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Date: February 28, 2003 at 21:04:38
From: Werner, [p3e9b9c24.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Vorpumpen bei Eicher-Oldtimer-Traktor (Direkteinspritzer), `n richtiger Sermon

Was für ein 2T-Traktor issn das? Würde mich interessieren. Ist das der Sachs mit 508 ccm oder etwas ein richtiger Lanz?

Dieselöl ist ein Gemisch, in dem auch Leichtsieder drin sind. Bei der damaligen Zerstäubungstechnik oder besser gesagt "Spritztechnik" bleiben die Schwersieder im kalten einfach zusammen und nur die Leichtsieder sind frei für Flamme und Feuer. Die Menge reicht aber erstens nicht für den richtigen Bumms und zweitens kühlt der ganze Kram in der Vorkammer sofort ab, daher wird einfach zugeschüttet, bis sich Gleichgewicht einstellt (zwischen Leichtsiedern und Luft). Das Schöne daran, man kann eigentlich nichts verkehrt machen, da die Überschußmenge am Kolben oder sonstwo klebt und zunächst nicht weiter stört. Die anschließende Sauerei nach erfolgtem Anlauf wurde halt früher nicht so eng gesehen.

Dieselkraftstoffe sind bei den brennbaren Flüssigkeiten als A3-Stoff einklassiert, was heißt, daß ihr Flammpunkt über 55°C liegt. Sie erzeugen also bei gesättigter Luft über dem Flüssigkeitsspiegel eine Mischung, die noch nicht hochgeht. Erhöht man jetzt schnell den Druck, so haben die Leichtsieder kein Zeit, sich wieder wieder im Sprit zu lösen und bei passender Temperatur kommt die erste Zündung. Sie beginnt im Zentrum, wo die Wärmeübertragung ans kalte Metall am geringsten ist. Großvolumige Direkteinspritzer brauchen aus diesem Grund nicht vorgeglüht zu werden. Ich habe Schiffsdiesel (Sulzer 2T) abgenommen, die bei einer Gehäusetemperatur von 11°C spontan ansprangen.

Die anderen Substanzen, die an den kalten Wandungen lagern, verdampfen in dieser Phase noch nicht, man kann aber zeigen, daß sie die Wärmeabgabe ans Metall verschlechtern und damit beim Startvorgang helfen. Nach den ersten Umdrehungen verdampfen sie natürlich und überfetten das Gemisch unter Umständen reichlich. Die Dieselaggregate von Preßlufthämmern wurden auch so gestartet (wie das heute ist, weiß ich nicht), und wenn der Typ vom Straßenbau es mal wieder gut meinte, dann hat´s höllisch gequalmt nach den ersten Umdrehungen. Absaufen im Sinne eines Benziners kann der kalte Dieselmotor eigentlich nicht. Es ist aufgrund des geringen Dampfdruckes immer genug Luft da.

Wird der betriebswarme Diesel mit Sprit zugeschüttet, sieht die Sache natürlich anders aus.

Apropos Brennraumverkleinerung durch Treibstoff: Rechne mal nur mit einer 10%-igen Verkleinerung (was noch nichts bringt) die Menge aus. Das reicht für mehrere Minuten Betriebslauf.

So, das war´s aus der Erdölbranche.

Was muß ich denn für eine Verteilerpumpe vom Schrottplatz hinlegen, wenn sie noch einigermaßen gehen soll? Von welchem Fabrikat ist dringend abzuraten? Kann man VW nehmen?

Iss für mein Zauberprojekt, wenn ich Millionär bin, beteilige ich Euch.

Grüße

Werner

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