Date: July 29, 2003 at 22:58:01
From: Uli Blatz, [p5080b3d1.dip.t-dialin.net]
Subject: sieht schlecht aus
Foto: BOSCH
Quelle: BOSCH
Bosch erwägt die Herstellung von Diesel-Partikelfiltern
STUTTGART – Die Robert Bosch GmbH erwägt die eigene Fertigung von Partikelfiltern für Diesel-Pkw. Das Unternehmen erwarb von der HJS Fahrzeugtechnik GmbH & Co. in Menden die exklusiven Rechte zu Weiterentwicklung, Fertigung und Vertrieb von Partikelfiltern aus Sintermetall für Diesel-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Kombiniert mit Bosch-Forschungsergebnissen auf dem Gebiet der Werkstoffkunde ist das eine gute Basis für die eigene Produktion. So könnte der weltweit größte Hersteller von Dieseleinspritzsystemen wesentliche emissionsrelevante Systeme und Komponenten des Dieselmotors – Hochdruck-Direkteinspritzsystem, Partikelfilter und Abgassensoren – optimal aufeinander abstimmen. Die endgültige Entscheidung über das Projekt und zum Fertigungsstandort will der global tätige Zulieferer bis Mitte des Jahres treffen.
Bosch erwartet eine schnell wachsende Nachfrage nach Partikelfiltern für Diesel-Pkw. Trotz der erzielten Fortschritte bei der Emissionsreduzierung durch "innermotorische Maßnahmen" ist beispielsweise die von 2005 an in Westeuropa gültige Euro-4-Norm bei schweren Fahrzeugen ohne Diesel-Partikelfilter nicht ohne weiteres zu unterschreiten. Bosch schuf mit seinen Einspritzsystemen Common Rail CR und Unit Injector System UIS die Voraussetzungen, dass Automobilhersteller auch Abgas-Nachbehandlungssysteme in ihre Motorenkonzepte mit einbeziehen können. Die Lieferung von Systemen für Diesel-Einspritzung und Partikelfilterung aus einer Hand käme also den Wünschen der Automobilindustrie entgegen.
Bisher basieren die von den Automobilherstellern eingesetzten Diesel-Partikelfilter auf keramischen Filtermaterialien. Die von Bosch hingegen bevorzugte Technik baut auf Sintermetall-Werkstoffen auf. Wegen der günstigen geometrischen Gestaltung bietet dieser Filter bei vergleichbarer Abscheiderate ausreichend Kapazität für alle Rückstände, die während einer normalen Fahrzeuglebensdauer anfallen. Daher hat der Sintermetallfilter bei Konzepten, die Kraftstoffadditive zur Regenerationsunterstützung einsetzen, besondere Vorteile. Für den Autofahrer entstehen somit keine zusätzlichen Wartungs- oder Ersatzteilkosten.
Die Entwickler bei Bosch arbeiten aber ebenso an Partikelfiltern mit katalytischen Beschichtungen, mit denen ein Betrieb ohne die genannten Additive in Zukunft möglich wäre. Darüber hinaus sind auch Filterkonzepte in Entwicklung, die zusätzlich die Stickoxide im Abgas reduzieren.
Die laufenden Planungen im Hause Bosch konzentrieren sich auf die Fertigung von Diesel-Partikelfiltern für die Erstausrüstung der Neufahrzeuge in der Automobilindustrie. Konzepte für die nachträgliche Ausrüstung von Dieselfahrzeugen im Markt sind nicht vorgesehen. Dazu notwendige Software-Änderungen in den elektronischen Einspritzsteuerungen sind entweder nicht möglich oder zu aufwändig.
PI4020 - Mai 2003
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