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[44048]

Date: July 03, 2007 at 04:30:05
From: Rhanie, [203.111.236.49]
Subject: Wo kommt denn das Quecksiber her?
URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,491922,00.html

Hallo!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,491922,00.html

ATMOSPHÄRE
Tropenbrände setzen große Mengen Quecksilber frei
Waldbrände auf der Südhalbkugel der Erde belasten die Umwelt stärker als bislang angenommen mit hochgiftigem Quecksilber. Das Umweltgift landet später in der Nahrungskette - Fische in bestimmten Seen Kanadas und Skandinaviens sind deshalb nicht mehr genießbar.

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Quecksilber ist ein tückisches Umweltgift. In der Atmosphäre kommt es vor allem als Elementdampf vor. In Seen und Ozeanen abgelagertes Quecksilber wird hingegen teilweise zum äußerst giftigen Methylquecksilber umgewandelt, das sich auch in Fischen anreichert. In Kanada und Skandinavien sind deshalb inzwischen Tausende Seen so belastet, dass deren Fische nicht mehr gegessen werden sollten.


Max-Planck-Institut
Mess-Sonde am Airbus: Quecksilber-Emissionen stark saisonabhängig
Deutsche Forscher haben nun eine wichtige, bislang wenig erforschte Quecksilberquelle identifiziert: Waldbrände auf der Südhalbkugel. Brennende Biomasse setze dort zeitweilig mehr giftiges Schwermetall frei als menschliche Aktivitäten wie Kohlekraftwerke und Müllverbrennung, teilte das Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie mit. Dies hätten Messungen mit einem Luftbeobachtungssystem an Bord eines Linienflugzeugs ergeben, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" (Bd. 34, S. L08813).

Die Biomasseverbrennung ist demnach für drei bis elf Prozent des weltweiten Quecksilberausstoßes verantwortlich, was einer Menge von 210 bis 750 Tonnen pro Jahr entspreche. "Diese Emissionen variieren von Jahr zu Jahr und sind stark saisonabhängig", teilten die Forscher mit. Während der von August bis Oktober dauernden Brandrodungssaison setze brennende Biomasse auf der Südhalbkugel mehr Quecksilber frei als der Mensch.

90 Prozent aller Brände in den Tropen

Weltweit gehen etwa drei Viertel des Quecksilbers, das in die Atmosphäre gelangt, auf menschliche Tätigkeiten zurück. Nur ein Viertel stammt aus natürlichen Quellen wie Vulkanen. Obwohl etwa 90 Prozent aller Waldbrände und Brandrodungen auf die Tropen entfallen, sei bislang nicht bekannt gewesen, welche weltweite Bedeutung diese Quecksilberquelle hat, betonen die Forscher. Zwar sei vor fünf Jahren beobachtet worden, dass bei der Verbrennung von Biomasse - etwa bei Wald- oder Savannenbränden - größere Mengen des Schwermetalls frei werden. Diese Messungen hätten sich jedoch auf die Nordhalbkkugel beschränkt.

Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) hatte 2005 dazu aufgerufen, den globalen Quecksilberkreislauf besser zu erforschen. Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Caribic maßen die Forscher im Jahr 2005 bei Linienflügen von Frankfurt nach Chile via Brasilien erstmals die Quecksilber- und Kohlenmonoxid-Konzentrationen in den gewaltigen Abluftfahnen. Die Abgase stammten aus großen Waldbränden im südlichen, östlichen und zentralen Brasilien.

Für das Projekt Caribic, an dem auch das Institut für Küstenforschung am GKSS-Forschungszentrum Geesthacht beteiligt ist, wurde ein Lufthansa-Airbus A340-600 im Frachtraum mit einem Messcontainer ausgerüstet, der 15 empfindliche Instrumente enthält. Das Flugzeug ist weltweit unterwegs.

hda/dpa

Gruß Rhanie.

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[44049]

Date: July 03, 2007 at 08:06:03
From: Werner, [p50885dba.dip.t-dialin.net]
Subject: Bestimmt ist wieder der Mensch daran Schuld

Hi,

dann gibts bald ne Quecksilbersteuer.

Gruß

Werner

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    [44051]

    Date: July 03, 2007 at 10:00:20
    From: hastelloy, [p5b13713f.dip.t-dialin.net]
    Subject: aber sicher, die Tierschützer!

