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[37291]

Date: March 22, 2005 at 17:10:58
From: Rhanie, [p213.54.175.65.tisdip.tiscali.de]
Subject: Gen-Raps schadet Bienen und Schmetterlingen
URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,347732,00.html

Hallo!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,347732,00.html

LANDWIRTSCHAFT

Gen-Raps schadet Bienen und Schmetterlingen

Die grüne Gentechnik muss einen weiteren Schlag hinnehmen: Eine Studie aus Großbritannien zeigt, dass der Anbau von Gen-Raps die Bestände von Bienen und Schmetterlingen dezimieren könnte.



DPA
Achtung Gen-Raps: Auch Bienen und Schmetterlinge meiden diese Felder
Gentechnik in der Landwirschaft hat viele Gegner. Auch Bienen und Schmetterlinge scheinen nicht gerade auf manipulierte Pflanzen zu fliegen. Ergebnisse einer britischen Studie haben ergeben, dass die Insekten von Äckern mit gentechnisch verändertem Raps lieber fern bleiben.

Wissenschaftler fanden heraus, dass der Anbau von manchen genveränderten Pflanzen das Gleichgewicht der Unkräuter durcheinander bringt, die auf den Ackerflächen gedeihen. Dies könnte Bienen und Schmetterlingen schaden. Auf von ihnen untersuchten Feldern mit genetisch verändertem Winter-Raps waren bis zu zwei Drittel weniger Schmetterlinge unterwegs und nur halb so viele Bienen. Das sind die abschließenden Ergebnisse einer dreijährigen Studie, die die britische Regierung in Auftrag gegeben hatte.

Auch Vögel könnten unter dem Gen-Raps leiden

Die Forscher kritisieren die Form der Unkrautbekämpfung auf den Versuchsfeldern. Der Ölraps war genetisch so verändert worden, dass er resistent gegen ein bestimmtes Unkrautvernichtungsmittel ist. Spritzt der Landwirt mit diesem Mittel sein Feld, bleibt nur der Gen-Raps stehen, während die Unkräuter eingehen. Das Herbizid bekämpft aber nicht alle Unkräuter gleich stark: Es tötet vor allem großblättrige Wildpflanzen ab, Gräser hingegen werden verschont.

Bienen und Schmetterlinge, die vor allem die Blüten der Blätterpflanzen anfliegen, hätten demnach unter der Unkrautbekämpfung zu leiden, schreiben die Forscher im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society". Auch Tiere, die weiter oben in der Nahrungskette stünden, seien betroffen. Die Wissenschaftler fürchten, dass die Anzahl von Vögeln wie Spatz und Dompfaff durch einen kommerziellen Anbau von Gen-Raps dezimiert werden könnte.

Befürworter der grünen Gentechnik weisen hingegen darauf hin, dass die meisten Insektenarten nicht unter dem Unkrautvernichtungsmittel zu leiden hätten. Insgesamt sei der Einfluss des Gen-Rapses auf die Artenvielfalt minimal. "Wie bei allen Techniken zur Unkrautregulierung, werden manche Insekten davon profitieren und andere darunter leiden", sagt Tony Combes von der Lobby-Gruppe Agricultural Biotechnology Councils gegenüber Nature News. Auf die Mehrzahl der Arten habe sie aber keinen Einfluss.

In den USA und Kanada bereits großflächig angebaut

Die Firma Bayer Crop Science mit Hauptsitz in Monheim am Rhein verkauft den gentechnisch veränderten Winterraps bereits in den USA und in Kanada. Die größten Unterschiede im Bienen- und Schmetterlingsflug seien im Juli gezählt worden, betonte Julian Little, ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Nature News. Zu dieser Zeit seien ohnehin nicht viele Bienen und Schmetterlinge im Feld zu finden.

Dennoch können die Studienergebnisse wohl als ein weiterer Schlag gegen grüne Gentechnik bewertet werden. Bereits für Frühlingsraps und Zuckerrüben, zwei der drei Gen-Pflanzen, die ebenfalls untersucht worden waren, hatte die Studie 2003 nachgewiesen, dass sie die Artenvielfalt senken. Auch ihr Anbau reduziert die Anzahl der Wildpflanzen im Feld.

