Content-Type: text/html Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: October 13, 2003 at 21:02:37
From:
Chris, [c-134-116-18.m.dial.de.ignite.net]
Subject: Wie AX-Diesellucaspumpe optimal nach Gehör einstellen?

Hallo, ihr Pöler,

schon faszinierend, was ich hier an Detailwissen so lese, ich bin trotz leidlicher Schraubererfahrung ziemlich ahnungslos beim Diesel. Vielleicht ist das mit nach dem Gehör einstellen ja auch für andere ein wenig interessant, deswegen dachte ich, ich trau´mich mal zu Euch mit meinen blöden Fragen...

Also, mitbekommen habe ich schon, daß es Förderbeginn, Einspritzbeginn und maximale Einspritzmenge gibt und dazu logischerweise einen möglichst idealen Zeitpunkt, damit die Kiste schön rennt, wenig nebelt, nicht zu hart läuft und dabei nur am Öl nippt. Gerade beim AX schon erstrebenswert, ich habe ihn zum Sparen (fahre ihn aber auch wirklich gerne!)


Istzustand bei mir war (bis gestern), daß ich zuviel Ruß bei hohen Drehzahlen und ein äußerst hoppeliges Warmstartverhalten hatte und die Kiste unter 2500 Touren keine Wurst vom Teller zog. Verbrauch war akzeptabel, so 4.2 im Schnitt, könnte aber bei der Fahrweise, die ich bevorzuge, dem Vernehmen nach weniger sein... Kaltstart top mit reichlich Blauqualm beim Gasgeben - igitt!! (Standardboschkerzen ca. 30Tkm drin, ziehen auch satt Strom, wie man an der selbstdimmenden Innenbeleuchtung sieht). Ziel ist, ordentlich Drehmoment in der Mitte, wenig Dreck, wenig Verbrauch, Leistung obenrum nicht so wichtig.

Laut isser sowieso, da gibt ein bisschen mehr Genagel nur den richtigen Charakter.

So, erste Frage, die ominöse maximale Fördermenge; Stellt man die DOCH an der verplombten Schraube ein, die da zwischen den Hochdruckleitungen liegt? Ist jedenfalls mein ziemlich unsicherer Informationsstand. Ich habe da gestern schon etwas rumgedreht und festgestellt, daß eine Umdrehung rein deutlich mehr Dampf bei mittleren Drehzahlen, deutlich weniger Ruß, mehr Genagel und besseres Warmstartverhalten zur Folge hat. Meine Vermutung geht daher auch in die Richtung, daß der Einspritzzeitpunkt merklich Richtung früh gerutscht ist - was macht diese Schraube also genau?? Meine Löffel nehmen dabei ein dezentes Nageln war, vor allem bei Teillast und mittleren Drehzahlen. Vorher lief er weicher. Hört sich nicht gefährlich an, halt dezent dieselig, und Alumotorenmäßig kernig. Wenn ich noch weiter reindrehe, habe ich das Gefühl, die Verbrennung fängt an, neben hellem Genagel auch zu klopfen, vermute mal, das ist dann einfach zu früh und auf lange Sicht schädlich für das Dieselchen.

Liege ich mit meiner akustischen Einschätzung richtig oder soll ich besser wieder zurückdrehen, bis auch bei Teillast wieder Ruhe ist?

Den Kaltstartbeschleuniger habe ich mal komplett lahmgelegt, er nagelt sonst kalt (mit Diesel, werde demnächst RME versuchen, PÖL soll ja ohne aufwändige Umbauten (die ich nicht machen will) bei der Lucas tödlich sein)), daß man meint, der Kopf atomisiert sich. Einfach zu heftig. Nun, solange er beim ersten Dreh auch ohne kommt, why not. Besser als vorher, kein Blauqualm mehr. Sage mal, Perfekt. RME soll ja deutlich "weicher" verbrennen und auch mehr "Unterstützung" beim Kaltstart benötigen, würde sich ja bestens ergeben, das Seil dann wieder einzuhängen.

So, nun könnte ich ja noch, wenn meine Vermutung denn stimmt, die ESP mal etwas drehen (Förderbeginn früher) und dann die Schraube wieder rausdrehen, bis alles wieder rundläuft. Wenn´s dann bei der StraßenAU mehr nebelt, hätte ich die Fördermenge erhöht. Mache ich dann die Tage mal...

Ansonsten habe ich ja nur noch den Vollgasanschlag (Höchstdrehzahl oder doch max. Einspritzmenge?), "Leerlauf"anschlag (Resteinspritzmenge bei Schubbetrieb?), Leerlaufdrehzahl am Kaltstartbeschleuniger... Die Düsen haben 185Tkm runter und wahrscheinlich nicht mehr den optimalen Druck (deswegen vielleicht auch zuviel Vollastruß), aber daran möchte ich vorerst auch nix machen, weil er eigentlich gut und ohne Geschüttel rundläuft.

