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Date: May 24, 2002 at 10:05:24
From: Thomas Kohler, [pico.mb2.tu-chemnitz.de]
Subject: Vergleich Bosch-Lucas(DPC) viel Text

Habe gerade passenden Text in meinen Sicherungsdateien gefunden.
Es ist eine (wie immer) rege Diskussion um einen Pumpentod: Dazu
gab es ein Bild (weiß nicht, wie ich es hier reinstellen soll)

++++++++++Auftakt++++++++++++++
Links oben: Verteilerkolben mit "Verreiber" (der rauhe Ring)
Rechts oben: Verteilerkopf, Darin befindet sich der
Verteilerkolben, Dieser steckte so fest drin, daß er mit einer
40-Tonnen Presse nicht ausgepresst werden konnte. Erst durch
aufschneiden des Verteilerkopfes konnte der Kolben ausgepresst
werden (siehe Schlitz)
Links + Rechts unten:
Gebrochene Sollbruchstelle des Pumpenantriebes (im Pumpeninneren)
Die Teile stammen von einem Forumsteilnehmer, der mich diese
Teile fotografieren ließ.
Meine (intakte) Lucas wird demnächst ausgebaut und gegen Bosch
ausgetauscht. Sie steht zum Verkauf zur Verfügung. Thomas

++++++++++Diskussion+++++++++++
1)Sieht aus wie mangelnde Schmierung. Der Boschkolben hat 9mm
Durchmesser, der Lucasverteilerrotor etwa 30 mm. Die
Umfangsgeschwindigkeit zwischen Rotor und Gehäuse ist bei gleicher
Drehzahl viel höher. Frißt sicher leichter als Bosch. Schade.

2)Ich habe gerade mit einem Umrüster telefoniert. Ich war dort mal
und habe mir den Laden angeschaut. Er wollte sich die Bilder nicht
anschauen. Sein Kommentar war, vergeßt die Lucas Pumpen. Die gehen
nicht. Wenn andere Umrüster das machen, dann sollen die auch eine
Garantie geben. Ich fass keine Lucas Pumpe mehr an. Kommentar Ende

3)Welcher Umrüster will keine Lucas ? Mit wem hast du da
gesprochen ?
Biocar (Lohmann) hat nichts gegen Lucas. Hab mal eine FAX-Antwort
von denen bekommen. PÖl soll nie kalt durch die ESP laufen, haben
sie betont !
Mit Hausmann hab ich mal telefoniert, die wollen die Lucas nicht.
Ist auch kein 2-Tank-System. Bei denen werden die Einspritzdüsen
(ESD) beheizt, damit das Auto besser startet.
Garantie gibt es bei beiden keine, glaube ich.

4)Warum wohl? Ich war bei der Firma Holzapfel in Kaarst damals.
Gestern hatte
ich noch einmal dort angerufen.

5)Nicht vorgeheiztes PÖl ist sehr viskos. Nona...
Dadurch ergibt sich ein größerer Differenzdruck am Dieselfilter.
Dieser könnte gerissen sein, und Schmutz kommt in die ESP. Den
Rest kann man sich denken...
Thomas

6)Hallo Thomas, das glaube ich nicht, sonst wären auch Bosch-Pumpen
betroffen. Meine Vermutung wäre, daß unter Umständen am
rotierenden Pumpenkolben keine tragfähige Schmierschicht entsteht.
Diese Teile sind genauestens eingeläppt, das Spiel wird für Diesel
"eingestellt" sein, damit der Leckverlust klein bleibt. Das
zähflüssigere Pöl wird deshalb nicht die ganze Fläche zuverlässig
erreichen. Soweit mal meine Theorie. Eine Abhilfe hätte ich auch
schon. Entweder das Spiel vergrößern durch abtragen von 1 paar
tausendstel am Kolben oder fräsen von Schmiernuten. Ich würde es
gern ausprobieren, wenn ich jetzt ne Lucas hierhätte. Aber
irgendwann find ich schon noch eine zum testen. Schöne Grüße
Michael

7)Hallo Michael
Ich hätte eine Pumpe, aber noch in meinem Auto. Wenn der Termin
hält, werde ich am Mittwoch die Lucas aus- und eine Bosch
einbauen. Verschenken möchte ich meine Lucas allerdings nicht.
Thomas
PS: Das mit dem Schmierfilm ist so eine Sache. Den muß es ja bei
der Bosch auch geben. Warum reißt er dort nicht ab ? Andere
Toleranzen ? Axiale Bewegung des PumpVerteilerKolbens ?

8)Hallo Thomas, ich könnte mir vorstellen, daß durch die
Axialbewegung des Pumpenkolbens eine ausreichende Schmierung
besser möglich ist. Leider kenne ich die Toleranzen nicht, um
wirklich Vergleiche anzustellen. Ich würde vorschlagen, wir warten
mal auf einen Kommentar von Hans Fürthbauer zum Thema. Ich hätte
eigentlich gemeint, daß der Nockenring der Lucas-Pumpen der
Schwachpunkt ist, aber wenn ich mir die Bilder da so anseh....
Betreffs der Pumpe, ich such halt bevorzugt eine DPS, die könnt ich
dann entsprechend umrüsten und auch gleich in meinem Fahrzeug
testen. Bei der DPC hätt ich dann das Problem, erst ein passendes
Auto kaufen zu müssen. Naja, das wars mal wieder, vielleicht hat
ja noch wer Ideen. Schöne Grüße noch von der Ölfront Michael

9)Hallo, besonders an Hans F.
offensichtlich ging bei der Pumpe nicht, wie von mir vermutet die
Rollen/ Schuhe/ Nockenring kaputt, sondern der Kolben, was mich
irgendwie wundert. Kann es sein, daß das Pöl einfach zu
dickflüssig ist, um die Passung Kolben/Zylinder zu füllen? Das
würde auch die Freßspuren erklären. Hans' Ansicht würde mich
interessieren.
Übrigens, Thomas, vielen Dank für die Bilder, damit kann man was
anfangen.
Kennt wer noch weitere defekte Lucas-Pumpen? Und sind die an den
gleichen Symptomen gestorben? Wäre sehr interessant, bestimmt
nicht nur für mich.
Schöne Grüße noch Michael

++++++++++und kaum gerufen, da kommt er auch schon+++++++++
10)Hallo Michael und Thomas,
ein Verteilerrotor-Fresser kann mehrere Ursachen haben. Er tritt
auch gelegentlich bei Lucas-Pumpen auf, die nachweislich nie was
anderes als Dieselkraftstoff gesehen haben.
2 Beispiele:
1,) Fremdkörper, von woher auch immer, die in die Passung zwischen
Zylinder und Rotor gelangt sind, blockieren den Rotor und er reißt
ab (das gibt es auch bei der Bosch-Pumpe).
2.) Motorwäsche bei laufendem Motor: der Hydraulische Kopf kühlt
soweit ab, daß der Rotor im Zylinder kein Spiel mehr hat und frißt.
Dann: Benzinzusatz zum Kraftstoff verschlechtert die Schmierwirkung
so, daß der Rotor infolge des starken seitlichen Drucks beim
Hochdruckaufbau über die Fläche der Zuteilerbohrung auf der
gegenüberliegenden Seite des Rotors den Schmierfilm durchdrückt
und in weiterer Folge frißt. Natürlich spielt auch die Viskosität
des Kraftstoffes (z.B. Pöl) und seine Schmiereigenschaften, wie
Michael schon erwähnt und auch sehr gut beschrieben hat, eine
entscheidende Rolle. Pöl ist ein Nahrungsmittel und kein
Motorenkraftstoff, daher ist die Viskosität und Schmierwirkung
ungewiß, ... hier bewege ich mich in ein sehr emotional besetztes
Gebiet, daher belasse ich es dabei.
Zur Bosch-Pumpe VE-Pumpe: Bei der Bosch-Pumpe erleichtert die
kombinierte Dreh- Hubbewegung des Verteilerkolbens natürlich die
Schmierung des Pumpenelements. Dazu kommen noch spezielle
Schmiernuten im Verteilerkolben, die mithelfen, die Schmierung zu
verbessern. Der Kraftstoff wird sozusagen zwangsweise in den
"Passungsspalt" zwischen Verteilerkolben und Pumpenzylinder
gefördert. Auch das hat Michael schon angeführt.
Zusammenfassung: Um den Schaden der in den Bildern gezeigten
Pumpe wirklich beurteilen zu können, fehlen die Randbedingungen,
unter denen er aufgetreten ist. Außerdem wäre noch der Zustand von
Nockenring und Rollen interessant, die zu den am höchsten
beanspruchten Teilen zählen. Aus den Bildern ist meiner Ansicht
nach nicht abzuleiten, daß die Pumpe wegen Betrieb mit Pöl
"gestorben" ist.
MfG Hans
+++++++++++++Ende++++++++++++++++++++++

Meine Zusammenfassung:
Bosch: d=19mm, zusätzliche Längsbewegung des Kolbens
Lucas: d=30mm --> 1,6fache Umlaufgeschwindigkeit und höhers Moment

Thomas

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