Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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[46572]

Date: February 11, 2008 at 05:45:31
From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
Subject: Einige Youtube Links über Flugzeuge, Umlaufmotor und Pulsorohr auch @ Werner.

Hallo!

Pulsorohr (miese Berichterstattung (Schwarzhaarige ist sehr Blond, Typ hat auch nich viel mehr Ahnung, Niveau unter Sendung mit der Maus.), aber brauchbare Aufnahmen.): http://www.youtube.com/watch?v=pgU1qXoS6YI&feature=related

Umlaufmotor (Warum sieht das so aus, als ob der Propeller ne andere Drehzahl hat als die Zylinder?): http://www.youtube.com/watch?v=E4xAAAu9dzY

Spitfire vs Sopwith Camel (@ Werner: ist die Sopwith jetzt eigentlich unsymetrisch aufgebaut, die hat ja ein riesen Rückdrehmoment?
So wie die "Rundläuft" würd ich nichtmal mit nem Moped zum Bierholen fahren, geschweige denn festen Boden verlassen, auch in der Luft sieht und hört man noch deutlich das sie rumspackt.)
Die Spitfire versucht verm. bei dem Tempo grade nicht runterzufallen.: http://www.youtube.com/watch?v=qtprTL66-FY

UL von vorgestern: http://www.youtube.com/watch?v=nBFFXhi6QEc&feature=RecentlyWatched&page=1&t=t&f=b


Gruß Rhanie.

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[46579]

Date: February 12, 2008 at 07:07:12
From: Werner, [p5088568f.dip.t-dialin.net]
Subject: Auf die Regelbarkeit kam es früher nicht so an

Moin,

die Sopwith galt als superzuverlässig ! Mit ihr hatte ein Kriegspilot sowas wie eine realistische Chance, auch nochmal lebend zurück zu kehren.

Warum das gezeigte Modell im Flug so unrund läuft, ist mir nicht klar. An sich liefen die Dinger schon kontinuierlich durch. Der Pilot hatte die Möglichkeit, das Gemisch zu verstellen und die Zündung zu unterbrechen. Eine Gasregulierung gabs nicht. Ob man auch den Zündzeitpunkt verstellen konnte, weiß ich nicht. Gehört habe ich davon noch nichts und Fliehkraftsteller hatten die nicht. Möglicherweise kackt der Motor bei hohen Drehzahlen einfach wegen Spätzündung ab und die Burschen haben zweckse einfacherem Anlassen die Zündung lieber etwas zu spät gestellt.

Gruß

Werner

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    [46581]

    Date: February 12, 2008 at 12:57:08
    From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Auf die Regelbarkeit kam es früher nicht so an

    Moin Werner!

    Nix Gas? Nur Voll? wie realisiert denn dann der das Starten landen? Mit Zündung an / aus?
    Wenn die Kiste auf Spät steht, sollte sie dann nicht wenigstens am Boden noch rund laufen?

    Gruß Rhanie.

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    [46586]

    Date: February 12, 2008 at 21:58:32
    From: Werner, [p50885516.dip.t-dialin.net]
    Subject: Schau doch hin

    Moin,

    klaro Mann. Nix Regulierung, wozu auch. Der Motor wurde zum Landen einfach ausgedrückt und immer kurz vor dem Absterben noch mal kommen lassen. Die Jungs auf dem Video hatten es jedenfalls drauf, konnten mit dem Flugzeug auch am Boden gut umgehen.

    Das Gewackel am Boden, an dem Du dich gestört hast, war einfach nur Zündung aus - Zündung an.

    Und damit Du nicht meinst, das wärs schon gewesen, noch ein paar Takte zur Steuerbarkeit am Boden. Es gab keine Bremsen :-OOOO ! Es gab kein lenkbares Spornrad :-!!!! Wie jetzt ? Es gab nur die Möglichkeit, dem Motor mal hochdrehen zu lassen und dabei mit viel Seitenruder einen Schwenk zu tun. Der durfte natürlich nicht zu stark sein, weil sonst das Gefährt total übersteuerte - Kunststück, wenn die Räder vor dem Schwerpunkt sind und dahinter keine Seitenführung existiert.

