Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

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Date: April 23, 2002 at 23:12:46
From: MartinR, [pd950c23d.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Umrüster-Seminar, Problem-Umrüstungen

Hi,

Es wurden mehrere Umrüstungen mit Teilen von Dosch und Stumpff beschrieben.
In einem Falle wurde ein Zweitank-System in einen Lupo durch eine
Werkstatt vor Ort eingebaut. Wegen ungenügender Wärmebeständigkeit der
Kunststoff-Heizschläuche im Tank platzten diese und setzten den Pöltank
unter Wasser. Wasser- oder Luftblasen konnte man während der Endoskopie
des Tanks noch entdecken, daneben eine Menge Dreck, was durch
Mikroskopie bestätigt wurde. Für Diesel existierte der Serienfilter
noch, Pöl lief durch einen anderen Filter.
In einem anderen Falle wurden die Teile vermutlich von dem
Fahrzeugbesitzer selbst eingebaut, Mercedes 250 C Vorkammer,
Eintanksystem. Anspringverhalten gut, sehr träge Reaktionen aufs
Gaspedal in den ersten 4 min. Des weiteren ist der Tank mit einer
Saugstrahlpumpe ausgerüstet, die mit dem Pöl nicht fertig wird, sodaß
bei einem ca. 25 % Pölpegel im Tank nachgetankt werden muß, ansonsten
bleibt die Kiste stehen. Der Fahrer will eine Vorförderpumpe nachrüsten.

Von Saumtec gab's ne Menge an Negativ-Erfahrungen, positive fehlten.
Allgemein wurden bemängelt Undichtigkeiten des Systems an den
Schlauchschellen oder am Gewinde des Kerzenheizers im
"Viskositätsumwandler", geringe Leitungsquerschnitte zu den Kerzen (eine im "Wandler", eine im Einlauf der Einspritzpumpe), mangelhafte
Ausführung der Kabelverbindungen an den Ösen, geringe Leistungsfähigkeit der Heizer. Nachmessungen zeigten in der Kaltlaufphase ca. 30 Grad am Heizer, während an den Düsen noch 6 Grad zu messen waren. Nach 20 min Autobahn an den Düsen 60 Grad, an der Vorwärmung erheblich weniger, also wirkungslos.
Nachbesserungen von Saumtec waren in der Regel mit den
gleichen Problemen behaftet. In einem Falle wurde dem Fahrer eines
Fahrzeuges nach der Nachbesserung zur Behebung der gebliebenden Probleme das Zumischen von 50 % Diesel empfohlen, die Probleme blieben aber trotzdem. Der hatte irgendwann keinen Bock mehr und alles wieder
ausgebaut und siehe da, das Fahrzeug lief mit 50 % Pöl ohne Saumtec
absolut problemlos (Vorkammer-BMW).
Bei Problemen zeigte sich Saumtec ziemlich lustlos bis schikanös, so
wurde z.B. jemand, dessen Sicherung im Schaltkreis der Umrüstung
durchgebrannt war, zunächst mal zu einer anderen Werkstatt geschickt, um erst einmal diesen Fehler beheben zu lassen. Schuldzuweisungen an andere (z.B. Öl-Lieferanten) waren an der Tagesordnung. Die Schadenssummen waren ziemlich hoch (ein Anwender mit Motorfresser bei einem LKW, ein weiterer mit M-Ölpolymerisation in einem Passat (ein
Motoreninstandsetzer in Lüneburg soll schon 6 Saumtec-Kunden kennen),
ein dritter mit Bosch-Austauschpumpe (VP44), wobei hier die Ursache
nicht ganz eindeutig ist). Schadensregulierung entweder überhaupt nicht trotz anfänglich gegenteiliger Versprechungen (z.B. Aufgabe des Betroffenen nach wochen- bis monatelanger Hinhaltetaktik durch den Umrüster) oder durch außergerichtlichen Vergleich.
Insgesamt scheinen mir die 400000 DM Entwicklungskosten für den "Viskositätsverwandler" schon gerechtfertigt zu sein, zieht man die 80000 für das unbekannte und nicht aufzufindende "weltweite Patent" ab, blieben gerade mal der Gegenwert für 10 geschrottete LKW-Motoren.
Die Frage ist nur, haben sie auch nicht erstattete Schäden mitgerechnet?

VG Martin

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