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Date: June 09, 2004 at 22:57:25
From: Rhanie, [p213.54.159.110.tisdip.tiscali.de]
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,303464,00.html
Subject: Will jemand sein PÖL haltbar machen? FORSCHUNGSREAKTOR GARCHING

Hallo!

Vieleicht lassen die ja mit sich reden: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,303464,00.html

FORSCHUNGSREAKTOR GARCHING

Die Neutronenquelle sprudelt

Der umstrittene Forschungsreaktor FRM-II in Garching ist nach sechsjähriger Bauzeit in Betrieb gegangen. Die Hochleistungsquelle für Neutronen, die mit waffenfähigem Uran arbeitet, hat rund 435 Millionen Euro verschlungen und heftigen politischen Streit ausgelöst.
DDP
Forschungsreaktor FRM-II: Nach sechsjähriger Bauzeit offiziell in Betrieb genommen
Nach jahrelangem Tauziehen ist es so weit: Der Forschungsreaktor in Garching bei München wurde am heutigen Mittwoch offiziell in Betrieb genommen. Bundesinnenminister Otto Schily sagte bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch, die weltweit modernste Neutronenquelle beflügle mit ihrer "enormen Leistungsfähigkeit die Spitzenforschung" in Deutschland. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sprach von einem "Leuchtturm der Innovation", der Wissenschaftler und High-Tech-Unternehmen ins Land locke.

Jüngstes Beispiel sei der US-Konzern General Electric, der in Garching sein neues Forschungszentrum baut. "Damit zeigen wir, dass wir zukunftsfähige Arbeitsplätze in Deutschland erhalten können", sagte Stoiber. Die Neutronenquelle wird von der Technischen Universität (TU) München betrieben und soll neue Möglichkeiten in der Materialforschung und der Medizin eröffnen.

Rund 50 Atomgegner und Anwohner protestierten am Rande der Eröffnungsfeier gegen den Reaktor. Sie befürchten, dass aus dem Uran nicht nur Neutronen für die Forschung erzeugt, sondern auch Atombomben gebaut werden könnten. Außerdem werde die Umgebung verstrahlt, und der Schutz gegen einen Flugzeugabsturz sei mangelhaft.

"Die Bedenken, die immer noch von einigen erhoben werden, teile ich nicht", sagte Schily. Der Forschungsreaktor habe "leider eine Reihe von politischen Hürden" überwinden müssen, sagte der SPD-Politiker im Hinblick auf die Grünen. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte die Anlage erst nach mehrjährigen, wiederholten Prüfungen genehmigt.


Forschungsreaktor FRM-II

Der Forschungsreaktor FRM-II in Garching erzeugt mittels hoch angereichertem Uran Neutronenstrahlen von höchster Intensität. Er macht neuartige Untersuchungen auf dem Gebiet der Materialforschung sowie der medizinischen und industriellen Anwendung möglich.

Neutronen können das Innere von Werkstoffen sichtbar machen und so Kohäsionsprozesse, Rissbildungen und Materialbeschaffenheiten etwa an Schienen oder Trägern analysieren. Auch komplexe Maschinen und ganze Motoren können während des Betriebs durchleuchtet werden.

Bei der Krebstherapie können schnelle Neutronen zur Bestrahlung von oberflächennahen Tumoren eingesetzt werden. In der Umweltanalytik oder der Lebensmittelkontrolle können Spuren aller chemischen Elemente einer Probe präzise und schnell bestimmt werden.

Quelle: Bayerische Staatskanzlei
Wie TU-Präsident Wolfgang Herrmann erklärte, können Mediziner mit Neutronen Krebstumore gezielter behandeln und Radiopharmaka herstellen. Ingenieure könnten mit den Strahlen Motoren im Betrieb durchleuchten und verbessern oder Flugzeugturbinen auf feinste Risse untersuchen. Physiker erwarteten neue Erkenntnisse über den Transport von Strom ohne Widerstandsverluste. Halbleiter-Hersteller wollten in Garching bessere Chips produzieren.

"Unsere jungen Menschen haben es satt, immer nur mit Bedenken konfrontiert zu werden, mit Wenn und Aber statt Ärmel hochkrempeln und Anpacken", sagte der Professor. Die Neutronenquelle setze weltweit neue Maßstäbe und sei eine Ermutigung für verantwortungsbewusste Wissenschaftler.

Schily betonte, dass Deutschlands Zukunft vor allem von der Stärkung der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten abhänge. Wissenschaftler aus aller Welt kämen jetzt nach Garching. Stoiber sagte, die Anlage bringe Deutschland in einem bedeutenden Forschungsbereich wieder an die Weltspitze und sei zugleich eine Jobmaschine: "Garching wird für völlig neue Produkte und ein neues 'Made in Germany' stehen."

Die Grünen hatten ebenso wie die US-Regierung kritisiert, dass die Neutronen in Garching mit hoch angereichertem und damit atomwaffentauglichem Uran erzeugt werden. In den konkurrierenden Neutronenquellen in den USA und im französischen Grenoble wird allerdings das gleiche Uran verwendet. Nach einem Kompromiss zwischen Trittin, dem Bundesforschungsministerium und Bayern darf die TU das Uran bis 2010 ebenfalls verwenden, muss sich aber an der Entwicklung einer Alternative beteiligen.

Der Reaktor wird seit März schrittweise hochgefahren. Der Alltagsbetrieb soll im Herbst beginnen, wenn die volle Leistungsfähigkeit von 20 Megawatt erreicht ist. In der Endphase wird der neue Reaktor FRM II rund 400 Mal so leistungsfähig sein wie sein Vorgänger, das Garchinger "Atom-Ei".

Gruß Rhanie.


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