Date: December 27, 2002 at 03:15:13
From: MartinR, [p5089c9d6.dip0.t-ipconnect.de]
Subject: Re: Fibel nicht Bibel :-)
Hi,
>Bei Ralf handelt es sich aber tatsächlich um eine Röhre. Ich habe sowas zwar noch nie gesehen, aber es ist eine Sonderform der guten alten Röhre und kostet etwa das doppelte eines magischen Auges. Leider konnte ich in meinen Büchern nichts über die Funktion finden.
Nach dem, was Ihr hier so sagt, scheint es sich um einen einfachen "Photomultiplier" zu handeln, wie er in komplizierterer Form in alten Photometern, empfindlichen Fluorimetern und Szintillationszählern eingesetzt wurde/wird. Sehen in der Form fast so aus, wie eine Oszilloskopröhre, nur wesentlich schlanker. Die Dinger, die ich bisher gesehen habe, waren allerdings so empfindlich, daß man sie nicht bei normalem Arbeitslicht/Tageslicht betreiben konnte.
Funktionsprinzip: Licht trifft auf ein lichtempfindliches Metall und setzt dort Elektronen frei, die wie bei der Braun'schen Röhre durch eine postiv geladene Elektrode beschleunigt werden. Beim normalen Photomultiplier treffen die Elektronen auf weitere, unterschiedlich vorgespannte Bleche, aus denen zusätzliche Elektronen freigesetzt werden. Leider werden die Dinger in meiner Auflage des Nührmann nicht (mehr?) beschrieben.
Die Dinger altern natürlich mit der Zeit. Des weiteren sollte man das Fenster des Sensors reinigen bzw. sauber halten. Was mir auch komisch vorkommt, ist, daß die Elektronen in dem Teil für eine Leuchterscheinung sorgen sollen. (Wie gesagt, ich konnte mir die Dinger bisher nicht im Betrieb anschauen). Deshalb würde ich mir die Restwelligkeit der Spannungsversorgung insgesamt und der Röhre im besonderen anschauen, die Gleichrichterdioden/Kondensatoren testen oder notfalls auf Verdacht tauschen.
Übrigens war unser erstes Röhrenradio sehr lichtempfindlich. Wenn die Sonne von hinten durch die Lüftungslöcher ins Gehäuse schien, wurde es leise, stellte man sich in den Strahlengang, war die Lautstärke wieder normal. Ob das Phänomen auf die Röhren oder auf evtl. vorhandene Dioden in Glaskörpern zurückzuführen war, kann ich zur Zeit nicht mehr sagen. Da ich das Radio aber irgendwann später mal repariert habe, könnte ich den Schaltplan noch irgendwo finden.
Weihnachtliche Grüße
Martin
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