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Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: March 14, 2006 at 11:26:03
From: Werner, [pd9fd1362.dip.t-dialin.net]
Subject: Off-Topic: Hilferuf an die Hardcore Elektrizisten (Drehstrom inside)

Hi liebe Forensiker,

eigentlich sollte man ja Beruf und privat trennen. Mittlerweile treiben mich aber Berufstäter derart zum Wahnsinn, daß ich mal bei Euch Rat suche.

Geplant ist ein E-Antrieb für eine Kolbenpumpe. Der Antrieb soll per Frequenzumrichter in der Drehzahl verstellbar sein, wobei die Pumpe mit ihrem konstanten Moment den Motor in niedrigen Drehzahlen stärker belastet, als eine Maschine, die in ihrem Moment abnimmt mit der Drehzahl.

Nun hat der Ausrüster schon Drehzahlumrichter geliefert und kennt das aber nur für Propellerlüfter, Kreiselpumpen etc. Dort nimmt das Drehmoment mit dem Quadrat der Drehzahl ab und der Motor incl. Umrichter hat keine großartigen Ströme zu liefern.

Mit hartnäckiger Boshaftigkeit trägt man nun in die Datenblätter immer wieder die quadratische Kennlinie ein in der Hoffnung, wir würden es irgendwann mal leid sein und unterschreiben.

Das Problem ist die niedrigste Drehzahl, die ein solcher Antrieb noch schafft, ohne sich unzulässig zu erwärmen. Ich habe also ein konstantes Moment von 162 Nm, der Motor hat einen vierpoligen Läufer und ich möchte gerne die Drehzahl bis auf 15% der Nenndrehzahl herunterbringen.

Bei Nenndrehzahl ergibt sich rechnerisch eine Leistungsaufnahme von 24,6 kW. Der Motor wurde mit 45 kW bereits ziemlich überdimensioniert, dürfte also nach unten hin einige Luft haben. Aber auch dieser Motor bekommt irgendwann thermische Probleme, wenn das Lüfterrad nicht mehr schnell genug dreht. Und um diese Grenze geht es. Niemand kann mir sagen, wo da Schluß ist.

Ich weiß, daß die Motorenhersteller solche Kennkurven dafür haben, aber ich komme nicht an diese ran, weil mir die Hände gebunden sind. Vertraglich gibt es Ärger, wenn ich an dem Ausrüster vorbeifrage. Der genaue Typ des Motors wird mir auch nicht gesagt. Ich habe gerade mal die Angabe 45 kW (Ex-Maschine).

Gibt es Pauschalaussagen zu diesem Thema? Kann man sich dort näherungsweise rantasten? Oder hab ich mal wieder so ins geistige Schwerefeld der Gedanken gegriffen, daß erst neue Doktor-Arbeiten darüber geschrieben werden müssen.


Für zumindest schonmal Anteilnahme vielen Dank

Werner

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[41107]

Date: March 17, 2006 at 12:50:19
From: Schorsch, [194.138.39.140]
Subject: Re: Off-Topic: Hilferuf an die Hardcore Elektrizisten (Drehstrom inside)

Halli-Hallo,
welchen Umrichter hast Du...MM4...:-)?
Gruß Schorsch

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    [41085]

    Date: March 15, 2006 at 23:31:31
    From: Karl-Frittken, [217.6.189.58]
    Subject: Re: Off-Topic: Hilferuf an die Hardcore Elektrizisten (Drehstrom inside)

    P=Mt * omega
    Mt= P(a)/omega(a) = P(b)/omega(b) ist konstant wie DU sagst!

    Gesuchte Leistung P(b) bei 15% der Drehzahl von omega(a) ist =

    P(b) = 100%/15% mal P(a) = 6,67 mal 24,6KW macht 164KW

    (dann mal viel Spass mit dem Hydraulikantrieb)

    Karl Frittken

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    [41073]

    Date: March 15, 2006 at 12:48:42
    From: Werner, [pd9fd107a.dip.t-dialin.net]
    Subject: Danke allen!! (Sammelantwort)

    Hi Leute,

    ich habe jetzt auch ein Gefühl dafür, daß die Komplexheit der Umrichterprogrammierung viele Leute überfordert.

