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Date: July 09, 2004 at 18:00:40
From:
Andreas H., [cache-frr-ac06.proxy.aol.com]
Subject: bräuchte mal wieder Hilfe z.Hd. Hans F.

Hallo Hans,
nach langer Zeit muss ich Dich auch mal wieder um deine Hilfe bitten. Aber zu erst ein kurzer Rückblick, die angepasste Pumpe läuft immer noch absolut zuverlässig, Trübungswert ist ca. 1,3.
Dann ist mein 22 Jahres alte Auto dank viel 2mm Blech wieder durch den Tüv, einzigster Mängel war mobiler Kocher fehlt.

Aber nun zu meinem aktuellen Problem, ich habe mich ja bisher innerlich strickt geweigert mich mit der modernen Technik zu befassen. Nun hat mir aber ein guter Bekannter eine TDI Pumpe auf den Tisch gelegt.
Es handelt sich dabei um eine 1,9 VW TDI Pumpe mit der Nummer 029 97 166 31 A / NI SN 1K.
Die Pumpe wurde zwar schon vom Besitzer innerlich abgeschrieben, ich möchte aber trotzdem nicht mehr kaputt machen als nötig.
Die Schrauben vom seitlichen schwarzen Plastikasten da wo das Kabel reingeht habe ich raus, alle Schrauben vom Deckel auch. Das ich den Deckel hätte markieren müssen wegen der Langlöcher ist mir inzwischen auch klar, die Funktion des Deckel verschiebens auch. Die drei Stehbolzen die die Platte im Deckel halten habe ich auch gefunden. Mein Problem ist nun, ich möchte das Gelumpe oder besser gesagt die Moderne Technik aus dem Deckel ausbauen, ich habe dazu versuch den schwarzen Kasten abzuziehen, ich meine den der seitlich am Deckel geschraubt ist da wo das Kabel reingeht, ich habe schon sehr kräftig gezogen und gehebelt, es knirschte schon sehr heftig, die Kontakte habe sich auch schon kräftig verzogen. Befindet sich im schwarzen Kasten ein Steckkontakt oder nicht ? Ich habe da glaube ich 7 Pole gezählt.
Dann währe noch die Frage, ob die zwei Klemmschrauben die Kupferdrähte halten gelöst werden müssen.? Weißt Du zufällig auch noch welche Größe der Vielzahn hat, mein kleinster ist auf jeden fall noch zu groß.
Und ich währe Dir noch sehr dankbar wenn Du einige kurze Zeilen zu der Funktion im Deckel schreiben könntest. Ist der Eisenring/Eisenkörper der von oben zu sehen ist, der Positionsgeber für die Mengenstellung? Wenn ja wie funktioniert der, normale Hall und Induktivgeber sind mir vertraut, die Funktion dieser Mimik ist mir aber noch nicht klar.

Mein größtes Problem ist aber wie kriege ich das Gelumpe aus dem Deckel, der Rest der Pumpe sieht recht vertraut aus, ich weiß auf jeden Fall warum ich an meinem Wagen mit primitivst- Technik festhalte.
Über Deine Hilfe wäre ich wie immer sehr dankbar.

P.S. ich habe momentan totalen Ausfall auf meinem Internetanschluss, daher kann es etwas dauern bis ich Deine Rückmeldung lesen kann, bzw. darauf antworten kann.

Gruß

Andreas H.

Responses:
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Date: July 11, 2004 at 00:08:08
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-211-111.utaonline.at]
Subject: Re: Ja, da kann ich Dir Tipps geben, Andreas

Hallo Andreas,

Du bist ein Pionier der besonderen Art! Ich erinnere mich noch gerne an unsere Diskussion zu den Entlastungsventilen und zu Deinen damit zusammenhängenden Untersuchungen.

Deswegen gehe ich gerne auf Deine Fragen wegen der VP37-Pumpe ein. Kann aber sein, daß meine Antworten für Dich nicht besonders erfreulich sind. Sicher ist, daß sie einen gewissen Lerneffekt haben werden.

1.) der "schwarze Kasten": das ist das Kabelgehäuse, in dem die 7 Anschlußleitungen auf spezielle Kontaktstifte aufgecrimpt worden sind. Da gibt es keinen Steckkontakt. Alles fix, prima vergossen und nicht zerstörungsfrei lösbar.