Die Ergebnisse sind Teil der größten Untersuchung, die jemals zum ökologischen Einfluss von genveränderten Agrarpflanzen durchgeführt wurde. Mehr als 150 Wissenschaftler waren an der rund 8,5 Millionen Euro teuren Untersuchung beteiligt, bei denen eine Million Unkrautpflanzen und zwei Millionen Insekten in Großbritannien gezählt wurden.

Gruß Rhanie.

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Date: March 23, 2005 at 17:12:24
From: Rhanie, [p213.54.162.65.tisdip.tiscali.de]
Subject: Gen-Mais ohne Zulassung jahrelang ausgesät
URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,347840,00.html

Hallo!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,347840,00.html

AGRARTECHNOLOGIE

Gen-Mais ohne Zulassung jahrelang ausgesät

Die Kontrollen von gentechnisch verändertem Saatgut scheinen in den USA nicht zu greifen. Ein Biotech-Konzern brachte jahrelang staatlich nicht zugelassene Maissaat aus - ein Versehen, wie das Unternehmen Syngenta versichert. Der Agrarkonzern und die US-Regierung hielten den Fehler monatelang geheim.



DPA
Transgener Mais: Versehentlich falsches Saatgut vertrieben
Die gentechnisch veränderten Maissamen enthalten Erbgut eines Bakteriums namens Bacillus thuringiensis (Bt). Es soll den Mais vor Schädlingen schützen. Eine bestimmte Variation der transgenen Maissaat, die mit dem Kürzel Bt 11 bezeichnet wird, darf in den USA zur Aussaat, in Japan und in der Europäischen Union offiziell in Lebens- und Futtermitteln verwendet werden.

Die nun ausgebrachte Variante mit dem Kürzel Bt 10 war jedoch in keinem der Länder zugelassen. Dennoch produzierte und vertrieb Syngenta nach Angaben des Wissenschaftsmagazins "Nature" zwischen 2001 und 2004 mehrere hundert Tonnen des Bt-10-Saatguts. Syngenta ist eines der weltweit größten biotechnologischen Agrarunternehmen.

Der Konzern meldete den Fehler Ende des vergangenen Jahres den US-Behörden. Auch wenn der Bt-10-Mais als ungefährlich gilt, weckt die späte Entdeckung des Fehlers Sorge bei Kritikern genmanipulierter Lebensmittel, weil er die Selbstkontrollmechanismen der Industrie in einem schlechten Licht erscheinen lässt.

"Saatgut-Vorräte identifiziert und zerstört"

Seitdem der Fehler bekannt wurde, haben Wissenschaftler, die für die US-Regierung arbeiten, den veränderten Mais untersucht und kamen dabei laut "Nature" zu dem Schluss, dass er ohne Sorge verzehrt werden kann und auch keine Bedrohung für die Umwelt darstellt. Bt 10 unterscheidet sich nur in einigen wenigen Nukleotiden von der Bt-11-Variante. Nukleotide sind die kleinsten Bausteine von Nukleinsäuren und damit das grundlegende Baumaterial jeglicher DNS. "Die Proteine, die diese DNS produziert, sind aber genau die gleichen wie bei Bt 11", sagte Syngenta-Sprecherin Sarah Hull gegenüber SPIEGEL ONLINE. Man sei deshalb von Anfang an sicher gewesen, dass keine Gefahr von dem vertauschten Saatgut ausginge.



AP
Greenpeace-Protest: Kontrollmechanismen in Frage gestellt
Man habe die US-Behörden EPA (Environtmental Protection Agency) und FDA (Food and Drug Administration) sowie das Landwirtschaftsministerium sofort informiert, als man den Fehler entdeckte, teilte Syngenta mit. "Alle aktuellen Pflanzungen und Saatgutvorräte, die dieses Material enthalten, sind identifiziert und zerstört oder auf andere Weise aus dem Verkehr gezogen worden", so das Unternehmen.

"Das Problem sollte nicht eskalieren"

Eine Sprecherin sagte gegenüber dem Wissenschaftsinformationsdienst Nature.com, dass die prompte Meldung des Fehlers zeige, dass das System so funktioniere, wie es solle. Außerdem sei die Freisetzung des nicht zugelassenen Saatgutes "relativ geringfügig". Insgesamt seien etwa 150 Quadratkilometer mit dem Bt-10-Mais bepflanzt worden.

