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Date: January 01, 2004 at 15:38:37
From: Lucki, [pd954329f.dip.t-dialin.net]
Subject: Aus der Praxis

Hallo Baffe,

-----------„Meines Wissens wurde mit den Teilen ja auch geackert. Das ist m.W. die härteste Dauerbelastung.“-------------

Genauso wird unser Unimog (also der meines Bruders) belastet. Wir ackern zwar nicht mehr damit, dafür werden mit ihm u. a. aber die Felder zum säen hergerichtet und gegrubbert. Und diese Arbeiten erfolgen mitunter bei brütender Hitze im Sommer und, wie Du gesagt hast, stundenlang mit voller Motorleistung, „ohne Punkt und Komma“.

Außerdem muss erwähnt werden, dass der Unimog früher, als diese Baureihe entwickelt und verkauft wurde (unserer ist BJ. 1970!!!), weniger stark belastet wurde. Anfang der 70er war ein 7,5 to – Kipper schon ein riesiger Anhänger. Heutzutage hänge ich mitunter schon mal 25 to (!) dran und zieh dieses Gespann 50 km weit. Auch wurden damals kleinere Anbaugeräte moniert, die weniger Flächen bearbeiten mussten. Von daher hat er jetzt eine wesentlich höhere Auslastung, für damalige Entwicklungsansprüche ist er aber überlastet.

Auch von der Technik her gibt es interessante Vergleiche. So muss der Unimog mit seinen 110 PS mit 7.5 Liter Getriebeöl zum Schmieren und Kühlen auskommen, der Fendt mit 95 PS hat dafür 35 (!) Liter zur Verfügung.

Als die Belastungen fürn Unimog immer mehr zunahmen, verkürzte ich das Getriebeölwechselintervall auf 200 – 250 Stunden (Vorschrift sind 400 h), aber selbst nach dieser Zeit war das Öl fertig (braun-schwarz, dünn wie Wasser, einiges an Abrieb drinnen).

Schuld daran sind meiner Meinung nach die hohen Temperaturen, die das Öl ruinieren bzw. Öle, die diese nicht verkraften. Gestützt wird meine These auf die Tatsache, dass die neueren, größeren Unimog-Baureihen, wie man sie von den Straßenbauämtern her kennt (1200er, 1600er, 2100er, …), mit ca. 14 Litern Getriebeöl zwar fast doppelt soviel Öl zur Verfügung haben, aber mit bis zu 240 PS auch mehr als doppelt soviel Leistung. Bei den leistungsstarken Modellen ist jedoch zusätzlich noch ein Getriebeölkühler mit Kühlgebläse montiert, durch den das Getriebeöl temperaturabhängig strömt. Zudem sollte bei hoher Dauerlast (und zur besseren Schaltbarkeit) Synthetiköl verwendet werden.

Dies sind halt meine Erfahrungen aus der Praxis. Inwieweit die jeweiligen Getriebe die Öle konstruktionsbedingt mehr oder weniger belasten, kann ich nicht beurteilen, vielleicht kann jemand mehr dazu sagen.


Gruß

Lucki (auch ein Landei)

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