Date: July 29, 2001 at 11:28:00
From: Ralf Hofmann, [p3ee33b39.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: diesel vs. pöl in div. bosch-esp-systemen
hallo zzzzz,
>leider habe ich den eindruck gewonnen, dass du zu den absoluten idealisten gehörst.
>Finde dich bitte nunmal ab - finder weg von pöl usw.....
>es macht keinen sinn mehr gegen windmühlen an zu rennen!!!
ich glaube, es gibt noch mehr Idealisten hier. Warum, ist Dir vermutlich bekannt, aber ich will's aus meiner Sicht nochmal darstellen:
Die Zeiten der fossilen Brennstoffe sind einfach vorbei. Als die Menschheit damit angefangen hat (vor über 100 Jahren) hat noch keiner etwas von den negativen Umwelteinflüssen gewußt, die eines Tages davon ausgehen werden. Heute kennen wir nicht nur die Auswirkungen aus der Theorie, sondern auch schon aus der Praxis. Das geht offenbar soweit, daß in manchen Gebieten Amerikas die Leute neuerdings Probleme haben, ihr Haus gegen verschiedene Naturgewalten zu versichern, weil die Versicherungen diese Risiken (neuerdings erst, warum wohl?) nicht mehr tragen wollen.
Die Einflüsse der klimaschädigenden Abgase des Straßenverkehrs sind heute unumstritten. Und ich wage gar nicht daran zu denken, was passiert, wenn 2,5 Milliarden Inder und Chinesen anfangen, Auto zu fahren. Selbst wenn die alle 3-Liter Lupos fahren, bekommt unser Planet ruckzuck endgültig den Rest. Dagegen ist alles, was wir zur Zeit über Klimaprobleme wissen, nur Kinderkram. Vom sonstigen Energieverbrauch dieser Länder (wenn sie in eine solche Entwicklungsphase kommen) mal ganz zu schweigen. Und das werden wir noch erleben, denn diese Entwicklung vollzieht sich innerhalb der nächsten 30 Jahre.
Das Fazit kann für jeden nur heissen: Weg von fossilen Brennstoffen. Und zwar so schnell wie möglich, damit die Länder, die noch auf unser industrielles Niveau kommen, bereits eine umweltfreundlichere Technologie einsetzen können.
Und dazu muß uns jedes legale Mittel recht sein!
Wenn die Automobilindustrie die Kapazität, die in die Entwicklung von PD oder CR z.B. gesteckt wurde in Pöltauglichkeit bestehender Einspritzsysteme investiert hätte, würde heute ein beachtlicher Anteil wirklich umweltfreundlicher Fahrzeuge auf der Straße unterwegs sein und nicht nur Schadstoffreduzierte, bei denen CO2 noch nicht mal erfasst ist.
Hat sie aber nicht, und die Politik hat nicht die dafür erforderlichen Weichen gestellt (Hans F. hat das schon mal treffend beschrieben). Also machen wir den Job jetzt. Klar, kostet unser Geld und ist nicht so effektiv, wie in der Industrie.
Aber es WIRD funktionieren! Und wir WERDEN damit etwas bewegen!
MfG
Ralf Hofmann
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