Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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[40140]

Date: December 14, 2005 at 21:03:11
From: R.Lang, [p54aec2e1.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Dokumentation wie ein elektronisches Motorsteuergerät optimiert wird
URL:
http://opus.kobv.de/tuberlin/volltexte/2002/456/pdf/naumann_tino.pdf

Hallo,

in der unter dem Link veröffentlichten Dokumentation (Dr.Arbeit) wird aufgezeigt was es bedeutet ein Steuergrät für einen modernes Einspritzsystem zu programmieren und zu optimieren.

ob solch ein Aufwand je für einen PÖL-motor getrieben werden kann???

Gruss Rainer

Responses:
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[40240]

Date: December 24, 2005 at 00:49:58
From: Hans Fürthbauer, [n770p011.adsl.highway.telekom.at]
Subject: Re: Dokumentation wie ein elektronisches Motorsteuergerät optimiert wird

Hallo Rainer,

das ist ein sehr interessanter Link. Daher danke für den Hinweis! Bisher hat hier niemand darauf reagiert. Wundert mich irgendwie. ...

Eine Antwort auf Deine Frage und ein paar Ergänzungen zum Thema möchte ich noch anführen:

Deine Frage "ob solch ein Aufwand je für einen PÖL-motor getrieben werden kann???":

Meine Antwort: Die Doku zeigt nur einen Teil der CR-Abstimmungsarbeit. Bereits für einen Betrieb mit Norm-Diesel ist die funktionsgerechte Auslegung sehr aufwendig. Es wird sich daher nach heutigem Stand niemand finden, der sowas in Richtung Pöl-Betrieb machen kann. Da geht es nicht nur um das Steuergerät, sondern auch um alle anderen Komponenten.

Meine Ergänzungen: Es geht in dieser Doku um ein Bosch-CR-System der 1. Generation in einem BMW M47R. Das war der erste BMW-Motor mit CR-System. Den genauen Serieneinsatz dieses Motors weiß ich jetzt auswendig nicht genau, jedenfalls lag er vor 2000. Kann ich bei Bedarf nachreichen.

In der 2. CR-Generation (2001) gab es bereits die in der Doku angeführte, anzustrebende Druckerhöhung auf 1600 bar. Die Magnetventil-Injektoren konnten ab da auch Mehrfacheinspritzungen. Dann gibt es in der 2. Generation noch diverse, im Steuergerät abgelegte "Korrekturfunktionen" für nicht vermeidbare produktionsbedingte Streuungen oder laufzeitbedingte Driften. Diese Korrekturfunktionen dienen sowohl dem Komfort, der Geldbörse des Fzg.-Besitzers, als auch der Einhaltung der gesetzlichen Abgasgrenzwerte.

Ohne auf weitere Details einzugehen: von der 1. Generation auf die 2. Generation erfolgte jedenfalls ein gewaltiger technischer Sprung. Mit Pöl, egal welchem, ist da nix Brauchbares mehr zu machen.

Mittlerweile ist seit 2003 die 3. Generation des Bosch-CR-Systems für PKW in Serie. Ersteinsatz bei Audi. Da werden statt der Magnetventil-Injektoren die Piezo-Injektoren verwendet. Das Steuergerät ist dadurch hard- und softwaremäßig nicht einfacher geworden. ...

Zusammenfassend: Das Steuergerät ist ein Teil der CR-Anlage. Die zitierte Doku behandelt nur das Steuergerät und da nur das der 1. Generation. Mit den CR-Systemen ist der Zug für die Pöler längst abgefahren. Bei der 1. Generation haben technisch orientierte und aufmerksame Leute - wie Du - möglicherweise die Schlußlichter des rasant abfahrenden Techo-Zugs noch gesehen.

Deine Frage "ob solch ein Aufwand je für einen PÖL-motor getrieben werden kann???" weist darauf hin.

Danke Rainer für den Link und schöne Feiertage und einen guten Rutsch in das neue Jahr!

MfG Hans F.



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    [40253]

    Date: December 25, 2005 at 11:01:41
    From: baffe, [dialin-145-254-245-171.pools.arcor-ip.net]
    Subject: Pölen ist Pionierarbeit und Hobby

    Hi!

    Die Pölerei ist m.E. weit mehr als der Betrieb eines Fahrzeugs mit einem Treibstoff für den dieses nicht vorgesehen ist.

    Diverse Erfahrungen hier und im Leben belegen das jeder der denkt er könne ein Vehikel einfach so mit Pöl statt Diesel betreiben und nur alle 15000km die Motorhaube zum Ölwechsel zu öffnen auf dem Besten Weg ist auf die Nase zu fallen.

    Auch wenn diverse Umrüster in der Richtung argumentieren. Hand aufs Herz, wie ist bei Pölern das Verhältnis (Zeit vor geöffneter Motorhaube)/(Zeit auf dem Fahrersitz) oder (Schraub- + Tankzeit)/Fahrzeit ? Weit ungünstiger als bei Dieselbetrieb, -oder nur bis zum ersten teueren Krepierer.

    Beim Kammer-Schiffsdiesel mag das alles noch passabel funktionieren indem man die Reserven die der Hersteller irgendwo gelassen hat aufbraucht und ausnutzt, aber bei modernen DI's denke ich, daß die Pölerei den Anteil kostenpflichtiger Erfahrungen schnell in schwindelerregende Höhen treiben wird.

    Daß diese 2005er DI's überhaupt und anteilig mit Mischungen pölen liegt daran daß die von Dir beschriebenen Ersatzfunktionen benutzt werden.

    Daran liegt es wahrscheinlich auch, daß die Teile mit geringem Pölanteil gut fahren um dann irgendwann ab einem bestimmten Prozentsatz garnimmer zu tun. Eben dann wenn die Langlöcher in Regelkreisen und die Reserven bei der Auslegung der Einspritzausrüstung aufgebraucht sind ist schlagartig Ende.

    Und so wird mit abnehmendem Anteil von Kammerdieseln und Verteilerpumpen-DI's wohl auch die Pölerei zurückgehen.

    Der Kreis wird wohl kleiner werden. Ein harter Kern wird sich noch halten, auch bei Gegenwind.

    ! da baffe, jetzt mit 3L Auto unterwegs

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    [40254]

    Date: December 25, 2005 at 11:44:47
    From: Hans Fürthbauer, [n952p030.adsl.highway.telekom.at]
    Subject: Re: Soll so sein ...

    Hallo baffe,

    ob Pionierarbeit oder Hobby oder sonst was, wird jeder individuell für sich zu bewerten haben.

    Die Dokumentation aus dem Link von Rainer zeigt aber deutlich den Aufwand, der schon bei der Abstimmung eines noch "einfachen" CR-Systems der 1. Generation und da auch nur der Komponente Steuergerät zu bewältigen war.

    Das sollten sich jene Leute anschauen, die von der Fahrzeug- und Zulieferindustrie "bepölbare" Motoren fordern. Denn die rennen ähnlich realitätsfern gegen Windmühlen an, wie der bekannte Don Quijote ...

    MfG Hans F.

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    [40255]

    Date: December 25, 2005 at 20:44:17
    From: Heinrich, [195.3.113.159]
    Subject: Re: Soll so sein ...

    Hallo Hans!

    Vorerst Dir und allen Anderen frohe Weihnachten!

    Obwohl ich selber kein PÖL fahre, sehe ich die Zukunft der Pöler nicht so schwarz wie Du :-)
    Wenn man die Entwicklung der Dieseleinspritztechnik verfolgt, so wurde jede Neuerung anfangs von ALLEN mit gläsernen Handschuhen angetastet. Ich denke an das erste SPV-Magnetventil einer VP20 wo bei der Prüfung ein Prozedere gemacht wurde und jeder heute dazu den Kopf schüttelt. Jedes Stellwerk einer VP37 hat seine Schrecken verloren und wird munter am Fahrzeug auf und abgebaut. Auch PSG´s von VP30/44 werden schon ohne Prüfstand gewechselt. So geht das über Düsenwechsel an Injektoren bis zum Tuning, wo auch keiner mehr einen Lötkolben benötigt wie noch vor einigen Jahren.
    Ich will sagen, jede neue Technik verliert schnell ihre Schrecken wenn sie „durchschaut“ ist, und intelligente Leute gibt es nicht nur bei der Entwicklung sondern auch am „Feld“.
    Beim Pöler wird eben mit anderen Maßstäben gemessen.


    MFG Heinrich

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    [40277]

    Date: December 29, 2005 at 20:13:50
    From: Hans Fürthbauer, [m3136p001.adsl.highway.telekom.at]
    Subject: Re: Soll so sein ...

    Hallo Heinrich,

    danke für Deine Weihnachtswünsche! Ich hab Deinen Beitrag erst heute gelesen. Ich wünsche Dir rückwirkend, daß Du selber und Deine Familie frohe und ruhige Weihnachten hattest und hoffe, daß es auch tatsächlich so war.

    Kurze Stellungnahme zu Deinem Beitrag:

    Der Hinweis von Rainer und meine Antwort dazu haben die Entwicklung und Applikation eines speziellen Teilbereichs vom CR-System, des Steuergeräts behandelt.

    Dein Ansatz geht in Richtung "Feld". Da ist aber eh schon alles ausgelegt und appliziert. Meistens richtig, manchmal aber auch mit einem Optimierungspotential, wie wir wissen. ...

    Mir ist auch bekannt, daß in der Dieseleinspritztechnik viel probiert wird. Meistens nach dem Grundsatz: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!" oder "no risk, no fun". In den Foren liest man zuerst mal üblicherweise die "Erfolgsmeldungen". Oder auch "Anleitungen" und "Fotostories" von technisch unbedarften, aber informationsgeilen Leuten, wie man was machen soll.

    Leider gehen nur wenige, die damit im guten Glauben auf die Nase gefallen sind, an die Öffentlichkeit. Je neuer die Einspritztechnik ist, desto "diskreter" sind die Betroffenen. So halten sich auch die Gerüchte, daß man ein PSG von einer VP30/VP44 leicht wechseln kann. "Wechseln" vielleicht schon, aber ob es denn dann auch noch erwartungsgemäß funktioniert?

    Mir ist das persönlich ziemlich egal und ich grinse mir dazu eins, meistens kommentarlos.

    Wünsche Dir und den Kollegen hier einen guten Rutsch ins neue Jahr.

    MfG Hans F.

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    [40306]

    Date: December 30, 2005 at 20:20:14
    From: Heinrich, [195.3.113.136]
    Subject: Re: Soll so sein ...

    Hallo Hans!

    Danke für die guten Wünsche! Einen guten Rutsch wünsche ich Dir und allen Anderen natürlich auch!

    An jedem Gerücht ist meist auch etwas Wahres dran ;-)

    MfG Heinrich

    PS: Dein Grinsen kann ich mir gut vorstellen, manchmal kann ich´s auch nicht verbergen!

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    [40256]

    Date: December 26, 2005 at 18:42:42
    From: baffe, [dialin-145-254-232-106.pools.arcor-ip.net]
    Subject: Alles auch eine Frage des Werkzeugs

    Hi!

    Mit einem Abgebrochenen Schraubendreher versucht sich keiner an einer Verteilerpumpe.

    Wenn die CR-Technik mal weiter verbreitet ist und Meßmittel, Prüf- und Einstellgeräte von Drittherstellern zur Verfügung stehen wird es leichter.

    Wenn sich dann noch ein Crack erbarmt der so ein Projekt und die einzelnen nötigen Fachleute unter die Fittiche nimmt wird es heller! Einzelpersonen ist sowas wohl über, schon alleine wegen der nötigen Bandbreite an Fähigkeiten und Fertigkeiten. Vielleicht läßt sich hier jemand durch gezieltes Bauchpinseln doch noch erweichen!

    Vieles was vor einigen Jahren als Selbstbaulösung noch undenkbar erschien ist heute schon Standard. So hat bei den Zitronenfahrern ein Crack die Steuergerätesoftware des "alten" XM V6 24V mit 200PS deassembliert, zusätzlichen Code eingefügt, ein anderer hat die Transistor- Endstufen nachgerüstet und einen Kabelbaum angefertigt...

    Inzwischen fahren einige dieser Vehikel mit der dadurch nach allen Regeln der Kunst nachgerüsteten Sequentiellen Einspritzung herum und fallen bei der ASU durch ungewohnt niedrige Werte und im Fahrbetrieb durch sehr niedrigen Verbrauch bei unveränderter Fahrleistung (letzteres im schlechtesten Fall) auf.

    Aber auch da bleibt sowas einem harten Kern vorbehalten und ist keine Massenveranstaltung mehr.

    Die PRG Runde hat ja auch einiges geleistet was vielen zunächst unmöglich erschien.

    ! da baffe

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    [40280]

    Date: December 30, 2005 at 00:33:18
    From: Hans Fürthbauer, [n731p029.adsl.highway.telekom.at]
    Subject: @ baffe: Die sequentielle Einspritzung...?

    Hallo baffe,

    kannst Du dazu bitte dazu eine kurze Beschreibung machen?

    MfG Hans F.

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    [40257]

    Date: December 26, 2005 at 21:02:08
    From: Ralf, [p50819f7f.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Re: Alles auch eine Frage des Werkzeugs

    Hallo Baffe

    Ich lade dich herzlich zur nächsten Automechanika ein.
    Da kannst du dich ja über die Preise informieren.

    m.f.G. Ralf

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    [40258]

    Date: December 26, 2005 at 21:52:12
    From: baffe, [dialin-145-254-243-168.pools.arcor-ip.net]
    Subject: Ohne Spieler aus der Profiliga geht es nicht

    Hi!

    Für den Bastelkeller ist das zu teuer, eh klar. Wenn einer mitmacht der auf das Gerödel beruflich Zugriff hat löst das manches.

    ! da baffe, der beruflich Zugriff auf einen Lötkolben hat, vielleicht auch auf zwei ;-)

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