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Date: December 05, 2001 at 09:07:22
From: Mb, [pd9e4776e.dip.t-dialin.net]
Subject: von hier !

Hallo Gary

Bei uns in der Firma läuft eine Vakuumpumpe seit einem Jahr mit Bio-Kettenöl. Die hat zwei Gleitlager mit Automatik-Ölern.
Manchmal vergessen wir die Dinger zu befüllen, dieses Pöl muß unglaubliche Notlaufreserven haben. Mit mineral-Öl hatten wir schön öfter einen Lagerschaden wenn die Kiste ohne Öl lief.
Seither gab es noch keinen Lagerschaden und das Wasser aus dem Kondens-Wasserabscheider killt die Natur nicht mehr(gelbe Wiese).
Außerdem sind die Schaugläser der Autom.Öler völlig klar und sauber.
...die Pumpe läuft ca. 10 Stunden täglich, sehr hochtourig mit 10000 u/min.

Ich habe noch mehr dazu gefunden:

Dichte

Betriebsstoffe auf Rapsölbasis haben nahezu die Dichte von Mineralölen. Mit einer Dichte <1 sind sie nicht wasserlöslich. Viele Anbieter legen jedoch großen Wert auf die Wasserlöslichkeit und verwenden aus diesem Grunde Polyglykole. Im Fall einer Leckage mit Polyglykolen ist zu beachten, daß diese schnell in tiefere Bodenschichten gespült werden, in denen aufgrund des geringen Sauerstoffanteils kaum ein biologischer Abbau stattfinden kann.


Temperatur

Die durch Reibung und Abdrosselung entstehenden Verluste in der Maschine werden als Wärmeenergie abgegeben. Deshalb müssen die Funktionseigenschaften der Betriebsstoffe über einen weiten Temperaturbereich gewährleistet sein.
Umweltfreundliche Betriebsstoffe aus Rapsöl haben eine eingeschränkte Temperatureinsatzfähigkeit. Dies hängt entscheidend mit der Fettsäurestruktur im Molekül zusammen. Von den Fettsäuren im Rapsöl ist die Ölsäure einfach ungesättigt, die Linolsäure zweifach ungesättigt und die Linolensäure dreifach ungesättigt. Ungesättigte Fettsäuren reagieren besonders leicht auf Sauerstoff, zeigen folglich eine schnelle Oxidierbarkeit.
Bei Temperaturen über 70ºC wird die Struktur dieser Betriebsstoffe beschädigt und ihre Viskosität verändert. Temperaturbereiche über 70ºC sind aber nur in wenigen, ganz speziellen Maschinen erforderlich. Hierfür können Esterprodukte auf Rapsölbasis verwendet werden, die eine höhere Temperaturbeständigkeit besitzen.


Viskositätsindex

Der Viskositätsindex (VI) liegt bei Schmierstoffen und Hydraulikölen auf Rapsölbasis über 210. Somit liegen sie weit über den Mineralölen und erreichen den sogenannten "Mehrbereichsöl-Charakter".


Mischen mit Mineralölen

Bei der Umrüstung von Mineralöl auf ein Pflanzenöl oder ein synthetisches Esterprodukt ist es zwar in der Regel nicht notwendig die Systeme auszuspülen, doch soll laut VDMA-Richtlinie der Restölgehalt im System bei maximal 2 Prozent liegen. Daher sollten die Systeme bei der Erstbefüllung mit schnell biologisch abbaubaren Produkten soweit wie möglich entleert werden. Ansonsten kann ein Gemisch entstehen, das der gewünschten Umweltverträglichkeit nicht mehr gerecht wird. Einige Hersteller empfehlen in diesem Zusammenhang, die Ölfilter nach der Erstbefüllung mit biologisch schnell abbaubaren Betriebsstoffen nach ca. 15 Betriebsstunden zu überprüfen, gegebenenfalls zu reinigen oder auszutauschen, da pflanzliche Öle eine sehr hohe Reinigungskraft haben und Verschmutzungen im System lösen. Bei der Umstellung auf Polyglykolprodukte muß das System gesäubert werden und eventuell das Dichtungsmaterial ausgetauscht werden. Polyglykole sind nicht mit Mineralölen mischbar.


Hydrolytische Stabilität:

Ein Nachteil biologisch schnell abbaubarer Schmierstoffe und Hydrauliköle auf Rapsölbasis ist ihre geringe Alterungsbeständigkeit, die auch die Druckbeständigkeit mitbestimmt. Generell ist die Stabilisierung der Öle gegen die Alterungsmechanismen möglich, jedoch ist dies nicht ohne Beeinträchtigung der biologischen Abbaubarkeit möglich.


Verträglichkeit mit Dichtungen

Die Verträglichkeit von Schmierstoffen und Hydraulikölen auf Rapsölbasis mit den im Gerät eingebauten Dichtungen ist in der Regel gegeben. Verschiedene Elastomere vertragen sich jedoch nicht mit umweltschonenden Betriebsmitteln. Von den Herstellern werden folgende Gebrauchselastomere empfohlen: Polyurethan, Nitril Butadien Kautschuk, Fluor-Kautschuk und hydrierter Nitril-Butadien-Kautschuk. Der Forschungsaufwand zur Weiterentwicklung von Dichtungselastomeren ist sehr hoch. Vorrangiges Ziel aller Bestrebungen ist dabei die Senkung von Leckagen in Folge defekter Dichtungen.


Alterungsstabilität und Standzeit der Betriebsstoffe

Entscheidende Faktoren, die sich auf die Alterungsstabilität auswirken, sind die Einwirkungen durch Luftsauerstoff, Temperatur, Licht und alle Arten flüssiger und fester Fremdstoffe, wie z.B. Wasser und Staubpartikel. Diese Belastungen führen dazu, daß sich die Öleigenschaften verändern. Pflanzenöle sind diesen Einwirkungen gegenüber besonders labil. Synthetische Ester auf Rapsölbasis weisen eine verbesserte Alterungsstabilität auf und können über längere Standzeiten hinweg in der Maschine verbleiben. Dennoch bleiben bestimmte Einschränkungen bestehen. Generell sollten Pflanzenöle bevorzugt in geschlossenen Systemen eingesetzt werden. Dies ergibt sich durch deren hygroskopische Eigenschaft, die einerseits bestimmte Einsatzgrenzen vorgibt und andererseits die schnelle biologische Abbaubarkeit verursacht. Die Standzeit von Hydraulikölen und Schmierstoffen auf Rapsölbasis kann jedoch durch spezielle Additivierung erhöht werden.


Die Verschleißminderung

Bei den technischen Ansprüchen an Schmierstoffe und Hydrauliköle sind in erster Linie die Eigenschaften Druck und Leistung zu übertragen und die Reibungsreduzierung von größter Bedeutung. Hydrauliköle und Schmierstoffe auf Rapsölbasis besitzen eine besonders hohe Schmierfähigkeit und Verschleißminderung. Diese positiven Eigenschaften wurden in Untersuchungen und auch von Seiten der Anwender immer wieder bestätigt. Biologisch schnell abbaubare Betriebsstoffe übertreffen die Schmierfähigkeit und somit die Verschleißminderung von Mineralölprodukten in der Regel deutlich.


Die biologische Abbaubarkeit

Die Forderung, biologisch abbaubare Schmierstoffe und Hydrauliköle einzusetzen, wird zunehmend lauter. Immer mehr Kommunen und Gemeinden sind dazu übergangen, die für sie tätigen Unternehmen zum Einsatz dieser Betriebsstoffe zu verpflichten. Hierbei gilt es jedoch zu differenzieren, denn auch Mineralöle sind biologisch abbaubar, jedoch dauert dieser Prozeß Monate oder sogar Jahre. Anders verhält es sich mit Produkten aus Rapsöl oder auf Basis von Rapsöl. Diese werden als biologisch schnell abbaubar bezeichnet. Damit ein Betriebsstoff als schnell biologisch abbaubar eingestuft wird, muß er unter den derzeitigen Prüfbedingungen nach der Methode CEC-L-33-T 82 nach 21 Tagen zu über 80 Prozent abgebaut sein. Diesem Testverfahren wird nach wie vor die größte Bedeutung beigemessen. Produkte aus Rapsöl und auch die synthetischen Ester aus Rapsöl sind nach 21 Tagen zu rund 95 Prozent abbaubar. Somit erfüllen sie nicht nur die notwendige Vorgabe der schnellen biologischen Abbaubarkeit, sondern übertreffen auch das Abbauverhalten anderer Produkte dieser Art. Mineralische Öle sind bestenfalls zu 20 Prozent innerhalb dieser Zeitspanne abgebaut. Die Umweltverträglichkeit von Hydraulikölen und Schmierstoffen auf Rapsölbasis ist somit kaum zu überbieten.
Zur biologischen Abbaubarkeit ist generell festzustellen, daß selbst biologisch schnell abbaubare Produkte im Wasser nur schlecht abgebaut werden, da im Wasser (und auch in tieferen Bodenschichten) nicht genug Sauerstoff vorhanden ist. Die Mikroorganismen, die für den Abbau verantwortlich sind, können die Öle nicht zersetzen.
Weiterhin ist zu beachten, daß sich die Abbaubarkeit nach längerem Einsatz in den Maschinen verringert. Die Abbaubarkeit eines normal beanspruchten Rapsöls sinkt nach ca. 3.000 Betriebsstunden von rund 95 Prozent auf ca. 85 Prozent. Trotzdem werden die Anforderung an die schnelle biologische Abbaubarkeit weiterhin erfülIt. Wichtig: Trotz der hohen Umweltverträglichkeit von Schmierstoffen und Hydraulikflüssigkeiten auf Rapsölbasis sind Ölunfälle immer meldepflichtig.

Raffinat Rapsöl, additiviert Rapsöl
Dichte bei 15°C g/ml 0,919 0,919
Viskosität bei 40°C cSt 36,0 36,0
Viskosität bei 100°C cSt 8,19 8,19
Viskositäts-Index (VI) -- 214 214
Flammpunkt °C 318 318
Cloudpoint °C - 9 --
Pourpoint °C (-20) -30*
Neutralisationszahl mgKOH/g 0,3 0,2
Farbe ASTM -- L 2,0 L 2.0
FZG-Test Schadenskraftstufe 10 12
Luftabscheidevermögen min bei 50°C 5 5

* -30°C im Langzeitkälteversuch



73 pölige Grüße Maik

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