Zur Beruhigung führte die Sprecherin auch eine Eigenschaft des Syngenta-Maises an, die Globalisierungsgegner wie die Organisation Attac auf die Palme bringt: Da der Bt-Mais sich nach der Ernte nicht erneut als Saatgut eigne, und deshalb jedes Jahr neues Saatgut gekauft werden müsse, "sollte das Problem nicht eskalieren".

Syngenta entdeckte den Fehler, als einer der Samen-Hersteller des Unternehmens versuchte, die Maissamen für Zuchtexperimente zu verwenden. Dabei stellte er fest, dass die Saat nicht Bt 11 war. Seit der Entdeckung sind bereits Monate vergangen, in denen der Konzern und die beteiligten Behörden darüber berieten, was zu tun und wann die Öffentlichkeit zu informieren sei. "Wir wollten den Behörden die Chance geben, in Ruhe ihre Untersuchungen durchzuführen", sagte Sprecherin Sarah Hull gegenüber SPIEGEL ONLINE.

Auch das Weiße Haus war laut Nature.com an den Beratungen darüber beteiligt, wie mit dem Fehler umgegangen werden sollte. Wohl auch deshalb, weil es zwischen den USA und Europa einen heftigen Handelsstreit darüber gibt, wie streng die Regeln zur Überwachung genetisch modifizierten Saatguts sein sollen. Eine Liste mit den Ländern, in denen der versehentlich vertriebene Bt-10-Mais gelandet war, wollte Syngenta nicht zur Verfügung stellen.

Christian Stöcker

Gruß Rhanie.

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    [37299]

    Date: March 23, 2005 at 10:05:32
    From:
    ray, [193.98.108.238]
    Subject: versalzene Suppe

    Moin

    Wer weiß? Vielleicht "schnüffeln" die Tierchen ja auch im Gen-gemüse Sachen, die auch vom 7 Chromosom von rechts abhängen und ihnen nicht gefallen..oder die Gen-Blüte sieht für die UV-Augen einer Biene aus wie ein Totenkopf..da würde ich auch nicht essen gehen :-(. Der Genforscher kannn vielleicht einfach doch nicht alle Folgen überschauen, so wenig wie ein Programmierer behaupten würde, man kann in einem komplexen Sourcecode mit 2000 Seiten und "nur mal eben" die eine Prozedur ändern..die Realität straft solche Leute oft Lügen..warum nicht die Gentechnik auch?!

    ..interessanter ist eher noch wieder die monopolisierung seitens der Pharma/Saatmittelindustrie: Verdrängung der Wildpflanzen oder klassischen Kulturzüchtungen zwingt den Großteil der Erdbevölkerung zu Einkauf von impotenten "einmal"-Saatgut anstatt eigene Saatzucht zu betreiben-kein feiner Zug! Kam neulich mal ein interessanter, exemplarischer Beitrag zu mexikanischen Bergbauern und ihren fuffzigtausend Maissorten in Lebenskonkurrenz zu U.S. Gen-Maiszüchtungen...naja, ist vielleicht die Rache der Amis für das Freihandelsabkommen :-( und illegale Einwanderer. nun gut, es kommt wieder vermehrt die Zeit der totalen Missernten durch Planzenseuchen in Monokulturen. Mal sehn, die Iren kaufen die Kartoffeln jetzt zu, wir deutschen fressen auch allesm, was irgendwo wächst und mindestens 4 Tage Transport oder besser Übersee hinter sich hat und jemanden reicher macht usw. Was machen die anderen 80% der Weltbevölkerung? Naja..dann lieber nicht die Tür aufmachen, wenn es mal klopft!