    Das Dumme ist, daß ICH es gar nicht ausprobieren kann, sondern Techniker, die dann irgendwas machen und irgendwas stellen mit dem Stellverhältnis {einmal was drehen} / {fünfmal sagen: "Ich wars nicht"}

    Aber die wesentlichen Abhängigkeiten stellen sich mir jetzt so dar:

    Wenn die Frequenz bei der Konstantmaschine gesenkt wird, muß der gleiche Strom weiterfließen und darf in etwa die Spannung linear gesenkt werden. Am Telefon hat mir jemand was von konstanter Ucf-Grade erzählt oder so ähnlich, also man läßt man erst die Frequenz mit der Spannung linear.

    Da dieser Anlagenteil früher schon Riesenprobleme gemacht hat, sieht es nicht so schick aus, wenn wir dort wieder gleich ins Extrembasteln kommen. Unser Kunde hat die große Firma, die ja auch Handys und Chips produziert, bereits mit dem Label "Jugend forscht" versehen.

    Ich könnte mir gut denken, daß man seinerzeit die absichtlich überdimensionierten Motoren in eigener Unkenntnis einfach mit der vollen Spannung angesteuert hat und sich dadurch eine viel zu hohe Blindleistung mit Erwärmung geschaffen hat. Wenn dann die Geschichte heiß wurde, ging es mit Drehzahl abwärts und man mußte eine andere Pumpe nehmen. Diese Frequenzabsenkung ist eine Schutzfunktion, die es in vielen FUs gibt, sagt man mir.

    Es war nämlich vor zwei Jahren in der Tat wie verhext. Die alten Dinger gingen einfach immer langsamer, Sollwert stimmte, keine mechanischen Probleme, einfach nicht zu sehen, was los war.

    ----

    Das Problem ist, daß man sich als Inbetriebnehmer immer so gerne unbeliebt macht, wenn man den Meß- und Reglern in ihre Zauberkiste quatscht. So was ist ja auch peinlich. Aber mal sehen, noch läuft die Anlage nicht, da wirds noch Sommer drüber und evtl. wieder Winter.

    Danke nochmal

    Werner

    P.S.: Wo steckt eigentlich baffe? Auf seine Antwort hätte ich jetz gewartet

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    [41079]

    Date: March 15, 2006 at 16:56:51
    From: Rhanie, [p213.54.186.196.tisdip.tiscali.de]
    Subject: Re: Danke allen!! (Sammelantwort)

    Hi Werner!

    N Servomoder kriegste nich?
    Hättste einige Probs. weniger, die du dir mit nem Drehströmer einkaufst.

    Gruß Rhanie.

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    [41053]

    Date: March 14, 2006 at 12:24:45
    From: hastelloy, [p54a305ec.dip0.t-ipconnect.de]
    Subject: Propeller

    Hallo Werner,

    ich kenne es von kleineren Lüftern so, dass die Fördermenge mindestens mit dem Quadrat der Drehzahl abnimmt, dürfte bei größeren nicht anders sein. Halbe Drehzahl also 1/4 Luftmenge. Variiert noch mit den speziellen Bedingungen vor Ort sprich Luftumlenkung, welche Aerodynamik am "Propeller".
    Für Fälle wie hier gibt es aber 2 Möglichkeiten:
    1. Schwungmasse die Drehmoment "speichert" und so das Belastungs-Moment am Motor gleichmäßiger hält.
    2. Separater Kühllüfter, fremd angetrieben, um eben dem "Quadrat" aus dem Wege zu gehen.
    Übrigens schau auch mal nach den Spannungsspitzen die da auftreten können. Wenn der Umrichter so weit die Drehzahl reduziert bei gleichem Moment gibt es meist kurze aber "hohe" Impulse auf die Wicklungen. ( Wie sieht es denn beim Hochfahren der Pumpe = Drehzahl 0 aus, wird die Pumpe da kurzgeschlossen oder auch schon mit vollem Drehmont gestartet?)Die sind dafür nicht ausgelegt im Normalfall (es gibt für solche Fälle Motoren die extra besser isoliert werden!) und die Folge ist, die Isolierung altert sehr schnell, der Motor ist nach wenigen bis einigen hundert Stunden innerlich "zerschossen" und fällt aus. Kommt im Ex-Bereich natürlich besonders gut wenn dann reklamiert wird wegen Isolationsschaden.

