Date: October 27, 2003 at 00:19:30
From: Joachim S, [cache-frr-ae01.proxy.aol.com]
Subject: Neues vom PRG, Odysee in der fränkischen Schweiz

Nabend Leute, aller guten Dinge sind drei, dreimal in Folge hat er unbeschadet das Ziel erreicht. Und diesmal wars wieder ein hartes Stück Arbeit... Völlig guter Dinge haben Chris und ich uns Freitag morgen um 11:00 in Höllfeld getroffen. Ohne weitere Hülse und ohne grosses Palaver haben wir den Golf vom Hänger geholt, ihm noch schnell nen Chris'baum verpasst, weil wir tief im Herzen doch Angst vorm Dunklen haben. Chris'baum Heile Welt beim PRG Kurz drauf ne kleine Probefahrt, und das Drama nahm seinen Lauf. Mitten im schönsten Beschleunigen, voller Freude über den Ladedruck von 2 bar, voller Vorfreude über den sicheren Weltmeistertitel vernahmen wir ein unscheinbares Pling, ein heftiges Genagel, gefolgt von einer schwarzen Wolke im Rückspiegel, übergehend in ein hochfrequentes Gejammer. Soweit nicht weiter besorgniserregend, aber leider auch überhaupt keine Leistung mehr!!! (Ladedruck auch nicht) Mit dem untrüglichem Gespür langjähriger Rallye-Erfahrung diagnostizierten wir treffsicher, da ist was kaputt gegangen. Den Lader hatten wir als erstes im Verdacht, und da haben wir dann den Ansaugschlauch abgezupft, und erschüttert festgestellt, dass die Laderwelle satte drei Millimeter Axialspiel aufwies. Und eigentlich gehört auf das Ende der Welle eine Mutter. Und wo ist die eigentlich hin? Ich nehms vorweg, sie wurde niemals wiedergefunden. Wat nu? Das Gewinde ist ein schlichtes M6, eine Mutter war schnell gefunden. Es gab gewisse Bedenken, dass so ein Lader doch verdammt schnell dreht, und eine kleine Unwucht womöglich große Effekte nach sich zieht, aber was solls. Eine Mutter wurde draufgedreht, und kaum hatten wir sie richtig angezogen, da drehte sich der Lader gar nicht mehr. Ist da denn überhaupt kein Bund, gegen den sich so ein Lüfterrad stützt? Also Mutter wieder gelockert, Welle wieder etwas zurückgeklopft, aber wie soll man nun die Mutter gegens Lösen sichern? Schraubensicherung war keine da, also so eine Suerspezialistenspezialkonstrunktion mit einer Hülse (keine echte natürlich) mit M6-Innengewinde und einer von hinten draufgewürgten Inbus-Schraube. (Unwucht?! Ach vergiss es). Erneute Probefahrt: Hochfrequentes Gejammer, wie gehabt. Ladedruck, na ja, das hatten wir schon mal besser. Beherztes Gasgeben, ein seltsames Geräusch, und plötzlich geht die Post ab. Für exakt 200 Meter, dann ...! Ein erneutes Abzupfen des Schlauchs zeigte folgendes Bild: (Achse des Bösen) Es scheint, als wäre dieses dämliche Gerede über Unwucht mehr als nur dämliches Gerede. Nu ja, technische Abnahme geht auch ohne Ladedruck. Also hin zum Ort der Abnahme, die Werkstatt eines örtlichen VW-Dealers. Der Preis eines neuen Laders treibt uns die Tränen in die Augen, aber irgendwo im Nachbardorf gibts einen Feierabendschrauber, ein kurzer Anruf, ja, einen Lader hat er wohl da. Für 80 Euro wird er unser, und in bitterer Kälte bei Nacht und Nebel wird er auch eingebaut. (Schrauben bei Nacht und Nebel) Ein Lader von einem Carlos Santana passt, wenn man so lange mit dem Hammer beklopft, bis sich alle Gehäusehälfte im richtigen Winkel zum Ölzulauf befinden). (Jo am Boden der Tatsachen) So, kurzer Motorstart, läuft, na prima, ab im Bett... Am nächsten Morgen um halb sieben (was für eine Zeit!), Schädel noch im Bett (wo sonst). Nach den üblichen Morgenritualen dann der Kaltstart des PRG: Glüh, igedi, igedi, römm, rums, aus. Glüh, igedi, igedi, römm, rums, aus. Glüh, igedi, igedi, römm, rums, aus. Glüh, igedi, igedi, römm, rums, aus. Glüh, igedi, igedi, römm, rums, aus. Glüh, igedi, igedi, römm, rums, aus. Glüh, igedi, igedi, römm, rums, römpel aus. Glüh, igedi, igedi, römm, dreht kurz auf, aus. Batterie wird müde, normaler Pölstart eben. Rene rückt gerade mit dem Blutspendekabel an, da packt den PRG doch noch der Ehrgeiz, und nun bleibt er sogar an. Alles rein und los zum Gebetbuch-Aufschrieb. Eigentlich sind wir viel zu spät, es bleibt keine Zeit zum testen. Einmal abfahren muss reichen (aber die Konkurrenz dezimiert sich hier sogar schon beim Aufschreiben). 5 WPs wollen aufgeschrieben werden, und dann schaffen wirs gerade noch rechtzeitig zum Start wieder am Rallye-Zentrum (das ist kein Einkauf-Zentrum) zu sein. Und schon gehts los zur WP1. Scheiss Gefühl im Bauch, am liebsten wär ich nochmal aufs Klo gegangen. Der Schrieb steckt sicherlich noch voller Fehler... Und sowas kommt dann von sowas. Kuppe voll, Chris sagt, "Achtung Abzweig Links 2-". Ich denk: "Au Kacke, viel zu spät". Latsch voll in die Bremse, rutsch dran vorbei, das Heck bricht aus. Na wenn schon Scheisse, dann Scheisse mit Schwung. Handbremse, ganz rum mit dem Bock. Durch irgendeine göttliche Fügung bleibt er auf der Straße. Vollgas, durchdrehende Räder durch die eigene Gummiwolke auf die nun "rechts 2-" zu. Warum ist da eigentlich Absperrband quer durch die Einfahrt??? Achso, dann war das wohl doch erst der Abzweig in 300 Metern. Also wieder rum, dabei fast im Graben festgefahren (ich kann sowas), und jetzt stimmt auch die Links 2- wieder. Warum nicht gleich so? Und wieso gucken die Zuschauer so konsterniert? Wir werden es wohl nie ergründen. Der Schock sitzt tief, und danach weist der Schrieb leicht "Synchronfehler" auf. Aber irgendwie kommen Chrsi+Jo+PRG lebendig ins Ziel. Also Schwamm drüber und weiter. auf der fahrt zu wp2 dann die fehlermeldung aus dem motorraum: ich mag nicht mehr! aus einem metallischem laufgeräusch mit kronischem leistungsmangel folgern wir: kolbenschaden durch foreign objekt demage! die schwule m6mutter des laders hatte bei ihrer motorendoskopie doch den entscheidenden treffer gelandet. da hilft alles nix, das prg team gibt sich geschlagen. ab mit dem bösen golf auf den anhänger. vorher aber noch ein gewissensblick in das arbeitsabteil: da ist alles total verpölt??? kurz nochmal den motor angequält und das pöl spritz munnter aus der entzweiten einspritzleitung von zylinder2. murphy kuckt dumm, sowas haben wir dabei! nach 10min ist der PRG wieder on air. kurzer funkspruch an die fans: jetzt machen wir sie fertig! unter den prg-fans, die zwischenzeitlich schon den stockpunkt erreicht hatten, herrscht grosse freude. die wp2 haben wir einfach ausgelassen, dafür standen wir pünktlich am start zu wp3. die lief dann auch soweit gut, man hat ja nun wirklich ausser laaaadedruck nix mehr zu verlieren. dann nur noch wp4 und 5 und schon im ziel. wp4 war flott, die zeit entsprechend gut. die wp5 war was für die autobahnabteilung; da war unser laaaderuck um welten zu klein die besatzung zu diesseitsliebig. wir können euch den ganzen alkohohl ja nicht kampflos überlassen. der golf ist ohne makulaturen geblieben, 7 leben hat die katz. davon hat er nun aber schon ein paar verbraucht. der motor ist aber nicht einmal mit pöl zu töten, oder wäre mit diesel schon lange im himmel? das der prg ein diesel ist, hat er mit einer sichtbaren beschleunigungs wolke in russfarben deutlich gemacht. einige zuschauer wurden vor ort missioniert, andere dann bei der siegerehrung. das der artikel in der veranstalterinfo nicht zustande kam ist bedauerlich, aber die zeit ist knapp. das muss das nächste mal besser werden: wir brauchen eine PR-abteilung. um wirklich gute info zu verbreiten, sind wir einfach überfordert. aber spass hat es trotzdem gemacht, auch wenn es schon einfacher war. in wirklichkeit liegt die kraft des pöl`s im willen seiner "user". der PRG macht jetzt winterpause, aber die technikabteilung arbeitet schon am laaaadedruck. Das FIZ in dortmund und karlsfeld muss einen neuen pölmotor bauen, eine bessre bremse und diverse andere verbesserungen. vielen dank an alle treuen fans an der bitter kalten strecke, aber auch an alle die das projekt unterstützt haben. im neuen jahr werden wir auch versuchen, den norden und osten zu beackern. es sollen ja alle pöler mal an der strecke frieren dürfen.... soweit jo+chris aus karlsfeld nach einem wirklich "anspruchsvollem" wochenende. der arbeitgeber hat sich da zur entspannung eher was anderes vorgestellt. aber im schröder-deutschland ist hinten vorne............. Gruss jo+chris auf krombacher