    Gruß

    Raymond

    PS: wenn ich mal groß bin, gebe ich alten Obst- und Gemüsesorten + dem artenvielefältigen Unkraut auf meiner eigenen Scholle eine heimat :-)

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    [37332]

    Date: March 29, 2005 at 16:51:10
    From: Der Alex, [p5082408b.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Einmalsaatgut; Klarstellung

    Hi,

    ich gehe mal davon aus, das du damit Hybridsaatgut meinst. Kein Landwirt wird dazu gezungen oder sonst was. Er hat weiterhin auch die Wahl Linien- oder Populationssaatgut zu verwenden.
    Dieses kann er selbst nachbauen.
    Hybridsaatgut hat aber durch den Heterosiseffekt (Stell die vor, die Mischung aus einem Schäferhund und einer anderen Rasse ist besonders rubust, wird selten krank und wird alt) einen viel höheren ertrag sodass es sich oft rechnet diesen anzubauen (wird bei Raps, Sonnenblumen, Roggen und Mais großteils praktiziert).
    Die Linien und Populationssorten (Linien bei Selbst- populations bei Fremdbestäubern) darf er bis zu 1/3 seiner Aaatfläche selber nachproduzieren. Darüber wird eine Gebühr fällig. Züchtung ist sehr aufwendig und kostspielig. Kompletter Nachbau wäre wie Raupkopieren und die Landwirtschaft und vorallem der Endverbraucher haben nix davon.

    Hauptvorteile von GVO Sorten sollen übrigens in dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel sein und die Erhöhung von gesunden Stoffen im Produkt. So wird z.B. im Raps daran gearbeitet den Vitamin-E gehalt zu erhöhen (Antioxidantium). Das Gen dafür kommt aus den Weintrauben. Jeder weiß ja, ein Glas Rotwein...
    Bt-Mais hat z.B. den Vorteil, dass weniger Insektizide gespritzt werden müssen.

    Und wenn wir schonmal mit der gesammten Aufklärung dabei sind.
    Bei Spritzen werden etwas ein Pinnchen (20 ml) Spritzbrühe pro m² ausgebracht, die ist noch keine Menge. Die Spritzbrühe besteht zu 0,02-1,5% aus Pflanzenschutzmitteln, und diese wieder nur zu <50% aus Wirkstoffen (Rest sind Hilfsstoffe, z.B. Emulgatoren oder Streckungsmittel zur besseren Handhabung). Nur ca. 1% der Spritzmittel sind giftig (genauen Zahl hab ich jetzt nicht mehr, bin mir aber relativ sicher).

    Das ganze Thema ist nunmal viel zu komplex als das jeder endverbraucher drüber bescheid wissen könnte.

    Gruß Alex

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    [37349]

    Date: March 30, 2005 at 22:51:38
    From: Rhanie, [p213.54.183.21.tisdip.tiscali.de]
    Subject: Re: Einmalsaatgut; Klarstellung

    Hi Alex!

    Jetzt hab ich mal etwas mehr Zeit, möglicherweise kannst du mir da ein paar Fragen beantworten.

    >Hauptvorteile von GVO Sorten sollen übrigens in dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel sein und die Erhöhung von gesunden Stoffen im Produkt.

    Also ich kenn mich ja nicht aus (zuwenig Technik in sonem Samen drin.) aber wie war das nochmal mit Basta!, oder bin ich da auf der falschen Baustelle?

    >So wird z.B. im Raps daran gearbeitet den Vitamin-E gehalt zu erhöhen (Antioxidantium). Das Gen dafür kommt aus den Weintrauben. Jeder weiß ja, ein Glas Rotwein...

    Ja, genausoschön wie der Soja mit den Erdnußgenen, halt Scheiße, wenn du gegen Erdnüsse ne Allergie hast....

    Dann kriegst de von deinem Tofuburger nen anaphylaktischen Schock und weisst nichmal warum, sowas kann dir im Extremfall deinen ganzen Todeskampf versauen.

    >Bt-Mais hat z.B. den Vorteil, dass weniger Insektizide gespritzt werden müssen.

    Die Viecher fressen halt dann das Zeug drumrum, aber das is ja in Florians Interesse.

    >Nur ca. 1% der Spritzmittel sind giftig.

    Na isses nich schön, aber sach mal, ist die Lethale Dosis jetzt von den Begleitstoffen abhängig? (ja, gut, ich weiss, aber ich mein jetzt diesen speziellen Fall.)

    Wenn ich jetzt Butolin nehm, bist du da nach xx Nanogramm (Lethaler Dosis) jetzt weniger Tot als wenn ich das in nem IBC auflös und dich drin ersäuf? Oder hat dir das abkacken dann wenigstens mehr Spass gemacht?