Die Kontaktstifte stellen die elektrischen Verbindungen vom Kabelgehäuse zum Inneren der Pumpe ( Mengenstellwerk, HDK = Halbdifferential Kurzschlußringgeber und NTC-Kraftstoff) her. Diese Verbindungen sind ebenfalls nur zerstörend zu lösen. Also, wenn das Kabelgehäuse zwecks forscherischem Einblick runter soll, die Abdeckung auf der HDK-Platte abnehmen (hast Du eh schon gemacht) und die 7 Kontaktstifte knapp unterhalb der Kontaktierleisten an der HDK-Platte mit einem Seitenschneider abzwicken. Die Pumpe ist dann Schrott, aber das ist sie eh jetzt schon.

Was Du nicht wissen konntest ist, daß halt das Kabelgehäuse nicht für eine Demontage vorgesehen ist. Einmal montiert, bleibt es für immer am Mengenstellwerk (das ist vermutlich das Teil der Pumpe, das Du "Deckel" nennst). Deswegen ist auch eine der 4 Schrauben für die Befestigung des Kabelgehäuses am Stellwerk mit einem 3-kant-Kopf ausgeführt. Aber es ist bekannt, daß sich wißbegierige Leute von speziellen Schraubenköpfen nicht abhalten lassen. Dafür zahlen sie ja dann auch gerne Lehrgeld. Da bist Du in bester Gesellschaft!

Zurück zur Technik: Die Kontaktstifte in dem Kabelgehäuse sind mit einer Glasschmelze zum Pumpeninnenraum hin abgedichtet. Deswegen hat es geknirscht, weil das Glas gebrochen ist, als Du am Kontaktgehäuse gezogen und dabei die Stifte verbogen oder gedehnt hast.

2.) Das mit den Langlöchern stimmt. Wobei das Markieren der Stellung des Mengenstellwerks auf dem Pumpengehäuse für eine korrekte Wiedermontage nicht annähernd ausreichend ist. Denn das Stellwerk läßt sich innerhalb der Langlöcher nicht nur in Längsrichtung der Pumpe verschieben, sondern auch seitlich ein wenig drehen. Es genügt bereits, die Stellwerksschrauben zu lockern. Allein durch die Vorspannung des Formdichtrings verstellt sich dabei die bei der Pumpenfertigung präzise eingestellte Einspritzmenge! Deshalb befindet sich auch am Mengenstellwerk wieder eine 3-kant-Schraube. Solche Eingriffe werden vom Steuergerät auslegungsbedingt nicht erfasst, denn das Steuergerät geht ja im Gesamtsystem auch von einer korrekten Pumpeneinstellung aus. ...

Eine Demontage des Stellwerks zwecks Tausch des Formdichtrings oder auch eine Mengeneinstellung durch Verschieben des Stellwerks ist daher Fachleuten vorbehalten. Solche Arbeiten sind nicht nur funktions- sondern auch sicherheitsrelevant.

3.) Die beiden Schrauben, die die Kupferdrähte halten, mußt Du auch raus nehmen. Das sind die Zuleitungen runter zur Spule des Mengenstellwerks. Du brauchst dafür und für die Schrauben vom Blechpaket des HDK oder für den NTC einen Torx T10, für den beweglichen Kurzschlußring einen Torx T15.

4.) Das was Du von oben siehst ("Eisenring"), gehört zum HDK, einem induktiven Drehwinkelgeber. Wenn Du die Stellwerkswelle mit den Fingern von unten drehst, dann bewegt sich in der einen Hälfte des Blechpakets der Meß-Kurzschlußring. Mit dem wird berührungslos über den Drehwinkel die Stellung des Regelschiebers gemessen. Gegenüber siehst Du einen zweiten Kurzschlußring. Nicht beweglich. Der dient als Referenz. Die genaue Beschreibung der Funktionsweise des Sensors erspare ich mir jetzt mal aus Zeitgründen. Kannst ja bei Bedarf nochmal nachfragen.

Falls Du jetzt Fragen hast Andreas, dann bitte ordne sie in einen oder mehrere der 4 Themenpunkte ein. Oder mach ein neues Thema auf. Wiederholungen meines Textes bitte vermeiden.

MfG Hans F.

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    [33633]

    Date: July 11, 2004 at 18:58:48
    From:
    Andreas H, [cache-frr-ac06.proxy.aol.com]
    Subject: Re: Ersteinmal vielen Dank

    Hallo Hans,

    ich hab mir das ganze ersteinmal bei meinen Nachbahrn ausgedruckt, werde das ganze dann mal in Ruhe durchgehen.
    Auf jeden Fall ersteinmal vielen Dank.

    Gruß

    Andreas H

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