    Gruß
    Andi

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    [41054]

    Date: March 14, 2006 at 15:16:58
    From: Werner, [pd9fd12bf.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Propeller

    Hi Andi,

    schönen Dank erstmal. Mittlerweile habe ich einen Hersteller gefunden, der zumindest kompetent ist, aber leider so große Motoren nicht baut.

    Die Lieferleistung eines Radialgebläses (also z.B. eines E-Motorenlüfters) nimmt nicht quadratisch ab, sondern liniear. Das hängt damit zusammen, daß die Widerstände im gleichen Maß abnehmen wie der augebaute Differenzdruck am Lüfter.

    Die Kühlwirkung ist aber eine komplexere Funktion, die man nicht einfach als Gerade übertragen kann.

    Mir war nicht klar, daß die Wärmeentwicklung bei abnehmender Frequenz in der Wicklung auch geringer wird, der Motor also trotz gleicher Stromaufnahme weniger warm wird. Irgendwo gibt es einen Schnittpunkt, an dem der Motor die Temperatur, die ihm gemäß seiner Klasse zugeordnet wurde, nicht mehr einhalten kann. Diesen Punkt kann eigentlich nur der Hersteller selber festlegen und garantieren.

    Man kann aber - wenn man es kann - auch allgemeine Aussagen machen, die ungefähr hinhauen. Und da hapert es in unserem Projektteam offenbar gewaltig.

    Mir wurde jetzt am Telefon von einem Hersteller gesagt, daß die Frequenzumrichter selber derart komplex geworden sind, daß es den meisten Anwendern gar nicht mehr möglich ist, durch alles durchzublicken. Das erklärt mir ein wenig, warum ich nichts gesagt kriege. Die Leute wissen es einfach nicht.

    Gruß

    Werner

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    [41064]

    Date: March 14, 2006 at 22:30:46
    From: hastelloy, [p54a3708a.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Propeller

    Hallo Werner,

    meine Aussage bezog sich ja auch auf Kleinlüfter wobei die Aussage durch die anderen einflüsse ja noch relativiert wurde. Trotzdem lineare Abnahme kommt mir doch etwas "zuwenig" vor.
    Kühlung bzw Luftwiderstand hängt vom Druck-Strömungsgeschwindigkeit ab. Da eine turbulente Strömung bei Vollast natürlich für einen viel besseren Wäremübergang an den Kühlflächen sorgt ist es klar, dass die Kühlleistung mit sinkender Luftmenge und dann laminarer(rer) Strömung stärker abnehmen muß als es der Luftmenge entspricht.
    Sinkende Frequenzen weniger Verluste kommt u.a. auch von weniger Wirbelstrom- und Ummagnetisierunsverlusten da wird dann weniger Energie verbraten.
    Wegen der FU, ja die sind kompliziert geworden, teilweise sogar so arg, dass sie nichtmal mehr die Störeinstrahlung ins Stromnetz immer richtig abfiltern können oder eben die Spannungsspitzen die Motorwicklung grillen.
    Man kann das alles in den Griff bekommen, oft haben die FU dafür sogar spezielle Programme drin. Nur welcher BMW/Mercedesfahrer beherrscht die Funktionen seines fahrbaren Computers, wer kann die Funktionen seines modernen Handys voll nutzen? Genau das ist es und nun weise im Schadensfall das mal dem Lieferanten nach. Also läßt man besser vorher ne Erklärung unterschreiben von wegen.... und ist als Lieferant der Elefant und dreht dem kunden die lange Nase. Ob der dann nochmal da kauft?

