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Date: October 10, 2003 at 15:27:58
From: Rhanie, [p213.54.169.166.tisdip.tiscali.de]
Subject: endlich kann man in den Tank pissen...
URL:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,269140,00.html

und es soll was bringen.

Dann erfüllt sich mein Traum, mit Katzenpisse zu fahren ja vieleicht doch noch mal.

Hallo!

DIESEL-NEUHEIT

Billiger Tanken mit Harnstoff

DaimlerChrysler und der Energiekonzern Total testen einen neuen umweltfreundlichen Kraftstoff, der bei Diesel-Fahrzeugen den Kraftstoffverbrauch senken soll.

Berlin - Heute wurde in Berlin eine Tankstelle eröffnet, an der die Harnstofflösung AdBlue getankt werden kann. Der Treibstoff soll bei Diesel-Fahrzeugen mit einem speziellen Katalysator den Ausstoß von Stickoxiden und den Kraftstoffverbrauch senken. Mit der so genannten SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) sollen die Dieselmotoren von Nutzfahrzeugen auch die EU-Abgasnormen Euro 4 und Euro 5 erfüllen.
AdBlue wird aus einem separaten Tank in die Abgasphase eingespritzt. Die Lösung setzt in der Hitze Ammoniak frei, der im Katalysator Stickoxide in die beiden harmlosen Substanzen Wasser und Stickstoff zerlegt. Lastwagen können AdBlue über eine separate Zapfpistole problemlos parallel zum Dieselkraftstoff tanken, hieß es.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,269140,00.html

Gruß Rhanie.

Responses:
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Date: October 16, 2003 at 16:20:19
From: Rhanie, [p213.54.134.245.tisdip.tiscali.de]
Subject: Re: endlich kann man in den Tank pissen... 2. Teil.
URL:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,269415,00.html

Hallo!

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,269415,00.html

AUTOMOBILE

Sauberer durch den Pipi-Kat

Neben Diesel werden Lkw künftig auch Harnstoff tanken - die Maßnahme dient der Abgasreinigung.

Es klingt nach Klo, riecht aber nicht so. Das neue flüssige Handelsgut, das bald an ausgewählten Tankstellen gezapft werden kann, ist völlig geruchsneutral.

Feierliche Beharnung: Total-Chef Pflimlin an der ersten Tankstelle mit einer integrierten AdBlue-Zapfanlage in Berlin


Dennoch wollen die Mineralölkonzerne den Harnstoff nicht beim Namen nennen. "Der Begriff ist nicht sehr animierend", meint Burkhard Reuss, Sprecher der Total Deutschland GmbH. Unter dem Produktnamen "AdBlue" nahm Total mit der feierlichen Beharnung eines Mercedes-Lkw am vergangenen Freitag in Berlin die erste Zapfanlage für das Additiv in Betrieb.

Die Substanz, die im Urin von Säugetieren als Endprodukt des Eiweiß-Stoffwechsels ausgeschieden wird, dient der Industrie schon länger als Schadstoffkiller. Synthetisch aus Ammoniak und Kohlendioxid hergestellt, wird Harnstoff etwa von Kraftwerksbetreibern zur Bekämpfung von Stickoxiden eingesetzt.

Diesen Dienst soll die farblose Flüssigkeit nun auch in Lkw leisten. Alle großen Hersteller haben bereits erste Versuchswagen in Betrieb und wollen die Harnstofftechnik schon im Jahr 2005 in den Neuwagen einführen. Dann greift die neue europäische Abgasvorschrift Euro 4 mit einem erheblich schärferen Grenzwert für Stickoxid.

Die waldschädigende Substanz ist - noch vor dem Ruß - das Hauptproblem im Lkw-Abgas. Nach einer Berechnung des Umweltbundesamts stößt ein schwerer Sattelzug im Stadtverkehr die siebenfache Rußmasse und die 25fache Menge an Stickoxiden eines Diesel-Pkw aus.

Für das Gegenmittel Harnstoff müssen Lkw künftig einen bis zu 60 Liter fassenden Extratank mitführen. Bis zu 2 Liter pro 100 Kilometer werden dann über eine Dosierpumpe in das Auspuffrohr gespritzt, wo das aus dem Harnstoff umgewandelte Ammoniak mit Hilfe eines Katalysators die Stickoxide weitgehend unschädlich macht (siehe Grafik).

Die Kosten für die Anlage liegen nach Herstellerangaben jenseits von 4000 Euro. Der "Pipi-Kat", wie er in der Branche bereits genannt wird, ist andererseits auch die erste Investition, die Lkw-Herstellern überhaupt zur Abgas-Nachbehandlung aufgebürdet wird. Bisher hielt der Gesetzgeber mit laschen Grenzwerten die Brummis an der langen Leine. Und beim ewigen Reizthema Ruß wird das wohl so bleiben: Auch die künftigen Standards für Lastwagen lassen sich voraussichtlich ohne Partikelfilter erfüllen.

Bei Stickoxiden hatte jede Verschärfung der Limits bislang eine unschöne Begleiterscheinung: Je niedriger die Grenzwerte gesetzt wurden, desto höher stieg der Verbrauch. Denn umgekehrt entstehen Stickoxide gerade dann in großer Menge, wenn der Motor bei geringer Kraftstoffzufuhr und hoher Verbrennungstemperatur besonders effizient arbeitet.


DER SPIEGEL

Schadstoff zu Wasser


Die Motorenentwickler stehen hier grundsätzlich vor einem Dilemma: Um den Stickoxid-Ausstoß niedrig zu halten, müssen sie dem Motor, sei es Diesel oder Benziner, mehr Kraftstoff zuführen als er eigentlich braucht. Besonders deutlich wurde dieser Effekt bei der Einführung des geregelten Katalysators im Pkw: Die Lamda-Steuerung erhöhte den Verbrauch um gut einen Liter pro 100 Kilometer.

Gegenüber Pkw sind Lastwagen mit ihren großen, hoch verdichtenden Dieselmotoren wahre Wunder an Effizienz: Sie transportieren bis zu 24 Tonnen Frachtgut und schlucken dafür nur etwa 30 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Verglichen mit einem Oberklasse-Pkw erbringen sie also mit dem dreifachen Verbrauch die 40fache Transportleistung.

Und diese Bilanz wird sich durch den Einsatz von Harnstoff nun abermals verbessern. Der Stickoxid-Killer erlaubt den Konstrukteuren eine magerere Einstellung der Dieselpumpe, ohne in Konflikt mit künftigen Abgasnormen zu geraten. Die Hersteller erwarten eine weitere Senkung des Verbrauchs um etwa sechs Prozent.

Für den Spediteur wird sich dieser Erfolg jedoch kaum auszahlen. Die Mehrkosten für den Harnstoff (etwa 60 Cent pro Liter) werden den Verbrauchsvorteil nahezu kompensieren.

So könnte mancher auf den Gedanken kommen, auf Kosten der Umwelt zu geizen und einfach ohne Harnstoff zu fahren. Technisch wäre das möglich. Der Kat würde in diesem Fall einfach nicht arbeiten und der Stickoxid-Ausstoß auf mehr als den doppelten Wert ansteigen.

Um solche Tricks zu ahnden, schreibt die Euro-4-Norm eine neue Onbord-Diagnose vor, die jeder Straßenpolizist ähnlich wie einen Fahrtenschreiber ablesen kann.

In Ländern außerhalb der EU, die weder über entsprechend geschulte Ordnungshüter noch über Harnstoff an Zapfstellen verfügen, könnten die sauberen Lkw jedoch zu Dreckschleudern mutieren. Denn mit ihren extrem mager eingestellten Motoren würden sie ohne Harnstoff weit mehr Stickoxide ausstoßen als heutige Lkw.

Doch im Osten, schätzt etwa die Schwerlast-Postille "Fernfahrer", haben die Menschen ohnehin andere Sorgen: "In Russland wird sich daran keiner stören."

CHRISTIAN WÜST

Gruß Rhanie.

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux