Date: January 04, 2003 at 15:29:34
From: Hans Fürthbauer, [linzu3-220-118.utaonline.at]
Subject: Re: @ Rhanie: VP44 Hat eine Stromaufnahme von 20A?
Hallo Rhanie,
Das Hochdruckmagnetventil der VP44 muß mit Schaltzeiten von weniger als 1 ms zurechtkommen. Deswegen kracht das Pumpensteuergerät (nicht das Motorsteuergerät) mit einem Einschaltstrom von ca. 18 A auf die Spule drauf. Kleine Vergewaltigung: denn Gegeninduktion wird überrumpelt und bis die Spule bemerkt hat, was da abläuft, ist es schon wieder vorbei! Soll auch im Leben öfter vorkommen.
Aber im Ernst: Durch den Stromstoß fährt die Magnetventilnadel blitzartig gegen den Ventilsitz im Verteilerrotor und sperrt den Hochdruckraum gegen den Niederdruckraum ab. Das Aufschlagen der Magnetventilnadel am Ventilsitz wird (etwas vereinfacht) durch dabei entstehende kleine, sehr hochfrequente Stromänderungen erfaßt. Damit erkennt das Pumpensteuergerät eindeutig, daß das Ventil jetzt geschlossen ist und nimmt den Strom auf einen Wert von ca. 10 A zurück. Die 10 A als Haltestrom reichen aus und verkürzen auch die Öffnungszeit der Ventilnadel.
Zur Leistungsaufnahme des Hochdruckmagnetventils: Hatte ich schon mal mit Martin R. diskutiert. Bei einer 4-Zyl. PKW-Pumpe liegt sie überschlagsmäßig im Mittel so bei ca. 12 W. Die 12 W entsprechen grob auch der Stromaufnahme des Abschaltventils einer VE-Pumpe.
Temperaturmäßig wäre das Magnetventil trotzdem gefordert, weil auch der heiße Kraftstoff aus der Hochdruckförderung dort vorbeikommt. Deswegen ist durch eine geschickte Flutung mit dem "frischen", eben von der Flügelzellen-Pumpe in den Hochdruckteil geförderten Kraftstoff die Wärmeabfuhr gewährleistet.
MfG Hans F.
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