    Gruß
    Andi

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    [41077]

    Date: March 15, 2006 at 16:09:17
    From: Hanomedes, [136.8.152.14]
    Subject: Re: Propeller

    Hallo zusammen

    Werner hat recht, die Fördermenge verhält sich linear mit der Drehzahl, die Kühlleistung ist aber nicht linear sondern (hab sowas mal bei lufgekühlten Motoren gelesen) steigt mit der Wurzel der Geschwindigkeit. D.h. doppelte Drehzahl => vierfacher Druck => doppelte Föredermenge => achtfache Leistung => 1,41 fache Kühlleistung. Umgekehrt halbe Drehzahl => 1/4 der Leistung => 1/2 die Fördermenge => 0,7 mal die Kühlleistung. Daher ist die Erhöhung der Kühlleistung durch höhere Gebläseleistung sehr schnell unwirtschaftlich.

    Gruß
    Dominik

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    [41055]

    Date: March 14, 2006 at 19:16:54
    From: Joachim S, [p5091ea95.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Propeller

    Hi Werner,

    stimmt soweit, ein Asynchron-Motor der langsam laufen muss, tut das mit FU vergleichsweise schonend. Bei (fast allen) FUs kann man auch noch eine Spannungsabsenkung bei niedrigen Drehzahlen einstellen. Darf man natürlich nicht übertreiben, sonst bringt er das nötige Moment nicht.

    Hab ichs richtig verstanden, dass der Motor bereits vorhanden ist? Dann würd ich es ja einfach ausprobieren. Wenn man den Motor im Betrieb noch anfassen kann, ist alles bestens. Wenns klappt, viel Geld gespart, wenn nicht, hätte eh was anderes her gemusst (mit Fremdkühlung).

    Ist natürlich schwierig, eine derart sinnvolle lösungsorientierte pragmatische Vorgehensweise als Ingenörsleistung zu verkaufen ...

    Gruss Jo

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    [41067]

    Date: March 14, 2006 at 22:53:41
    From: Gary, [pd9f9802a.dip.t-dialin.net]
    Subject: Meine Gedanken...

    Moin Jungs,

    dank BHKW Planungen hab ich mich etwas mit asynchron Motoren beschäftigt.

    Die Stromstärke ist ziemlich linear zum Drehmoment (solange alles richtig ausgelegt ist). Bei größeren Drehzahlen muß natürlich die Spannung mit ansteigen damit der Strom nicht abfällt. Beim Asynchronmotor spielt Schlupf und Frequenz auch ne große Rolle.

    Bei Frequenzumrichtern die im größeren Bereich arbeiten ist klar das man bei niedrigeren Drehzahlen den Strom durch senken der Spannung begrenzen muß.

    Im Motor gibt es mehrere stellen wo Verluste entstehen. Die Eisenverluste entstehen duch das ummagnetisieren. Bei niedrigeren Drehzahlen sinken diese Verluste. Die mechanischen Verluste in den Lagern und durch Lüfter sinken auch bei niedrigeren Drehzahlen. Die Kupferverluste sind aber nur Stromabhängig. Höherer Strom bedeutet Spannungsabfall in den Wicklungen - es wird warm.

    Meine Prognose - Auf lange sicht hätte ich da auch Bauchschmerzen. Die erste Zeit mag das noch gutgehen, aber wenn die Staubschicht dicker wird geht was hops.

    Lösung : temperaturgesteuertes Kühlgebläse oder Getriebe

    Gruß Gary

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    [41084]

    Date: March 15, 2006 at 20:29:57
    From: baffe, [p54937b58.dip.t-dialin.net]
    Subject: baffen brauchen auch mal Urlaub

    Hi Ihrs!

    Werner ich hab das oben gelesen und muß das mal überschlagen und durchtippen. Dann hier mehr...

    ! da baffe

    PS: Berlin iss goil

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    [41095]

    Date: March 16, 2006 at 12:58:45
    From: baffe, [p54937d68.dip.t-dialin.net]
    Subject: Was mir so durchs Hirn rennt...

    >Geplant ist ein E-Antrieb für eine Kolbenpumpe.

    Hässliche Last für einen Kurzschlussläufer!

    >Der Antrieb soll per Frequenzumrichter in der Drehzahl verstellbar sein, wobei die Pumpe mit ihrem konstanten Moment den Motor in niedrigen Drehzahlen stärker belastet, als eine Maschine, die in ihrem Moment abnimmt mit der Drehzahl.

    Muß das sein? Geht es nicht auch stufig und mit kurzzeitigem Stillstand dazwischen? Ist das nicht auf der mechanischen Seite lösbar? Unten mehr dazu...

    >Das Problem ist die niedrigste Drehzahl, die ein solcher Antrieb noch schafft, ohne sich unzulässig zu erwärmen. Ich habe also ein konstantes Moment von 162 Nm, der Motor hat einen vierpoligen Läufer und ich möchte gerne die Drehzahl bis auf 15% der Nenndrehzahl herunterbringen.

    >Bei Nenndrehzahl ergibt sich rechnerisch eine Leistungsaufnahme von 24,6 kW. Der Motor wurde mit 45 kW bereits ziemlich überdimensioniert, dürfte also nach unten hin einige Luft haben. Aber auch dieser Motor bekommt irgendwann thermische Probleme, wenn das Lüfterrad nicht mehr schnell genug dreht. Und um diese Grenze geht es. Niemand kann mir sagen, wo da Schluß ist.

    Kann Dir auch keiner! Hängt sehr stark von der Umgebungstemperatur ab. Generell würde ich den Motor mit Kaltleiterschutz versehen. Das sind direkt in den Wickelköpfen der Ankerspulen eingewickelte Sensoren die dort die Temperatur überwachen und ggfs abschalten.

    Oder die vereinfachte Version mit Klixon Temperaturschaltern die mir eingewickelt werden.

    Natürlich wird ein solcher Motor auch über Selbstkühlung gekühlt. Das ist das was OHNE Lüfter nur über Strahlung und Luftbewegung von außen an Wärme abgeführt wird. Das ist bei einem Drehströmer für 1450/min wahrscheinlich erschreckend gering. Geraten einige wenige Prozent. Für EX-Motore bin ich da aber blank, da steht mir keinerlei Erfahrung im Weg wie rhanie immer sagt. Der Anteil steigt natürlich mit der zulässigen Betriebstemperatur des Isolierstoffs an.

    Die Isolierstoffklasse eines Motors gibt (vereinfacht) an wie heiß der heißeste Teil der Wicklung keinstenfalls werden darf. Y=90°, A=105, E=120, B=130, F=155, H=180, c>180. Und ein Motor der Isoklasse H (ob es so was gibt von der Stange?) kann natürlich deutlich mehr an Energie über Strahlung loswerden als einer mit Y.

    Nun mach ich mir mal selbst ein Faß auf. Kniefieseln tu ich nicht!

    Da gehe ich mal von einer Nenndrehzahl von 1450/min aus. Daraus ertippe ich mir bei Nenndrehzahl mit dem 45kW Motor ein Moment von 297Nm.

    Der Leistungsbedarf bei Enddrehzahl ist laut meinem Taschenrechner so wie Du mit 24,6kW ermittelt hast.

    Untere Betriebsdrehzahl ist 218/min. Dabei sind dann noch 3,7kW zu leisten. Das wiederum ist dem Motor weitestgehend wurscht. Belastet wird er hier alleine vom Moment und das sind 54% und damit doch recht hoch bezogen auf die 15%.

    Jetzt zum Betrieb:

    Muß der Motor durchlaufen oder darf der auch mal kurz (0,1s) stillstehen zwischendrin? Kann er 0,1s aufgrund der Schwungmassen überbrücken?

    Wenn das so ist, dann würde ich einen Dahlandermotor verwenden. Dieser Motor ist ein normaler Drehstrommotor, bei dem nur drei zusätzliche Spulenanschlüsse auf das Klemmbrett geführt sind die sowieso schon da sind! Drehzahlen für Deine Drehzahl und Baugröße geraten 1455/727 1/min. Der Dahlander hat je nach Auslegung entweder gleiches Moment (üblich) oder gleiche Leistung (selten aber doppeltes Moment bei niedriger Drehzahl!) für beide Drehzahlen. Er ist vergleichsweise billig und kostet nur unwesentlich mehr als ein normaler Drehströmer.

    Die Lastverkabelung werden mehr Drähte, der Schaltgeräteaufwand für die Umschaltung nach dem Umrichter ist zusätzlich nötig. Aber aus Deinen 15% der Enddrehzahl werden nun 30% und da sieht die Welt schon vieeeel besser aus.

    Generell kann man einen Dahlander jedoch nicht UNTER DREHMOMENT in der Drehzahl umschalten! Der ist beim Umschalten kurz aus. In der Umschaltpause die geraten kleiner als 0,1s ist kann der natürlich austrudeln oder auch nicht. Allerdings ist das Einschalten eines hoch drehenden Motors mit niedriger Drehzahl schon mit einem dicken Stromspike verbunden.

    Die Umrichterleute wollen so was natürlich nicht am Umrichter haben. Die Umschaltung von der hohen Drehzahl auf die Niedrige ist denen aus verständlichen Gründen suspekt. Da klatschen dann schon mal Amperemeterzeiger an den Anschlag!

    Der beste Umrichter ist immer einer den man nicht braucht!

    Wenn man den natürlich zum Drehzahlwechsel austrudeln lassen und dann mit anderem Drehzahlbereich hochfahren kann…

    Es gibt auch noch Motoren mit getrennten Wicklungen für zwei (oder auch drei) Geschwindigkeiten. Da wird es dann wiederum fraglich ob man überhaupt noch einen Umrichter braucht weil man damit nimmer auf Drehzahlverhältnis 2:1 festgelegt ist.

    Generell ist es bei Kolbenkompressoren oft einfacher da auf der mechanischen Seite etwas zu tun. Aus einer Wahnsinnslösung für 4 Kompressoren mit jeweils 185kW und je einem Frequenzumrichter wurde so schon mal eine Dahlanderlösung ohne Umrichter und mit irgendwelchen elektrisch gesteuerten Ventilen zur Zylinderabschaltung. Das Gerümpel läuft in meinem Dunstkreis seit Anfang der Neunziger ohne jemals eine Störung gehabt zu haben.

    Und die Geschichte muß einen Regelbereich von ca 100:1 an Verdichterleistung abdecken können. Dann allerdings auch durch Taktung nur eines Kompressors mit viertel Zylinderzahl und bei niedriger Drehzahl. Im Vergleich zu den Umrichtern hatte die Lösung natürlich den Nachteil, dass sie außerordentlich billig (<<10%) wenn auch altbacken war.

    ! da baffe

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    [41105]

    Date: March 17, 2006 at 08:48:15
    From: Werner, [pd9fd1207.dip.t-dialin.net]
    Subject: Muß das sein?

    Moin baffe,

    ja, es muß wohl.

    Der Motor ist bestellt und dran. Den kriege ich nicht mehr geändert. Die Pumpen laufen als Dosierpumpen für die Heizwerteinstellung beim Erdgasaussenden ins Netz. Stillstand beim Umschalten oder so ist nicht! Wenn der Wobbe-Sensor am Ausgang einen Ausreißer kriegt, schaltet die ganze Kiste ab. Alle Augen drauf! Eichamt incl. , hat schon ein wenig Ärger gegeben in der Vergangenheit.

    ---

    Ich habe jetzt eine Kurve endlich aufgetan, wie ich sie mir vorstelle. Es sind mal wieder die kleinen Mittelständler, die einen verstehen und Auskünfte geben :-). Ich bin immer noch Optimist, daß es so etwas bei der großen Fa. Siemens auch gibt. Ich bin nur die 185.000 Mitarbeiter noch nicht ganz durch.

    Temperatursensoren haben wir in den Wicklungen. Überhaupt sind dermaßen viele Überwachungseinrichtung da, daß es statistisch schon eher unwahrscheinlich ist, die Anlage gleich ans Laufen zu kriegen.

