Date: February 29, 2004 at 23:07:25
From: Diethard Wolf, [n688p009.dipool.highway.telekom.at]
Subject: Re: MÖL-Polimerisation - Öl-Liste...
Hallo Leute,
Verwende Molykote A jetzt schon fast 45 Jahre, zuerst im Moped (HMW =
Halleiner Motorenwerke), dann in etlichen Käfern, zuletzt in meinem
Opel Rekord 1900 bzw. 1700.
Das Molykote wirkt kein Wunder, sondern setzt den Reibungswiderstand an allen Gleitflächen herab. Habe selbst den Mopedmotor oftmals zerlegt. Das Hartmetall Molybdän (so wie das Wolfram im Castrol Öl)
wirkt sowohl als Zusatzschmierung ("schwimmt" im Ölfilm), wird aber gleichzeitig in alle Öberflächen eingesintert. Die Zylinderinnenfläche und der Kolben glänzen wie ein Spiegel und fühlen sich um einiges glatter an als vordem.
Weil aber Molybdän vielfach als "Trocken"schmiermittel zusätzlich zu
Ölen und Fetten verwendet (zB bei unseren österr. Seilbahnen, wenn bei
Minusgraden im Winter Schmierfett immer mehr den Dienst versagt) wird, aber auch in Getrieben höchster Belastung (in Maschinen aller Art), ist die Verwendung zur Zusatz- und Notlaufschmierung nur eine logische Konsequenz.
Beim Moped wurde ein wenig Molykote in den Tank geleert, ganz wenig in den Vergaser, und auch in das Getriebeöl. Das Moped, auf 40 kmh übersetzt (bei 6100 Upm) ließ sich stundenlange parforce-Jagden mit
55kmh (Dauervollgas) in der Einfahrperiode!! ohne Kolbenreiber (sonst selbstverständliche Folge) mit Dauerdrehzahlen von 8500 Upm klaglos
gefallen.
Wie gesagt, nach 10000 km wurde der Motor zwecks Zylinderservice zerlegt und ein unbeschädigter Kolben mit Silberoberfläche (wie auch im Zylinder) entnommen.
Damaliger Zweck der Übung war, das Moped schneller als die Puchs meiner Freunde zu machen.
Von der "unmöglichen" Übersetzung, die bewirken sollte, daß die
"Maschin" die gesetzlichen 40 kmh einhielt (wäre aber nur bei gleich=
zeitiger Drosselung des Motors auf 1.5 PS bei 6100 Upm sinnvoll gewesen!), wußte ich damals nichts!
Bei meinen Käfern (zuerst 30 PS/3400 Upm) war der Motorlauf nach jedem Ölwechsel sehr stark leiser und weicher, und auf der Autobahn
(damals fast immer als alleiniger Benutzer der Überholspur) ging das Auto knapp 120 kmh (gestoppt) statt nominelle 110 Kmh (rechnerisch
einer mind. 30 % Mehrleistung entsprechend), wohl aber nur, weil bei diesem Motorbaumuster (der "alte" 1200) die Siebrohre in den beiden
Auspuffenrohren als Auspuffdrossel wirkten, sonst der Auspuff aber fast leer war, und deshalb die Burgess-Einsätze von mir entfernt wurden (ein bäriger Klang!)).
Mein späterer 1300 Käfer (40 PS) lief auch nicht schneller, damals aber schon ohne Molykote!
Ein weitschichtiger Verwandter (Ing. bei HMW, der mir mein Moped verschaffte und mir Molykote riet) freute sich auch immer, dass er
mit seinem Lloyd Alexander (hatte 20 PS) die Käfer auf der Autobahn stets ausstach, durch Molykote, vermutete er!
Mein Verbrauch war bei knapp 120 kmh Dauerspitze für Schwechat/Wien bis Linz in 2,25 Stunden rund 7 Liter/100 kmh, ein Spitzenwert, wohl auch nur durch MK möglich! Damals, in den 5o ern, ein Traum-Niedrigstverbrauch bei meinen "Rekordfahrten".
Ein Werbegag von Molykote (später verboten!) war: Wenn Sie die
Ölablaßschraube einmal verlieren, können Sie bei angepaßtem Tempo (15 kmh) noch 30 km bis zur nächsten Tankstelle fahren, ohne Öl !!
Nur mittels der Notlaufschmiereigenschaften (den eingesinterten Molykotefilm) der Reibungsflächen!
Hab die Probe auf das Exempel nie gemacht, wenn das aber vielleicht ein Jägerlatein war, kann ich mir aber doch heilsames Wirken beim Ölfilmriß (im Winter beim Start oder beim Leistungssport) durchaus gut vorstellen.
Habe aber nach meinen "wilden" Jugendjahren Molykote nicht mehr wegen einer eventuellen Leistungssteigerung, sondern wegen Minderabnützung der bewegten Teile verwendet.
In den 60ern kamen dann teure Spezialöle auf.
Mein Geheimrezept: Ein spottbilliges Shell "Rotella" Diesel-LKW-Öl (in jener Zeit als einziges Öl für die PORSCHE 1300 und 1600 er Vierzylinder (weiterentwickelte Käfer Motore!, fast ident!) zugelassen), auch ideal für den Käfer (logo!), wegen der idealen Höchstdruckeigenschaften des Diesel-Schmieröls habe ich mit Molykote versetzt: ein "Renn-Öl" mit einem Gestehungspreis weit unter dem des CASTROL-Spezialöls (GMX mit Wolfram, glaube ich, hieß es).
Molybdän-Zusatz: kein Wunder, auf einer regulären Basis ohne viel technischem Aufwand geringe Mehrleistung (vielleicht 5 % ??),was heißt bei dementsprechend zurückgenommenem Gas entsprechenden Minderverbrauch. Gleichzeitig weniger Abnützung beim Winter-Start oder bei Überlastung auf der Autobahn oder Bergfahrt im zu großen Gang.
Warnung: Da viele moderne Öle hoch legiert sind, empfehle ich nur kleinere Mengen als angegeben (am Kanister) beizumischen, damit mit Sicherheit keine Feinstölbohrung durch Verklumpung des Molybdäns zugelegt werden können!
Persönlich kann ich mir vorstellen, dass so etwas passieren könnte, wenn bei hoher Molybdän-Dotierung ein billiges Öl als Longlife (> 15000 Km) verwendet wird!
Viel Spaß beim Test!
Hardy.
Meine Email: kompjutix@gmx.at
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