ihre Tanks auf der Leerrückfahrt, sonst würden sie wie ein Pappkarton auf dem Wasser treiben. Salze, und alles was vom Öltankerfluten noch so übrig ist, auch mitgebrachte Wüste aus dem Bohrloch befindet sich dann im Rohöl. In den Raffinerien ist dem Destillationsprozeß eine Reinigungsstufe vorgeschaltet. Dort wird das Rohöl mit Wasser unter Höchstdruck versetzt, und kräftig gemischt. Der Dreck geht dabei sehr zuverlässig in die Wasserphase über. Mit hochfrequenter Wechselhochspannung bringt man die Wassertröpfchen zum koalieren und scheidet das Wasser dann ab. Das sieht dann genauso aus, wie das Rohöl selbst, stinkt fast noch schlimmer und schäumt etwas. Die Tierchen in der biologischen kriegen es aber platt und zurück bleiben wahrscheinlich auch Feinsandschlämme. Sehr gerne redet man nicht über die Abfälle in einer Raffinerie. Es ist ein sensibles Thema. Ich weiß aber, daß die absoluten Reste nach der Schwerstölrückstandsvergasung keinen Sand enthalten. Dort sind hauptsächlich Schwermetalle drin, die in einem speziellen Gefäß gesammelt werden und regelrecht endgelagert werden müssen. Ich würde mir beim Tanken in unseren Breiten keine übertriebenen Sorgen machen. Ob Siliziumverbindungen im Rapsöl sind, weiß ich nicht. Bin leider auch kein Hardcore-Chemiker. Ich glaube aber nicht, daß die dem Einspritzsystem schaden können. Bei Bosch werden die Umlenkungen der feinen Kanäle in den Düsen mit einem Schleifmittel per Strömumg ausgerundet. Welches Schleifmittel verwendet wird, ist mir nicht bekannt. Vielleicht weiß ein Bosch-Spezi mehr dazu? Viele Grüße Werner |
Date: July 31, 2003 at 14:02:43
From: Rhanie, [p213.54.234.251.tisdip.tiscali.de]
Subject: Re: Sand im Getriebe (Rhanie and who it may concern)
Hallo Werner! Die Toyos sind auch meine Lieblinge, zum reparieren langt n Hammer. >Gebraucht würden in der Wüste ganz dringend ein Dutzend Rhanies, die aus Öldosen Ersatzteile für Autos machen können. Aber welcher Rhanie geht schon freiwillig in die Wüste? Kommt auf die Kohle und die Randbedingungen an, wenn ich in 4 Monaten mein Jahresgehalt eingeschoben habe, möglicherweise. Als ich damals mit Schlosser fertig war, hab ichs mir mal überlegt, aber für sowas wie Knast mit Zwangsarbeit war mir die Kohle nicht genug. >Für die Ortsansässigen ist sowieso alles Allahs Wille, die machen gar nix. Auf den Phils. heist das Bahala Na. (Gott wirds richten.) >Bier? Fehlanzeige, Du kriegst Wasser ausser Aufbereite. Vielleicht noch Tee. An Mädels denken wir gar nicht erst. Soviel zu den Randbedingungen. >Ich traue eigentlich nur diesem Staub zu, für die ESPs eine echte Gefahr zu werden. Der Sand aus Rhanies Sandkasten ist zu grob für die Filter und würde wohl auch kaum zwischen die feinen Spalte passen. Der Moder mit dem Wasserschaden, hat auf den 2 nicht verrosteten Zyl. ne Kippung von ca. 1,5 mm, angeblicher Km Stand 200000. Kann mir das nur erklären, das da einer nie nach dem Ölbadlufi gesehen hat. (Sah genauso aus, wie ne Kiste die mit nem Rallylufi betrieben wurde.) >Zigarettenasche und was sonst noch so hineinfällt, ist an sich weich Weiss ich jetzt nicht, Asche kann sehr fies sein, frag mal einen, der ne Getreideheizung hat. >und auch nicht fein genug. Festbacken und HT-Korrosion zusammen mit Asche gibts erst bei den ganz hohen Temperaturen. Siehe Getreideheizung, oder meinen MÖLfahrer, da reichts ja auch. >Ich würde mir beim Tanken in unseren Breiten keine übertriebenen Sorgen machen. Ob Siliziumverbindungen im Rapsöl sind, weiß ich nicht. Bin leider auch kein Hardcore-Chemiker. Ich glaube aber nicht, daß die dem Einspritzsystem schaden können. Rat mal, aus was Sand ist. Silizium hast de z. B. auch im Getreide, sehr viel im Schilf, ob im Raps oder diesem Gras das auch zu Heizzwecken angebaut wird (P????) (Hier hats n Link: http://www.br-online.de/jugend/quer/higru/getreide.html) >Bei Bosch werden die Umlenkungen der feinen Kanäle in den Düsen mit einem Schleifmittel per Strömumg ausgerundet. Welches Schleifmittel verwendet wird, ist mir nicht bekannt. Vielleicht weiß ein Bosch-Spezi mehr dazu? Vermute mal Aluminiumoxid, oder Siliziumcarbid. Gruß Rhanie. |
Generated by UFORUM version 1.00 Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes Author: ulinux |