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Date: July 06, 2004 at 12:52:56
From: Andreas aus B/B, [gd796.g.pppool.de]
Subject: "wird die Abgabe für ältere Dieselfahrzeuge steigen müssen", heißt es in der Koalition

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.153, Dienstag, den 06. Juli 2004 , Seite 1



Feilschen um Filter
Autobauer sträuben sich gegen strengere Dieselruß-Grenzwerte

Der Trend scheint unaufhaltsam zu sein. Auf Deutschlands Straßen fahren immer mehr Dieselautos. Die Vorteile liegen auf der Hand: Diesel ist vergleichsweise billig, die Motoren verbrauchen wenig und halten länger. 2003 wurden knapp 1,3 Millionen dieser Autos zugelassen. 1970 waren es gerade mal 60 000. Inzwischen tanken 40 Prozent der Deutschen Diesel. Doch auch wenn die modernen Wagen nichts mehr mit den qualmenden, laut tuckernden Maschinen von früher zu tun haben, sind Umweltschützer und Politiker gleichermaßen alarmiert. Denn mit den Abgasen werden auch winzige Rußpartikel ausgestoßen - und die können nach Meinung von Experten Atemwegserkrankungen wie Asthma oder sogar Lungenkrebs auslösen. Nach einer Studie des Umweltbundesamts sterben jährlich etwa 14 000 Menschen wegen des Dieselrußes vorzeitig.


Das Problem ließe sich relativ einfach beheben: In Frankreich bauen Peugeot oder Citroën bereits seit Jahren serienmäßig Rußfilter ein, die den gefährlichen Feinstaub fast vollständig zurückhalten. Die deutschen Autobauer waren da zurückhaltender: Viele bieten die Technik erst seit kurzem und meist nur gegen Aufpreis an.


Nach den Vorstellungen von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) soll der Grenzwert dem ¸¸Stand der Technik" entsprechen - und der liegt bei einem Partikelausstoß von 2,5 Milligramm pro Kilometer. Gegenwärtig sind noch 50 Milligramm erlaubt, 2005 sinkt die Grenze dann auf 25 Milligramm. Der Einbau von Rußfiltern soll zudem steuerlich gefördert werden, im Gespräch ist ein Betrag von bis zu 600 Euro. Doch einigen Autoherstellern gehen diese Vorstellungen zu weit. Denn der strenge Grenzwert lässt sich gegenwärtig nur mit einem Partikelfilter erreichen.


Konzerne wie VW haben dagegen bisher auf effizientere Motoren gesetzt, um den Ausstoß an Feinstäuben zu senken. Umweltschützer attackieren VW deswegen besonders hart und werfen den Wolfsburger Autobauern vor, massiven Druck auf Kanzler Gerhard Schröder auszuüben, einen weniger strengen Grenzwert festzulegen. ¸¸Volkswagen will sich einen Wettbewerbsvorteil zu Lasten der Umwelt sowie der Gesundheit verschaffen", sagt Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Zum Beweis, dass auch Minimotoren problemlos mit der Technik ausgerüstet werden können, präsentierte die Allianz ¸¸Kein Diesel ohne Filter" am Montag einen Smart. Er ist der weltweit kleinste serienmäßig gebaute Diesel-Pkw.


Schröder hat sich noch nicht festgelegt und setzt bei der Einführung des Rußfilters auf eine EU-Richtlinie. In einem Brief an den noch amtierenden Kommissionspräsidenten Romano Prodi mahnte er unlängst Vorschläge bis zum Jahresende an. Die Bundesregierung ist allerdings auch auf die Kooperation mit den Bundesländer angewiesen, denn die geplante steuerliche Förderung fällt in deren Kompetenz. Insbesondere die Höhe der Entlastung ist noch umstritten. ¸¸Um das aufkommensneutral zu machen , wird die Abgabe für ältere Dieselfahrzeuge steigen müssen", heißt es in der Koalition.


Am kommenden Wochenende reist das Kabinett zur Klausur nach Schloss Hardenberg. Dann, so ist zu hören, will der Kanzler mit Trittin die Lage besprechen. Philip Grassmann


Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.153, Dienstag, den 06. Juli 2004 , Seite 1

Schöne Grüße


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