Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

[ Home ]

[47946]

Date: August 30, 2008 at 07:36:26
From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
Subject: Duesenalex, Schorsch etc. sacht mal was hierzu!

Hallo!

Fuer was is der Hebel links neben der Startkurbelaufnahme und rechts vor der ESP gut?

JD600444

Gruß Rhanie.
P. S. nee, ich weiss nich warum der schrott unscharf is, is n Tick von der Cam.

Responses:
[
48069] [48083] [48892] [48967] [47949] [47951] [48004] [48015] [48007] [48017] [48067] [48082] [48111] [47966] [48076] [48089] [48129] [48112] [48139] [48272] [48429] [48107] [48128] [48115] [48117] [48003] [47980] [47981]
[48069]

Date: September 04, 2008 at 09:58:50
From:
ray, [193.98.108.238]
Subject: "nur" eine Mimik zur Bereitstellung der Startmenge

Moin,

Die 2-3 Motoren dieser Art die ich offen gesehen habe 8Hatz, farymann, sachs zweedagtdiesel) haben einen festen FBG und mann erhöht mit meist Ziehknöpfen nur die Volllastmenge-in diesem Fall also die Startmenge- bis per Drehzahlschwelle die Mimik wieder ins Schloß fällt. Dann ist der Hobel an und gut.

FBG-verstellung wäre ja nett, aber nötig isser veileicht nicht bei diesen "gut Startern".

Gruß

raymond

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48083]

    Date: September 04, 2008 at 17:34:01
    From: Werner, [p508876e2.dip.t-dialin.net]
    Subject: Ahaaaa!

    Moin,

    das erklärt so einiges. Dankeschön. Ich meinte immer, ohne Startknopf hätte es doller gequalmt, aber kann auch ne Fehlumschichtung in den alten grauen Zellen sein.

    Mein alter Herr hat übrigens nicht schlecht gestaunt, als ich mal den Riemenschutz und die Keilriemen der Rüttelplatte abgebaut habe und dem Motor ohne Last gedreht habe. Ich wollte den Drehzahlregler verstehen mit meinen 13 Jährchen und Vatter wollte den Rüttler am Stück. So unterscheiden sich die Interessen. ;)

    Später hat er dann nochmal gestaunt, als ich das Transportfahrwerk des Rüttlers unter meinen ersten Doppeldeckerentwurf gesetzt habe. Ich konnte einfach nicht widerstehen, die Deichsel mußte natürlich ab. Wozu gibt es Sägen ?!

    Ich kram mal, ob ich noch ein Foto finde von dem Teil. Das war ein Riesengaudi, damit Roll- und Hüpfversuche zu machen.


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48892]

    Date: September 16, 2008 at 10:49:59
    From:
    ray, [193.98.108.238]
    Subject: ..mit 13? soo spät?
    URL: englisches_Mähergedöns-die gehen gut

    Moin,

    Mien Vater hat mir mal von einem Bekannten einfach so zum dran erfreuen son lütten englischen "Universalmotor" (Qualcast oder so) mit Steigstromvergaser, Fliehkraftregler und stehenden pentülen "gestiftet"....hab da noch Fotos..so mit fetter Milchzahnlücke vor dem rappelnden Motörchen-einfach auf ne palette geschraubt, seilstarter (nicht veversier~!)..muss so mit 11jahren gewesen sein.

    ..in der Pubertät "musste" der das erste mal Alkohol trinken (wie ich)-warm ok, kalt nicht so gut...Gemischanfettung habe ich über Choke gemacht (pardon).

    .nun steht der zusammen mit der bis zur Vergasung getriezten Wilesco-dampfmaschine in meiner Garage und wartet auf sinnvolle arbeit...generator? zu schwach...Kreissäge? zu schwach...bandsäge für Brennholz...ok, aber noch nicht klar(zu gefährlich unpraktisch), kreiselpumpe? ok, aber ich habe keinen Teich...tja, wird wohl ein Stück kindheitserinnerung bleiben...schwarz lackiert mit roten Schrauben
    :-)

    Gruß

    raymond

    PS: die dinger hocken auch auf diesen schweren englischen Walzenmähern

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48967]

    Date: September 17, 2008 at 15:35:29
    From: Werner, [p508846da.dip.t-dialin.net]
    Subject: Solche Teile hatte mein Vater auch im Einsatz :-)))

    Moin,

    meine Motorwelt begann erst mit 12. Und zwar in Form eines 0,8 ccm COX-Motors, der in ein Fesselflugmodell eingebaut war.

    Das Modell stand auf einem Pflanztisch, mein Bruder hockte dahinter und hielt das Ding fest. Wir fürchteten immerhin, beim Anspringen des Motors würde die Ju 87 gleich mit einer Tonne Schubkraft davonfliegen.

    Die Glühkerze leuchtete, gut zu sehen durch die offenen Auspuffschlitze, aber laufen wollte das Ding nicht. Die Amis hatten an ihrem Plastemodell den Tankentnahmestutzen nicht vernünftig entgratet - was ich erst viel später feststellte. Dann habe ich die Doktorspritze genommen und den Sprit von vorn in den Auspuffschlitz, quer durch den Minizylinder und gleich in Richtung meines Bruders Auge gespritzt. Der wollte natürlich alles genau sehen und schaute angestrengt von hinten hinein.

    Gut, daß er damals schon eine Brille trug :-)).


    So einen Walzenmäher hatte mein Vater mit ILO-Motor. Ein brutales Teil. Es gab einen Sitz mit Rädern zum dranhängen und dann ging Mähen los, aber richtig los.

    Die Kupplung ging extrem schwer rastete per Klammern ein. Sie war nur mit Gewalt wieder zu lösen. Wer das nicht schaffte, fuhr entweder irgendwo gegen - wobei das keinesfalls zum Abwürgen des kräftigen Zweitakter führte - oder setzte sich kurzzeitig unter Strom, indem er den Zündkerzenstecker abzog oder fuhr solange im Kreis, bis der abgedrehte Benzinhahn Wirkung zeigte. Leider war der gute alte ILO im Leerlauf extrem fett gestellt und wenn der Treibstoff dann alle war, heulte er nochmal so richtig los. In einem Fall hat das den Arbeiter meines Vater auf seiner Notkreisbahn sogar abgeworfen.

    In einem anderen Fall brauste ein Arbeiter, als er mangels Beschäftigung den privaten Rasen mähen sollte, durch Mutters Wäschespinne und fuhr anschließend - seiner Sicht durch einen riesigen Bettbezug beraubt - wie Ghosty, das Gespenst, schreiend im Kreis herum, ehe er dann doch irgendwie die Scheißkupplung getrennt bekommen hat. :-)))))

    Wenn ich daran noch denk, das was echt noch Zeiten. Heute wäre so eine Konstruktion verboten.

    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [47949]

    Date: August 30, 2008 at 09:16:11
    From: Werner, [p50886f26.dip.t-dialin.net]
    Subject: Spritzversteller für den Kaltstart

    Moin Chef,

    bin nicht 100%-ig sicher, aber 99%-ig. Der Hebel wird normalerweise gezogen, zumindest bei den Hatz/Wacker-Rüttlern. An Deinem Objekt scheint es noch ne Verstellung durch Drehung zu geben.

    Egal, wie es drinnen aussieht, weiß ich gar nicht. Noch nie drüber nachgedacht. Bei den einfachen Landmaschinen wird ja der Einspritzzeitpunkt häufig über Unterlegscheiben eingestellt. Der Kaltstartspritzversteller legt irgendwas dazwischen ?

    Oder das Aggregat hat eh schon eine Fliehkraftverstellung und in diese greift der Handversteller? Ich weiß es nicht, wäre aber für Info dankbar. Bei den kleinen Lombardini gibt es ja auch eine Fliehkraftverstellung, z.B. in der Ape.

    Wir haben an unserem Aggregat damals es auch ohne geschafft. Groß war der Unterschied nicht. Die Abgaswolken waren ohne Spritzversteller ein wenig kräftiger. Aber unsere handfesten Mitarbeiter waren mit der Vielzahl der Bedienknöpf eh schon überfordert. Der Rüttler wurde nicht oft gebraucht und so mußte jeder wieder überlegen, wie man das Ding eigentlich ankriegt. Hasan, der Türke, hat es sogar schon geschafft, mit Pendelschwung ohne die Dekompression das Dingen anzukriegen => reife Leistung, haben wir Buben nicht hingekriegt.

    Ach so ja, der Spritzversteller sollte beim Gasgeben eigentlich rausspringen. Zieh das Dingen mal und verstelle dann den Leistungshebel. Dann müßte er wieder reinflutschen.


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [47951]

    Date: August 30, 2008 at 13:03:18
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Spritzversteller für den Kaltstart

    Moin Werner!

    Merci, ja das Dingen snappt irgendwann auch wieder raus, hab nich gerafft wobei, aber nu issses wieder in anfangsposition.

    Das Aggi is uebrigens n lompardini, stand jetzt die ganze Zeit rum, weil zu gross, wurde zuletzt benutzt als ich den Trafo runtergerissen hab, also gut 1,5 Jahre her.
    Sprang nich an, hab ich halt mal gekuckt, als ich vom Kurbeln die Schnauze voll hatte, hab ich den Lufi ausgeraeumt und die verbleibende Benzin / Moel Mischung (Oelbadlufi mit Benzin damit er was zum einschnueffeln hat.) angezuendet, damit spranger dann an, hab ihn dann 20 min laufen lassen, heut kam er kalt auf den ersten kurbler.

    Speziell fuer dich und Pit das vorlaufige Untersuchungsergebnis von der Kanguruhairline mit dem LochÖ

    http://www.atsb.com.au/publications/investigation_reports/2008/AAIR/pdf/AO2008053_Prelim.pdf

    Gruß Rhanie.
    P. S. Heut war die Trauerfeier fuer die Jungs aus der c-130, viel war da ja nich zu beerdigen.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48004]

    Date: September 02, 2008 at 08:23:42
    From: pit von DO, [p5082fb46.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Spritzversteller für den Kaltstart

    Moin!

    Das mit O-Pulle verstehe ich noch nicht recht...

    Nehmen wir an, die spuckt das Ventil aus und gibt Gas (nettes Wortspiel :) ),
    dann düst die aber nach unten und nicht nach oben, oder?

    Jemand ein Idee dazu?

    gruß
    pit

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48015]

    Message Number not defined, or Message not found


    [48007]

    Date: September 02, 2008 at 12:46:03
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: O2 Pulle

    Moin Pit!

    Angeblich hat das O2 ausgereicht das Loch zu machen, das Ventil ham sie n paar Tage spaeter unter nem Sitz im Passagierraum gefunden, neben nem 20cm Loch.

    Gruß Rhanie.
    P. S. Nein, ich denk jetzt nich drueber nach warum sich die Buddel von einem Moment zum andern zerlegt hat, anstatt langsam leck zu werden....

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48017]

    Date: September 02, 2008 at 17:21:20
    From: Werner, [p50884fb6.dip.t-dialin.net]
    Subject: Bei Apollo 13 wars auch ne O2-Pulle

    Moin Mädels und Männers,

    das Bersten eines O2-Behälters hat auch die Apollo 13 davon abgehalten, auf dem Mond zu landen. Also neu ist sowas nicht.

    Da ich jeden Tag mit Druckbehältern zu tun habe und weiß, welcher Aufwand dahinter steckt, die Dinger wirklich regelmäßig und konsequent zu warten und zu checken, wage ich einfach mal die Behauptung . . . . . nein! würde ich ja nie tun. . . . . stelle einfach mal die Frage in den Raum, ob die ganzen Prüfzertifikate für die vorgeschriebenen Nachprüfungen auch wirklich auf die Weise zustande gekommen sind, die wir uns in unserem Naiv-Denken immer so vorstellen.

    Das Ding ist, Du hast 30 Pullen und öffnest die oder läßt sie öffnen, schaust rein, klopfst mal gegen - Ventil wieder drauf und gut iss. Hat letztes Jahr noch gehalten, hält auch jetzt wieder. Rhanie, Du alter Taucher, hast schonmal zugeschaut, wenn der TÜV deine Tauchpulle getüvt hat?

    Unterhalb eines bestimmten Druckliterproduktes brauchst gar nix mehr zu machen ==> Flasche für die Tauchweste z.B. (die möchte ich nicht bei 200 bar vorm Bauch zerplatzen lassen, könnte Magendruck geben)

    Darüber geht das dann in Klassen. Wo keine großes Potential, da auch keine großen Prüfungen. Anlagen werden zum Teil so gebaut, daß der Betreiber nicht (oder nur wenig) prüfen muß. Also Riesenflaschenbatterien statt eines vernünftigen großen Tank ==> ist häufig auch in der Anschaffung billiger. Der ganz große Renner sind Leihflaschen. Wenn was passiert, ist es nicht die Verantwortung des Betreibers.

    Also laß doch mal so ein Dingen hops gehen. Die Druckwelle haut dir zwar ein Loch inne Fresse (sorry in den Fliegerbauch), aber das bißchen Druckabfall . . . . dafür sind dann ja die anderen Flaschen noch da, da erstickt schon keiner.

    Mit den noch nicht so lange eingeführten N2-Flaschen ist es das gleiche. Die Dinger werden eigentlich nicht gebraucht, sondern nur mitgeführt für den Fall der Fälle. Das ist in den Augen der Kaufleute immer schwierig. Für die sind die Anschnallgurte vielleicht noch so gerade akzeptabel - obwohl sie sich auch wünschen würden, man könne mit einem Gurt vielleicht gleich eine ganze Passagierreihe anschnallen. ;)

    Und so geht das weiter. Die Piloten wollen auch leben, sagt Rahnie (zumindest geht er davon aus). Sicher ???? Und auch wenn sie es wollen, wissen sie denn auch immer, was sie dafür tun müssen?

    Der Co-Pilot von der Spanair hatte sozusagen schon seine Kündigung in der Tasche. Bei dem berühmten Absturz der Birgen-Air vor Jahren in der dominikanischen Republik waren beide Piloten praktisch in dem Augenblick arbeitslos, in dem sie nicht geflogen wären. Also mit der Leihmaschine ab und los - und den Rest kennt Ihr ja. Wer mal die Mitschrift der Ton-Aufzeichnungen gelesen hat, wo der eine Pilot zu dem anderen sagt: "Schau mal (natürlich auf Türkisch) ! Die beiden Höhenruder werden unabhängig von einander gesteuert." "Ach was, ich dachte immer, die hätte ein Gestänge . . . "

    Also kurz und gut, die Jungens wußten, daß was nicht stimmt, hatte aber keinen Plan, daß sie unbedingt sofort den Autopiloten hätten abstellen müssen - der ja nur aufgrund seiner falschen Informationen "richtig" gearbeitet hat.

    Mit viel Gefühl und Herz hätte sie mit Halbgas und ohne Sicht auf den Horizont wahrscheinlich den Dampfer einigermaßen stabilisieren können. Der eine war immerhin 60 und hatte Luftwaffenerfahrung. Und eine Stunde später wäre es hell geworden überm Meer, dann hätten sie alles gesehen und wären raus ausm Schneider gewesen.

    Aber nun ja, ich hör hier mal auf.

    Macht Ihr mal weiter.

    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48067]

    Date: September 04, 2008 at 09:12:38
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Bei Apollo 13 wars auch ne O2-Pulle

    Moin Werner!

    >Das Ding ist, Du hast 30 Pullen und öffnest die oder läßt sie öffnen, schaust rein, klopfst mal gegen - Ventil wieder drauf und gut iss. Hat letztes Jahr noch gehalten, hält auch jetzt wieder. Rhanie, Du alter Taucher, hast schonmal zugeschaut, wenn der TÜV deine Tauchpulle getüvt hat?

    Kenn ich, deshalb mach ich das auch selber, wenn ich mir ne Buddel vom Schrotti hole, guck ich ersma, ob da ausser dem Rost noch Platz fuer Druckluft drin is, dann GANZ mit Wasser fuellen, Ventuel wieder druff, das ding in ne Wanne mit Wasser (bin n Weichei) und 350Bar ausm Komppressor druff, wenns dann ma Puff macht is nich viel Energie drauf, das ploppt hoechstens ma, und das Wasser flutscht ausser Wanne.

    wenn wir davon ausgehen das Dingen hat aus irgendwelchen gruenden ueberlebt, und es sind auch keine Blasen aufgestiegen, der Druck war stabil, kipp ich das Wasser wieder aus, leg das Teil 2 Tage mit offenem Ventil aufs Wellblechdach und gut is.

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48082]

    Date: September 04, 2008 at 17:16:52
    From: Werner, [p508876e2.dip.t-dialin.net]
    Subject: Du bist ja richtig umsichtig !

    Moin Taucher,

    so mag ich es. :-)

    Übrigens sind wir in Expannien gewesen und haben aufm 40-Mann Boot gehockt, während der Il Capitano uns zur Felseninsal Islas Medas gefahren hat. Außer unserm Club waren noch drei andere Tauchwesen mit an Bord. Ein Ehepaar, die wir gar nicht gemerkt haben und ein Franzosischmann, der es sich immer alleine besorgt hat. (Do it never, but together!)

    Da tut das einen gewaltigen Knall mit Dauerzisch und vor Schreck springt eine der unsrigen gleich über Bord :-). Hammwer ihr ne Brille hinterhergereicht und isse dann gleich drin geblieben.

    Aber was war? Il Capitano springt ausm Führerstand und tritt barfüßig auf eine zischelndem hin- und herschlagende Schlange (schwarz und aggressiv), während er das Ventil der zugehörigen Flasche zudreht. Die Schlange beruhigte sich und zeigte einen glatten Bruch, wie mit dem Messer ==> der Lungenautomat war einfach abgeflogen. Ohne Krafteinwirkung, gerade mal die harte Sonnenstrahlung, sonst nix.

    Jedenfalls wurde der Franzose doch ziemlich sehr blaß und verzichtete - nicht zuletzt mangels funktionierender Tauchausrüstung auf den Vormittagstauchgang. Nachmittags war er dann nicht an Bord und am nächsten Tag fragte er ganz höflich und ein wenig schüchtern, ob er sich uns anschließen durfte. Da die Zeichensprache ja international ist, durfte er selbstverständlich.

    Wie gesagt, do it never but together! Der Junge hatte die Felsenhöhle betaucht. Wenn ihm der Schlauch unter Wasser geknallt wäre, wärs das vermutlich gewesen. Ich weiß nicht, ob man das schafft, ausm Mitteldruckschlauch einfach so zu atmen und am Ventil richtig zu dosieren. Außerdem muß man da erstmal richtig drankommen und noch dazu entwickelt so ein durchgehender Schlauch ja auch die ein oder anderen Kräfte.

    - - - -

    Mein Tochter will übrigens auch tauchen. Hat es sich richtig in den Kopf gesetzt. Für die Kurse muß man 12 sein, was sie seit Mai ist. Ich überlege, ob ich auch noch mal den ganzen Durchlauf mitmache und sie immer mit ins Bad mitnehme. Vor Wasser hat sie keine Angst, iss ne richtige Wasserratte. Blöd sind nur wieder die Kosten, Ausrüstung (mal zwei, ich hab ja alles meinem Bruder in Australien gegeben), etc.

    Und dann kommen irgendwann die Urlaube dazu. Malediven, Philippinen usw. Zur Zeit habe ich etwas Geld, kann sich aber schon bald wieder ändern.


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48111]

    Date: September 06, 2008 at 11:32:38
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Taucht dat was... o. T.

    Moin Werner!

    >Aber was war? Il Capitano springt ausm Führerstand und tritt barfüßig auf eine zischelndem hin- und herschlagende Schlange (schwarz und aggressiv), während er das Ventil der zugehörigen Flasche zudreht. Die Schlange beruhigte sich und zeigte einen glatten Bruch, wie mit dem Messer ==> der Lungenautomat war einfach abgeflogen. Ohne Krafteinwirkung, gerade mal die harte Sonnenstrahlung, sonst nix.

    Ja wie? 1. Stufe hat durchgeschlagen, oder was? waehr ja mal was neues, oder hats einfach den Schlauch zerlegt? dem sollt man aber das Alter vorher ansehen, oder man nimmt Stahlflex...

    >Ich weiß nicht, ob man das schafft, ausm Mitteldruckschlauch einfach so zu atmen und am Ventil richtig zu dosieren.


    Hab ich mal bei meiner Ausbildung geuebt, (direkt ausser Flasche, geht recht easy man muss auch nicht auf und zudrehen, man laessts einfach nur maessig bluppern, die Buddel haelt dann so 30min, ausm Mitteldruckschlauch verm. 45 bis ne Stunde.

    >Außerdem muß man da erstmal richtig drankommen und noch dazu entwickelt so ein durchgehender Schlauch ja auch die ein oder anderen Kräfte.

    Wenn du an die Reserve kommst (was du solltest.) kriegst du auch den Schlauch.

    >Mein Tochter will übrigens auch tauchen. Hat es sich richtig in den Kopf gesetzt.

    Meine steht grad mehr auf Moped.

    >Für die Kurse muß man 12 sein, was sie seit Mai ist. Ich überlege, ob ich auch noch mal den ganzen Durchlauf mitmache und sie immer mit ins Bad mitnehme.

    Wohl besser bei dem alter.

    Vor Wasser hat sie keine Angst, iss ne richtige Wasserratte.

    >Blöd sind nur wieder die Kosten, Ausrüstung (mal zwei, ich hab ja alles meinem Bruder in Australien gegeben), etc.

    Die Tauchschulen verkloppen ihr equipment meist billig, ich hab fuer mein Zeug damals 250 bis 300€ ausgegeben. (Weste, Automat beide gebr. Computer gebr., Brille, Flossen etc. neu.)

    >Und dann kommen irgendwann die Urlaube dazu. Malediven, Philippinen usw. Zur Zeit habe ich etwas Geld, kann sich aber schon bald wieder ändern.

    Genau der richtige Zeitpunkt, wenn sichs geandert hat gehts nich mehr, davon ab, wenn du nach male oder die Phills willst wird das aber lange dauern mitn Boot.

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [47966]

    Date: August 31, 2008 at 10:55:49
    From: Werner, [p50883ae0.dip.t-dialin.net]
    Subject: Na da kommt doch Freude auf beim Fliegen

    Moin Rhanie,

    was Dich in solche Kreise zieht, weiß ich nicht und geht mich auch nichts an. Aber ich lebe gerne und auch einigermaßen gut.

    Fliegen ist für mich nicht mehr angesagt. Die Verschleppung der Untersuchung des in Spanien abgestürzten Flugzeuges ist schon wieder mal ein Grund für mich, nicht zu fliegen. Da saßen Leute drin, die ein LH-Ticket in der Faust hatten und dachten, wenigsten das wäre einigermaßen sicher. Und die, die wußten, daß das eine Tochter der SAS war, fühlten sich auch skandinavisch sicher, fast wie in einem Volvo.

    Kurz drauf die Kirgistan oder wie die heißt. Bei uns im Radio wurde dann betont, daß diese Maschine in Europa Einflugverbot gehabt hätte wegen des schlechten technischen Zustandes. Es wurde dann so verkauft, als wenn mal wieder ein paar Untermenschen es nicht gepeilt hätte, eine 737 zu fliegen. Wirklich sehr beruhigend. Ich möchte jetzt auch nicht wissen, ob die Kirgistan Air vielleicht ein Tochter der Zimbabwe Air ist, die wiederum mit der deutschen LH ein Transportabkommen hat, weil immerhin staatlich und per Fax schonmal technische Absichtserklärungen ausgetauscht - von wegen Inspektion oder so.

    Also kurz und gut, Du kannst nix machen. Eh Du Dich versiehst, sitzt Du drin in sonem Bomber. Aussteigen darfst Du nicht, wenn der Captain sagt: "Alles ok!" Da kann der dreimal zum Start rollen und wieder weg. Wenn er sagt, jetzt iss gut, dann hast Du das zu schlucken. Das einzige, was vielleicht noch geht, ist, der Stewadess an die Wäsche oder besser an die Gurgel und so viel Randale machen, daß sie Dich auf der Rollbahn rauswerfen und abführen. Ansonsten hilft nur noch: n dicker Schluck und nicht an die Druckflaschen für den Sauerstoff denken, auch nicht an die für den Stickstoff (der dazu da ist, den Tankgasraum zu inertisieren, damits nicht Puff macht). Nicht an die große Druckzelle denken, die zwar nur mit ein paar Zehntel bar belastet wird, damit wir atmen können, die aber dafür auch nur foliendünn ist und riesig groß und mega-schwellend-belastet.

    Nicht denken, Luft anhalten und beten! Spätere Generationen werden über uns mehr den Kopf schütteln, als wir das je über das Mittelalter tun könnten. ". . . . wo die sich da reingesetzt haben . . . . und freiwillig :-O . . . . Auf Plakaten wurde sogar noch geworben für die Reise in den Tod . . . . . . die haben da drauf gespart, weil sie meinten, Urlaub macht glücklich . . . . "

    Arme Schweine!

    Wie gesagt, ich hab genug davon, werde es nicht mehr tun. Meine Freundin kann alleine wegfliegen und Holland ist auch schön. Vielleicht werden wir beide uns niemals sehen deshalb, aber warts mal ab. Schiffspassagen werden wieder kommen, das habe ich im Gespür.

    Mit dem selbstgecheckten Ultraleichter ist das was anderes. Da habe ich die Drähte vorher noch mal in die Hand genommen und dran gezogen. Da weiß ich, daß das Seitenruderpedal empfindlich ist und nicht verbogen sein sollte. Da drehe ich den Rotax und merke, daß die schwache Kompression auf dem dritten Zylinder genauso ist, wie letzte Woche. Und wenn ich zur Runway fahre und n saublödes Gefühl kriege, fahre ich eben wieder zurück.

    Also, bhürt Di

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48076]

    Date: September 04, 2008 at 14:44:10
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: hab mir das jetzt mal gegeben

    Moin Werner!

    Kennst den ganzen text von den Tuerken?
    Die ham da noch ne weile weiter geraetselt!Ohne jetzt irgendwem auf die Fuesse treten zu wollen, is die Ausbildung in der zivilen Luftfahrt wirklich so mies!?
    Kann da wer was zu sagen?
    Bisher hatte ich den Eindruck, das zumindest die Luftwaffelfliecher hier irgendwie nen Eindruck davon haben was sie tun, der den ich in Verdacht hatte hohl zu sein hat mich dann auch mal beeindruckt (Werner du kennst die Story mit dem Hubi, haett nie gedacht wie schnell son ding die richtung aendern kann, da fliegt man ordentlich durch die gegend.)

    Ums kurz zu machen: was lernen die eigentlich?! bei logischer ueberlegung haetten die durchaus zum schluss kommen koenen das da was faul is, da muss ich nich Pilot auf ner 7xx sein, da reicht eigentlich der willen nicht runterfallen zu wollen und irgendwannmal was von aerodynamik und Physik gehoert zu haben.

    Sach ma was zu.

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48089]

    Date: September 04, 2008 at 23:11:20
    From: Werner, [p50883f79.dip.t-dialin.net]
    Subject: Was dazu . . . .

    Moin Chefchef,

    iss leider nicht so, wie man hofft. Die Piloten sind keine Luftfahrtingenieure, sondern Busfahrer der Lüfte. Ein Reisebusfahrer kriegt nen verstopften Dieselfilter mitten in der Nacht in an der Grenze von Frankreich nach Spanien selber wieder hin und kann wieder fahren. Ein Pilot ist im Grunde vollkommen aufgeschmissen, wenn die Technik es nicht tut.

    Diese Leute bekommen schon was von Technik erzählt, aber alles nur so mundgerecht, anwendungsgerecht, nachvollziehbar. Strömungsabriß, Trudeln, Landen ohne Klappen, Triebwerksausfall, das wird alles mal erklärt und die Typen müssen es in der Prüfung wieder ausspucken. Es kann nicht überprüft werden, ob sie wirklich dahinter schauen.

    Dann gehts in den Simulator und dort werden auf Gedeih und Verderb die ganzen Notverfahren geübt. Apropos die ganzen, natürlich "nur" die 14381 Fälle, die in der Schulung vorgesehen sind. Wenn etwas außerplanmäßiges passiert, sind die Piloten aufgeschmissener, als jeder Selbstbau-UL-Pilot, der den streikenden Vergaser selbst aus einer Honda geborgen hat und an den Motor angepaßt.


    Ein Bordingenieur der alten Schule hätte mit Sicherheit eingegriffen in das Geschehen bei der Birgen Air. Aber es war keiner da. Was ganz dringend erforderlich gewesen wäre, wäre eine Plausibilitätsprüfung der Instrumentanzeigen. Ein Ing. hätte das sehr rasch gehabt und dem Kapitän gesagt "vergiß die Fahrtanzeige und mach den Autopiloten aus!"

    Die Leute haben ja gesehen, daß was spinnt, aber sie haben auf ihre Glaskästen geschaut und überlegt, wie sie es zusammen bringen. Wäre z.B. der künstliche Horizont als eigenständiges Instrument im Panel eingebaut gewesen, dann hätte sich der Pilot mit einiger Sicherheit auch danach gerichtet. So war aber das Inklinometer im Bauch des Flugzeuges und eine Buskabel-Verbindung hat die Werte auf den Schirm gebracht. Und es ist nunmal menschlich, daß Du den Inhalt einer gesamten Seite anzweifelst, wenn in einer Zeile Kacke steht. Du unterscheidest dann nicht mehr und die Kenntnisse der Gerätetechnik gehen bei den Piloten nicht so weit, daß sie blitzschnell und mit der erforderlichen Sicherheit entscheiden: "Der Lageanzeige ist gewiß nicht defekt, er kommt ja gar nicht mit der Außenluft in Berührung. Also muß die Fahrt- und Druckanzeige falsch sein. Da ist bestimmt das Pitotrohr zugefroren, dann gehen wir jetzt mal nur noch nach der Fluglage und die Fahrt (Geschwindigkeit) stellt sich dann zwangsläufig von selbst ein."

    Wir machen in den Gasanlagen ständig Plausibilitätsprüfungen und schulen auch die Mitarbeiter darin. Letzlich ist der Streß aber klein, weil im Zweifel das Dingen eben abschaltet und das Sicherheitsventil geräuschvoll anzeigt, daß wieder mal was daneben gegangen ist. Der Anlagenfahrer kriegt eins drüber, erfindet eine tolldreiste Geschichte, wie das passiert ist, der Chef telefoniert mit der Behörde, daß zu keiner Zeit eine Gefahr für die Umwelt bla bla bla und dann geht das weiter.

    Bildschirme sind gut, um Informationen zusammenzufassen. Sie liefern aber kein Indiz dafür, wie plausibel oder zuverlässig eine Messung ist. Dafür muß das Meßprinzip vollständig verstanden sein und die Schwächen im Erfahrungsbereich liegen. Ein Studium der Verfahrenstechnik liefert dafür erste Grundlagen. Eine Pilotenausbildung kann sowas unmöglich leisten. Die Konstrukteure blicken ja heute selber nicht mehr richtig durch, planen nur noch Details und können nicht ganzheitlich die Sachen betrachten.

    Bei der Lauda-Air hatte der Co-Pilot 15 Minuten lang den Kapitän genervt, daß die Anzeige der Schubumkehr immer wieder aufleuchtet. Dieser hat ihn irgendwann angebellt, er solle endlich die Kursberechnung machen und sich nicht mit so einer Scheiße aufhalten. Daß die Endlagenschalter dieser Luftleitbleche häufiger mal ansprechen, weil sie enorme Vibrationen mitbekommen und der ganze Kram eben wackelt und klappert, steht in keinem Untersuchungsbericht. Jeder Pilot weiß das, keiner fühlt sich dabei wohl, und angeblich fliegt das Flugzeug damit ja auch irgendwie noch. Bei der Lauda B757 hat es wohl nicht gepaßt und das Dingen hat sich gleich auf den Kopf gedreht und ist erdwärts gestrebt. Eine rausgefallene Schubumkehr fährst Du in der Luft nicht wieder ein. Das schafft die Hydraulik nicht. Das geht erst, wenn die Karre wieder steht oder fast steht.

    Also was? Lauda ist unten, vergessen, verwest. Jetzt die Spanair. War es die Schubumkehr? Vielleicht. Werden wir es je erfahren. Vielleicht. Interessiert sich die Presse in vier Wochen noch dafür? Vielleicht, wenn sonst nix kommt und die Angela Dr. Merkel nicht vielleicht gerade schwanger ist oder so.

    Dann gab es mal eine Concorde. An der ging die Schubumkehr nicht. Der Kapitän, supererfahren mit 1000en Stunden hat bei der Landung geflucht und die Kiste mühsam mit den Radbremsen zum Stehen gebracht. Er hat sich beschwert, er würde nicht weiterfliegen, wenn die Triebwerksbremse nicht gemacht würde. Sie haben ihn ruhig gestellt - frag mich nicht, wie.

    Und nach dem Absturz zwei Stunden später hat alles gesagt, NEEIINNN! Das lag nicht an der kaputten Schubumkehr, da ist ein Reifen geplatzt, ja ja! Wir wissen noch nicht so ganz genau warum, aber da muß wohl was gelegen haben auf der Bahn.

    Daß eben genau dieser Reifen kurz vorher noch die Tortur einer nicht bestimmungsgemäßen Vollbremsung hat über sich ergehen lassen müssen, steht natürlich mal wieder nirgendwo. Ist ja auch nicht beweisbar!

    Aber das Bauchgefühl des Piloten sollte schon genügen, um nicht zu fliegen.

    Die Seitenwind-Landung der Lufthansa, die blöderweise auf das Video gekommen ist

    http://www.youtube.com/watch?v=z42fchrzhHY

    wurde auch nie richtig erläutert. Von heldenhaften Piloten war die Rede, dabei gab es schon einige Meter vor dem Aufsetzen einen echten Schnitzer. Ich habe mich in einem anderen Forum damit unbeliebt gemacht, diesen Fehler zu erklären. Ich solle doch bitte nicht so tun, als könnte oder wüßte ich es besser, wurde ich gemaßregelt.

    Na bitte! Es will keiner wissen. Zu unbequem der Gedanke, daß es evtl. doch nicht mehr so weit her ist mit der Sicherheit, wie früher.


