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Date: February 26, 2004 at 09:54:38
From: baffe, [pd902e760.dip.t-dialin.net]
Subject: Problem dürfte nicht die Leistung sondern das Drehmo werden...

Hi Ihrs!

>Ich würd es gern an 220V betreiben, aber mangels lesbarem Typenschild weiß ich die Leistung des Antriebsmotors nicht (wär wichtig zwecks Kondensatorgröße für Steinmetzschaltung).

Geh doch einfach mal von einem kW aus... Ich gehe davon aus, daß es eine Hebebühne mit Spindelantrieb ist, bei Hydraulik hast ohnehin keine Drehrichtungsumschaltung und kannst das Untere dazu vergessen... Außerdem hast bei einer Hydraulikpumpe nicht das große Losbrechmoment, sowas ist problemloser.

Das Problem ist nicht die Leistung! Wenn Dir Leistung abgeht läuft es halt langsamer (weil der Schlupf größer wird). Das Drehmoment muß ausreichen damit sich das Ding erstmal in Bewegung setzt. Beim Drehströmer ist das Drehmoment beim Stillstand ja ohnehin lächerlich klein. Und ob es jetzt etwas schneller hochgeht oder nicht wird Dir egal sein...

Was mir noch so einfällt zum Steinmetz:

Du bedenkst schon, daß Du beim Umbau von Drehstrom (400V) auf Lichtstrom (230V) die Motorschaltung von Stern auf Dreieck ändern mußt um noch einigermaßen Leistung rauszubekommen. Wenn schon Dreieck ist macht Versuch kluch...

Aber: Wenn der Motor in der alten Schaltung weiter betrieben wird braucht er für die selbe (Wellen-) Leistung mehr Strom. Da er außerdem die meiste elektrische Leistung über den kondensatorlosen Pfad umsetzt ist die Gefahr den strommäßig zu überlasten nicht von der Hand zu weisen.

Wenn der einen Motorschutzschalter (Bimetallrelais) hat, der für die vorhandene Schaltung bei hoher Spannung den Motor schützt, dann ist der Motor auch mit Kondensator geschützt! Es kann eben nur passieren, daß das Teil auslöst. Das kommt dann aus obiger Ecke...

Ich würde mal mit 50µF/660V anfangen. Die Kondensatorspannung muß übrigens höher sein als die Netzanschlußspannung. Sie bestimmt die Lebensdauer des MP und die kann dadurch recht kurz sein, das hört man dann wenns den zerreisst... Zum Ausprobieren ein Voltmeter am Kondensator ist kein Luxus! Die Spannungsverhältnisse können auch beim Schubbetrieb (Senken) ganz anders sein wie beim Heben!

Die Kondensatorgröße ist nicht kritisch, bestimmt aber entscheidend das Drehmoment! Es gilt die zunächst die Kunstdüngerregel (viel hilft viel). Allerdings besteht bei allzugroßen Kondensatoren die Gefahr, daß das Gebilde resonant wird und sich Motor und/oder C verabschieden.

Erkennbar an: Motor laut, Strom in Zuleitung groß, wenig Drehmo, Spannung am C gegen unendlich. Der Motorschutz löst ohne mechanische Belastung aus, aber möglicherweise überlebt es der Kondensator Spannungsmäßig nicht!

Das Problem ist aber eher theoretisch denke ich und tritt nur bei Kondensatoren in der Größenordnung von geschätzt einigen hundert µF auf. Hatte das noch nie bei Motoren...

>>Das wird dann aber blöd mit Vor- und Rücklauf

Das ist kein Problem. Du läßt die Zuleitung auf dem Motor wie sie ist, den Kondensator klemmst Du in den Teil der Schaltung VOR der Drehrichtungsumschaltung. Die Drehrichtungsumschaltung behältst Du praktisch bei, nur erzeugst Du das Netz mit dem C. Lediglich die Sternbrücken solltest Du in Dreieck umlegen (wenns geht).

Du mußt vor Versuchen die Hebebühne UNBEDINGT irgendwie in Mittelstellung (z.B. am Motorlüfterrad) drehen denn möglicherweise läuft der Motor verkehrt herum. (In der Praxis läuft er immer verkehrt herum.) Dann funktioniert die Endabschaltung NICHT!!! Dann wirds richtig gefährlich!!!

Wenn Du AUF drückst muß der auch AUF fahren! Ansonsten mußt Du (z.B) das netzseitige Kondensatorbein auf den anderen Netz-Spannungsanschluß legen!

Drehstrom wäre schon besser...

! da baffe

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