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Date: December 10, 2004 at 18:21:50
From: Rhanie, [p213.54.27.71.tisdip.tiscali.de]
Subject: @ Hilsi: Leukämie-Häufung in der Elbmarsch bleibt ungeklärt
URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,332206,00.html

Hallo!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,332206,00.html

ABSCHLUSSBERICHT

Leukämie-Häufung in der Elbmarsch bleibt ungeklärt

Die Häufung von Leukämiefällen unter Kindern in der Umgebung des schleswig-holsteinischen Kernkraftwerks Krümmel bleibt rätselhaft. 14 Jahre nach dem Beginn der wissenschaftlichen Untersuchungen räumt eine Expertenkommission ein, keinen klaren Ergebnisse gefunden zu haben.

Kernkraftwerk Krümmel (1996): Häufung der Leukämiefälle bleibt ungeklärt
Hannover - Man befinde sich "in der traurigen Situation", trotz aufwändiger Untersuchungen nach 14-jähriger Tätigkeit keine handfesten Ergebnisse liefern zu können, sagte Erich Wiedemann, Leiter der Expertenkommission, in Hannover. Er könne keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der erhöhten Leukämierate bei Kindern und dem Kernkraftwerk Krümmel oder dem Forschungszentrum Geesthacht erkennen. Die Blutkrebsrate bei Kindern in der Elbmarsch sei Anfang der neunziger Jahre drei- bis viermal höher gewesen als normal. Dies könne aber auch eine statistische Schwankung sein.

Andere Wissenschaftler der Kommission wie die Bremer Physikerin Inge Schmitz-Feuerhake vermuten dagegen weiterhin, dass es aufgrund der Daten einen bislang unentdeckten Atomunfall gegeben haben muss. Wichmann sagte, dies seien wissenschaftliche Außenseiter-Meinungen. Den Abschlussbericht hätten die beiden Sprecher der Kommission allein verfasst, da es in dem Gremium keine einheitliche Meinung gebe, sagte Wichmann weiter. Der Bericht sei den übrigen Kommissionsmitgliedern vor der Veröffentlichung nicht vorgelegt worden.

Die von der niedersächsischen Landesregierung 1991 eingesetzte Kommission, die parallel zu einer ähnlichen Wissenschaftler-Gruppe in Schleswig-Holstein arbeitete, ist wegen der unterschiedlichen Bewertung von Daten seit Jahren zerstritten. Erst vor wenigen Wochen waren sechs Mitglieder der Expertenkommission in Kiel zurückgetreten.

Der Staatssekretär im niedersächsischen Sozialministerium, Gerd Hoofe, nannte es bedauerlich, dass die Ursache der Erkrankungshäufung bei Kindern aus der niedersächsischen Samtgemeinde Elbmarsch trotz enormer Bemühungen der Experten nicht aufgeklärt werden konnte.

Die Landesregierung teilt demnach die Feststellung im Abschlussbericht, dass "keine Belege für den nahe liegenden Verdacht gefunden werden konnten, es gäbe einen Zusammenhang zwischen den Leukämiefällen und den Emissionen der Anlagen.

Gruß Rhanie.

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Date: December 11, 2004 at 00:52:18
From: Funman, [ip-130-188.travedsl.de]
Subject: Radioaktivität und Statistik

Hallo,

die Statistik sagt, daß es keine Häufung in der Elbmarsch gibt.
Dazu sind die Zahlen viel zu klein.
Es existiert allgemein eine falsche Vorstellung davon,
was eine statistisch gleichmäßige Verteilung ist.

Beispiel zum Selbermachen: Bei einem guten Spielzeugroulette
solange werfen, bis die letzte Zahl einmal gefallen ist.
(Dauert 1 Nachmittag, erfahrungsgemäß...)
Ergebnis: die häufigste Zahl ist dann ca. 10 mal gefallen.
Viele neunmal, achtmal usw, viele auch nur einmal. Das ist eine
gleichmäßige Verteilung.

Anderes Beispiel: Einen Stadtplan nehmen und Koordinaten würfeln.
Die Treffer mit Klebepunkten markieren. Nach 100 Würfen wird man
eine eigenartige Häufung in bestimmten Stadtteilen bemerken.
Da muß doch was sein....

Literatur: "Der Hund, der Eier legt", von
Beck-Bornholdt und Dubben, zwei Hamburger
Professoren der Radioonkologie, d.h. Krebs-Strahlenmedizin.
Die könnten es schon wissen. Sehr amüsant geschrieben.

Tschüß, Hajo

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    [36019]

    Date: December 16, 2004 at 06:07:27
    From: Bernd Schlüter, [habb2.h.pppool.de]
    Subject: Re: Radioaktivität und Statistik

    Ich habe mich ja ein wenig mit Reaktorsicherheit befasst und damals alle Störfälle gelesen (gelbe "Kernenergie"-Beilagen). Krümmel kam zwar mehrfach vor, aber nicht gravierend. Karlsruhe kam aber überhaupt nicht vor, trotzdem weiß ich darüber mehr. Vor allem, was da getrieben wurde.

    Also, ich würde mal davon ausgehen, dass die Leukämiefälle um Krümmel kein Zufall sind. War dies durch die Edelgase hervorgerufen, dürfte es kaum nachweisbar sein. Es gibt dort eine signifikante Häufung von Leukämiefällen. Übrigens, um jedes Kernkraftwerk herum messbar. Trotzdem nicht gerichtsrelevant. Das Militär rechnet mit den wirklichen Zahlen, den statistischen, die Gerichte nicht.
    Also, in Krümmel war was, eine Sauerei, die nicht gemeldet wurde.
    Aber, wofür regen wir uns auf? Wir hatten Cernobyl, offiziell mit nur 21 Toten, es sind statistisch Millionen, Hunderttausende in Deutschland, fern von der Störquelle in der Ukraine. Die Krümmel-Störfälle waren vergleichsweise zu vergessen.
    Krümmel ist ein Kind von Hamburg.
    Mors, mors.

    Nach Cernobyl sollte man eigentlich erwarten können, dass man wieder ehrlicher wird. Wird man aber nicht.

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