Date: June 27, 2003 at 08:56:01
From: Werner, [p3ee1e3c0.dip.t-dialin.net]
Subject: Eichfähiger Durchflußmesser
Hi Hans,
wieso soll Deine Durchflußmessung geeicht sein (Neugier)?
Das Problem der Mindestabgabemengen sind die sog. Tropfverluste. Besser oder schlechter kann man nicht sagen. Wenn Du kein Vollschlauchsystem hast, also den Schlauch nach Befüllung noch entleeren könntest, mußt Du den Inhalt des Schlauches als Ungenauigkeit dazurechnen, egal wie supergenau Deine Meßtechnik ist.
Die Hersteller überbieten heute meist die vom Eichamt geforderte Genauigkeit, scheitern dann aber an so blöden "Nebensächlichkeiten", wie Schlauchinhalten und Tropfverlusten. Allein die Betankungsstellen für Mofas würden, wenn sie konventionell eingerichtet wären, niemals eine eichamtliche Zulassung bekommen. Man hilft sich hierbei, indem man im Zwischengefäß, wo auch gemischt wird, eine exakte Menge einfüllt, und diese dann komplett leerlaufen läßt. Aus Sicht des Eichgesetzes wäre das Tanken von Mofas an normalen Zapfsäulen nicht zulässig, wenn dabei die Mindestabgabemenge von 2 l unterschritten wird. Das Mischen des Sprits ist nicht allein der Grund für diese Abgabeart.
Wir haben im Anlagenbau immer wieder das Problem, daß Anlagenbetreiber eichgenau messen möchte, aber den Standard des Hersteller aus betrieblichen Gründen nicht verwenden können. In einigen Fällen wurde dann eine sogar eine Zulassung für die eigene Anordnung erwirkt. Wenn Du also richtig damit was vorhast, Geld verdienen und so, solltest Du Dich vertrauensvoll ans Landeseichamt wenden (war Ländersache, soll - glaube ich - jetzt geändert werden) und den Umbau einer bestehenden Anlage (Schlauch verkleinern, verkürzen, etc. ) ins Auge fassen. Wahrscheinlich wirst Du irgendwann bei einer Waage landen.
Gruß
Werner
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