    Verfahrenstechnisch könnte ich auch Bypässe oder Rückführungen bauen, die allerdings bei tiefkaltem Stickstoff (-189°C) unter 90 bar nicht mehr mit Standardmethoden funktionieren. Die Armaturen werden alle verschweißt, vakuumisoliert, müssen aus feinsten Materialien sein. Dazu kommt, daß eine Rückspeisung in die Lagerbehälter einen derartigen Energieeintrag bedeuten würden, daß der ganze Mist irgendwann über die Sicherheitsventile abbläst. Die Regelgüte ist ein weiteres Problem. Wenn ich 100bar auf Atmosphäre entspanne, muß ich ein sehr gutes Regelorgan haben, damit aus den 100 bar nicht mal so eben 50 werden.

    Also Drehzahlsteuerung an den Pumpen ist schon nicht nur zum Spaß, sondern einfach die angesagte Lösung.


    Vielen Dank mal erst

    Werner

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    [41108]

    Date: March 17, 2006 at 18:57:44
    From: baffe, [p54934e32.dip.t-dialin.net]
    Subject: Na wenn das so sein muß...

    Servus Werner!

    Na wenn alles schon vorhanden ist, dann mach doch den Versuch.

    Wenn der Motor temperaturüberwacht ist hätte ich da keine Bedenken. Für den Notfall hilft bei einem Ex-Motor auch ein Wasserschlauch. (Kein Gag!)

    Wir haben früher oberflächengekühlte Gleichstrom Scheibenläufermotore verbaut. Die sind an einer bestimmten Maschine in deren heißer Umgebung gestorben wie die Fliegen. Nur bei einem Kunden nicht. Nie. Der wollte im Gegensatz zu den anderen Kunden auch keine Upgrade-Aktion haben.

    Das habe ich mir dann mal angesehen. Da war jeder Motor angebohrt und wurde mittels Pneumatik-Leitung innen belüftet. Gar nicht heftig, nur ganz leicht angeblasen. Das hat gereicht.

    Vielleicht gibt es noch die Möglichkeit dem Motor nachträglich ein größeres Lüfterrad zu verpassen.

    Oder ein Gebläse.

    Wenn es mechanisch nicht einfacher geht muß es eben elektrisch sein. Aber hätt ja sein können.

    ! da baffe

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    [41110]

    Date: March 17, 2006 at 21:36:49
    From: Werner, [pd9fd176b.dip.t-dialin.net]
    Subject: Jaa, das Gebläse

    Danke Dir baffe,

    für ein solches Gebläse kämpfe ich schon ziemlich lange auf verlorenem Posten. Ich hab mich mal informiert. Die Dinger kann man mit den gleichen Abmaßen einer Lüfterhaube einfach aufsetzen. Sie stehen nur etwas weiter vor und brauchen nochmal extra Strom. Das Lüfterrad des Motors muß allerdings entfernt werden.

    Leider gibt es gigantische Bürokraten, die sich bei der Frage nach einem Fremdlüfter winden, wie einst Honecker auf die Frage nach dem Schießbefehl. Da müßten dann neue Schaltschränke her, neue Einschübe, neue Verdrahtung (Ach nee, wär ich jetzt so gar nicht drauf gekommen), also kurz, man will nicht.

    Ich werde mal berichten, wenn ich das ganze noch erleben sollte.

    Gruß

    Werner

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    [41112]

    Date: March 17, 2006 at 23:04:10
    From: Gary, [pd9f98338.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Jaa, das Gebläse

    Hallo Werner,

    wenn die sich nicht entscheiden können mußt du ihnen helfen.

    Du mußt ihnen erklären das man Physik nicht bestechen kann. Bei dem Wetter, im besonderen die Jahreszeiten, ist es genauso. Das werden die nicht sofort und im vollem Umfang kapieren. Du mußt das also wiederholen. Dabei mußt du verdeutlichen das du mit nicht bestechlich nicht bestechlich meinst, sonst glauben die das die nur einen höheren Preis haben.
    Wenn das sitzt folgt Stufe zwei.
    Auf der Tagesordnung steht nicht die Entscheidung mit oder ohne externes Gebläse. Die Herren müssen sich entscheiden ob sie eine zuverlässige Anlage wollen oder ein Störfallexperiment.

    Ok, mit gesundem Menschenverstand wird man kein Entscheidungsträger. Du solltest noch ein Kartenspiel im Ärmel haben.

