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[30114]

Date: December 12, 2003 at 21:02:51
From:
Sepp, [p508552ea.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Mechanische Bosch VE, wie wird der Pumpeninnendruck geregelt?

Hallo!
Da ich mich ja schon lange mit den Verteilereinspritzpumpen von Bosch beschäftige und lange über diese Frage nachgedacht habe, versuche ich jetzt mal einen Ansatz der Kaltstartschwierigkeiten in den Griff zu bekommen.
Nach meinem Wissen baut die Flügelzellenpumpe einen gewissen Druck auf der vom Druckregelventil begenzt wird. Alles was über diesen vorgesehenen Druck geht wird durch einen Überströmkanal zur Rücklaufdrossel (OUT-Schraube) geleitet. Wohin geht aber die überschüssige Kraftstoffmenge die der Förderkolben nicht verarbeitet?
Wird die in den gleichen "Kanal" abgelassen?
Wenn der Innendruck noch nicht ausreicht (Druckregelventil noch geschlossen) kann dann durch die OUT-Schraube trotzdem Kraftstoff entweichen?

Sepp

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[30116]

Date: December 12, 2003 at 22:00:08
From:
Uli Blatz, [p5080b6d9.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Mechanische Bosch VE, wie wird der Pumpeninnendruck geregelt?

Hallo, Sepp,
die FZP drueckt Kraftstoff in den Niederdruckbereich der ESP, von dort gelangt der Kraftstoff direkt ueber die OUT-Schraube in den Ruecklauf, ist ja nur eine Drossel und kein echtes Ventil. Vom Niederdruckbereich geht es am el.-mag. Abstellventil vorbei in den Hochdruckteil und der nicht unter Druck stehende Hochdruckteil wird gefuellt. Anschliessend kommt es zum Druckanstieg im Hochdruckteil, der von der Absteuerbohrung im Pumpenkolben begrenzt wird. Die Absteuerbohrung laesst den Hochdruckteil-Sprit in den Niederdruckteil zurueckstroemen. Ist der Druck im Niederdruckteil zu gross, dann oeffnet das Ueberdruckventil zwischen Niederdruckteil und Saugseite FZP, d. h. die FZP pumpt im Kreis rum. Ob Dir das weiterhilft weiss ich jetzt nicht.
Gruss, Uli.

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    [30117]

    Date: December 12, 2003 at 22:15:56
    From:
    Uli Blatz, [p5080b6d9.dip.t-dialin.net]
    Subject: Bild dazu

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    [30150]

    Date: December 14, 2003 at 23:53:42
    From: Hans Fürthbauer, [l1141p10.dipool.highway.telekom.at]
    Subject: Noch eine kleine Ergänzung, die gut zu Deinem Bild paßt

    Hallo Uli und Sepp,

    langsam kommen die Weihnachtsfeiertage heran und es geht mir zeitlich wieder etwas besser. Deswegen möchte ich auch noch ein wenig ergänzen, was schon gesagt wurde.

    Der Innenraumdruck einer Bosch-VE-Pumpe mit mechanischer Regelung wie auf dem Bild hat 2 grundlegende Funktionen sicherzustellen:

    1.) einen möglichst drehzahlproportionalen Druckanstieg, damit die Spritzverstellung richtig arbeiten kann.

    2.) eine ausreichende Füllung des Hochdruckteils bei hohen Drehzahlen.

    Den Druck hat die Flügelzellen-Förderpumpe zu liefern. Unterstützt wird sie dabei vom Drucksteuerventil. Beide sind konstruktiv so ausgelegt, daß der Druck tatsächlich halbwegs drehzahlproportional ansteigt. Das Drucksteuerventil ist für eine Feinkorrektur einstellbar.

    Dann kommt noch die OUT-Schraube dazu. Die VE-Pumpe hat bei ausreichender Kraftstoffversorgung und intaktem Niederdruckkreis eine Rücklaufmenge von mind. ca. 0,3 l/min. zur Kühlung und Entlüftung. Jedenfalls hat auch die Drosselbohrung in der Outschraube einen minimalen Einfluß auf den Innenraumdruck.

    Zusammengefaßt: es sind pumpenintern 3 Bauteile für den richtigen Innenraumdruck zuständig: die FZP, das Drucksteuerventil und die OUT-Schraube. Externe Einflüsse mal nicht betrachtet.

    MfG Hans F.

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    [30169]

    Date: December 15, 2003 at 14:12:23
    From: pit von DO, [195.128.40.90]
    Subject: Re: Noch eine kleine Ergänzung, die gut zu Deinem Bild paßt

    Hallo Hans,

    dann hast du ja außer einem neuen Provider
    auch wieder etwas mehr Zeit! :)

    Du schriebst:
    >>>Das Drucksteuerventil ist für eine Feinkorrektur einstellbar.

    Bei der mech. VE kann man meineswissens nur die "Deckplatte" im Drucksteuerventil ,
    welche die Feder hält, tiefer einschlagen.
    Damit kann man den Druck auch ziemlich grob nach oben treiben!
    Oder habe ich etwas übersehen?

    Gruß

    pit

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    [30179]

    Date: December 15, 2003 at 21:12:02
    From: Hans Fürthbauer, [linzu2-210-4.utaonline.at]
    Subject: Re: das Drucksteuerventil

    Hallo pit,

    mein neuer Provider (benutze grade wieder mal den alten, denn kanns jetzt auch wieder) hat wenig mit meiner Zeit zu tun.

    Die Einstellung des Drucksteuerventils erfolgt durch Einschlagen des Bolzens im Körper des Drucksteuerventils. Damit spannt man die Feder für den Arbeitsbereich mehr vor und erhöht dadurch den Innendruck.

    Die Druckeinstellung geht bei laufendem Motor mit etwas angehobener Drehzahl (damit auch ein halbwegs meßbarer Druck vorhanden ist) einfach und recht genau. Sprünge von max. 0,2 bar bringt auch ein Ungeübter zusammen. 0,1 bar sind aber locker drin. Ich verwende dazu einen 6 mm Splintentreiber und einen 500 Gramm-Hammer.

    Nicht wild draufschlagen, sondern den Hammer eher durch das eigene Gewicht fallen lassen und nur, wenn sich nichts tut, ein wenig nachhelfen. Man merkt es am Schlaggeräusch, ob der Einstellbolzen nachgegangen ist oder nicht. Eine Druckmessung dabei ist sowieso erforderlich. Da sieht man es auch.

    Bei einer EDC-VE-Pumpe geht die Einstellung schon im Leerlauf, denn da hat die Pumpe bereits 5 bar.

    Wer es zu gut gemeint und zuviel reingeklopft hat, der baut halt dann zur Korrektur das Drucksteuerventil aus, entfernt die Spannhülse, den Kolben und die Feder, klopft den Einstellbolzen wieder zurück und beginnt nochmal. Beim 2. mal klappt es dann schon.

    MfG Hans F.

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    [30164]

    Date: December 15, 2003 at 10:17:55
    From:
    Uli Blatz, [tr-s-ux-001.deteline.de]
    Subject: Variante mit Fliehkraftregler

    Hallo, Hans,
    es gibt da noch so eine Variante, wahrscheinlich nur bei VWeh, bei der ueber die Fliehkraftreglerachse eine Bohrung freigegeben wird, so dass der Einspritzzeitpunkt nochmals lastabhaengig veraendert wird, weiss nur nicht mehr bei welchen Modellen solche ESPs verbaut wurden, evtl. weisst Du da was?
    Gruss, Uli.

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    [30189]

    Date: December 15, 2003 at 23:05:30
    From: Hans Fürthbauer, [l1132p06.dipool.highway.telekom.at]
    Subject: Re: Variante mit Fliehkraftregler

    Hallo Uli,

    bei VW war dieser "lastabhängige Förderbeginn" (LFB) bei vielen Motortypen im Einsatz. Aber auch bei anderen Fzg.-Herstellern wie Audi, Citroen, Fiat, Ford, Mazda, Opel, Peugeot, Renault, Toyota, VM und Volvo, um die zu nennen, die mir aus dem Stegreif eingefallen sind.

    Der LFB war gut gegen NOx und hatte damals hauptsächlich den Zweck, möglichst eine AGR zu vermeiden. Was bei den großzügigen Abgasgrenzwerten auch meistens gelungen ist. Nebenbei hat er auch noch das Verbrennungsgeräusch in der Teillast etwas gesenkt.

    Die PES-M-Reihenpumpen von Mercedes hatten den LFB über eine zusätzliche Anfräsung im Elementkolben realisiert.

    MfG Hans F.

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    [30168]

    Date: December 15, 2003 at 12:22:11
    From: Uli S., [213.69.189.51]
    Subject: Modelle

    Hallo Uli,

    der lastabhängige Förderbeginn ist laut Hans erkennbar an einer eingepreßten Stahlkugel zwischen DRV und Zulaufbohrung. Die haben alle unsere Kärren, sogar der Bulli von 87. Nur meine Uralt-Ersatzpumpe vom Schrott (84 oder so) hats nicht.

    Gruß Uli

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    [30165]

    Date: December 15, 2003 at 10:33:48
    From: Joachim S, [p508752b4.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Variante mit Fliehkraftregler

    Hi Uli,

    das ist der lastabhängige Förderbeginn. Ne ziemlich trickige Sache, da wird ein zusätzlicher Kurzschluss der FZP erzielt. Durch die Regler-Achse und eine dortige Bohrung, die dann wieder durch die Stellung des Fliehkraftreglers mehr oder weniger freigegeben wird.

    Es wird der normale Fliehkraftregler benutzt, kein weiterer hinzugestrickt.

    Das ganze gibts dann auch nochmal per Magnetventil abschaltbar. Und irgendwann waren die ESPs dann so kompliziert, dass die elektronischen wohl einfach preiswerter wurden.

    Gabs sicher nicht nur bei VW. Da hab ich es bislang an "neueren" Modellen und an Pits Karre gesehen.

    Gruss Jo

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    [30166]

    Date: December 15, 2003 at 10:54:10
    From:
    Uli Blatz, [tr-s-ux-001.deteline.de]
    Subject: Pillepalle

    Hallo, Jo,
    jaja, die alten mechanisch geregekten ESPs waren um einiges komplizierter aufgebaut als die modernen mittlwerweile auch schon wieder veralteten el. VEs wie VP37. Das Zerlegen und er Zusammenbau einer VP37 ist Pillepalle gegenueber dem Zerlegen und Zusammenbau einer alten mech. VE.
    Gruss, Uli.

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux