Date: January 24, 2004 at 12:07:38
From: Werner, [p3e9b9e1d.dip.t-dialin.net]
Subject: Re: @ Werner: Oberschwingungen??
Hi Rhanie,
war kein Witz. Mutter hatte den Golf 1,5D (das Katastrophenauto) und Vater den 220D. Daß beide einen Diesel fuhren, hing mit der damals äußerst günstigen Beschaffungslage für verfahrbare Brennstoffe zusammen (Ich berichtete schon davon).
Die Herleitung mit der abgefallenen Schraube hatte ich auch schon im Kopf bewegt, aber bei so einem alten Auto wars schließlich auch egal. Wir haben jedenfalls ne Menge Loctite verbraucht damals.
Es ist schon so, daß man Kerosin aus Diesel und Benzin selbst darstellen kann. In Grenzfällen wird sowas bei Hubschraubern gemacht. (Nicht in old Germany, aber in Ländern, wo der Heli zwecks Rettung unterwegs ist und irgendwo mal an der Straßentanke betankt werden muß.) Die Turbine ist in einigen Dingen sogar viel unempfindlicher. Sie verträgt noch Wassergehalte, bei denen der Vergasermotor und auch der Einspritzer längst aufgeschmissen wäre.
Allerdings hat Kerosin nicht die Additive von Kolbenmotortreibstoffen. Das wäre zu teuer. Ich gehe davon aus, daß deshalb auch der härtere Lauf beim Autodiesel entsteht (fehlende Klopfbremsen). Man müßte mal eine richtige Untersuchungsreihe starten.
Im Grunde entspricht Petroleum durchschnittlich dem Kerosin. Nur ist die Spannbreite im Siedebereich kleiner. Kersosin soll ja sofort zündfähige Wolken bilden, während Petroleum zuverlässig anbrennen, aber ansonsten ganz brav sein soll.
Bei den ganzen Mixereien weise ich immer gerne nochmal auf die Gefahr im Tank hin. Je nach Benzinanteil hat man dort explosible Atmosphäre. Das gilt genauso auch für Pöl, was mit Benzin verdünnt wurde. Wir haben in der Treibstofflagertechnik immer einen Heidenrespekt vor den A2-Stoffen, also Kerosin z.B., aber auch Benzol, den dort zerlegt wirklich der berühmte Funke, der eigentlich nicht hätte entstehen dürfen können sollen, gleich den ganzen Tank.
Gruß
Werner
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