Content-Type: text/html Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: August 22, 2001 at 11:06:49
From: Joachim S, [pd9e1ddec.dip.t-dialin.net]
Subject: Nochmal Elsbett-Motor

Hi,

möchte den Thread mal wieder nach oben holen. Unter "Wasser" hat er ja nichts verloren, und der Ast ist ja auch mittlerweile reichlich unübersichtlich.

Uli sagte:

Also der Esbettmotor arbeitet folgendermassen so efficient:

Die Brennkammer ist hemispherisch und im Kolben eingebettet. Aehnlich wie beim vielen anderen Dieselmotoren aber dann fangen die Unterschiede an. Zwei Einspritzduesen sind tangential und im leichten Winkel nach unten, auf die Brennkammer bezogen, angeordnet. Auch die Einlassventilsitze sind so konzipiert das beim Ansaugen der Luft ein Drall entsteht. Diese Konstruktionsmermale fuehren nun dazu das das Brennstoffgemisch eine sehr hohe Rotationsgeschwindigkeit erreicht. In der hemispherischen Brennkammer entsteht nun so etwas wie ein mini Tornado. Genau ausgedrueckt ist es ein centripedaler Vortex. In einem solchen Vortex nimmt die Drehgeschwindigkeit von aussen nach innen zu, demzufolge faellt der Druck in gleichem Mass ab. Im Zentrum herrscht ein theoretisches absolutes vaccuum kombiniert mit einer unendlich hohen Rotationsgeschwindigkeit. Wenn in diesem Vortex eine Verbrennung ablaeuft, dann entsteht ein Temperaturgefaelle bezogen auf den Durchmesser invers proportionales Temperaturgefaelle. Auf der Mittelachse des brnnenden Tornados ist es am heissesten und nach aussen hin kuehlt es ab. Somit wird der Kolben und die Brennkammer gewissermassen von den Brenngasen selber thermisch isoliert und es kann eine staerkere Druckwelle enstehen. Daher kommt der Ausdruck Duothermisch (Hohe Innentemperatur und niedrigere Aussentemperatur bei ansonst gleichbleibendem Waermepotential. Bei einem herkoemmlichen Dieselmotor ist die Brenntemperatur gewissermassen homogen also Monothermisch.
Ganz einfach und elegant, oder? Muss es ja auch, weil es von natuerlichen Naturvorgaengen abgeguckt ist. Leider ist so eine Konstruktion nachtraglich an einem existierenden Motor nur schwer nachzuvollziehen. Deshalb wuerde ich mir nach einem Elsbettmotor schwer die Finger lecken. Warum nun die Autofirmen dieses Konzept nicht schon vor 25 Jahren aufgegriffen habe, das ist ein andere Frage. Dazu aeussere ich mich ein anderes mal, oder ruft doch den Elsbett mal an. Der hat da auch ein Woertchen oder zwei zu diesem Thema zu sagen.


Dazu habe ich ein paar Entgegenhaltungen. Die Drehgeschwindigkeit des Wirbels kann nach innen kaum zunehmen, das Maximum der "Windgeschwindigkeit" liegt irgendwo zwischen Wandung und Zentrum. Im Zentrum herrscht Ruhe, aber keineswegs ein Vakuum. Noch nicht mal theoretisch. Zu beobachten bei Wirbelstürmen. Wenn er direkt über einen hinwegzieht, nimmt die Windgeschw. zu, dann lässt sie zügig nach, in der Mitte ist Ruhe (kein Vakuum, sonst würde man sterben), dann gehts andersrum wieder los. (Keine eigene Erfahrung, man muss sich ja nicht alles antun, aber trotzdem richtig).

Das duothermische Prinzip wird wohl so in etwa richtig beschrieben sein, der Effekt ist aber eher, dass weniger Wärme an die Wände abgegeben wird. Für den Druckaufbau ist es nämlich unerheblich, ob die Wärme gleichmässig verteilt wird, oder im Zentrum ein Hot-Spot ist. Bei gleicher zugeführter Wärmemenge hat man denselben Druckanstieg. Funktioniert wohl auch nur bei Teillast, bei Volllast muss die ganze Luft zur Verbrennung herangezogen werden, sonst russt der Motor. Aber ist schon so, je weniger Wärme sinnlos weggekühlt wird, desto grösser der Druckanstieg und die Leistungsausbeute.

Der Elsbett-Motor war seiner Zeit wirklich vorraus, er war wohl der erste DI im PKW. Dementsprechend war er sparsam, aber auch laut und rauh (habe ich mir jedenfalls sagen lassen, gefahren bin ich keinen). Er war wohl die Weiterentwicklung des HM-Verfahrens, welches wir hier in der Vergangenheit auch schon durchgekaut haben. Hatte etwas Probleme mit dem Abgas.

Wäre die Einspritztechnik damals weiter gewesen, wäre dieser Motor wohl noch besser gelaufen. Der Elsbett-Motor ist für uns schon deshalb interessant, weil es ein DI mit Zapfendüsen war, und er somit weitgehend pöltauglich ist. Originalzitat Elsbett als Rhanie und Alex bei ihm zu Besuch war: "Die Lochdüsen und Pöl, das geht nicht. Pöl geht nur mit Zapfendüsen."

An Thomas: Den Herrn Elsbett zu einem Treffen einladen könnte klappen, er hatte ein gewisses Interesse signalisiert, wenn es in seiner Nähe sei. Noch besser, das Treffen gleich in seinem Museum starten und dann zum geselligen Teil überzugehen. Jedenfalls sagte Rhanie das nach dem Besuch. Herr Elsbett soll sehr nett und noch 100% fit sein.

An Uli: Neulich wurde hier ein ziemlich defekter Elsbett-Motor angeboten, der Typ wollte aber noch ziemlich unverschämt viel Geld dafür... Sind wohl schon echte Sammlerstücke.

Gruss Jo

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Date: August 22, 2001 at 12:19:10
From: Bernhard Deck, [p3ee3aa0d.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Nochmal Elsbett-Motor

Hallo,

im neuen GEO (9/2001) ist was über Brennstoffe der Zukunft (mehr über Brennstoffzelle).
Dort wird aber das Elsbett-Kolbenprinzip für Benziner dargestellt (Direkteinspritzer).
Wer kein GEO hat, schaut mal unter http://www.geo.de/magazin/geo/2001/09.html

Dauert aber noch ein bißchen, bis der komplette Bericht online ist.

MfG

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    [10847]

    Date: August 22, 2001 at 12:09:35
    From:
    Eric, [195.179.7.242]
    Subject: @Jo, mail mich mal an.

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         Author: ulinux