Date: September 03, 2001 at 00:34:29
From: MartinR, [ras02-070.uni-muenster.de]
Subject: Diesel/Biodiesel/Pöl und Mikroorganismen/Wasser, bräunliche (Diesel?)-Beläge
Hi,
nachdem ich mal beobachtet hatte, daß sich auf meiner Tankverschlußklappe über dem Schraubverschluß Schimmelpilze angesiedelt hatten, habe ich Proben davon abgekratzt und auf je ein Gefäß mit Diesel, Biodiesel und Aldöl verteilt leider ohne Blindproben (ohne Schimmelpilze). Die Medien spiegeln das wieder, was sich schon mal bei mir im Tank befunden hat. Proben standen bei mir auf der Fensterbank zum Teil in der Sonne.
Beobachtungen:
Am ehesten wurde die Dieselprobe trübe. Mikroskopie nach ein paar Wochen zeigte allerdings nichts, was an Mikroorganismen erinnerte. Es ist noch Winterdiesel aus dem Frühjahr.
Auch der Bodensatz in der Biodieselprobe wurde mehr, Mikroskopie auch hier bisher negativ. In der Pölprobe ist schon mit bloßem Auge zu erkennen, daß sich nicht alle Verunreinigungen absetzen, sondern im Pöl flottieren, auch hier bisher keine Mikros zu entdecken.
Zugabe von Wasser:
Vor drei Wochen Wasser in alle Proben gegeben. Interessanterweise entmischt sich nur die Pölprobe, während der Diesel und Biodiesel trübe bleibt.
In der Pölprobe befindet sich inzwischen am Boden ein weißes schleimiges Zeug. Habe es noch nicht mikrospiert, aber außer Mikroorganismen kann dies auch durch Fettsäuren und Glycerin verursacht sein, da sich ja lt. den Chemikern hier die Esterbindungen des Pöls in Gegenwart von Wasser lösen können. Die üblichen Fettsäuren sind bei Raumtemperatur fest.
In der Dieselprobe befindet sich nun am Boden ein bräunlicher Niederschlag, der an den Stellen heller ist, wo sich mal Wassertropfen befunden haben. Auch die Glaswände sind von einem Niederschlag überzogen. Die Farbe erinnert mich an das Zeug, was des öfteren in Einspritzpumpen als Belag beschrieben wurde.
Denke deshalb, daß der Niederschlag in den EP's vom Diesel herrührt und nichts mit Pöl zu tun hat. Kennt jemand irgendwelche Dieselbestandteile oder Additive, die möglicherweise an Licht und Luft polymerisieren und eventuell ausfallen? Könnens die vielkernigen Aromaten sein?
Zu Pöl und Wasser:
Wie in einem der pdf's der Uni-Weihenstaphan diskutiert, ist es sinnvoll, will man freies Wasser und daraus resultierende Abbauprodukte des Pöls von seinem Kraftstoffsystem fernhalten, die Saugleitungen in den Tanks nicht bis zum Boden zu führen, sondern das Pöl möglichst nah der Oberfläche zu entnehmen. Hiermit dürfte angesichts der guten Entmischung von Pöl und Wasser schon eine weitgehender Ausschluß freien Wassers aus dem Kraftstoff erfolgen, zumindest bei Aldöl. Außerdem dürften dann wenigstens die schwereren Verunreinigungen nicht ins Kraftstoffsystem gelangen und dort günstigstenfalls die Filter zusetzen.
VG Martin
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