    Du legst ihnen ein Papier vor die Nase das sie dir unterschreiben sollen. Du willst es schriftlich, nicht das sich hinteher keiner an deine Warnungen errinnern kann.
    Jetzt hast du die volle Aufmerksamkeit. Das merkst du an der Stille.
    Nun kommt die Zieleinfahrt.
    Sag ihnen das eine Unterschrift auf dem Papier schlimmere Folgen haben kann als eine Vaterschaftserklärung oder ein Bausparvertrag. Das kapieren die sofort.

    Wenn dann noch einer unterschreibt weißt du das der impotend ist oder einen Spitzenanwalt kennt.


    Gruß Gary (was bei meinem Chef zutrifft weiß ich nicht, vielleicht ist es nur der "höhere Dienst")

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    [41114]

    Date: March 18, 2006 at 11:02:17
    From: Werner, [pd9fd181b.dip.t-dialin.net]
    Subject: :-)))))

    Hi Gary,

    diese Phasen habe ich alle hinter mir, einschließlich der Geschichte mit der Vaterschaft.

    In den 90ern wurde ich nach England geschickt zu einem Opferjob, den keiner machen wollte. Die Schwesterfirma damals hatte um Hilfe gerufen, weil sich Besuch aus Korea angekündigt hatte. "Hiiiilfe, dei Asiaten kommen". Es war natürlich noch nix fertig. Das Anlagenkonzept unausgegoren und die Koreaner sind nicht gerade blöd. Sie reisen gerne, also ab in die Maschine und auf nach England. Damit hatten die ehrwürdigen Lords des jahundertealten Traditionsunternehmens nicht gerechnet.

    Also ich dahin, versucht mein Bestes zu geben. Mir die Englänger teilweise zum Feind gemacht (weil ich immer alles besser wußte) und mit den Koreanern in den Pausen über die Bedeutung von Hakenkreuzen, Wiedervereinigung und der Emanzipationswelle der 60er in Deutschland gesprochen. Nach zwei Wochen war ich der Mann der UNBEDINGT mit nach Korea sollte, um das Engineering fertig zu machen. Im Vertrag stand mein Name!! Keine Firma, keine Abteilung , kein gar nix. Hätte ich Blödmann mich damals ganz schnell selbstständig gemacht, dann hätte ich schon den ersten Job gehabt. Die Koreaner zahlten seinerzeit 100.000 DM für den Mannmonat (!). Ich, als PREUSSAG-Leginonär durfte meine Überstunden abfeiern und brauchte das Hotel nicht selbst zu bezahlen. Das wars auch schon.

    ----

    Wie auch immer, seitdem habe ich es nicht mehr mit Organisationen. Meine Mails unterschreibe ich nur noch mit Vor- und Zunahmen. Nach Titel oder gar Zeugnis bin ich seit 10 Jahren nicht mehr gefragt worden. Ich könnte genausogut Hufschmied oder Bäcker sein.

    Ich bewege heute bei Großkonzernen, wie RWE mehr, als ich das als tapferer Soldat eines "richtigen" Unternehmens könnte. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Papier und Unterschriften gibts bei mir nur noch auf den Zeugnissen oder Klassenarbeiten der Kinder.

    Wenn ich heute Inbetriebnahmen von Gasanlagen mache, sage ich vorher nicht den Leuten, wie gefährlich Gas ist und welche Explosionsgrenzen zu beachten sind, sondern ich sage nur noch: " Hört mal! Gas ist gefährlich, kann brennen, man kann dabei sich verletzen oder drauf gehen. Das wißt Ihr alle, also spar ich mir das jetzt. Aber eins noch: Ich bin nicht so angenehm. Wenn Ihr mit mir Ärger kriegt, ist das schlimmer, als ne Gasexplosion. Ich laß Euch nämlich leben."

    Gruß

    Werner

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    [41097]

    Date: March 16, 2006 at 14:02:19
    From: baffe2, [p54937d68.dip.t-dialin.net]
    Subject: Thermosensoren sitzen natürlich im Ständer... Ebenso wie die Pol(paar)e

    nix

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         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
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