Date: February 04, 2003 at 11:05:15
From: R.Lang, [pd9e2cfa2.dip.t-dialin.net]
Subject: Zukünftige Trends der Sicherheit im öffentlichen Verkehrsraum
Hallo Otmar,
ich bin bei der Sicht der Dinge mit Dir völlig konform,
jedoch verlange ich das die Untersuchung so schematisiert wird,
daß sie für den Kunden nachvollziehbar wird. Die Fahrzeuge sind
keine Kunstwerke sondern Serienprodukte. An den Serienprodukten gibt es Bauteile und Baugruppen die in Abhängigkeit von Nutzung und Pflege
verschieden lange Lebensdauern haben.
Da es Serienprodukte sind und die sicherheitsrelevanten Teile bekannt sind kann man von seiten der Hersteller eine vorgefertigte Statistik
bereitstellen in der die Erfahrungswerte öffentlich verfügbar bereitgehalten werden. Ich weiss das der TÜV und die Sicherheitsclubs
solche Statistiken ansatzweise führen. Jedoch gehe ich noch weiter,bei
Erkenntniss das es Schwachstellen in den Fahrzeugen gibt muss es sogar soweit getrieben werden das die Prüfprozedure festgelegt wird und die
Bewertung der Prüfergebnisse einem festgelegten Bewertungsmuster unterliegen. Nur so gibt es nachvollziehbare vergleichbare Prüfqualität. Ich habe mich schon selbst ertappt das ich sage "der Prüfer bei der Prüfstelle ist nicht korrekt, da gehe ich nicht mehr hin. Das darf eigentlich nicht sein, das Prüfergebnis hat die Funktion eines Zertifikates (Ablassbriefes) das dient im Rechtstreit als Entscheidungsgrundlage, daher sollte es für die Findung des Rechtes richtig sein, wenn da allerdings die Tagesform des Prüfers eine Rolle spielt, kann es diese Funktion nicht erfüllen. Nach dem
Verursacherprinzip bleibt dann die Haftung an dem letzten nachweisbaren Verursacher hängen. Du kannst sicher sein das die Versicherer in Zukunft die Transparenz der Schuldzuweisungsverfahren
weiter ausbauen werden,die Folgen von nicht nachvollziehbaren Risiken
sind in einer globalen Welt mit hartem Wettbewerb anders nicht mehr kalkulierbar.
Nicht zuletzt sind nicht nur die Prüfer mit nachvollziehbaren Handlungsverfahren zu verpflichten, nein auch die Instandhaltungswerkstätten werden zukünftig einen nachvollziehbaren
Nachweis erbringen müssen, ob dabei noch die alten Strukturen der Handwerksordnung ausreichen den Anforderungen genüge zu tun wage ich zu bezweifeln, es wird wirtschaftlich nicht machbar sein.
Es wird sogar soweit kommen, das die Lenker der Fahrzeuge ihre Verkehrsfähigkeit zyklisch nachweisen werden müssen. Die neuen Regel auf EG-ebene sind so schon ausgelegt. siehe Gesundheitszeugnis für
Lenker von schweren LKW's, zyklische Erneuerung der Fahrlizenz alle 5 Jahre nachdem entsprechende Nachschulung nachgewiesen ist usw.
Das die Marktbeteiligten darauf reagieren kannst Du an den segensreichen Aktivitäten von Hans Fürthbauer sehen, die KFZ-Hersteller haben erkannt das hier erheblicher Handlungsbedarf herrscht und tun was, ob es schon genug ist wird die nahe Zukunft zeigen. Durch die zunehmende Komplexität werden die Schadenswahrscheinlichkeiten immer grösser (siehe Eisproblem am ALU-motor von VW). Hier entstehen grosse wirtschaftliche Risiken die
weder dem Kunden noch den Versicherungen aufgebürdet werden können.
Das Risiko zu beherrschen ist nur durch vorheraufgezeigte Maßnahmen
erreichbar, es besteht jedoch eine grosse Gefahr, werden solche Instrumente leichtsinnig zu Ertragsoptimierung eingesetzt so wird das ganze korrupt und produziert Blindleistung (siehe Wirtschaftspolitik der letzten 20 Jahre). Mehr dazu wenn Bedarf am Stammtisch.
Gruss Rainer
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