    - - - --

    Vor Jahren sind Bekannte (Kollege mit Frau) von mir nach Rhodos geflogen. Germania hieß die Fluggesellschaft. Sie hatte schreckliche Angst vorm Fliegen und er fühlte sich auch nicht gerade wohl. Meine damalige Frau versuchte, beider zu beruhigen, hat dann so etwa sinngemäß gesagt: "Klar, die Piloten können auch nicht zaubern, aber es sind doch Menschen, die auch leben wollen. Das ist doch was!" Sehr beruhigend war das ganze nicht.

    Es kam der Tag der Abreise und man checkte ein. Unterweg teilte der Pilot mit, es sei auf Rhodos ein schrecklicher Wind und die Landung sei unmöglich, der Flughafen sei geschlossen. Er müsse aber weiterfliegen und mindestens einen Anflug versuchen. Das schriebe ihm seine Fluggesellschaft so vor. Er führt weiter aus, daß sie also einmal die Bahn entlang fliegen würden und dann zurück und in Wien landen. Das sei alles schon arrangiert.

    Gesagt getan, die Passagiere schauten mit mulmigen Gefühlen aus den kleinen Fenstern, als die 737 einmal die Landebahn entlang flog. Der Wind kam von rechts und war so stark, daß die links sitzenden Fluggäste in Flugrichtung nach vorn schauen konnten. So auch unsere beiden Freunde.

    Dann sahen sie eine andere Maschine auf dem Bauch in den Büschen liegen. Der Kapitän sagte, das sei die letzte Landung des Tages gewesen, es sei aber niemandem ernsthaft etwas passiert. Toll, gell?

    Also zurück nach Wien und dort bis 23.00 abends gewartet. Die Gattin wollte schon nicht mehr und sagte zu ihrem Richard:" laß uns mit der Bahn weiter und dann mit dem Schiff nach Rhodos!" Worauf dann ein andere Passagier entgegnete : "Sind sie wahnsinnig? Wissen Sie überhaupt, wie unsicher griechische Fähren sind? Das ist doch lebensgefährlich!"

    Also sind sie wieder rein in den Flieger. Der Sturm hatte sich gelegt und bei der Landung war auch das Flugzeug weg, was abseits gelegen hatte. Sie sind nie wieder geflogen, weder in Urlaub, noch dienstlich.

    Du siehst also, unter welchem Druck die Piloten stehen. Einmal Durchstarten ist schon das Todesurteil für den Profit eines Fluges. Die Jungens bekommen die Abrechnung präsentiert und werden danach bewertet. Die Ausbildung ist um so viele Punkte erweitert worden. Die ganze Elektronik, die neuen Vorschriften, der viel stärkere Verkehr, dazu der Zeitstreß und der Zwang, immer total sparsam zu fliegen. Last but noch least gibt es den Bord-Ing. nicht mehr. Das müssen die Piloten miterledigen. Sie werden ja von der modernsten Technik dabei unterstützt, die Technik zu kontrollieren.

    Die Gesellschaften warten darauf, daß es endlich die Single-Pilot Solution gibt. Ein Mann im Cockpit reicht doch wohl, den Rest macht doch die Maschine selbst. Die Geschäftszweistrahler werden doch auch bereits von einer Figur alleine geflogen, wo issn da der Unterschied?

    So geht das immer weiter. Und immer wieder fällt einer runter. Weil er eben schärfer rangegangen ist an die Grenze des Todes. Weil er eben besser sein wollte oder mußte, als die Konkurrenz. Das ist wie beim Rennauto fahren: es gibt keine sicheren Rennen. Denn solange einer auf Kosten der Sicherheit schneller sein kann und siegen, wird er es auch versuchen.

    Schuld daran sind wir übrigens selbst. Wir wollen für 230 EUR bis nach Afrika fliegen und greifen zu den allerallerletzten lastminutes. Das geht einfach nicht! Das will aber keiner wissen.

    Warts ab, bald haben alle Airlines so einen Aufkleber "Geprüfte Sicherheit" oder irgendson Scheiß. Da wird dann Papier gemacht, damit der Kunde doch wieder zugreift und glaubt, nun sei alles gut.


    So, genug dazu!

    Geh lieber tauchen, das ist gesünder.


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48129]

    Date: September 07, 2008 at 14:38:42
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Werner DAS Video ist extra fuer dich! (und evtl. noch fuer Pit....)
    URL:
    http://www.metacafe.com/watch/1679215/video/R/CFD_1002/

    Moin Werner!

    http://www.metacafe.com/watch/1679215/video/R/CFD_1002/

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48112]

    Date: September 06, 2008 at 11:43:51
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: Was dazu . . . .

    Moin Werner!

    Gibt keine Bordings mehr? nirgens?
    Was warn der Fehler bei der Landung verzaehl ma hier?
    Wieso man nen geschlossenen Flughafen anfliegen muss is mir aus Kostengruenden auch nicht vollstaendig klar.

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48139]

    Date: September 07, 2008 at 23:56:05
    From: Werner, [p50886103.dip.t-dialin.net]
    Subject: Die Seitenwindlandung

    Moin Rhanie,

    Prof. Dr. Wännä erklärt:

    Wenn der Wind von der Seite kommt, dreht man das Flugzeug mit der Nase in den Wind und fliegt so genau entlang der Runway => simpel. Wenn aber die schräg gestellten Räder den Boden berühren, gibts nicht nur megakreisch, sondern auch eine schlecht zu führende Maschine. Flugzeugfahrwerke sind keine Rallyegestelle, allein die Bugradsteuerung ist schon sowas von gefühllos. Dazu ist die Belastung auf den Rädern nicht einheitlich, die Fuhre wiegt 150 Tonnen, "fährt" 230 km/h und berührt den Boden aber nur mit 10 bis 20 Tonnen, das ganze auch noch ungleich verteilt. Die ABS-Systeme sind für die Flugzeuge entwickelt worden und haben dort schon in den 60ern funktioniert. Es hat nur etwas gedauert, bis die Elektronik so klein und so billig war, daß man sie auch in PKWs setzen konnte.

    Also kurz und gut, die Nase soll beim Aufsetzen in die Richtung der Bahn zeigen. Wie schaffen wir das? Bei der klassischen Methode läßt Du den rechten Flügel (bei Wind von rechts) etwas hängen und verhinderst mit dem Seitenruder links, daß die Maschine in den Wind dreht. Das ist eine saubere Sache, der rechte Flügel ist beim Aufsetzen schön tief und wenn der böse Wind nochmal auffrischt, drückt er das Flugzeug eher nach unten, als VON unten drunter zu fassen - wie man es auf dem Video ja sieht.

    Die Amis landen immer so. Bei den Airlinern heißt es auch "amerikanische Landung". In You Tube sind zahlreiche Beispiele von echt sauberen Seitenwindlandungen bei richtig extremen Verhältnissen. Allerdings gleitet das Flugzeug natürlich schlechter, wenn es mit Seitenwind "schiebt". Wenn man das beachtet, kann man den Effekt nutzen. Mit etwas mehr Gas anfliegen, Kiste anstellen und runter. Kaum Gas weg, sitzt die Karre und geht auch nicht mehr hoch. Beim UL sehr anzuraten, denn das Wiederabheben bei böigem Wetter ist ne ziemlich miese Nummer.

    Die Strömung rubbelt am Rumpf entlang, die Sitze sind alle schief. Kein schöner Zustand für die Passagiere! Da sann die Lufthansa auf Abhilfe. Allerdings nicht so ganz freiwillig, denn das Urmuster der Jets, die B707 war mit der Standardseitenwindmethode nicht zu landen. Die Triebwerke waren so tief angebracht, daß sie sehr schnell Bodenberührung kriegten und außerdem vertrug die damalige Jet-Technik keine Schräganströmung. Man mußte also waagerecht anfliegen und kurz vor dem Aufsetzen das Flugzeug auf die Bahn ausrichten. Ein Vorgang, der auf dem Airbus-Video gut zu sehen ist.

    Wenn man also gut ist (und das sind LH-Piloten per Nomen), dreht man genau im Aufsetzpunkt die Maschine aus dem Wind und sitzt. Sofort die Störklappen raus und der Seitenwind hat keine Chance mehr, die Kiste von der Bahn zu pusten. So weit, so gut. Aber wie dreht man einen solch großen Vogel so rasch rum? Mit den Triebwerken!, anders geht es gar nicht. Das Seitenruder ist nicht so wirksam, daß man solche starken Drehimpulse zustande kriegt. Jet-Triebwerke reagieren träge, wirst Du sagen, wie geht das? Stimmt, beim Aufregeln dauert es Sekunden, bis mal Schub kommt, aber beim Abregeln schweigen sie sofort. Man fliegt also mit ca. Halbgas und vollen Klappen an und reißt kurz vor dem Aufsetzen einen Hebel zurück. Das Flugzeug dreht und setzt sich und man reißt den anderen Hebel auch zurück. Mit der Schubumkehr wartet man lieber noch, bis wenigsten die Hälfte des Anpreßdruckes erreicht ist.

