Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

[ Home ]

[61755]

Date: September 27, 2011 at 05:00:56
From: Rhanie, [121.54.46.82]
Subject: Ameisensäure wird zum Wasserstoffspender
URL:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,788097,00.html

Hallo!

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,788097,00.html

Ameisensäure wird zum Wasserstoffspender

Von Nadine Poniewaß
Energiequelle der Zukunft: Wasserstoff-Gewinnung aus Ameisensäure
DPA

Energiequelle der Zukunft: Wasserstoff-Gewinnung aus Ameisensäure

Wenn Kohle, Gas und Öl verheizt sind, könnte die Energieversorgung stocken. Forscher setzen auf eine klimafreundliche Alternative: Wasserstoff. Sie haben eine günstige Methode entdeckt, das Gas zu gewinnen - und zu speichern.

Hamburg - Das häufigste und leichteste Element des Universums ist Wasserstoff - ein Gas, das Energie speichern und transportieren kann. Es ist farb- und geruchlos und verursacht keine giftigen Abgase. Deshalb träumen Ingenieure davon, mit Wasserstoff Häuser zu beheizen oder Autos anzutreiben - wenn es nur nicht so schwer zu lagern wäre. Denn das Gas ist leicht entflammbar und nimmt aufgrund seiner geringen Dichte viel Platz ein. Das erschwert das Speichern - das Manko war für einen der schlimmsten Luftfahrtunfälle der Geschichte verantwortlich: den Absturz der "Hindenburg". Der knapp 250 Meter lange Zeppelin wurde mit dem hochexplosiven Gas betrieben und ging 1937 in Flammen auf.

Um so etwas zu vermeiden, muss Wasserstoff sicher gelagert werden: entweder unter hohem Druck oder unter minus 250 Grad gekühlt, damit sich das Gas verflüssigt. Beide Methoden kosten viel Energie und sind nur in robusten Tanks möglich.

Doch nun konnte ein deutsch-schweizerisches Forscherteam um Matthias Beller vom Rostocker Leibniz-Institut für Katalyse das aufwendige Speichern des Wasserstoffs umgehen: Dadurch, dass Wasserstoff aus flüssiger Ameisensäure herausgeholt wird, benötigt er wenig Platz und kann leicht gelagert werden, sogar in einem Gefäß aus Glas. Ein Katalysator, der im Wesentlichen aus Eisen besteht, kann mit geringem Energieaufwand große Mengen Wasserstoff aus Ameisensäure gewinnen, berichten die Forscher im Wissenschaftsjournal "Science".

Ganz neu ist der Ansatz der Forscher nicht: Ameisensäure wurde erstmals im 17. Jahrhundert aus roten Ameisen gewonnen und bereits vor etlichen Jahren als Wasserstoffquelle entdeckt. In einem Liter Ameisensäure befinden sich 53 Gramm Wasserstoff, das entspricht im gasförmigen Zustand einem Volumen von nahezu 600 Litern Wasserstoff.

Ameisensäure kommt im Abwehrsekret von mehreren Insekten und Brennnesseln vor, entsteht aber auch beim Herstellen von Essigsäure.

In der Vergangenheit hatten bereits verschiedene Chemiekonzerne versucht, durch die flüssige Säure an Wasserstoff zu kommen. Doch die Gewinnung gelang bisher lediglich mit teuren Katalysatoren, zum Beispiel mit dem Edelmetall Ruthenium, mit dem auch Beller und seine Kollegen bereits 2008 experimentiert hatten.

Eisenhaltiger Katalysator setzt Wasserstoff frei

Das neue Verfahren ist nicht nur günstiger, weil Eisen, das für den neuen Katalysator verwendet wird, als eines der häufigsten Elemente leicht verfügbar ist. Mit Hilfe des Eisens, an das sich phosphathaltige Moleküle heften, konnten die Forscher auch schon bei Raumtemperaturen Wasserstoff von der Ameisensäure abspalten. Und das effektiv: Da der eisenhaltige Katalysator eine lange Lebensdauer von fast 100.000 Zyklen hat, reichen geringe Mengen von ihm aus, um ausreichend Wasserstoff zu produzieren. Pro Stunde konnten die Forscher nahezu 9500 Zyklen beobachten, die größte Menge Wasserstoff erreichten die Forscher bei etwa 80 Grad Celsius.

Ein weiterer Vorteil des neuen Katalysators sei, dass er die ebenfalls mögliche Zerlegung der Ameisensäure in das giftige Kohlenmonoxid und Wasser nahezu vollständig vermeide, schreiben die Forscher.

Zum Energiewunder wird Wasserstoff aber erst durch Brennstoffzellen: An ihren Membranen reagiert er mit dem Sauerstoff der Luft zu Wasser und gibt die gespeicherte Energie als Strom frei. Es entstehen keine giftigen Abgase, sondern nur reiner Wasserdampf.

Doch ein Problem hat das Verfahren noch: Beim Zersetzen von Ameisensäure mit Hilfe des Katalysators wird auch Kohlendioxid frei. Um das Klima nicht einer weiteren Kohlendioxidquelle auszusetzen und dadurch Brennstoffzellen zu schädigen, müssen die Forscher Wege finden, um das Gas wieder einzufangen. Laut Beller könne man das Kohlendioxid in Salzen binden und für die Neubildung von Ameisensäure verwenden.

Sollte dies gelingen, könnte reiner Wasserstoff der klimafreundliche Energieträger der Zukunft werden - vorausgesetzt der Wasserstoff dient als Zwischenspeicher für Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie und nicht wie bisher üblich für Kohle- oder Ölenergie. "Angesichts begrenzter natürlicher Ressourcen ist ein Wechsel der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien unumgänglich", betonte Ralf Ludwig, Chemiker an der Universität Rostock.

Vielleicht könnten Autos irgendwann mit flüssiger Ameisensäure statt Benzin betankt werden. Die Rostocker Forscher können sich vorstellen, dass erst einmal tragbare elektrische Geräte wie Laptops von der Methode profitieren.

Mit Material von dpa

Gruss Rhanie.

Responses:
[61756] [61758] [61759] [61766] [61760]
[61756]

Date: September 27, 2011 at 21:01:58
From: R.Lang, [dslb-084-059-047-108.pools.arcor-ip.net]
Subject: Re: Ameisensäure wird zum Wasserstoffspender

Hallo Rhanie,

was mich an der schreibe im Wissenschaftsteil des Spiegels stört und ärgert, sind die schnodderische unpräzise art der Berichterstattung.

Das Wasserstoffgas in dem Zeppelin ist nicht explodiert, es ist unkontrolliert abgebrannt. Bei einer Explosion von Wasserstoff ist eine bestimmte Mischung mit Sauerstoff erforderlich, dann kann das Gasgemisch explosionsartig reagieren, dieser Spuk wäre dann in wenigen millisekunden vorbei gewesen, Die Wirkung einer Wasserstoffexplosion in dieser Grössenordnung hätte in Lakehorst keinen Stein auf dem anderen gelassen.Ausserdem wäre bei der Explosion kaum eine Flamme zu erkennen gewesen,Knallgas zum Beispiel ist die ideale Mischung, ein Atom Wasserstoff und zwei Atome Sauerstoff reagieren miteinander unter Abgabe von Wärme. Auf Grund der hohen Brenngeschwindigkeit kommt es in kurzer Zeit zu einer hohen thermischen Energiedichte, die führt zu einer Druckerhöhung in der "trägen Masse". Durch den folgenden Druckausgleich verdünnt sich die Energiedichte, damit wird die Masse abgekühlt,--> der Druckausgleichsprozess kommt zum Stillstand bzw. wenn der Wasserdampf kondensiert veringert sich das Volumen sogar um den Faktor 1800.
Es kann also sogar ein Unterdruck entstehen. Das führt dazu das sich die Strömungsrichtung der Gasmoleküle umdreht, und bei genügend beschleunigter Masse kann eine sekundäre Druckblase entstehen.

soviel zu Wasserstoffverbrennung

Nun zu der Sensation den Wasserstoff aus Ameisensäure zu gewinnen, im Prinzip kann man von jeder Säure den Wasserstoff abtrennen und verfügbar machen. Das es bei der Ameisensäure mit Eisen als Katalysator geht ist ja ganz nett, nur wie schlampert auf die Möglichkeit der Ameisensäuresynthese hingewiesen wird ist einfach pervers.

Es grenzt an das Verhalten des Rattenfängers so zu berichten, hier werden Hoffnungen sugeriert, ohne auf die Energieproblemaik einzugehen. Man wird aus der Ameisensäure nur einen Bruchteil der Energie herausholen die zur Herstellung hineinstecken muss. Darauf sollte ein serioser Berichterstatter der Vollständigkeit halber auch hinweisen.

Schon mal den H-Energiegehalt von PÖL genauer angeschaut? Dann könnte man das mal mit der Ameisensäure vergleichen.

Mehr zu Ameisensäure hier http://de.wikipedia.org/wiki/Ameisens%C3%A4ure

Gruss Rainer

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [61758]

    Date: September 29, 2011 at 18:29:01
    From: Werner, [p5b379d47.dip.t-dialin.net]
    Subject: Wasserstoff zum ersten, zum zweiten und zum dritten

    Moin,

    ich weiß gar nicht, was Du hast. Die sagen doch "ging in Flammen auf" und daß Wasserstoff hochexplosiv ist, stimmt nun mal - auch wenn es hier in einen äußerst suggestiven Zusammenhang gebracht wurde.

    Die Schreibis haben es schwer. Verzeihen wir ihnen also. Sie vergessen fast so schnell, wie ihre Leser. In 10 Jahren kommt der Wasserstoff wieder. "Ganz neu" lese ich dann irgendwo - gähnend.


    Gruß

    Werner

    (der mal wieder so ein richtige Wasserauto will)

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [61759]

    Date: September 29, 2011 at 19:50:06
    From: R.Lang, [dslb-084-059-135-179.pools.arcor-ip.net]
    Subject: Re: Wasserstoff zum ersten, zum zweiten und zum dritten
    URL:
    Ein kleiner Schritt zum Wasserato

    Hallo Werner,
    wo Du gerade den Wasserstoffspeicher Wasser erwähnst.

    Wieviel Wasserstoff ist eigentlich in einem Liter Wasser gebunden?

    Und wenn Wir schon dabei sind , wieviel Energie ist erforderlich um den Wasserstoff vom Sauerstoff zu befreien.

    Ich habe in der Schule einen Chemielehrer gehabt, der war Klasse bei den Prüfungen, die wir bei Ihm ablegen mussten. Der wusste genau was er fragen durfte, denn erlaubt war nur was er vermittelt hatte. Das war überschaubar. Inzwischen dürfte er >100 Jahre alt sein.

    Gruss Rainer

    PS:Im Link was zur Belustigung

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [61766]

    Date: October 02, 2011 at 22:08:20
    From: Werner, [p5b37b9c2.dip.t-dialin.net]
    Subject: Coool, und auch patentiert

    Mannmann,

    ich möcht nicht im Patentamt sitzen, wenn die Leute mit ihren Sachen kommen. Er hat ja wohl lange gebraucht von der Offenlegung bis zur Patenterteilung. Und nun ??? Ich wette, die Gebühren sind schon lange nicht mehr bezahlt und die Sache verfallen.

    Oder höre ich da, daß die Ölmulties den Kram gekauft haben und verhindert, damit es keiner baut ???


    Gruß

    Werner

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

    [61760]

    Date: September 30, 2011 at 00:43:57
    From: hastelloy, [p5b133737.dip.t-dialin.net]
    Subject: Re: Wasserstoff zum ersten, zum zweiten und zum dritten

    Hi,

    also Wasserstoff wird erst so ab 10-20 Millionen Grad "explosiv" vorher brennt er nur ab wenn Sauerstoff da ist (mehr oder weniger heftig)
    Wasserstoffanteil in Wasser, H2 = 18 g O2 = 32g macht für ein Mol Wasser H2O 18g darin ist ein Mol H2 drin bei 22,4 l ideales Gas pro Mol gasförmigen Stoffs unter Normaldruck und 1000g /l sind das 55,5 mol oder 1244 l Gas in einem Liter Wasser (wenn ich das um die Uhrzeit richtig eingesetzt habe).
    Energiegehalt rund 10 MJ m3 Methan dagegen um die 36 MJ/m3 soviel zum Thema Energiedichte! nicht umsonst speichert die Natur seit ewigen zeiten Wasserstoff weder als gas noch flüssig oder als hydrid sondern schlicht an Kohlenstoff gebunden als Kohlehydrat, Fett oder Kohlenwasserstoff, ist eben der effizienteste Speicher den es gibt .aus dagegen kann auch die Politik nix ausrichten mit ihrem Wunschdenken.

    gruß

    Andi

  • View the previous message in this thread
  • Go to the top of this thread

      Generated by UFORUM version 1.00
         Last Updated: 17-Jan-2018 20:23:24, 79314 Bytes
         Author: ulinux