    Wer effektiv abbremsen wollte, brauchte das Zeug zum Rallye-Fahrer, mußte also einmal angasen, richtig ins Ruder und dann durch den Rumschwenker die Energie abbauen. Experten ließen den Umläufer nochmal kommen, damit der Arsch nicht zu weit rumschwenkte. Ihr glaubt nicht, wieviele von den filigranen Fahrwerken bei solchen Manövern zu Bruch gegangen sind.

    Ich hatte dazu einen Superlink. Leider funzt der nicht mehr. Muß mal suchen, ob die umgezogen sind oder was. Bilder von 1914 über Fliegerabstürze. Das ist schon was halb zum Ablachen, halb zum Gruseln.

    Wenn übrigens der Kurzschließer für den Zündmagneten nicht funktionierte, bekam der Pilot ein echtes Problem. Auch das ist in der Zeit der stoffisolierten Drähte passiert. Dann konnte man nur noch den Brandhahn schließen (Benzinhahn) und irgendwie hoffen, das Pferdchen so lange im Zaum zu halten, wie der Resttreibstoff brauchte.

    Angesichts der 90 Pferde oder später bis 150 Pferde war das nicht leicht.


    Zitat (sinngemäß) aus einem Betriebshandbuch: "Zählt man pro Minute nicht mehr, als 10 Aussetzer, kann mit dem Fluge begonnen werden!"

    Wie lang die Minute genau war, war nicht so wichtig. Ein guter Motor hielt ca. 50 Stunden. Meist war dann aber der Stoffdrachen längst im Eimer, und sehr häufig der Pilot auch.

    Ich würde mich in sowas jedenfalls nicht reinsetzen - auch wenn ich für mancherlei Blödsinn zu haben bin.


    Gruß

    Werner

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    [46587]

    Date: February 13, 2008 at 06:10:20
    From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: 50 Stunden?! ham die 1914 ihre Modern auch schon beim Chinesen eingekauft?

    Moin Werner!

    Vielen Dank für die Einblicke in Highdreck anno Dunnemals.
    Bin auch n Weichei, will auch nich mit sowas fliechen, hat gerne + - 0 Fehlzündungen inner Minute.

    Gruß Rhanie.

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    [46588]

    Date: February 13, 2008 at 09:29:25
    From: Werner, [p508841c0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Ne, die Franzosen warns. . .

    Moin,

    die Umlaufmotoren kamen aus Frankreich, wurden dann in Deutschland nachgebaut. Deutsch-Französische Haßliebe eben - genau wie heute auch.

    Der große Vorteil an den Dingen war das Leistungsgewicht. Kein Öl, also kein Ölsumpf, sondern Gemischschmierung. Angesaugt wurde durch die stehende Kurbelwelle und weitergeführt durch die Einlaßklappe im Kolben. Selbsernannte Experten von heute sprechen gerne über den Turboaufladungseffekt durch die Riesenschleuder - das stimmt aber nicht. Der Ladeeffekt durch die Zentrifugalkraft der Maschine ist bei den Drehzahlen so klein, daß er nicht wirksam zum Tragen kommt. Wohl aber machte sich die Ölverteilung positiv bemerkbar. Es gab keine Panschverluste und die Zylinder bekamen immer bis in die letzte Ritze Öl.

    Der Pilot bekam auch bis in die letzte Ritze Öl - Ritzinusöl. Als Sparstoff durften mineralische Öle nicht verwendet werden und so hatten Flieger als Berufskrankheit Dünnpfiff. Von der Heeresführung wurde das als Vorteil wegen des Gewichtes gesehen. Szenen aus dem Film "die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" heben auf diesen Umstand ab.


    Die fehlende Einlaßventilsteuerung kam auch dem Gewicht zugute. Ich hab mal einen Kolben mit Einlaßklappe in der Hand gehabt. Du denkst: "das ist jetzt nicht wahr . . " , wenn du sowas siehst. Aber funktioniert hat es.

    Der Scheißklang dieser Dinger kommt daher, daß der Auspufftakt immer auf die selbe Stelle gerichtet ist und keinerlei Rohr den Abgasstrahl behindert oder lenkt. Es klingt also sehr hochfrequent, was man bei den Drehzahlen von 1500 bis 1800/min nicht vermuten würde.

    Wenn harte Manöver geflogen wurden, brach der Motor gerne aus dem Rumpf. Die Kreiselkräfte waren so groß, daß sich sowas verbot. Ohne Motor hatte der Pilot eine geringe Restchance, mit dem Flatterteil lebend unten anzukommen. Was der Motor und die Kanone an Gewicht hatte, wurde am Holz und Stoff eingespart :-O. Die richtigen Helden sprangen aber nach einem solchen Exitus lieber aus dem Flugzeug, weil die Schande sonst zu groß war. Fallschirme, die in dieser Zeit bereits in der Erprobung waren, wurden von den Fliegern abgelehnt. Der Krieg war halt nichts für Weicheier und . . . . wer einmal in einer Flugmaschine Platz genommen hatte, wurde von seinen Verwandten eh abgeschrieben.

    - - - -

    Es war Siemens mit seinen Stamos, der das umlaufende Treiben beendete. Stamo heißt Stationärmotor und damit war nicht ein Aggregat gemeint, sondern der stehende Gehäuseteil. Man hat auch mit gegenläufig arbeitenden Gehäuse und Kurbelwellen experimentiert, um erstens, die Kreiselkräfte zu minimieren und zweitens die Arbeitsdrehzahl der Maschine zu erhöhen bei gleichbleibend niedriger Propellerdrehzahl.

    - - - -

    Als ich 12 Jahre alt war, hat mir ein damals 62-jähriger das Fliegen nahegebracht. Ich durfte mitfliegen, auch mal steuern, und der Typ hatte Zeit ohne Ende, einem kleinen Jungen zu erklären, wie dies funktioniert und wie das zusammenhängt. Wochenende nur auf dem Flugplatz - das hat mich vermutlich an den Drogen vorbeigelauncht. Ein Glück, was meinen Geschwistern nicht zuteil wurde.

    Der Mann hatte eine kleine Waagenbau-Werkstatt, durfte Gemüsewaagen eichen, mobile Kohlenwaagen, die in den 60ern noch überall verwendet wurden. Da gabs für den Jugendlichen viel zu schrauben und zu sehen und zu verstehen. Umlaufmotoren hatte der Mann selber noch repariert, wenn auch nur für Showzwecke und nicht für den harten Einsatz.

    Ein Pulso-Rohr hatte er auch mal gebaut - das habe ich aber schon mal zum Besten gegeben :-).


    Tja, und heute weiß ich nicht mal genau, wo er beerdigt ist oder ob das Grab überhaupt noch existiert.


    Gruß

    Werner

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    [46595]

    Date: February 14, 2008 at 04:10:14
    From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Ne, die Franzosen warns. . . Zylinder aus alten Baguettes?

    Hi Werner!

    >Ich hab mal einen Kolben mit Einlaßklappe in der Hand gehabt. Du denkst: "das ist jetzt nicht wahr . . " , wenn du sowas siehst.

    Haste da mal n Bilderl zu?

    >Der Krieg war halt nichts für Weicheier und . . . .

    Wem sagst du das....

    >wer einmal in einer Flugmaschine Platz genommen hatte, wurde von seinen Verwandten eh abgeschrieben.

    Im Prinzip also genauso wie bei mir auf dem Moped mitfahren. ;)

    >Tja, und heute weiß ich nicht mal genau, wo er beerdigt ist oder ob das Grab überhaupt noch existiert.

    Das von unserer Familie ist jetzt auch umgegraben, nachdem keiner mehr die Miete gezahlt hat.
    Hier kauft man sich sein Stück Land, und baut dann bei Bedarf nach oben hoch.

    Gruß Rhanie.

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    [46589]

    Date: February 13, 2008 at 11:42:17
    From: hastelloy, [customer-transfer.telemaxx.net]
    Subject: Öl der Rizinuss

    Also das: " ...Ritze Öl - Ritzinusöl. Als Sparstoff durften mineralische Öle nicht verwendet werden und so hatten Flieger als Berufskrankheit Dünnpfiff..."
    kenn ich anders. Da Umlaufmotoren ja das Benzingemisch durchs Kurbelgehäuse schnüffelten durfte das verwendete Öl nicht benzinlöslich sein. Da Rizinus genau das eben nicht ist (löst sich gut in Alkoholen aber eben nicht in Benzin) wurde es für die Umlaufmotoren eingesetzt, das erhöhte die Verweilzeit des Öl im Triebwerk enorm und ergab erst die gute Schmierwirkung. Mineralöl so wie bei den anderen Triebwerken mit Sumpf und separater Gemischzuführung wäre ruck zuck verdünnt und weggewaschen worden.
    Dass die Umlaufmotoren in damals D noch gern verwendet wurden beruhte auch auf dem Umstand, dass bei Kriegsbeginn noch erhebliche Mengen des Rizinusöls in Belgien? erobert wurden und so zur Verfügung standen bzw aufgebraucht werden "mussten". Die maximale Öltemperatur am Rücklauf aus! dem Motor lag aber auch bei mineralischen Öl noch Jahre später bei deutlich unter 90°C, erst im WW2 wurde es dann (zwangsläufig) besser was Temperaturfestigkeit und Anderes anbelangte.

    Gruß

    Andi

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    [46599]

    Date: February 14, 2008 at 09:39:40
    From: Werner, [p50884510.dip.t-dialin.net]
    Subject: Häää?

    "Mineralöl so wie bei den anderen Triebwerken mit Sumpf und separater Gemischzuführung wäre ruck zuck verdünnt und weggewaschen worden."

    Moin,

    versteh ich jetzt nicht. Wo soll denn der Sumpf des Umlaufmotors gewesen sein? Was passiert denn in einer RD 250, die mit Gemisch gefahren wird? Einen Wegwaschvorgang gab es da weniger. Das Öl mußte irgendwie rein und das Benzin war aufgrund seinen extrem hohen Dampfdruckes sowieso schon gasförmig und ist auch nie wieder auskondensiert.

    Diese Tatsache bekommen übrigens alle zu spüren, die historische Motoren versuchen zu betreiben. Unsere Großväter brauchten sich nicht mit Kondensation von Treibstoff in Saugrohren etc. rumzuschlagen. Diese Leichbenzine waren mit den heutigen Kraftstoffen nicht zu vergleichen. Die Verdichtung der Motoren war auch entsprechend niedrig. Das "Anreißen" eines solchen Flugmotors geht weich, fast matschig. Man zieht und ist verwundert, daß doch noch eine Zündung kommt.


    Das Benzin verdunstet also und das Öl klatscht durch die Gegend. So gehts bei allen Gemischgeschmierten - wobei die Diskussion erlaubt ist, ob sowas gut ist oder Sauerei. Und um Rhanies Frage zu beantworten: Selbstverständlich ist auch unverbranntes Öl aus dem Treibling gekommen und dem Piloten gegen die Brille gespritzt.


    Ein Kumpel von mir hat früher in seine YAMAHA Rizinusöl mit reingekippt, ehe er zum Nürburgring gefahren ist. Er meinet, der Geruch von "Rennöl" geile ihn auf :-))). Wir haben gelacht und selber anderen Blödsinn gemacht. Aber daß sich das nicht gelöst hätte, davon weiß ich jetzt nichts.

    Diese ganzen Wissenschaften mit Löslichkeiten im Benzin oder auch dieses damals brühmte Verfahren, dem kalten Flugmotor das Öl mit Benzin zu verdünnen und damit einen Alarmstart machen zu können, . . . . sind erst im zweiten Weltkrieg entwickelt worden. Im ersten Krieg hat man noch mehr über Heldenepos diskutiert und ob es schicker sei, einen Dreidecker oder einen Doppeldecker zu fliegen.


    Gruß

    Werner

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    [46601]

    Date: February 14, 2008 at 10:49:05
    From: hastelloy, [customer-transfer.telemaxx.net]
    Subject: Sumpfmotor

    Hallo Werner,

    na der ganze Innenteil des Motors war ein einziger Sumpf! Dort muss das Öl ja schmieren und je länger es dort vor Ort bleibt (in Maßen,klar) um so weniger Öl muß man nachgießen. Rizinus ist eben nicht benzinlöslich, das war der Vorteil bei der Sache, denn auch wenn das Zeug gasförmig ist gibt es immer ein Lösegleichgewicht bzw. am Start war das dann wohl ein noch höherer Verschleiß als sonst schon.
    Ne RD von heute mit den modernen 2T Ölen kann man nicht mit dem Öl der damaligen Destillen vergleichen. Die oxidierten recht schnell, waren ruck zuck kleingehäckselt, mieses Viskositätsverhalten... Das zusammen mit dem Benzin im Umlaufmotor war scheinbar nix, so jedenfalls die Aussage in den Literaturstellen die ich dazu mal gelesen habe.
    das mit dem matschigen Anwerfen dürfte auch mit der höllischen Kompression von 4-5 zusammenhängen, mehr als 80 Oktan gabs damals nicht, auch für Flieger.

    Gruß
    Andi

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    [46629]

    Date: February 14, 2008 at 15:12:28
    From: Wernerq, [p508867a6.dip.t-dialin.net]
    Subject: eben nicht!

    "na der ganze Innenteil des Motors war ein einziger Sumpf!"

    Moin Andi,

    irgendwie ne Formkrise oder was? Klar liegt das Anwerfen an der niedrigen Verdichtung und diese wiederum an der mechanischen Belastbarkeit der einzelnen Bauteile und deswegen brauchte der Sprit auch nicht klopffest sein und daher wollte man auch hauptsächlich, daß er sich möglichst leicht entflammt (von wegen Zündkerze alter Technik und so)

    Aber nochmal zum Sumpf. Es gibt keinen. Das ganze Gehäuse ist - abgesehen von den paar krummen Pleuelstangen und der statisch versetzten Kröpfung - hohl und leer. Der Hubzapfen hat nichtmal ein Gegengewicht. Wozu auch, wenn er sich nicht dreht. Aber das mit der Gewichtseinparung hatten wir ja schon.

    Wenn man den Motor abstellt und das Gehäuse voll Öl gießt, darf man das narürlich Sumpf nennen, man sollte aber sehen, daß man die Füße darunter bald wegzieht, weil man sonst schnell in selbigem steht. Alles, was an Flüssigkeiten im Gehäuse hätte sein können, ist sowieso durch die offenen Kolbenklappen in die Zylinder gelaufen und dann via Auslaß ins Freie getropft. Je nach Öffnungsgrad des Ventils langsamer oder schneller. Drin geblieben ist jedenfalls nichts. So dicht baute man damals noch nicht :-)).

    Sobald sich aber was drehte, wurde alles, was im Gehäuse nicht richtig fest war - also auch Schrauben etc. - nach außen in die Kolben und durch die Klappe und weg. Die Klappen wurden nur durch den Gasdruck wieder geschlossen. Wenn der mal ausblieb konnte das auch mal zu Rückzündungen mit internem Motorbrand führen. Das hatten die Djungs aber im Griff - zumindest die, die es überlebt haben.

    Wenn heute sowas noch mal zu Demo-Zwecken angekurbelt wird, laufen die Motoren mit 2T-Öl bestens. Hätte man sowas damals gehabt, hätte man es auch benutzt, so kokett die Erklärung mit dem Entmischen auch ist.

    Ist aber letzlich auch ein Streit um des Kaisers Bart. Ich finds viel beeindruckender, was die tollkühnen Männer damals alles gemacht haben, um ihren Hintern in die Luft zu bekommen.


    Gruß

    Werner

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    [46632]

    Date: February 14, 2008 at 23:25:06
    From: hastelloy, [p5b137e12.dip.t-dialin.net]
    Subject:

    Na Werner was willste denn nun feststellen? Der "Sumpf" im Motor ist für mich hier der Ölinhalt im Triebwerk sagen wir 2l sind dort unterwegs. Da es keine Wanne... gibt ist also das Öl im gesamten Motor, natürlich bevorzugt außen unterwegs, daher ist der ganze Motor ein "Sumpf". Das Öl sollte dort so lang wie möglich bleiben, denn was weg ist muß neu nachgefüllt werden, der "Pegel" (die Benetzung aller Teile) muß ja gleich bleiben.
    Was die Motoren heute angeht und dass die mit heutigem 2T Öl laufen, ja und? Hanibals Panzerelefanten liefen mit Heu, Adolfs brauchten Benzin, Leos heute reicht Diesel. Meine Aussage bezieht sich auf DAMALS und da war eben Rizinus um Welten besser als das zur Verfügung stehende Mineralölzeug.
    Ich hatte mal son "Motorölschnitt" von der Miro hier in KA für Unistudienzwecke, das war einfach wie damals abgezapfte KW-Öle aus der Kolonne von C10 bis C20 oder so. Selbst in geschlossener Glas-Flasche (PE-Kappe also fast luftdicht) oxidierte das Zeug bei Raumtemperatur sichtbar von oben her innerhalb von 3-4 Wochen. So ähnlich waren die damaligen Öle auch. Dass heutige Öl dies und jenes gut können ist klar, aber die hatten damals ja auch Guttapercha/Leinwand ummantelte Zündkabel und heute "Silikonschläuche mit Graphitseele" an Iridium"vergoldeten" Zündelektroden.