    Du brauchst immer die Menge X um N Viecher umzunieten, wie du die Praktischerweise verteilst is eigentlich wurscht.
    (Wenn du dein Auto Lackierst, brauchst du x Kilo Lack um N Schicht zu erzielen, unabhängig von der Menge und Art der Verdünnung.)

    >Das ganze Thema ist nunmal viel zu komplex als das jeder endverbraucher drüber bescheid wissen könnte.

    DAS ist DER Spruch den die meisten Umrüster als erstes lernen, lassen sie uns nur machen, wir kennen das mit der Krötenwanderung viel besser als sie.

    Btw: Meine Tochter fragte mich vorhin angesichts verschieden dicker Kürbiskerne, ob die dickeren Kerne eine stärkere Pflanze oder höhere Keimwahrscheinlichkeit hätten, weisst du da was drüber?
    (Bei Sonnenblumen sind sdie Kerne ja auch stark unterschiedlich, solten die kleinen da Nullnummern sein?)

    Gruß Rhanie.

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    [37340]

    Date: March 30, 2005 at 14:45:37
    From: ray, [193.98.108.238]
    Subject: Re: Einmalsaatgut; Klarstellung

    moin,

    Erst einmal danke für die begrifflichen Richtigstellungen, aber....

    "ich gehe mal davon aus, das du damit Hybridsaatgut meinst. Kein Landwirt wird dazu gezungen oder sonst was. Er hat weiterhin auch die Wahl Linien- oder Populationssaatgut zu verwenden.
    Dieses kann er selbst nachbauen."

    > das gilt selbstverständlich für landwirte, die in diesem System schon arbeiten. Allerdings bezog sich meine beitrag auf die Folgen die in jenem Beitrag nACHVOLLZIEHBAR waren. Nämlich daß besagte Maisbauern in irgendwelchen Bergtälern hunderte von Sorten parat haben (angepasst an den jeweiligen standort), die aber durch den von dir benannten Effekt in der Vielfalt ausgedünnt werden (diese leute müssten mit ihren "alten" sorten aktiv dagegen anzüchten!). Kommt nun einen auch bei Genpflanzen genau so häufige epedemie vor, stehen diese leute vor dem Nichts. Natürlich zwingt keiner die bauern, Saatgut zu kaufen, aber durch die Marktkonkurrenz der gensorten verkaufen diese Leute nix mehr..selbst wenn die Löhne deutlich niedriger sind usw. Die alten Sorten sind einfach nicht maschinengerecht, ertragreich genug und somit nicht konkureenzfähig gegenüber dem gen-mais. an dieser Stelle müssen die bauern doch das ertragreichere saatgut teuer kaufen. manche werden diese aber einfach NIE können. Man kann jetzt argumentieren, daß das bessere des Guten Feind ist und so ist nun einmal der lauf der Dinge..darwinismus pur halt. Dagegen steht meine Ansicht, daß bisher (auch in der natur IM ÜBRIGEN) nur artenvielfalt Bestände auf Dauer sichern kann..der gelobte genpool halt. wenn dein Superhundmischling mal alle anderen Köter verdrängt hat, OHNE alle positiven eigenschaften aller Hunderassen in sich zu tragen, dann kommt eine epiedemie und rafft alle dahin..wohingegen der blöde Pudel vielleicht überlebt hätte. Verstehst du, worum es mir geht? Man zwingt die Bevölkerung in eine system, was sie garnicht haben möchte, obwohl es Vorteile für schon im system befindliche Prozesse hat. Ein Pygmäe im Regenwald wird halt ggf. nur 30 Jahre alt und weiß nix von Computer, Unfallchirugie usw., trotzdem behauptet heute keiner mehr ernsthaft, das man diesen Leuten die "segnungen" der Zivilisation geben muß.

    Fakt ist: Monokulturen sind angreifbarer. Wer solche einen Schaden mit Kapital, Technik usw. wieder ausbaden kann, hat Glück..wer dies nicht kann und Saatmittel kaufen muß und nicht kann hat Pech. Dies Prinzip ist bei der Industrie villeicht allgemein zu begrüßen und trifft im "westlichen" Lebenstil den Nerv der Kultur. Privatleute und Selbstversorger (zu diesen kann man getrost die Mehrheit der Weltbevölkerung zählen..."Wir" sind die minderheit!) sollten diesem existenzkampf nicht unterliegen. Zumindest ist das Bestandteil meines "Utopia".