    Klingt alles einfach und genial, ist aber im Timing sehr schwierig. Würde man in großer Höhe ein Flugzeug mit Halbgas aushungern bis zum Durchsacken und dann ein Triebwerk wegnehmen, dann wäre das Abkippen mit Trudeln sozusagen vorprogrammiert. Nur der rettende Asphalt, der nach den Rädern greift, verhindert dies.

    Bei dem Airbus hat das Mädel also versucht, eine Lufthansa-Seitenwindlandung zu machen. Man sieht deutlich den extrem starken Drehimpuls während des Ausetzens, der aerodynamisch die Einleitung zum Trudeln bedeutet. Leider saß das Dingen aber noch nicht sicher auf der Bahn und gleichzeitig blieb der Wind auch noch ne zusätzliche Schüppe unter den rechten Flügel. Links brach die Strömung zusammen und die Fläche knallte auf den Boden (es gibt im I-Net Fotos von der linken Tragfläche) und rechts war der Antrieb noch auf 50% und die Strömung der voreilenden Fläche richtig gut, was zu Auftrieb führte und zur Schrägstellung, wo dann der auflebende Wind richtig gut drunter fassen konnte. Hätte der Airliner noch etwas höher gehangen zu der Zeit und wäre die Flächenspitze ins Gras gegangen, dann hätte sich die ganze Kiste vermutlich richtig nach links rumgedreht und wäre mit der Nase auf den Boden. Der Segelflieger nennt das: "ein Rad schlagen" Das Flugzeug stellt sich dann auf die Nase quer zur Flugrichtung und der starke Seitenwind pustet es von hinten einfach um. Bei sowas fallen die Dinger dann aufs "Kreuz" und das hätte für diese Landung vermutlich ein paar Tote bedeutet.

    So ist der Flügel nur auf die nasse Piste und dort geglitten, aber nicht hängen geblieben. Sie haben ja sofort Gas gegeben und die moderen Triebwerke bringen auch fast sofort Power, sodaß der Vogel gleich wieder in den Wind ging und mit dieser immer noch andauernden Extraprise auch gleich etwas Höhe gewann. Ist also verdammt gut gegangen.

    So! Wo war jetzt der Fehler vorher? Mein Fluglehrer sagte immer: "mach nicht zuviel! Auf jede Böe folgt eine Gegenbö. Laß das Flugzeug fliegen und korrigier nicht jeden Scheiß!"

    Wenn Du Dir das Video ansiehst, stellst du fest, daß schon weit vor dem Aufsetzen die Maschine einmal richtig in den Wind dreht (also nach rechts) und von der Pilotin korrigert wird. Das war im Grunde schon der Fehler! Die Gegenböe MUSSTE EINFACH KOMMEN. Wenn man ein Layout des Flughafens hätte, bin ich überzeugt, daß in der Zone, wo das Flugzeug durchflog, irgendein Gebäude oder sowas stand, was den Wind etwas abgeschatte hat. Der Airbus flog also in eine Zone geringeren Seitenwindes und die Co-Piloten korrigierte den resultierenden Schlenker. Da die Gesamtenergie nun geringer war, sank der Vogel auch sichtbar gut durch. Genau im Abfangpunkt war das Lee des Hindernisses durchflogen und der Seitenwind blies genau wieder mit Originalstärke. Zu dumm, daß die Co gerade die Drehung eingeleitet hatte und den Flieger durchplumpsen lassen wollte. Nun gab es richtig einen von der Seite und die Gesamtenergie schwoll wieder an - führt also auch zum Wiederabheben. Bööööse Falle, aber vorraussehbar.

    Man hätte entweder mit etwas mehr Schub flacher anfliegen müssen nach der ersten Bö und geduldig auf die "Gegenbö" warten müssen, um dann die Lufthansa-Landung einzuleiten. Oder man hätte bei dem Gehampel auf die amerikanische Methode umsteigen müssen und den Flügel rechts schööön hängen lassen müssen. Ist zwar nicht angenehm, aber sicher! Dann hätte nämlich der wiederauflebende Wind die Karre auf den Boden gedrück und fäddisch! Insgesamt also keine guten Noten für diese Landung.

    - - - -

    Warum soll ein Pilot einen bereits geschlossenen Airport anfliegen? Ganz einfach, wenn Rhodos wegen Sturmes die Pforten schließt, ist es ja nicht bei Strafe verboten, zu landen. Das ist wie bei einer Straßenüberschwemmung. Da steht die Polizei und sagt: "Hier kommen Sie nicht durch!" Du aber sagst: "Pah, hab 4-Wheel-Drive, hochgelegten Luftfilter und so weiter " und du fährst einfach. Kommst du durch, ist es gut. Kommst Du nicht durch, darst Du dich nicht beschweren und zahlst je nach dem für deine Autoentsorgung ganz kräftig. Habs gesehen am Rhein: ein Zitronenfahrer meinte, er kanns und fuhr mit der Hydraulik sein Auto auf ganz hoch. Dann rein ins Wasser und auch ziemlich weit gekommen. Doch dann spuckt der Motor und die Karre ist aus. Die Hydraulik verliert den Druck und die Fuhre senkt sich so richtig unter Wasser :). Wir sind mit dem hochrädigen THW-LKW vorbei und haben gesehen, wie er geduldig wartete, bis das Wasser zum Bauchnabel gestiegen war, damit er die Scheißtüre aufkriegte gegen den Wasserdruck. Abends war vom Citroen nur noch das Dach zu sehen. Am nächsten Tag gar nichts mehr. Der Junge mußte wegen Öl im Rhein und so weiter richtig latzen. Das Auto war Schrott, stank nach zwei Tagen wie eine Jauchegrube und die Polizei hatte ihn gewarnt.

    Also so ist das auch mit den Airlinern. Wenn der Germania-Pilot bei Sturm einen Anflug riskiert, sagen ihm die Controller: "Tu, was dich glücklich macht, aber wir haben dich gewarnt!" Toll ist natürlich, daß zu solchen Zeiten keine anderen Maschinen mehr im Luftraum sind. Der Selstmord-Aspirant hat also freie Bahn. Nun könnte ja genau im Moment des Anfluges der Wind etwas abflauen und ihm die Landung ermöglichen. Oder er ist eben der geniale Cowboy, der es einfach drauf hat und die Kiste auch außerhalb ihrer Limits runterkriegt.

    Dann ist er nämlich der Held des Tages. Schafft er das zweimal im Monat, dann gibts n Sonderlob und mehr Geld. Fallen Gebühren an für die unerlaubte Landung, dann zahlts die Airline. Meist passiert gar nichts. Das ist das Ding, auf das die Airlines setzen. Ein richtige Pilot mit Biß und Korn probiert es halt, auch wenn es nicht mehr geht. Er sagt dann den Passagieren, er hätte es für sie getan. Der Hintergrund ist aber bedeutend mieser. Es geht einfach um Geld.

    Deshalb schreiben die Airlines den Jungens vor, wenigestens einmal den Anflug zu versuchen und sich vor Ort zu überzeugen, daß es wirklich nicht geht. Man setzt natürlich ganz klar darauf, daß sie es dann doch versuche - wo sie doch schon mal da sind und auch runter wollen.

    Wenn der junge, unerfahrene Co sich dann beliebt machen will, braucht er nur zu sagen: "Also ich hätte die Kiste da runtergebracht!" Sowas fördert Freundschaften im Cockpit, die ein Berufsleben lang anhalten können ;).

    Also wie gesagt, die Typen stehen gewaltig unter Druck. Die Zeiten sind längst vorbei, wo an erster Stelle die Sicherheit, an zweiter Stelle der Passagier und der Flugkomfort, an dritter die Pünktlichkeit, an vierter die Stewardess und an fünfter vielleicht die Wirtschaftlichkeit des Fluges stand.

    Heute kommt zuerst das Geld, dann der Termindruck, evtl. noch die Stewardess und gaaaanz hinten mal der Passagier und sein Sicherheitsbedürfnis.


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48272]

    Date: September 09, 2008 at 22:42:07
    From: Joachim S, [p5b013720.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Die Seitenwindlandung

    Hi Werner,

    falls ich es dir nicht schon gesagt habe... Du schreibst echt nett. Deshalb musste ich dich neulich auch ein bisschen kitzeln. Damit du mehr schreibst ;-)

    Das mit dem "nicht jeden Scheiss korrigieren", das gilt auch fürs Auto. Und doch, wenn man korrigieren muss, dann muss man es aber auch entschlossen tun. Die große Kunst ist offenbar genau zu spüren, was "nur Scheiss" ist, und was ein echtes Problem mit Handlungsbedarf. Im Auto bleibt da definitiv keine Zeit, das mit Denken zu erledigen, dass muss eingeübt werden. Und mancher tut sich da sehr schwer mit...

    Ich schätze, je größer der Vogel wird, umso träger wird alles. Und doch vermute ich, ein guter erfahrener Pilot spürt irgendwie, ob die Gegenbö gleich kommt, oder ob er doch mal lieber ein bisschen am Knüppel rupft. Ich glaube fest, nicht jeder kann alles lernen... Und manche habens einfach im Gefühl.

    Gruss Jo

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48429]

    Date: September 10, 2008 at 23:47:25
    From: Werner, [p50886fec.dip.t-dialin.net]
    Subject: Kitzel kitzel

    Moin Jo,

    mach mal nich so dick. Ich schreibe auch, ohne gekitzelt zu werden bzw. mich kitzelt das Thema der Fluggastverarschung.

    Aber im Fall der Seitenwindlanung gehe mal davon aus, daß dort nicht Gefühle eine Rolle spielen, sondern daß man LH-intern genau diesen Ablauf durchgegangen ist und genau zu diesen Ergebnissen gekommen ist.

    Übrigens ist schön zu sehen, wie der Vogel trotz vollem Querruderausschlag nicht nach rechts geht ==> der Beweis für das Abkippen. Die Fa. Boeing, die mit Sicherheit dieses Video auch schon gebunkert hat, lacht sich darüber ins Fäustchen und kehrt den Kunden gleich mal wieder die Vorteile des Boeing Querruder/Spoiler-Systems hervor. Bei den Maschinen aus Seattle klappt auf der einen Seite nämlich der Spoiler mit hoch und drückt die Fläche mit Gewalt runter.

    Das ist alles nicht die Schwäche, weder der Seitenwind, noch der Airbus. Der Zinken ist, daß der Captain seine junge Co hat landen lassen ("Mädel, probier mal!") und daß die bösen Video-Filmer das ganze so genau aufgepixelt haben. Ach, wäre das doch nicht passiert! Was hätte man das ganze schön vertuschen können . . . .

    Ich mach ne Wette um 100 Liter Pflanzenöl, daß der Captain für die Nummer ganz schön eins drauf gekriegt hat.

    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48107]

    Date: September 06, 2008 at 10:24:38
    From: Joachim S, [p5b015c85.dip.t-dialin.net]
    Subject: Schisser ;-)

    Hi Werner,

    du lenkst sehr eloquent davon ab, dass du einfach nur ungern die Kontrolle abgibst.

    Aber du hast dich verraten, als du gesagt hast, dass du nicht in mein Rennauto steigen willst.

    Dabei entspricht das voll deinem Ideal des UL-Fliegers.

    So weiss ich ganz genau, dass ich mit den rechten Vorderreifen (über den das Auto gerade leicht Richtung Baum schiebt) im letzten Rennen voll über den Bordstein gepoltert bin.

    Ich weiss genau, dass die Bremsbeläge irgendwie am Rand ausgefranst sind und irgendwie etwas krümelig erscheinen.

    Ich versteh die Technik sehr genau, und wenn ich lange drüber nachdenke, fallen mir für komische Situationen genügend Erklärungen ein. Mitunter sogar geeignete Gegenmaßnahmen. Unter Umständen schon nach wenigen Sekunden...

    Stört mich alles nicht. Würde dich auch nicht stören, wenn du nur selbst hinterm Lenkrad sitzen würdest. Also, schimpf nicht auf die armen Fluggesellschaften. Das Problem liegt bei dir ;-)

    Gruss Jo

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48128]

    Date: September 07, 2008 at 12:18:57
    From: Werner, [p50886103.dip.t-dialin.net]
    Subject: Danke . . .

    . . . .für das psychologische Gutachten.

    Eine Sache ist allerdings ein Mißverständnis. In Dein Rennauto einzusteigen, wäre für mich nicht das Problem, weil ich genau den Eindruck habe, den Du gesagt hast. Aber ein wenig Kribbel wärs schon und das wollte ich zum Ausdruck bringen - sozusagen ein Ausdruck der Bewunderung. Sicher etwas unbeholfen - arbeiten wir noch dran.

    Walter Röhrl hat sich auch mal des längeren über die Rallyefahrer und das Verhältnis zum Auto geäußert. Damals hat man ihn auch noch ausreichend lange reden lassen, weil die Zuschauer noch keine 27 anderen ZAPP-Kanäle hatten. Sowas ist nachvollziehbar und mündet in dem Eindruck: "Der weiß, was er tut."

    Die Pilotenvereinigung Cockpit hat eine anonyme Umfrage gemacht, ob die Crew immer sicher ist, was der Autopilot gerade macht. Ca. 50% der Befragten gaben an, im Schnitt zweimal pro Woche eine Situation zu haben, wo ihnen nicht klar ist, warum die Maschine dies oder jenes tut. Fragen kann den Job kosten - befürchtet man. Und außerdem ist es alles andere, als leicht, jemanden zu finden, der auch kompetent antworten kann. Das ist für mich schon das erste Stadium von "lost control". Ich gebe auch freimütig zu, daß mich das beunruhigt. Typisch für Menschen, die nicht loslassen können. Ich sollte vielleicht mal mit meiner Hausdomina darüber sprechen. ;)

    - - - - - -

    Die Anlage, die ich in den letzten 5 Jahren bearbeitet habe, hatte auch einen fetten Steuerungscomputer, durch den niemand so recht durchblickte. Die neue Steuerung wurde also auf Basis von alten Unterlagen, Erzählungen, Gerüchten, Meinungen, Rechthabereien, gelegentlich auch technischen Notwendigkeiten - oder was man so dafür hält, Herstellerinformationen etc. erstellt.

    Zunächst hat nichts funktioniert, wie das ja heutzutage üblich ist beim Aufbau etwas komplexerer Systeme. Dann sind unzählige Check-Trupps durch die Anlage gezogen und haben ordnerweise Papier erstellt, Protokolle, Berichte, alles für den Ofen - schaut niemand rein.

    Und irgendwann hat Wännä, der kleine Planer und Inbetriebnehmer gesagt: "So gehen wir nicht in Betrieb. Ich schalte hier nichts ein. Wer es tun will, soll es machen, ich helfe auch nach Kräften dabei . . . ."

    Plötzlich hatte keine mehr Arme, Hände schon gar nicht. "Uns fehlte eine Einweisung, das Ding zu bedienen" höhöhöhööö!! Ein Siemens PCS7 ist ja auch so schwer zu bedienen! Ohne jahrelanges Studium der Informatik kommt man da nicht weiter. Ich habe nur gesagt, daß ich keine Einweisung geben werde, weil die Steuerung nicht funktioniert.

    Nach zwei Tagen wurden die ersten Manager hart und erklärten mir erstmal, daß der Nichtbetrieb der Anlage täglich 20.000 EUR verschlingen würde. Ich zeigte mich beeindruckt.

    Dann wurde mir erklärt, es seien schon die hohen Herren im Vorstand nervös und drohten mit Konsequenzen. Ich zeigte mich wieder beeindruckt.

    Dann bekam mein Auftraggeber böse Briefe, was dennn nun sei. Er bekam das Hosenflattern, vermied aber, mich zu beeindrucken, weil er schon vorher wußte, was dabei rausgekommen wäre.

    Und dann irgendwann drehte sich die Geschichte und ich wurde mit den Automatisierern zusammengesetzt. Nach drei Tagen war dem ausführenden Steuerungstechniker erstmal im Groben klar, wie das ganze überhaupt ablaufen sollte. Und nach weiteren zwei Tagen (und Nächten) haben wir die ersten Sequenzen eingeschaltet und probegelaufen. Natürlich kamen noch Fehler, aber die Situation "was macht er (der Computer) denn jetzt??" war überwunden. Die Fehler konnten sehr schnell nachvollzogen werden und auch entsprechend abgestellt - sind auch bis jetzt nicht wieder aufgetreten.

    Nun läuft das Baby seit 6 Wochen und produziert. Die Bediener haben in der Meßwarte einen Fernseher angebracht und streiten sich ums Programm. Der Rest ist boring. Aber wenn eine Frage auftaucht ( so im Schnitt einmal pro Woche), kann ich sie ihnen erklären und bei einer Störung wird nichts "probiert", sondern nachvollzogen und abgestellt.