    Ah, gab es eigentlich auch Wettbewerbe bei Außenläufermotoren die Kerzen im Flug zu wechseln? Bei den normalen Motoren wurde sowas ja teilweise wirklich gemacht, Mechanikus raus im Flug und Kerzen während Motorlauf gewechselt um den Preis zu kassieren. ob sinnvoll oder nicht,es war eben damals echt ein Kreuz mit der unzureichenden Zuverlässigkeit aller Komponenten. Die misen Zündanlagen (in der Höhe) machten ja auch die Flugdiesel dann gesellschaftsfähig und wie ich hörte ist auch heute das Thema noch nicht ganz außen vor (Wartungsmängel...)


    Gruß

    Andi

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    [46622]

    Date: February 14, 2008 at 13:34:41
    From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Sumpfmotor

    Hi Andi!

    >das mit dem matschigen Anwerfen dürfte auch mit der höllischen Kompression von 4-5 zusammenhängen, mehr als 80 Oktan gabs damals nicht, auch für Flieger.

    Ich glaub, die brauchen die Zündkerze von meinem Mechaniker. :)

    Gruß Rhanie.

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    [46596]

    Date: February 14, 2008 at 04:19:23
    From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Öl der Rizinuss

    Hallo Andi!

    >Da Rizinus genau das eben nicht ist (löst sich gut in Alkoholen aber eben nicht in Benzin)

    Ja, wie nun, Rizinusöl nur in Getrenntgeschmierten?

    >Die maximale Öltemperatur am Rücklauf aus! dem Motor lag aber auch bei mineralischen Öl noch Jahre später bei deutlich unter 90°C,

    Warum Dieses? Fraktionsproblem? Nur an den Additiven kanns ja kaum liegen?

    Wie war das denn noch, kann mich dunkel an ne Diskussion errinnern, die ich anfing da jemand Rizinus verfahren wollte.
    Irgendwer (DU?) hat damals darauf hingewiesen, das das Rizin nach dem Chracken im Moder ungefährlich ist.
    War das jetzt ne Falschmeldung, oder ham die so viel und so unverbrannt rausgenebelt, das da immer noch ne therapeutische Wirkung da war?

    Gruß Rhanie.

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    [46600]

    Date: February 14, 2008 at 10:39:50
    From: hastelloy, [customer-transfer.telemaxx.net]
    Subject: Re: Öl der Rizinuss

    Hi Rhanie,

    wenn in dem Öl noch Rizin drin wäre, hätten die nur gaanz dicht über die Schützengräben fliegen müssen und der Krieg fällt mangels Soldaten aus!
    Ne Rizin das richtige "Gift" in der Rizinusbohne ist ein Protein und darf nie und nimmernicht ins Öl gelangen!!! Das Öl selber mit seiner abführenden "giftwirkung" ist dann eher harmlos. Also Rizin als Eiweisstoff muß durch Wärmebehandlung, raffinieren, entschleimen aus dem Rizinusöl raus, Der Presskuchenrückstand ist daher nichtals Futtermitel tauglich. Mit mangelhaft entschleimten Öl hatten einige Flieger früher zu kämpfen, u.a. Elli Beinhorn erzählte davon, dass sie wegen sowas notlanden musste und Motor reinigen durfte.
    Wegen dem mineralischen Motoröl von damals:
    Was für Additive denn? Ein Zusatz von Graphit war schon seeehr fortschrittlich ansonsten gab es einfach je nach Viskosität unterschiedliche Destillationsschnitte und fertig. Additive wie Zinkdithiophosphate, Antioxidantien usw. kamen erst gerade mal zu beginn der 40er Jahre nennensswert auf den Markt und bei Autos erst nach dem WK2.

    Gruß
    Andi

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    [46582]

    Date: February 12, 2008 at 14:05:07
    From: Joachim S, [212.23.103.79]
    Subject: Re: Auf die Regelbarkeit kam es früher nicht so an

    Moin,

    ja, wenn ich das Gerede am Anfang richtig verstanden hab, dann kann der nur ganz oder garnicht. Bzw. man hat dann einfach Zündung an oder aus gemacht. Aber offenbar nicht ganz, sondern nur auf der Hälfte der Zylinder oder so ähnlich.

    Der Pilot erzählt da am Anfang einiges. Dass die Auslassventile einfach nach draussen gehen, und die Kiste deshalb recht laut sei. Und sie hat eine Verlustschmierung, man sitzt ständig im Ölnebel. Deshalb ist das Halstuch so wichtig, zum Brille putzen...

    Gruss Jo

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    [46664]

    Date: February 21, 2008 at 01:10:35
    From: Werner, [p5088512c.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Auf die Regelbarkeit kam es früher nicht so an
    URL:
    http://www.youtube.com/watch?v=jv4MGXpOyxc

    Moin,

    schaut mal unter http://www.youtube.com/watch?v=jv4MGXpOyxc

    ganz am Schluß. Da wird offenbar mit partieller Zylinderabschaltung gearbeitet. Kannte ich auch noch nicht. Ich dachte immer, es hätte nur AN/AUS gegeben.

    Gruß

    Werner

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    [46665]

    Date: February 21, 2008 at 01:12:24
    From: Werner, [p5088512c.dip.t-dialin.net]
    Subject: Sorry, falscher link
    URL:
    http://www.youtube.com/watch?v=wG4LX8Smc5w

    jetzt der richtige:

    http://www.youtube.com/watch?v=wG4LX8Smc5w

    Gruß

    Werner

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    [46584]

    Date: February 12, 2008 at 17:28:36
    From:
    ray, [193.98.108.238]
    Subject: "total loss lubrication system " ~12 pints Rizinus/ Stunde..wenn das nix is

    moin,

    soweit ich den motor in der FH memoriere, wird das zentrale Auslassventil pro Zylinder mit Kipphebel und Stössel beim Umlauf durch einen feststehenden Nockenring aufgedrückt.

    Im Kolben ist jeweils ein schnüffelventil, durch welches aus dem kurbelgehäuse das gemisch gesaugt wird zu passenden Druckverhältnissen. Zündkerze seitlich im Kopf(bzw ein Zylinder ist einteilig ->marke Herkules-mofa und rel. filigran und dünn gerippt.

    ich hab schiss vor sowas :-)

    gruß

    ray

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    [46580]

    Date: February 12, 2008 at 11:54:53
    From:
    ray, [193.98.108.238]
    Subject: ?

    moin,

    wie? keine drosselung möglich? nur über L/R und Zündung an/aus oder verstehe ich dich miss?

    gruß

    ray

    ..an meiner FH ist auch noch ein gutausehender Gnome-Rhone(die accent finde ich nicht und ist auch ausm gedächtnis)Umlaufmotor...der müsste eigentlich auch mal auf einen Anhänger montiert werden..sowie der Jumo Flugdiesel...der Siemens&Halske-Sternmotor..der...

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    [46573]

    Date: February 11, 2008 at 09:21:00
    From: pit von DO, [p5082e01f.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Einige Youtube Links über Flugzeuge, Umlaufmotor und Pulsorohr auch @ Werner.

    Moin

    >>>Umlaufmotor (Warum sieht das so aus, als ob der Propeller ne andere Drehzahl hat als die Zylinder?): http://www.youtube.com/watch?v=E4xAAAu9dzY


    Is doch loggisch...
    Stroboeffekt!

    Ungleiche Anzahl der Propeller/Zylinder.

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    [46575]

    Date: February 11, 2008 at 14:09:56
    From: Rhanie, [620_acl1.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Einige Youtube Links über Flugzeuge, Umlaufmotor und Pulsorohr auch @ Werner.

    Moin Pit!

    Auaaah!!
    Andere Zylinderzahl! Hätt ich auch selber draufkommen müssen
    Verm. zuviel Mikrowellen geschnüffelt. (oder zu heiß)

    Gruß Rhanie.

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