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Date: April 17, 2002 at 10:24:34
From: R.Lang, [pd9e2c8a6.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @Ralf & Martin R. Rainer L. Fritten Robert! währ das was?

Hallo Rhanie,

Das Prinzip ist zwar interessant,allerdings für die Untersuchung von Fressschäden nicht geeignet weil man mit diesem Verfahren keine Übersichtsaufnahmen bekommt die man noch sinnvoll darstellen könnte.
Dieses Prinzip setzt auf atomarer Ebene an, das ist von der Strukturgrösse eine ganze Dimension kleiner als das was wir bearbeiten müssen. Man könnte ganz am Anfang wenn man noch von normaler
Funktion ausgehen kann Materialveränderungen an der Oberfläche ansehen,daß allerdings nur auf atomarer Ebene.

Schon dabei gebe es Präparationsprobleme,denn auf normalen Metalloberflächen ist immer eine gewisse Menge H2O zu finden.Dieses kann man im Vakum entfernen indem man das Präparat auf über 300 Grad Cel. erwärmt.

Eine weiteres Problem ist das bei der Vergrösserung die hier realisiert werden soll Schwingungsprobleme durch Erschütterung aus der Umgebung entstehen diees erforderlich machen das Präparat mit der Mechanik des Mikroskop starr zu verbinden.

Das ganze ist für forschende Physiker eine gute Herausforderung,für unsere Zwecke allerdings ungeeignet.Der Aufwand ist erheblich.

Es ist jedoch interessant sich mit den physikalischen Vorgängen die mit einem Rastertunnelmikroskop möglich sind zu befassen.

Die Manipulationsmöglichkeiten die hier mit einzelnen Atomen möglich sind finden bei Verschleissprozessen in chaotischer Form auch statt.Es ist zwar sehr abstrakt von diesem Verfahren auf Verschleissprozesse Rückschlüsse zu ziehen,allerdings ist ein Verschleissprozess auch nichts anderes als ein Transport von Materie von einem Platz an einen anderen. Da das ganze Wachstumprozesse sind dauert es halt ne Zeit bis die Folgen bemerkt werden können.

Will man den Verschleiss verringern so muss man sich halt diese Prozesse verstehen und die Geometrien der Mechanik sowie die Kombination von Materialeigenschaften optimieren. Das ist bei dem Umfang der Problematik nur noch im Zusammenspiel mehrer Fachdisziplinen möglich.

Das normale Rasterelektronenmikroskop ist für die Untersuchung von
solchen Verschleisschäden besser geeignet, es bietet eine gute Schärfentiefe bei den Geometrien die wir uns ansehen wollen. Weiterhin ist mittels Röntgenanalyse möglich in gewissen Grenzen aussagen über die Zusammensetzung des Materials an der Bruchstelle zu machen. An Hand der Bruchstruktur kann ein erfahrender Materialspezialist eine Aussage machen wie dieser Schaden entstanden ist. Gute Literatur hierzu ist z.B. das Buch Metallschäden von dem Schadensforschungsinstitut der Gerlingversicherung.

Mit unserer bisherigen Theorie der unterschiedlichen Materialausdehnungsgeschwindigkeit als Funktion der Erwärmung,des höheren wärmeeintrages durch höhere Viskosität von PÖL,durch Anwesenheit von Wasser und Schmutzpartikel, sowie von Querkräften die durch die hohen Drücke im Einspritzmoment entstehen ist der Schadensmechanismus ausreichend erklärt.

Wege der Abhilfe sind im Forum in vielfältiger Form diskutiert und mit erfolg realisiert worden.

Weitere Lösungen sind angedacht,so zum Beispiel im Hochdruckteil mal die Materialkombination von Keramik auf der statischen Fläche des Hochdruckteils anzuordnen. Diese kann allerdings nur in Form von Schmiermitteln eingebracht werden.Derartige Schmiermittel werden bereits angeboten.Versuche und Ergebnisse stehen noch aus.

Fertigungstechnik in die Oberfläche des Hochdruckteils Keramik einzubauen übersteigt unsere Möglichkeiten, es sei denn es gibt jemanden der auf diesem Gebiet zugriff auf die dazu notwendige Technik hat.In der Industrie werden derartige Entwicklungen bereits vorangetrieben. Das Forschungsministerium fördert seit letztem Jahr mir Fördermittel derartige Entwicklungen.

Eine ander Möglichkeit wäre Nanostrukturen aus Kohlenstoff zum Einsatz zu bringen die auch je nach Form sehr positive Eigenschaften haben.

mfg R.Lang

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