Und zu guter Letzt: RME und Lucas, kann ich´s wirklich wagen (auch im Winter), habe bei den AX - lern schon eher grünliches Licht bekommen, aber mir scheint, ihr hier seid die wahren Profis!! Verändert eine höhere Viskosität (RME ist ja auch deutlich dicker als Diesel) die "Zündverstellkurve" der Pumpe und den Druck an den Düsen erheblich??

Probieren werd´ich´s auf jeden Fall, wird ihn schon nicht gleich umbringen...

Uiii, viele, hoffentlich nicht zu viele dumme Fragen, aber das Thema interessiert mich schon sehr!!

Freue mich über Reaktionen, schonmal vielen Dank!

Chris

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Date: October 14, 2003 at 13:53:02
From:
baffe, [62.134.32.25]
Subject: Re: Wie AX-Diesellucaspumpe optimal nach Gehör einstellen?

Hi Chris!

Zunächst mal solltest Du mal was über Dein Vehikel sagen. Ich gehe mal davon aus, daß ich hier einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige bin, der weis (oder vermutet) daß es sich bei Deinem Fahrzeug um einen Citroen handelt.

Also bitte mit BJ, Motorbezeichnung, Pumpentyp und Nummer (ersatzweise alles was Du auf der Pumpe lesen kannst).

Dann ist das mit dem nach Gehör einstellen so eine Sache. Das geht schon, wenn man weis wie es richtig gemacht wird UND beurteilen kann wie der Motor auf die Schrauberei reagiert. Einfach mal an einer Schraube an einer Einspritzanlage zu drehen von der man nichtmal weis ob sie funktioniert ist nicht der richtige Weg.

Glühkerzen teste ich mit der Stromzange...

Über RME mußt Dich hier einlesen...

Grüße, da baffe

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    [29077]

    Date: October 14, 2003 at 22:29:04
    From: Chris, [c-134-117-74.m.dial.de.ignite.net]
    Subject: Re: Wie AX-Diesellucaspumpe optimal nach Gehör einstellen?

    Ups, Baffe, da haste wohl recht!! Und ich echt gepennt. Die Kerzen müßten alle tun (ein Jahr drin), sprang kalt immer nach zwei Verdichtungen ohne Gehoppel an. Letztes Jahr auch bei -15 Grad...

    Also, ist, wie schon vermutet, ein Citroen AX - 1.4 -Diesel, Bj. ´93 (Mk 2), Lucas / CAV - Verteilereinspritzpumpe, Typbezeichnung PMH 8,22 (Plakette auf dem Gashebel, was anderes habe ich nicht gefunden) Hat 188Tkm runter, nimmt sich ein wenig Öl bei Vollgas, ansonsten alles roger.

    So ein bisschen weiß ich schon, was ich da tue und ich nenne sensible Löffel mein Eigen, früher Vergaser immer nach Gehör eingestellt, Motorrad (mit 4 Pötten) akustisch synchronisiert, tuckert seitdem stabil bei 800 Touren ohne zu Zappeln... Heute bereite ich die dicken Steinway - Konzertflügel für Künstler aus aller Welt vor, geiler Job, auch wenn die Typen manchmal recht schwierig sind (aber das hat auch seinen Reiz, mit denen klarzukommen) Egal...

    Bei der Dieselpumpe habe ich mich erstmal an dieser Schraube zwischen den abgehenden HD - Leitungen zu schaffen gemacht - mittlerweile ist sie wieder ein Viertel weiter draußen, er klopfte doch kaum hörbar bei Teillast, so als ob der Kolben noch in seiner Aufwärtsbewegung eine auf den Deckel bekommt. Kann nicht gut sein. Ist jetzt komplett weg, nagelt dezenter (vorher warm im Fahrbetrieb gar nicht, ist doch ein Diesel!!!), auch der Kaltstartbeschleuniger ist in allerdings sehr entschärfter Weise wieder aktiv, eigentlich braucht man den ja, wenn überhaupt, höchstens zwei Minuten. Etwas mehr Ruß als gestern.

    Vermute, daß ich nun für den betriebswarmen Motor einen ziemlich guten Einspritzpunkt erwischt habe, Durchzug ist spürbar besser, Ruß deutlich weniger, Verbrauch muß ich noch messen. Springt warm direkter an (war vorher arg hoppelnd und ohne Vorglühen sogar mit leichtem Georgel), auch kalt gibt er beim Gasgeben keine unapetittlichen Blauqualmwolken mehr ab und dreht ohne Aussetzer hoch. Da muß sich ´was am Zeitpunkt geändert haben... Auch, weil er kalt viel heftiger nagelt als vorher, ist jetzt nach dem rausdrehen erträglicher geworden (aber anfangs immer noch brutal, wenn KSB in Betrieb)

    Etwas weniger Ruß möchte ich jetzt noch, ansonsten müßte (meiner ungesicherten Meinung nach) alles o.k. sein...