    "Hybridsaatgut hat aber durch den Heterosiseffekt (Stell die vor, die Mischung aus einem Schäferhund und einer anderen Rasse ist besonders rubust, wird selten krank und wird alt) einen viel höheren ertrag sodass es sich oft rechnet diesen anzubauen (wird bei Raps, Sonnenblumen, Roggen und Mais großteils praktiziert).
    Die Linien und Populationssorten (Linien bei Selbst- populations bei Fremdbestäubern) darf er bis zu 1/3 seiner Aaatfläche selber nachproduzieren. Darüber wird eine Gebühr fällig. Züchtung ist sehr aufwendig und kostspielig. Kompletter Nachbau wäre wie Raupkopieren und die Landwirtschaft und vorallem der Endverbraucher haben nix davon.

    "Hauptvorteile von GVO Sorten sollen übrigens in dem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel sein und die Erhöhung von gesunden Stoffen im Produkt. So wird z.B. im Raps daran gearbeitet den Vitamin-E gehalt zu erhöhen (Antioxidantium). Das Gen dafür kommt aus den Weintrauben. Jeder weiß ja, ein Glas Rotwein...
    Bt-Mais hat z.B. den Vorteil, dass weniger Insektizide gespritzt werden müssen."
    >stimmt schon....aber meinst du ehrlich, daß die Indios (immer nur das Beispiel was ich gesehen hab..gibt sicherlich ähnliche Fälle) damit vorher Probleme hatten? die züchten und essen den Kram seit hunderten von Jahren und kommen klar?!? Und dann willst du denen Bt-Mais mit Multivitaminbestandteilen und erdbeeraroma verpassen? Wozu? nebenbei können sich die meisten bauern keine Pestizide leisten, die sie früher nicht benötigt haben.

    "Und wenn wir schonmal mit der gesammten Aufklärung dabei sind.
    Bei Spritzen werden etwas ein Pinnchen (20 ml) Spritzbrühe pro m² ausgebracht, die ist noch keine Menge. Die Spritzbrühe besteht zu 0,02-1,5% aus Pflanzenschutzmitteln, und diese wieder nur zu <50% aus Wirkstoffen (Rest sind Hilfsstoffe, z.B. Emulgatoren oder Streckungsmittel zur besseren Handhabung). Nur ca. 1% der Spritzmittel sind giftig (genauen Zahl hab ich jetzt nicht mehr, bin mir aber relativ sicher)."
    > Ich kann dem argument jetzt nicht folgen..was meinst du mit giftig..für wen? relativ? Villeicht kan ich mir die brühe garnicht leisten (Argument s.o.). oder ich WILL sie einfach nicht, weil ich schon soviel feinstaub von meinen Diesel einschnüffel :-) usw.
    Toxisch sind die sachen einfach ohen wenn und aber...daß man einen mENSCHEN MIT DEM VERZEHR DER PRODUKTE eher über seine fettleber als über pestizidreste umbringt mag auch sein, aber wenn es geht, sollte man Gifte halt vermeiden.

    "Das ganze Thema ist nunmal viel zu komplex als das jeder endverbraucher drüber bescheid wissen könnte."
    > da gebe ich dir uneingeschränkt recht. aber deshalb die augen immer zudrücken und im blinden vertrauen "die fachleute" machen lassen ist falsch. Zu oft wird dieses vertrauen mißbraucht (auch ich bin verbraucher und in einem anderen gebiet "Fachmann"-einmal werde ich dumm gehalten , einmal erzähl ich leuten auch nicht die ganze wahrheit um ihnen die entscheidung selbst zu überlassen...dann bräuchte man mich ja nicht mehr :-) ).

    Ok..ist etwas lang geworden der Kommentar, aber ich bin halt der meinung, daß man alle Wünsche und "das Beste" für jede Bevölkerung nicht am industriellen machbaren standard orientieren sollte und vor allem nicht mit (über-)macht die Leute doch "zwingt" zu fressen, was auf den Gen-Tisch kommt. wen du mir ein Beispiel nennen kannst, in dem eine gen-sorte ohne moralische, wirtschaftliche oder biologisch fragwürdige Nebeneffekte zum Wohle der breiten masse beigetragen hat, dann nenne mir diese bitte. Ich würde auch gerne mal ein waserdichtes Pro-argument zur Verfügung haben wollen.

    gruß

    raymond

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    [37342]

    Date: March 30, 2005 at 15:21:33
    From: Rhanie, [p85.212.38.98.tisdip.tiscali.de]
    Subject: Re: Einmalsaatgut; Klarstellung
    URL:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,347844,00.html

    Hallo!

