Date: February 25, 2002 at 21:39:35
From: Hans Fürthbauer, [linzu2-212-174.utaonline.at]
Subject: Re: @ Stephan zum Common Rail Injektor
Hallo Stephan,
es ist auf den ersten Blick nicht wirklich kompliziert, die 70 - 80V zu erzeugen. Die Spulen der Injektoren liefern beim Abschalten genug Induktionsspannung. Ein spezieller IC im Steuergerät "sammelt" die Induktionsspannung ein und lädt sie auf einen der beiden "Booster-Kondensatoren". Die sind für den hohen Einschaltstrom zuständig. Insoferne hat der Rhanie zu 50% recht mit seiner Annahme.
Der IC überwacht auch die Kondensatorspannung. Ist sie für den nächsten Einspritzvorgang noch zu niedrig, steuert er einen Injektor an, der momentan nicht an der Einspritzung beteiligt ist, aber nur soviel, daß er nicht öffnet. Auch von dem holt er sich die Induktionsspannung und schaltet sie auf den Kondensator.
Dieser Vorgang des Kondensator-Ladens heißt "refreshen" und beansprucht etwas Zeit und die ist knapp. Daher sind 2 Booster-Kondensatoren in Verwendung. Damit läßt sich ein 4-, 5- oder 6-Zylinder-Motor gut bedienen. Bei einem 8-Zylinder geht es nicht mehr. Da braucht man 2 Steuergeräte: einen Master und einen Slave.
Natürlich unterstützt das Bordnetz die Injektoransteuerung, denn die Kondensatorladung ist nur für den blitzartigen, hohen Öffnungsstrom zuständig. Und bei der Energierückgewinnung gibt es natürlich auch Verluste. Sonst hätten wir ja ein Perpetuum Mobile.
Meine Darstellung des doch sehr komplexen Sachverhalts ist aus Zeitgründen etwas vereinfacht ausgefallen. Ich denke aber, für das Grundverständnis paßt es so.
MfG Hans F.
Follow Ups: