Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik

[ Follow Ups ] [ Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik ]

Date: April 03, 2003 at 14:39:06
From: Rhanie, [p62.246.145.108.tisdip.tiscali.de]
URL: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,243187,00.html
Subject: Aktivlenkung, ob das die Sicherheit erhöht? Off Topic.

Hallo!

Wenn ich besoffen bin ok, aber wenn ich schleudern möchte, weils nich mehr reicht?

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,243187,00.html


AKTIVLENKUNG

Schleudern mit Hilfe

Abrupte Ausweichmanöver bei hohem Tempo enden oft mit schweren Unfällen, da es vielen Autofahrern nicht gelingt, ihr ins Schleudern geratendes Fahrzeug abzufangen. Aktive Lenkungssysteme können in solchen Situationen gegenlenken und stabilisieren. Als erster Hersteller will BMW ab Juli die so genannte Aktivlenkung einführen.

BMW-Aktivlenkung: Die mechanische Lenksäule ist zweigeteilt


München/Frankfurt/Main - Für die neue Generation der 5er-Baureihe, die im Juli auf den Markt kommt, ist laut Pressesprecher Alfred Broede in München eine mit den Zulieferern Bosch und ZF entwickelte "Aktivlenkung" als Sonderausstattung erhältlich. Anders als bei einer herkömmlichen Lenkung sei bei dem System die mechanische Lenksäule zweigeteilt: In der Mitte befinde sich ein Planetengetriebe, über das ein Elektromotor unabhängig vom Lenkradeinschlag einen zusätzlichen oder reduzierten Lenkwinkel der Vorderräder erzeugen kann.
Durch eine Koppelung mit dem Dynamic Stability Control (DSC) - dem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) von BMW - ist Broede zufolge in Situationen, in denen die Fahrstabilität gefährdet ist, ein automatisches Gegenlenken möglich. Wenn etwa Sensoren, die unter anderem permanent Geschwindigkeit, Querbeschleunigung und Lenkwinkel des Fahrzeugs messen, ein beginnendes Übersteuern feststellen, greift die Aktivlenkung korrigierend ein.

Laut Broede geschieht diese Korrektur für den Fahrer nahezu unbemerkt. Gegenüber herkömmlichen Stabilitätsprogrammen, die die Fahrstabilität allein durch das Abbremsen einzelner Räder regeln, sei das ein Komfortvorteil, da sich deren Eingriffe durch Vibrationen bemerkbar machen. Erst bei stärkerem Übersteuern des Wagens übernehme allein das DSC die Korrektur. In Vorbereitung sei eine Funktion, die später auch seitliche Windböen oder das Schleudern bei Vollbremsungen auf seitenverschieden griffiger Fahrbahn ausgleichen soll.

Das aktive Lenkungssystem, das der Zulieferer Continental Teves aus Frankfurt derzeit unter dem Namen ESP II entwickelt und innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre zusammen mit kooperierenden Automobilherstellern in Serie anbieten will, beherrscht diese so genannte µ-Split-Bremsung bereits. "µ" ist die physikalische Größe für den Reibwert, also die Griffigkeit der Fahrbahn. Ist diese seitlich unterschiedlich, tendiert das Fahrzeug beim Bremsen zum Drehen in Richtung der griffigeren Fahrbahnseite. ESP II gleicht nach Angaben von Pressesprecher Dirk Nebelung dieses "Schiefziehen" aus, indem es in Richtung der rutschigeren Fahrbahnseite gegenlenkt.

Auch das ESP II besitzt Nebelung zufolge eine geteilte mechanische Lenksäule mit eingebautem Getriebe, über das ein Elektromotor den Lenkeinschlag der Vorderräder beeinflussen kann. Angesteuert werde es vom ESP-Steuergerät, das mit einer erweiterten Software den Brems- und Lenkungseingriff und in Zukunft sogar die Abstimmung der Federung beim Bremsen regelt.

Verkehrsexperten versprechen sich von mit dem ESP vernetzten, aktiven Lenkungen erhebliche Vorteile: Gerade wenn ein schnelles Ausweichen oder Gegenlenken erforderlich ist, reagierten Autofahrer oft zu spät oder zu heftig, sagt Helmut Klein, Experte für Fahrwerke und Bremsen am ADAC-Technikzentrum in Landsberg (Bayern). "Diese Effekte kann man mit einem solchen System sehr gut ausgleichen."

Im Hinblick auf die µ-Split-Bremsung sieht Klein zudem ein großes Sicherheitspotenzial: Auf unterschiedlich griffiger Fahrbahn könnten bisherige ESP-Systeme ihre volle Bremswirkung nicht entwickeln, da sie beim Bremsen der Fahrstabilität Vorrang geben. Registrierten die Sensoren, dass eine Fahrbahnseite rutschig ist, werden an den Rädern dort der Bremsdruck langsamer aufgebaut und die Bremsen schneller wieder gelöst, um das beschriebene Schiefziehen zu vermeiden. Kombiniert mit einem aktiven Lenksystem, das gegensteuert, könnte sofort an alle Räder hoher Bremsdruck gegeben werden. Continental Teves hat ermittelt, dass sich dadurch der Bremsweg gegenüber einem herkömmlichen ABS um 15 Prozent reduzieren lässt.

Kritik, der zufolge die neuen Lenksysteme eine riskantere Fahrweise fördern, kann ADAC-Experte Klein nicht nachvollziehen. Zwar könne man damit auch mit weniger fahrerischem Können "schneller um die Ecke fahren". Allein deswegen werde aber die Mehrzahl der Autofahrer ihr vernünftiges Fahrverhalten nicht ändern. Vielmehr sei es ein Sicherheitsgewinn, für unvorhergesehene Notsituationen - auch wenn diese möglicherweise nie eintreten - ein System an Bord zu haben, das fahrerische Defizite ausgleichen kann.

Auch nach Einschätzung der Hersteller werden viele Autofahrer die Sicherheitsfunktionen einer aktiven Lenkung eher selten zu spüren bekommen. Laut BMW-Sprecher Alfred Broede bemerkten Fahrer des neuen 5ers die Aktivlenkung vor allem durch eine andere Eigenschaft: So passe sich die Lenkübersetzung auch automatisch an die jeweilige Fahrgeschwindigkeit an. Beispielsweise vergrößere die Lenkung bei langsamerem Tempo den vom Fahrer gewählten Lenkwinkel - wodurch dieser dann bei Passfahrten oder beim Einparken weniger am Lenkrad kurbeln muss.

Von Felix Rehwald, gms

Gruß Rhanie.

Posted with UFORUM version 1.00
[Previous Message] [Next Message]

Follow Ups:


[ Biodiesel/RME/PME - ALDiesel/Poel/SVO - TDI/PD/CDI/JTD/HDI-Technik ]