    Na klar ist der Mensch dran schuld.
    Also die Tierschützer retten die Teirwelt, bei schlechtem Zahnbefund gibt es dann (aus Kostengründen und weil Gold dort noch heute sehr gesucht ist und bei Goldplomben die Tiere geschossen würden) Amalgamplomben. Brennt der Wald und damit die Tiere, verdampft das Quecksilber darin.....aus dem Grund hat die Verbrennungsanlage bei uns auf dem Hauptfriedhof auch eine müllverbrennungsanlagentaugliche Rauchgasfilterung drin (aber auch die kratzen das Gold aus der Asche statt es mit einzuurnen wie es sich sein Pharaonenzeiten gehört)
    Im Ernst, Quecksilber kommt wie Thalium und Co in manchen Böden eben vor und reichert sich in Biomasse an. In Zementwerken mit hohem Massedurchsatz sammelt sich das flüchtige Schwermetallzeug dann im Rauchgasfilter in durchaus sehr abbauwürdigen Konzentrationen. Brasilien ist aber wohl ein Sonderfall, die Flüsse dort und die Vegetation ist auch durch die Goldwäscher gut quecksilberbelastet - Gold plus Sand in Pfanne Quecksilber drauf, löst das Gold raus, dann flüssiges Quecksilber abpressen und den "Knubbel" in der Pfanne per Gasbrenner erhitzen => Quecksilber verdampft, reines Gold bleibt übrig. Vorteil nebenbei, das Zelt ist gegen Ungeziefer und Algen imprägniert, Zahnarztkosten (im Urwald horrend) fallen mangels Zähnen nicht mehr an.
    Übrigens schon die Spanier haben von zuhause fassweise Quecksilber angeschifft um dort so Gold zu "waschen". Heute nimmt man lieber Zyanidlauge, die ist schneller tödlich und der Verursacher so besser feststellbar.
    Auch die USA haben so Probleme mit den Goldgräberaltlasten z. B. in den Rockys. Da die Stollen alle nass sind wie auch die Abraumhalden und sich fast durchweg Pyrit darin befindet ergibt das zusammen mit Sauerstoff und Bakterien Schwefelsäure. Einige Bäche und Flüsse sind schon gut tot, in anderen findet man zusätzlich auch Quecksilber, Grund s.o.
    Bei uns selbes Problem mit Säure in den Braunkohlegruben, da kann man Sauerbraten drin mazerieren aber nicht schwimmen oder Fische anbauen, zumal es auch noch teilweise Solequellen am Grund gibt. Neue Tagebaugebiete lagern daher in den Abraum schon gleich Kalkgestein mit ein um die Säure zu binden...

    Gruß

    Andi

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    [44052]

    Date: July 03, 2007 at 13:48:31
    From: Rhanie, [203.111.236.49]
    Subject: Re: aber sicher, die Tierschützer!

    Hi Andi!

    Das mit dem Goldwaschen hab ich mir auch zuerst gedacht, aber sollte das Quecksilber nicht mit der Zeit sehr tief einsinken, bzw. zumindest am Flußgrund rumlümmeln?
    Also zur Verdampfung eher schwerer zu erreichen sein, und wie nimmt z. B. ein Baum Quecksilber auf?
    Das muss ja irgendwie hoch und durch die Wurzeln etc. durch, nur isses a) schwer, b) hats ne ziemliche Oberflächenspannung was die Aufnahme m. E. auch nicht grade erleichtert.

    Wie siehst du das?

    Gruß Rhanie.

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    [44056]

    Date: July 03, 2007 at 22:05:24
    From: hastelloy, [p5b137d0b.dip.t-dialin.net]
    Subject: Schnellsilber