    - - - - - -

    Rallyefahren und UL ist für mich aber doch noch ein Unterschied. Der Rallyefahrer will erster sein (typisch Mann) und sich in Gedanken den besten Platz bei seiner Anima erobern. Beim UL-Fliegen geht es einfach nur um Genuß - Zeit spielt keine Rolle. Abheben vom Boden, das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachten, sich später wieder niederlassen und ohne Leistung das ganze Höhenpotential ausschweben bis alles zum Stillstand gekommen ist - dann kann man wirklich loslassen und noch eine Weile innerlich schweben.

    Sicherlich werden die UL-Materialien auch hoch belastet. Sie dürfen nichts wiegen, sollen aber den schweren Motor und den schweren Piloten halten. Aber die 4,5-fache Sicherheit haben sie nunmal und die wird im Betrieb niemals gebraucht. Beim Rallyefahren geht man an die Grenze, um schnell zu sein. Da hilft kein Carbon oder Superstahl - die Belastung wird eben doch irgendwann mal übertrieben.


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48115]

    Date: September 06, 2008 at 14:26:31
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Hi Jo! sach ma dem Juergen W. nen schoenen Gruß hab ja seit ewigkeiten nix mehr von dem gehoert! k. w. T.

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48117]

    Date: September 06, 2008 at 14:46:56
    From: Joachim S, [p5b015c85.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Hi Jo! sach ma dem Juergen W. nen schoenen Gruß hab ja seit ewigkeiten nix mehr von dem gehoert! k. w. T.

    Hi Rhanie,

    OK, mach ich. Ich versuch ihn auch mal anzurufen...

    Gruss Jo

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [48003]

    Date: September 02, 2008 at 08:21:15
    From: pit von DO, [p5082fb46.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Na da kommt doch Freude auf beim Fliegen

    Moin!

    Oha, dann geht es dir ja wie mir....

    Wenn man zuviel weiß, ist das nicht immer gut.
    Bei den Starts und den landungen brauch ich demnächst wohl ne Pampers...:((

    Mit dem UL kannst du ja nu auch jederzeit, zumindest solange die Fläche nicht
    abmontiert, fast überall landen. Und das mit einer einigermaßen humanen
    V. Ach ja, die "Luftnotrakete" nich zu vergessen!

    Die kann ich mir bei einem 380 nicht wirklich vorstellen :-X
    Obwohl - das wäre doch mal eine nette Verwendung für Marschflugkörper....

    Gruß
    pit

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [47980]

    Date: September 01, 2008 at 14:30:25
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: es zieht mich hin, halb........

    Moin Werner!

    Hab n Prob. mit den Deutschen Klassikern, verbloede wohl langsam hier, oder ich hab mal wieder zu viel sonne aufm Moped erwischt, is ja nich so als das ich nich wuesste wie das is... :(

    >was Dich in solche Kreise zieht, weiß ich nicht und geht mich auch nichts an. Aber ich lebe gerne und auch einigermaßen gut.

    Nu, ich eigentlich auch, is evtl. ne definitionsfrage, lebt man, wenn man zuhause sitzt?

    >Fliegen ist für mich nicht mehr angesagt.

    Aua, DAS ERschuettert mich jetz, war das nich mal dein Hobby?

    >Da saßen Leute drin, die ein LH-Ticket in der Faust hatten und dachten, wenigsten das wäre einigermaßen sicher. Und die, die wußten, daß das eine Tochter der SAS war, fühlten sich auch skandinavisch sicher, fast wie in einem Volvo.

    Nu, so leicht faellt ne C130 ja auchnich runter, die warn aufm Rueckfluch, nachdem sie mich abgeliefert hatten, im Verband mit 4 Hubis waer denen nix passiert, so hat halt einer gemeint, das dingen koennt mer abschiessen, (is zumindest momentan favorisierter Grund, nachdem das Dingen ohne Fluegel im Pazifik liegt. Hier hats zwar auch Termiten die ihre Fluegel wegschmeissen, aber ne c130 gehoert da m. W. nich zu. so ohne Fluegel hat se zwar nen besseren CW wert, aber der auftrieb leidet da doch stark, nich zuletzt weil die Modern da auch mit dranhaengen.)
    Son Ding is halt bei dem tempo nich zu verfehlen, das trifft man im Vollrausch, Taeuschkoerber braucht man da garnicht probieren, weil die Muehle eh zu langsam ist, die kannste mit Steinen totwerfen.


    >Kurz drauf die Kirgistan oder wie die heißt. Bei uns im Radio wurde dann betont, daß diese Maschine in Europa Einflugverbot gehabt hätte wegen des schlechten technischen Zustandes. Es wurde dann so verkauft, als wenn mal wieder ein paar Untermenschen es nicht gepeilt hätte, eine 737 zu fliegen.

    :)


    >Also kurz und gut, Du kannst nix machen. Eh Du Dich versiehst, sitzt Du drin in sonem Bomber.

    Kenn ich, passiert mir staendig wenn meine meint, ich muesste wieder mal was erleben.... (Mirage Kotz...)

    >Aussteigen darfst Du nicht, wenn der Captain sagt: "Alles ok!" Da kann der dreimal zum Start rollen und wieder weg. Wenn er sagt, jetzt iss gut, dann hast Du das zu schlucken.

    Bei dem Dingen das kurz nach Start zerknallt is wollten ja einige aussteigen, haste das mitgekriegt?

    >Das einzige, was vielleicht noch geht, ist, der Stewadess an die Wäsche oder besser an die Gurgel und so viel Randale machen, daß sie Dich auf der Rollbahn rauswerfen und abführen.

    Erst Waesche, fuers Vergnuegen muss man immer Zeit haben.
    Hinterher haste eh ne MENGE Zeit.

    >Ansonsten hilft nur noch: n dicker Schluck und nicht an die Druckflaschen für den Sauerstoff denken, auch nicht an die für den Stickstoff (der dazu da ist, den Tankgasraum zu inertisieren, damits nicht Puff macht). Nicht an die große Druckzelle denken, die zwar nur mit ein paar Zehntel bar belastet wird, damit wir atmen können, die aber dafür auch nur foliendünn ist und riesig groß und mega-schwellend-belastet.

    Nicht denken, Luft anhalten und beten! Spätere Generationen werden über uns mehr den Kopf schütteln, als wir das je über das Mittelalter tun könnten. ". . . . wo die sich da reingesetzt haben . . . . und freiwillig :-O . . . . Auf Plakaten wurde sogar noch geworben für die Reise in den Tod . . . . . . die haben da drauf gespart, weil sie meinten, Urlaub macht glücklich . . . . "

    Arme Schweine!

    Lese ich da sowas wie unterschwellige Flugangst heraus?!

    >Wie gesagt, ich hab genug davon, werde es nicht mehr tun. Meine Freundin kann alleine wegfliegen und Holland ist auch schön. Vielleicht werden wir beide uns niemals sehen deshalb, aber warts mal ab. Schiffspassagen werden wieder kommen, das habe ich im Gespür.

    Ich wart.
    Kannst dir ja ne Kabine auf nem Frachter buchen.

    >Mit dem selbstgecheckten Ultraleichter ist das was anderes. Da habe ich die Drähte vorher noch mal in die Hand genommen und dran gezogen. Da weiß ich, daß das Seitenruderpedal empfindlich ist und nicht verbogen sein sollte. Da drehe ich den Rotax und merke, daß die schwache Kompression auf dem dritten Zylinder genauso ist, wie letzte Woche.

    sach ma, fallen eigentlich nich mehr von den Dingern runter als von den fetten?
    Ansonsten geh ich davon aus das der Pilot auch am Leben haengt und aus diesem Grund versuchen wird, moeglichst wenig Mist zu bauen.

    >Und wenn ich zur Runway fahre und n saublödes Gefühl kriege, fahre ich eben wieder zurück.

    100%, bloss is da dann auch noch der Gruppenzwang, und das Grinsen von dem Typen im Tower.....

    >Also, bhürt Di

    Merci. u2

    Gruß Rhanie.
    P. S. Evtl. machst du dir zuviel Gedanken, ich find Mopedfahren gefaehrlicher, mach ich trotzdem staendig, mal schauen, bei was es mich erwischt.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [47981]

    Date: September 01, 2008 at 14:39:27
    From: Rhanie, [acl1-1452bts.gw.smartbro.net]
    Subject: Re: vergessen..

    Hi Werner!

    Hauptgrund: man kommt rum, man erlebt etwas, was sonst kein Normalsterblicher erlebt, in der Menge nicht mal die, bei denen ich mitgeh, die muessen naemlich arbeiten.

    Hier kann man zwar auch fuer 15€ nach Hongkong fliegen, aber was macht man da?, dann wirds erst richtig teuer, also lass ich mich auf Staatskosten bewirten, hab meine Animateure um mich rum etc.
    Irgendwie muessen die ja auch ihre Pflichtflugstunden runterreissen.

    Gruß Rhanie.

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

      Generated by UFORUM version 1.00
         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux