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Date: March 30, 2002 at 23:27:17
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-220-194.utaonline.at]
Subject: Re: @ Ralf: FSS und Büssing

Hallo Ralf,

zunächst zum FSS: der wurde bei den VW-Wirbelkammermotoren Mitte der 90-er Jahre verbaut, bevor sich die TDI's gänzlich durchgesetzt hatten. Die Pumpe war eine VP20 mit Förderbeginnregelung. Für EU2 (ab 1996 verpflichtend) war die VP20 in kleineren Wirbelkammermotoren zusammen mit einer ungeregelten AGR gerade noch geeignet, um die Abgasgrenzwerte zu schaffen. Die VP20 gabs allerdings schon vorher bei anderen Fahrzeugherstellern, aber ohne FSS und mit Spritzbeginnregelung.

Gemessen an Aufwand und Nutzen war es eher eine "Krückenlösung". Eine echte EDC, wie sie bei anderen Wirbelkammermotoren außerhalb des VW-und Audi-Konzerns Anfang der 90-er Jahre längst verwendet wurde, hat auch nicht viel mehr gekostet und war halt doch eine vollwertige "Elektronische Dieselregelung".

Zu den Büssing-Motoren: Danke für den Link. Mit Büssing verbinden mich zwar keine besonders angenehmen Gedanken, aber der Link freut mich trotzdem, weil mich die damals spektakuläre Technik der Unterflurmotoren sehr beschäftigt hat und auch heute noch fasziniert!

Die Bilder erinnern mich sehr intensiv an meine berufliche Vergangenheit in der LKW-Werkstatt. Am U12DA und U12D habe ich selbst vor mehr als 20 Jahren noch geschraubt. Beim U12DA kam ab ca. 200.000 km die Zylinderkopfdichtung. Das war im Reparaturfall für den Kunden und die Werkstatt ein Problem. Denn der Motorblock war so "weich", daß sich die Zylinderbüchsen gesetzt hatten. Der Büchsenüberstand über die Dichtfläche am Motorblock ging gegen null und die neue Zylinderkopfdichtung hatte nicht mehr die notwendige Vorspannung. Es tropfte nach dem Tausch der ZKD gerne Kühlmittel an der Trennfläche Zylinderkopf - Motorblock. ...

Ein weiteres Problem war die Büchsenabdichtung. Nach einer Demontage der Zylinderköpfe zwecks Tausch der ZKD war es nicht sicher, ob die Büchsenabdichtung dann noch dicht war. War sie undicht, lief das Kühlmittel zwischen den Zylinderköpfen heraus. Beides waren ungute Situationen, denn sie erforderten eine nochmalige Motorzerlegung und zwar des gesamten Grundtriebwerks.

Für den Fall, daß sich die Büchsen gesetzt hatten, gab es ein Nacharbeitsprozedere für die Büchsensitze am Motorblock und neue Büchsen mit einem entsprechend höheren Büchsenbund.

War der Büchsenüberstand in Ordnung, aber die Büchsen-Abdichtung undicht, mußte man ebenfalls die Büchsen ausbauen, die O-Ringe erneuern und die Büchsenbundauflage im Motorblock mit einem Spezialkleber neu eindichten.

Es ist mir im Lauf der Jahre mehrmals passiert, daß nach dem Tausch der ZKD zunächst alles dicht war, aber nach dem damals obligaten Nachziehen der ZK-Schrauben (mit 380 Nm!) Kühlmittel an einer der beiden oben beschriebenen Stellen ausgetreten ist. Der Kunde reklamiert natürlich sofort einen Pfusch, aber du hast alles korrekt, sehr sorgfältig und sogar mit ein wenig Liebe wegen des Hintergrundwissens zur problematischen Büssing-Technik gemacht. ...

Heute beschäftigt mich eine weit ausgereiftere Technik, aber auch da gibt es manchmal Probleme.

Danke nochmal und frohe Ostern!

Hans F.

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