    Hi Rhanie,

    ohne jetzt groß auf die spezielle Quecksilberchemie einzugehen (hab sie auch nicht gerade parat) gibts da folgende Probleme:
    Auf Quecksilber kannst du problemlos rumpaddeln, sollen einige reiche Araber früher auch gemacht haben) da passiert dir nix. Giftig sind die Dämpfe und Salze wenn sie in den Körper kommen (oder das Metall selbst wenn es wie früher als Strafe per Trichter oral verabreicht wurde bis das Gewicht dann Magen/Darm zerissen hat(>13kg/l)).
    Da die Goldgräber das Zeug ja verdampfen ist es feinstverteilt und ungemein reaktionsfreudig. Als Flüssigkeit ausgegossen wäre es wohl "eher harmlos" aber das Flüssige nehmen sie ja zum nächsten Goldlaugen her... Der feinverteilte Dampf bzw das Kondensat kann dort im Regenwald mit allerlei Huminstoffen, Algen... reagieren. das Produkt daraus wiederum wird wohl schnell in die Biomasse aufgenommen, denn was nicht schnell assimiliert wird wäscht der Regen weg => daher stecken auch mehr als 90% der Nährstoffe in der Biomasse und Brandrodung /Plantagenwirtschaft taugt bei den Böden dort nix. Da eben alle Pflanzen "hungrig" sind nehmen die alles was im Angebot ist, etwa so wie viele beim Al-di im Angebot, kaufen was da ist, Hauptsache günstig. Pilze sind da besonders aktiv was Schwermetalle angeht und auch Lianen (in D DR-Landen bauen sie irgendwo auf Altlasten mit Schwermetallen Knöterich an und verfeuern den dann. In der Asche sammelt sich das Schwermetall, bis zu angeblich 2stelligen Prozentbeträgen (Asche oder Trockenmasse?) sind dabei rausgekommen. Warum sollte gerade das im sehr produktiven Urwald nicht auch der Fall sein?
    Also ich sehe kein Problem in der Umsetzung des Quecksilbers in Feuernahrung mit anschließender Verdampfung. Was mich interessieren würde, sind die Blitze dort dann "feuriger" dank Energiesparlampeneffekt des Quecksilbers in der Luft, sozusagen UV-Glimmentladung? Oder ab welcher Konzentration kann man dannmit Süd, nein besser Äquatorlicht rechnen?
    Auf den Phils sollen ja noch immer Quecksilber- und Zinn-organische Verbindungen in anti Foulingfarben drin sein, kommt auch nicht so gut.

    Gruß

    Andi

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    [44176]

    Date: July 13, 2007 at 00:40:40
    From: Horst E, [p54a4ee9d.dip.t-dialin.net]
    Subject: Quecksilber als Strafe?

    Hallo Andi,

    Das mit der Strafe ist mir neu.
    Mir war nur bekannt, daß man im Mittelalter noch Quecksilber als
    letztes Mittel bei Darmverschlingung verabreicht hat.
    Operativ war man noch nicht so weit.

    Gruß Horst

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    [44057]

    Date: July 04, 2007 at 03:34:46
    From: Rhanie, [203.111.236.49]
    Subject: Re: Schnellsilber

    Hi Andi!

    Das Hg da als Salz etc. vorliegt, hab ich nicht bedacht, ich dachte da eher an die Metallische Form.
    Wo ich herkam (Fürth, Bayern), war mal ne Spiegelindustrie (Christbaumkugeln) (sollte sich auch was im I-net zu finden lassen, viele Altbauten sind derart mit Hg belastet, das man wenn man das Parkett rausreist, die Kugeln rollern sieht, dennoch leben da Leute drin, bei Renovierungen / Abriss wird dann aber jeweils n Aufstand gemacht.
    Einmal hat ein Denkmalgeschütztes Gebäude gebrannt, (war m. E. n warmer Abbruch des Besitzers wg. der Enseuchungskosten.) von dem war die Belastung bekannt, waren auch die Leute schon ausquartiert worden, da wurde die Umgebung evakuiert.

    Gruß Rhanie.

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    [44059]

    Date: July 04, 2007 at 09:11:14
    From: hastelloy, [p5b135016.dip.t-dialin.net]
    Subject: kenne ich

    Ja Quecksilber in abbauwürdigen Vorkommen gabs auch in KA im alten Chemiegebäude als das umgebaut wurde. Das Metall wurde dort als Unterdruckverschluß an den Destillationslaboraufbauten verwendet in Litermengen. Früher ging das ohne Auffangwanne und bei Bruch....
    Silberkugeln und Co. Früher wurde Silber bzw Gold in Quecksilber gelöst (aber nur soviel, dass das Amalgam flüssig blieb) Das zeug kam dann auf die entfetteten Glascheiben oder Bleche drauf und das Quecksilber wurde durch erhitzen abgedampft. Nach Augenzeugen wird das in Tibet (von Tibetern) im Chinesenauftrag bei der Restaurierung der alten Lamakloster zum Vergolden der Türmchenspitzen immernoch so gemacht. Amalgam drauf und über Holzkohlefeuer abdampfen...
    In alten "Beizen" also Firmen die früher Beizmittel/Giftkörner gegen Nager für Saatgut herstellten findet man auch häufig so ne Mischung aus Quecksilber, Arsen, Thallium und anderen "Nährstoffen" aus dem sie eben früher anti Schimmelmittel zauberten.

    Gruß

    Andi

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    [44061]

    Date: July 04, 2007 at 11:08:20
    From: Rhanie, [203.111.236.49]
    Subject: Re: kenne ich

    Hi Andi!

    Ja, Nett.
    Das mit den Farben hier werd ich mal in Erfahrung bringen, ich weiss jetzt nur das es noch Bleimennige gibt, aber zwischen gibt und erlaubt ist hier n grosser Unterschied.

    Gruß Rhanie.

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