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Date: August 03, 2003 at 16:07:54
From: Werner, [p3e9b9f0c.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: Hydrolastic?

Hi baffe,

oh ja! Der echte Mini hatte Hydrolastic. Die späteren hoppelten wirklich nur noch auf Gummipuffern. Die waren ja auch nicht mehr echt.

Das System war vom Gedanken her ganz lustig. Vorderrad und Hinterrad waren je Seite miteinander verbunden. Es gab noch ein Reservoir m. W. mit Membrane. Ich habe es nie auseinander gehabt. Die Hydrolastic-Flüssigkeit (irgend so ein Alkoholgemisch) wurde über ein Füllventil hinterm "Kofferraum" unter Druck eingefüllt. HD heißt in diesem Fall einige -zig bar, nicht franzosenkriminelle 400 bar. Es reichte aber eben nicht die normale 10 bar-Pumpe. Übrigens verführten die hinten abstehenden Ventile so manchen Zeitgenossen dazu, die Füllventilchen per Daumennagel eine Weile gedrückt zu halten und sich daran zu freuen, wie das Auto immer schiefer stand oder sogar platt auf Boden lag. Ich bin einmal so zur Werkstatt gefahren OHNE FEDERUNG!

British Leyland schrieb in der sehr ausführlichen Bedienungsanleitung, daß man mit diesem System sein Fahrzeug optimal an die meistbefahrene Strecke anpassen konnte. Natürlich nicht vom Fahrersitz aus, wie der Gott in Frankreich. Und mit Schweben hatte der Federungskomfort ohnehin nichts zu tun. "Bretthart" trifft es besser.

Wenn nun die Vorderräder über ein Hindernis fuhren, so wurden die Traghebel samt Hydraulikkolben über Drosseln gedämpft eingedrückt und brachten somit auch Druck auf die Hinterräder, die demzufolge dadurch etwas ausfuhren. So blieb der Fahrer ausgemittelt in der Schwebe (oder wie man das nennen will). Das Auto selbst machte eine Art Kaninchengehoppel. Man konnte auch geparkte Minis gut zum Schaukeln um die Querachse, also zum Nicken kriegen, wenn man im richtigen Takt auf die Schnauze drückte. Dieses Bild ist auch für den an der Ampel anfahrenden Mini typisch. Es sieht immer so aus, als wenn der Motor sich verschluckt hätte, dabei zogen die wirklich sauber durch.

Der Clou war jetzt, wenn die Belastung einseitig wurde, d.h., in schnell gefahrenen Kurven (mit Breitreifen sogar superschnell gefahrenen Kurven), dann gab es aufgrund der Trennung rechts/links kein Nachgeben der kurvenäußeren Seite. Die Räder blieben standhaft ausgefedert! Die Seitenneigung nicht annähernd, sondern tatsächlich NULL!! Das war was! Bei schneller Fahrt allerdings und langgezogenen Bodenwellen vollführte der Mini wahre Bocksprünge, weil sich nun mal nicht alle 4 Räder gleichzeitig einfedern ließen.

Nun denn, es gab viel Ärger mit dem System, weswegen wohl auch die Gummipuffer kamen. Ich meine aber, daß das System irgendwo noch mal wiederkam.


Viele Grüße

Werner

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