    Falls jemand, der es weiß (ich vermute ja nur so ´rum), sich mal mit mir abmühen wollte, fände ich das klasse.

    Danke!!

    Chris

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    [29081]

    Date: October 15, 2003 at 07:45:05
    From: Hans Fürthbauer, [194.96.20.20]
    Subject: Re: Du hast die Schraube für den Transferdruck verstellt

    Hallo Chris,

    mit der Schraube verändert man den Transferdruck. Der wirkt doppelt: einmal direkt auf den Spritzversteller. einmal auf das Dosierventil und damit auf die Einspritzmenge. Die Auswirkungen hast Du bemerkt.

    Es ist eine ziemlich ungewöhnliche "Tuningmaßnahme", die Du da gewählt hast. Möglicherweise wird auch die Startmengenabschaltung dadurch beeinflußt.

    MfG Hans F.

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    [29100]

    Date: October 15, 2003 at 18:00:23
    From: Hans Fürthbauer, [194.96.20.20]
    Subject: Re: Nochwas: die Plakette auf dem Gashebel ...

    ... ist keine Typenbezeichnung, sondern der pumpenindividuelle Einstellwert von 8,22 mm für den Förderbeginn.

    MfG Hans F.

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    [29107]

    Date: October 15, 2003 at 21:20:25
    From: Chris, [c-134-112-202.m.dial.de.ignite.net]
    Subject: Re: Nochwas: die Plakette auf dem Gashebel ...

    Hi, Hans,

    danke Dir, ich verstehe leider kaum, was ich genau verändert habe - bis auf die Änderung des Einspritzzeitpunktes und eventuell der max. Fördermenge. (Weniger Dreck kann ja auch von der besseren Ausnutzung kommen, war auch nicht wirklich schlimm, aber ich mag keine Rußwolken hinter meinem Auto)

    Du schreibst was von "Transferdruck", (für mich leider höchst spanisch) ist der jetzt höher oder niedriger, und, besonders wichtig, isses gefährlich für die Pumpe, insbesondere, wenn ich demnächst den gelben, viskoseren Biodiesel reinkippe??? Immerhin war die Schraube verplombt...

    Fahren tut die Kiste jetzt wirklich schön - man spürt im zweiten Gang ab 2000 Touren sogar sowas wie Schub im wackeligen Gestühl - genial! Und die Sicht nach hinten ist dabei deutlich besser.

    Wäre schön, wenn Du mir Diesel-Dumpfei das nochmal etwas näher erklären könntest. Stellt man die maximale Fördermenge "eigentlich" doch am "Gashebel"anschlag ein? Da ändert sich doch auch die Abriegeldrehzahl und die nächste AU kommt bestimmt...

    Die genaue Typbezeichnung muß ich denn nochmal schauen, gestern war´s schon ziemlich dunkel... (Jetzt auch)

    Danke Dir und Ciao

    Chris

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    [29138]

    Date: October 17, 2003 at 13:03:09
    From: Hans Fürthbauer, [194.96.20.20]
    Subject: Re: der Transferdruck ist keineswegs "spanisch" ...

    Hallo Chris,

    ... es ist der Druck, den Deine Flügelzellen-Förderpumpe in der Einspritzpumpe erzeugt.

    Der wirkt direkt auf den Spritzverstellerkolben und das Dosierventil für die Mengenverstellung. Wenn Du den Druck erhöhst, geht der Förderbeginn nach früh und auch die Einspritzmenge steigt. Gleichzeitig erfolgt auch der Einsatz des Spritzverstellers und die Abschaltung der Startmeng früher.

    Es ist also ein Eingriff in die Pumpe, der mehrfache Funktionsauswirkungen hat. Die Vollastmengeneinstellung erfolgt nicht am Verstellhebelanschlag der Pumpe, sondern im Inneren der Pumpe.

    Biodiesel würde ich an Deiner Stelle nicht tanken.

    MfG Hans F.

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    [29141]

    Date: October 17, 2003 at 15:51:43
    From: Chris, [c-134-112-128.m.dial.de.ignite.net]
    Subject: Re: der Transferdruck ist keineswegs "spanisch" ...

    Hallo, Hans,

    vielen Dank für die detaillierten Ausführungen - kann mir das jetzt ein wenig besser vorstellen und werde vielleicht doch den Transferdruck wieder runterregeln und den Einspritzzeitpunkt durch drehen der Pumpe neu einstellen... Scehint mir doch sinnvoller zu sein...

    Ciao

    Chris

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
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