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Date: October 28, 2001 at 20:12:55
From: Hans Fürthbauer, [62.218.90.26]
Subject: Re: Noch einige Hinweise

Hallo Bernd,

wenn ich mir die Funktion des Magnetventils überlege, kann ich momentan keinen Bezug zwischen der Undichtheit und dem Nageln herstellen. Die Aufgabe des Ventils ist es, den Druck am Spritzverstellerkolben zu variieren. Dazu erhält es vom Steuergerät einen Stellerstrom mit einem variablen Tastverhältnis. Die Ansteuerfrequenz liegt zwischen 50 und 60 Hz.

Ist das Tastverhältnis klein, ist das Ventil nur sehr kurz offen, der Druck am Spritzversteller ist hoch und bewirkt eine Frühverstellung. Ist das Tastverhältnis groß, ist das Ventil länger offen und baut den Druck am SV-Kolben ab. Der Einspritzzeitpunkt geht dadurch in Richtung spät.

Für eine schnelle Prüfung unterbreche ich bei laufendem Motor die Stromversorgung zum Magnetventil. Dann wird nach ca. 1 sec. der Motorlauf im Leerlauf infolge der Frühverstellung hart. Beim Gasgeben wird er im unteren Drehzahlbereich noch etwas härter, bei höheren Drehzahlen geht das harte Nageln wieder zurück. Dann stelle ich die Stromverbindung wieder her. Innerhalb ca. 1 sec. läuft der Motor wieder normal.

Der Tausch des Magnetventils bei ausgebauter Pumpe ist problemlos. Wenn die beiden Torx T30-Schrauben entfernt sind, dann das Ventil vorsichtig mit einem Schraubenzieher aus dem Sitz hebeln. Beim neuen Ventil darauf achten, daß das Sieb am Kraftstoffzulauf und die Dichtringe richtig sitzen. Im Zulaufkanal zum Magnetventil sitzt bei den TDI's meistens noch eine Drossel. Falls dort ein Fremdkörper drinen wäre, könnte der Druckabbau durch das Magnetventil nicht richtig erfolgen.

Wenn also die Pumpe schon ausgebaut ist, würde ich empfehlen, auch diese Drossel auf Fremdkörper anzuschauen und die Gängigkeit des Spritzverstellerkolbens zu prüfen. Dazu ist zunächst der gewölbte Aludeckel (ebenfalls mit 2 T30-Schrauben befestigt) abzubauen. Beim Abnehmen von Deckel und Feder mußt Du auf die Einstellscheiben achten, daß keine verloren geht. Es sind mind. 2 Scheiben verbaut, eine liegt direkt im Deckel und eine im SV-Kolben. Bei der Demontage des Deckels läuft eine Menge Kraftstoff aus.

Dann nimmst Du den aus Stahlblech gestanzten Deckel (ca. 6 mm stark) auf der gegenüberliegenden Seite ab. Das ist die Druckseite. Wenn Du dann den SV-Kolben mit einem sauberen weichen Dorn in das Gehäuse eindrückst, kannst Du in die Drossel sehen. Drücke den SV-Kolben mehrmals in das Gehäuse, dann kannst Du auch sehen, ob er eventuell in der Frühstellung (=eingedrückt) hängen bleibt. Für die Betätigung des SV-Kolbens brauchst Du schon etwas Kraft, weil dabei der Rollenring verdreht wird. Und der steht über den Verteilerkolben und die Hubscheibe unter kräftiger Federvorspannung. Absolute Sauberkeit ist selbstverständlich Pflicht. Wenn Du bei Deiner Prüfung Fremdkörper in die Pumpe bringst, kann alles vergebens gewesen sein. Vielleicht kann Dir Dein Bekannter beim Bosch-Dienst bei der Beurteilung helfen. Die Dichtungen an den SV-Deckeln sind zu erneuern.

Noch ein Punkt: Vermutlich hat Dein TDI 2-Feder-Düsenhalter. Die können auch einen härteren Motorlauf bewirken, wenn z.B. leichte Nadelfresser vorliegen und die 1. Stufe nicht bei einem niedrigeren Druck als die Haupteinspritzung öffnet.

Ist momentan auch egal, die Undichtheit an der Pumpe muß ohnehin behoben werden. Die Ursache für die Undichtheit läßt sich aus der Ferne nicht wirklich abschätzen.

Bei Bedarf kann ich Dir ein Schnittbild der Pumpe mailen, auf dem die Anordnung des Magnetventils quer zum Spritzversteller gut zu sehen ist. Ich bin nächste Woche bis Mittwoch abends online und kann eventuelle Fragen beantworten.

MfG Hans F.


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