    Recht interessannt, schreib ich auch noch was zu, aber erstmal noch diese Fundsache:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,347844,00.html

    GENETIK

    Unkraut stellt Vererbungslehre auf den Kopf

    Der Ackerschmalwand sind die Mendelschen Gesetze egal. Im Notfall tauscht sie fehlerhafte Gensequenzen ihrer Eltern gegen gesunde von ihren Großeltern aus - und stellt damit eine fundamentale Regel der Vererbungslehre in Frage.



    Foto: University of Minnesota / Marks Lab
    Ackerschmalwand: Genetische Sicherheitskopie statt fehlerhafter Eltern-DNS
    Es war immer alles so schön logisch: Wenn sich Lebewesen fortpflanzen, erhalten die Kinder eine Kombination aus den Genen der Eltern. Doch die Vererbungslehre, die Gregor Mendel bereits im 19. Jahrhundert aufstellte und die seitdem unzähligen Schülern das Leben schwer machte, stellt eine kleine Pflanze mit Namen Ackerschmalwand nun in Frage.

    Forscher haben herausgefunden, dass die Ackerschmalwand, eine Verwandte des Rapses, nicht zwangsläufig die genetische Ausstattung ihrer Eltern übernehmen muss. Bringt er der Pflanze keine Vorteile, greift sie auf die genetische Ausstattung ihrer Großeltern zurück.

    Auch Pflanzen, Tiere und sogar der Mensch könnten über einen Mechanismus verfügen, mit dem sie ungesunde Sequenzen aus dem Genmaterial ihrer Eltern überschreiben und stattdessen die gesünderen Gensequenzen ihrer Großeltern oder Urgroßeltern verwenden, hießt es in einem Studie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Nature".

    Robert Pruitt und seine Kollegen von der Purdue University in West Lafayette (US-Bundesstaat Indiana) hatten einen speziellen Stamm der Ackerschmalwand untersucht, bei der durch eine Genmutation Teile der Blüte miteinander verwachsen waren. Bei den Pflanzen waren beide Kopien des Gens - das von den Wissenschaftlern Hothead, also Hitzkopf, genannt wird - von der erblichen Mutation betroffen. Nach der Mendelschen Vererbungslehre müssten demnach alle Nachkommen dieser Pflanzen ebenfalls zusammengewachsene Blüten haben. Doch das tatsächliche Ergebnis überrascht: 10 Prozent der jungen Pflänzchen hatten normale Blüten.

    Pflanze mit genetischer Sicherheitskopie

    Um der Sache auf den Grund zu gehen, schaute sich Pruitts Arbeitsgruppe nun die genetische Ausstattung der gesunden Nachkommen an. Sie fanden heraus, dass diese Pflanzen mindestens eine Kopie des Hitzkopf-Gens verändert hatten. Den mutierten Teil der Gensequenz hatten sie durch die normalen Sequenzen früherer Generationen ersetzt. Auch bei anderen Genen der Ackerschmalwand konnten sie diesen Rückgriff auf die bewährten Sequenzen der Urahnen feststellen.

    Die Korrekturen könnten helfen, schwierige Bedingungen wie eine Dürre zu überleben, vermuten die Wissenschaftler. Stress könne die Pflanzen dazu bringen, auf die genetische Austattung ihrer Urahnen zurückzugreifen, die vielleicht widerstandsfähiger sei als die ihrer Eltern. Auch bei Menschen gibt es seltene Fälle, in denen Kinder, die eine krank machende Genmutation geerbt haben, nur leichte Symptome zeigen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich Menschen mit einem ähnlichen Mechanismus schützen, glaubt Pruitt. Wäre dies tatsächlich der Fall, könnte der Prozess vielleicht eines Tages nachgeahmt werden und so die Behandlung von Erbkrankheiten verbessern.

    Gruß Rhanie.

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux