Date: September 23, 2003 at 14:36:26
From: Werner, [p3e9ba316.dip.t-dialin.net]
Subject: Viel! ....und noch was zum Thema Umwelt
Hi Rhanie,
jeder sucht doch seine Rechtfertigung. Umweltfreundlich sind wir alle nicht, da wir alle CO2 ausatmen. Ich warte noch auf die alleserfassende CO2-Steuer, wo jedem ein Gerät vor die Nase gebunden wird und via Satellit gleich die Steuer abgebucth wird. Dann wird joggen teurer, als spazieren gehen. Der nächtliche Lustakt wird ebenfalls mitbewertet und wer dann noch den Holzkohlegrill anwirft, na, der muß eben auch extra zahlen für die Romanze.
Womit soll man Ballonfahren vergleichen? In der Regel fahren die Ballöner sehr tief, weil es sonst kalt ist und man nichts sieht. Bei Langstrecken-Wettbewerben geht man auch schon mal in Höhen, wo starke Winde herrschen, aber das ist nicht der Normalfall.
Das Propan verbrennt in den Brennern sehr sauber, aber was heißt das schon?
Ich finde es völlig verfehlt, über die Umweltfreundlichkeit von Luxusartikeln Vergeliche anzustellen.
Wenn ich die Abgaszusammensetzung vom UL mit der des Ballons vergleiche, siegt klar der Ballon.
Wenn ich es so hindrehe, daß ich die lokal emitierte Menge nehme unter Berücksichtigung des Verteilungsfaktors Wind,so verliert der Ballon alle Wetten, da er dazu verdammt ist, im Wind mitzu"schwimmen".
Wenn ich die Aggression der Hunde als Umweltlärm werte, verliert schon wieder der Ballon. Es bellt einfach jeder Hund!
Wenn ich die transportierte Nutzlast rechne mit der zu erwartenden, durchschnitlichen Entfernung, so liegt der Ballon nicht allzu schlecht, blöd ist nur, daß man nie so genau sagen kann, ob das Transportgut auch wirklich dort ankommt, wo es hin sollte.
Wenn ich die Herstellung der Hülle - die ca. alle 30 Fahrten gewechselt werden muß - hinein nehme, sieht es schon wieder ganz schlecht aus. Wenn ich die Herstellung des Korbes nehme - nur Naturstoffe - könnte ich jubeln.
Wenn ich die Begleitfahrzeuge hinzunehme - in der Regel richtig schicke 4-Wheel-Driver - und deren Umwege und Querfeldein-Einlagen, verstummt mein Jubel und ich suche den nächsten Baum, um mich aufzuhängen.
Wenn ich mein UL mal nehme und 12l Verbrauch bei 150 km/h pro Stunde ansetze, dann liegt der Streckenschnitt mit 8 l/100 km nicht gerade toll. Da ich aber Luftlinie fliege und keine Umwege mache, komme ich im Endeffekt auf die gleichen Verbräuche, wie ein kleineres Auto. Wenn ich meine Tochter mitnehme, teile ich frech den Verbrauch durch zwei, während mein FIAT-Punto-Nachbar einfach behauptet, er führe zu viert. (Dabei hat er gerade mal ne Freundin, und die hat auch nicht immer Zeit)
B I N I C H D E S W E G E N U M W E L T F R E U N D L I C H ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ?
Nein! Ich könnte es ja lassen.
Ballonsport ist was für Leute mit Geld. Mit richtig Geld! Nach meinen Erfahrungen sind die Hobbys der wohlhabenderen Leute in der Regel nicht sehr umweltfreundlich, wenn man vielleicht mal von Prince Charles Jagdaufgeboten absieht.
Wirklich vergleichen lassen sich solche Sachen nicht. Man muß immer erst mal sehen, was die Zielsetzung ist. Zum Heißluftballonfahren gibt es eigentlich nur die Alternative Gasballonfahren und der ist auf langen Strecken günstiger. ER VERBRAUCHT NÄMLICH ÜBERHAUPT NICHTS!
Leute, ich bitte um wilde Diskussionen!
Brauchen wir Wohnmobile? Oder Kleinbusse? :-)
Käme der Smart nicht auch mit zwei Zylindern aus? :-((
Sollten die Abgase der rauchenden Fahrer nicht mit dem gemessenen Wert im Auspuff gegen gerechnet werden? :-)))
Sollte man nicht für das Aufwirbeln von Mikrostaub von der Fahrbahn einen Festbetrag der Krebshilfe überweisen? Als Vergleichs-Maßstab könnte man vielleicht die Flächenpressung des Profils nehmen.
Sollten nicht vielleicht die vielen Arbeitslosen in unserem Land dazu eingesetzt werden, auf Parkplätzen die Autos in die Lücken und wieder heraus zu schieben? Das verbessert die Öko-Bilanz dramatisch!
Viele Grüße
Werner
(der sich jetzt erstmal n Pfeifchen gönnt, natürlich mit Filter, klar!)
Follow Ups: